zithrabiner Dr. Salocedi von Dürkheim, welcher icht erscheinen konnte, beauftragte mit diesem rntlichen Alkte Herrn Kantor Singer von Fran- nhal. Unter den Klangen einer guten Musik hurden bei Nathan Blum die Torarollen abge⸗ holt und in stattlichem Zuge, voran weißgekleidete Radchen. der gesammte Gemeinderath von Rorx—⸗ seim und der Synagogenvorstand, ging es nach dem neuen Gotteshaus. An den Pforten stand herr kal. Bezirksamtmann Hierthes von Franken⸗ hal, elchem das Töchterchen des Synagogenvor⸗ jandes Bender unter hübscher Ansprache die Zchlüssel uͤberreichte. Herr Bezirksamtmann über⸗ jab sie unter entsprechender kuczer Ansprache dem Synagogenvorstand, daß er die Thore oͤffnen möge. derr Kaͤntor Singer sprach einige Begrüßungs⸗ Jorte, welchen dann die eigentliche Festrede folgte, welche durch den Herrn Kantor glaänzend durchge⸗ jührt wurde. (C. G. A.) — Gräünstadt, 16. Okt. Der heutige Tag wfür hiesige Stadt ein bemerkenswerther 200- ahriger Erinnerungstag, indem dieselbe am 6. Dit. 1689 von mordbrennerischen Franzosen⸗ jorden überfallen, mit Feuer und Schwert verwüstet nd ein großer Theil des Ortes niedergebrannt wurde, velcher so gleichfalls das Schicksal zahlreichet andeer Staädte der Pfalz theilte. gKirchheimbolanden, 17. Okt. Gestern Nachmittag fand eine Sitzung des Auffichtsrathes Vorschußvereins statt und wurde als Stellver⸗ Feder des Direktors Herr Heinrich Lindner, Fisenhändler hier, gewählt. Der Beginn des Winterkurses der Obst⸗ and Weinbauschule m Kirchheimbolan— den für 1889190 findet am Montag, den 4 No⸗ demberpl. J. dortselbst statt. Das Schulgeld ist uf 10 Mark herabgesetzt worden. Die Schule be—⸗ wecktt nicht nur außer einigen allgemeinen Fächern den Unterricht im Obst⸗ und Weinbau in theoretischer und praktischer Beziehung, sondern auch Belehrung iber Obstverwerthung, zu welch' letzterem Zweck eine Auswahl der besten Geräthe vorhanden ist. Die igentliche Anmeldung der Schüler hat bis längstens zum 3. Rovember bei Heren Hauptlehrer Rapp im Herrengarten zu erfolgen und sind von solchen Schülern, welche noch nicht lange die Werktagsschule veriassen haben, die Schulentlassungszeugnisse, von alteren Schülern außerdem noch Führungszeugnisse der Heimatsgemeinde vorzulegen. Bemerkt wird noch, daß der Besuch der Anstalt von dem der Sonntaas⸗ schule entbindet. dDie Rechnung des Pfälzischen Lehrer—⸗ waisenstifts weist pro 1888 nach: Kapital: 99136 Mtk. 758 Pf., Mobilienwerth 430 Mk. 45 Pf., Ueberschuß 10,742 Mi. 75 Pj., Ende 18807 betrug das Vermögen 82,805 Mt. 60 Pf., dem- dach pro 1888 mehr um 28.004 Mk. 35 Ppf. Vermischtes. St. Johann, 16. Okt. Ein 28jähriger junger Mann von hier, Sohn eines hiesigen Biauereibesitzers, reiste, von Wanderlust getrieben vor längerer Zeit nach England und arbeitete als Brauer in verschiedenen englischen Städten. Nun wollle der Wißbegierige auch Amerika kennen ler⸗ nen und benutzte zu diesem Zweck einen von Li⸗ verpool nach Rew Vork abgehenden Dampfer. Die Fahrt begann, war aber keine glückliche. denn der Dampfer gerieth auf eine Sandbank. Die Passa⸗ giere konnden geretlet werden. Vorgestern erhiel- den die Eltern die bezügliche Nachricht von ihrem Sohn über seine ausgestandene Seegefahr. 