Freude und in Wonne und jah voll Zuversicht dru Tage der