6. J.“S. A.) Beim 70. Regiment in Saarbrücden werden am 5. November 610 Rekruten eingehleellt; darunter find 90 Elsasser. 71 Reunkircheu. Die für letzien Mitiwoch im Cnrih'schen Saale anberaumte Versammbhung don Wirten des Kreises Ottweiler war von ca. 30 derselben besucht, und beschloß man nach längerer Distussion u. a. eine Petition an die Koͤnigliche Regierung inbetreff Aufhebung der Polizeistunde morgens, resp. Gleichstellung mit den Wein⸗ uad Brauntweinhandluugen, welche morgens von 5— 8 Uhr ihre Getränke verkaufen können; ferner daß jur Aichfehler, welche an den Biergläsern usw. vorkommen, nicht die Wirte, sondern die Fabri⸗ kanten bderantwortlich gemacht werden; daß die Uebertragung der Wirtschafiskonzessionen erleichtert, die Etlaubnis zum Tanjen über 12 Uhr nachts derlaͤngert und der Wirt nicht ferner der Gefahr der Konzessionsentziebung ausgesetzt werden möge. venn er Rüdstände bei säumigen Gästen einklage. dDie betr. Petition soll nach der S.⸗Bl. 3.“ iner in acht Tagen wieder stattfindenden Versamm⸗ lung unterbreitet und solche dann der Koͤniglichen Kegierung, sowie Herrn Freiherrn von Stumm durch »ine Deputation überreicht werden. fHeusweiler, 16. Okt. Heute Morgen vollie eine Frau in der latholischen Kirche zur dommunion dehen und solite eben zugelassen wer— den, als dieselbe, eine große Blutlache zurtücklassend, ie Kirche verließ. Ia ein in der Nähe befindliches »aus gebracht, fand sich ein Aderbruch am Zein vor, der trotz schneller ärztlicher Hülfe den Tod der Frau verursachte. Der Mann, welcher eben- llslin der Kirche anwesend war, konnte seine Frau nur als Leiche nach Hause bringen. S. Ztg.) .Als Wahlkuriofsum wird aus Mann⸗ Jeim berichtet, daß bei den Wahlmaännerwahlen demand einen Zettel in die Urne gelegt hat mit olgender Aufschrijt: „Jesaias 41, Vers 44.“ die betreffende Bibelstelle lautet: „Ihr seid nichts, Fuer Thun ist nichts und Euch zu wählen ist ein Breuel.“ . Frankfurt, 16. Ott. (Mmord und Selbstmord.) Die Anwohner der Ecke Hum⸗ roldt⸗ und Schwarzburgstraße wurden gestern Abend halb 7 Uhr durch drei kurz aufeinander folgende Schüsse aufgeschreckt, und herbeieilend fand man ein schwerverwundetes junges Mädchen und mitten auf dem Straßendamm liegend die Leiche eines Mannes, den ein wohlgezielter Schuß durch den Mund niedergestreckt hatte. Das Mäadchen. welches alsbald als die achtzehn Jahre alte Tochter der Bastwirthswiitwe Lenz erkannt wurde, wurde in Zas Burgerspital übergeführt. Den Mann ließ der Revierkommissär, da nur sein sofort eingetretener Tod konstatirt werden konnte, nach dem Frankfurter Friedhof bringen. Der Mörder und Seldstmörder st der in den 30er Jahren stehende Lagerhausauf⸗ cher Maurer, der mit der 18iährigen Lenz in Liebesverhältniß unterhielt, obwohl er eine Frau ind zahlreiche Kinder besaß. Zwischen den beiden ꝛiebenden scheint die Flucht verabredet gewesen zu in und als sich derselben Hindernisse in den Weg stellten, der Plan zu der That selbst gefaß! vorden zu sein. Die Kugel, welche dem Madchen iber dem Ohr in die Schläfe drang, konnte ent ernt und somit das Leben derselben erhalten werden Aus der Oberpfalz. Unter der Spitz narke „Menschen⸗Auktion“ verweist der „Vohen⸗ traußer Anzeiger“ auf eine Art von Menschen⸗ Versteigerung, die da und dort in der Oberpfalz noch üblich sei. Es herrscht in vielen unsecer Ge⸗ meinden die gewiß verdammenswerthe Sitte, Kin⸗ der, deren Eliern gestorben sind, oder die aus irgend einem anderen Grund der Gemeinde anheimfallen, Iffentlich an den Wenigstnehmenden beim Bürger⸗ meister dder gar in einem Wirthshaus zu verstei⸗ Jern. Bei der Versteigerung fitzt das Ohjekt in urgend einem Winkel des Versteigerungslokals und muß zuhören, wie Angebot auf Angebot erfolgt ind es schließlich in die Hande eines armen Taglöh⸗ ners oder Häuslers fällt, der oft selbst nicht mehr hat, als daß er sein und seiner Familie Leben ümmerlich fortbringt. Was kümmert dies die Bemeinde, das Kind ist nach deren Ansicht „qut“ zersorgt, geht es ihm, wie es wolle. Der Strich⸗ chilling bewegt sich je nach dem Alter des Kindes wischen 25 bis 60 M. Daß man für dieses Bweld nicht viel für die Warte und Pflege des dindes verlangen kann, ist selbstwerstandlich, aber die wird es dem armen Wurm oft gehen? Ware z nicht an der Zeit, diesem Treiben ein Ende zu machen, doch wenigstens diese Versteigerungen ein· zustellen, dafür vielleicht Einzeichnungen der Ange⸗ hote beim Burgermeisteramt einzuführen und die Benehmigung der Uebernahme des Kindes von Sei⸗ len der Wenigstnehmenden von der vorgesetzten Be⸗ jörde abhängig zu machen? Abhilfe in dieser Rich⸗ ung erscheint dringend geboten. F Brüssel, 16. Oklt. Bei dem heute Mittag im 11 Uhr 50 Min. auf dem hiesigen Bahnhof berunglücten Monser Zug wurden 22 Ver— wundete gezählt. Paris, 16. Olt. Gestern kam in der Maschinenhalle der Weltausstellung ein schrecklicher Anglücksfall vor. Ein Mechaniker der schwei⸗ erischen Abtheilung, Heinrich Schildknecht, hollle eine Maschine in Bewegung setzen und be— tieg eine Leiter, um den Treibriemen auf das dere Rad zu legen. Die Leiter glitt aus und Schildknecht erfaßte im Fallen den Treibriemen iner anderen, im Gange befindlichen Maschine. Zinnen wenigen Augenblicken war der Unglückliche erstückelt, ohne auch nur einen Laut von sich ge⸗ Jeben zu haben. Schildknecht, der erst 38 Jahre ilt war, hinterläßt eine Frau, die vor wenigen Tagen aus der Schweiz hierher gekommen war. F London, 16. Okt. Aus Cincinnati vird über folgenden Unglücksfall berichtet: Ein zurch Dampf getriebener Tramwagen mit neun ingeschlossenen Passagieren erstieg den 300 Fuß sohen Mount Auburn. Als derselbe eine Distanz z‚on 700 PYard zurücgelegt hatte und fafst auf der Dõhe angelangt war, wurde die Maschine schad⸗ jaft und der Maschinist war nicht im Stande, den Wagen zum Stehen zu dringen, welcher an den herron anprallte. Die Drahtseile brachen, der Wagen rasie mit Blitzesschnelle auf einem falschen Schienenwege bergab und stieß mit einem unten vartenden, ebenfalls mit eingeschlossenen Passas zieren gefüllten Trambahnwagen zusammen. Beide Wagen warden zerschmettert, 10 Passagiere sofort Jetödtet und über 20 schredlich verwundei. pPenzance, 16. Oli. Der Dampfer „Malta?“ der Kunardlinie mit einer Ladung von Ztückgütern, für italienische Häfen bestimmt, sch eiterte gestern Abend bei Nebel in der Nähe hon Cap Land's-End. Die Reisenden und die Mannschaften wurden gereitet. Mehrere Schlepp⸗ zampfer sind zur Hilfe des verunglückten Schiffes ibgegangen. Der Dampfer wurde jedoch von den Wellen auf einen Felsen getrieben und ist ein voll · jändiges Wrack geworden. Diensiesnachrichten. Die protestantische Pfarrstelle in Großbockenheim vurde dem Pfarrer Mechters heimer in Karls⸗ berg und die protestantische Pfarrstelle in Breiten⸗ hach dem Kandidaten Gerhard Bubach verliehen. Rentbeamte Rothgang von Kusel wurde auf Ansuchen nach Germersheim versetzt, Rechnungs⸗ ommissar an der Regierungskammer von Mittel⸗ franken, Hartmann, wurde auf Ansuchen zum Rentbeamten in Kujsel befördert. a irt Der katholische Lehrer J. Engel in Zeiskam, welcher schon ein Jahr penfionirt war, wurde aufs neue auf a Jahr in den Ruhestand versetzt und war vom 1. Nob. l. J. anfangend. Mit der Ver⸗ wesung seiner Schulstelle wurde Schuldienstexspektant Orth aus Bellheim betraut. m Erledigt für Mititäranwärter: Fine Kanzleigehilfen⸗Stelle bei dem kgl. Oberpost⸗ aimt Speyer, Kaution keine; 1 Mk. 80 Pfg. Tag⸗ geld während der Vorbereitungszeit; 60 Mt. Monatsbezug und eine jährliche Zulage von 66 Dark nach Bestehen der Fachprüfung. Drei Post⸗ oten⸗Stellen zu Kaiserslautern, Kaution 400 Mk.; 304 Mk. Funktionsbezug und 42 Mt. Zulage. — Fine Stradenwarterstelle zu Limbach, kgl. Bez. Amt Heomburg, Straßen⸗ und Flußbauamt Kai— serslaulern, Kaution keine; 7164 Mk. 26 Pf. nach 10 Jahren 769 Mk. — Famisiennachrichten. Gestorden: In Freinsheim Katharina Fuhrmaun, geb. Weilbrenner, 78 J. a.; in Frie⸗ delsheim Johannes Storminger. Trosesan ischer Goltesdieuft. Sonntag, den 20. Oktober Vormittags 10 uhr: Text: Luk. 9, 57260; Lied — dtachin 2 Uhr Christenlehre. Lied: 48. Neueste Nachrichten. Landsiuhl, 17. Ott. Da Herr Reichsrat Dr. Buhl am Sonntag schon um 11 Uhr 14 Min. hierher kommt, so ist er gerne bereit, vor der Waͤhlerbersammlung sich mit den Branntweinbren⸗ dern uder eiwaige Wuniche derselben zu besprechen. GZw. Ztg Muͤnchen, 17. Oli. In der gestrigen Ver- sammlung der Nationalliberalen sprach v. Schauß zum Compromiß bei der hiesigen Reichs⸗ tagswahl und kündigte einen starken Vorstoß der Lideralen gegen das Landtags Centrum an. GPjf. K.) Berlin, 17. Oti. Der Kaiser und die Kaiferin staneten heute Nachmittag der Kaiserin Friedrich einen Abschiedsbesuch ab. Die Moajeftäten Jedenken heute Abend 11 Uhr die Reise nach Mai⸗ sand über Munchen und den Brenner mittelst Son⸗ derzuges anzutreten. Lissabon, 17. Oll. Der König erhielt heute die Sterbesakramente. F orli x. Deme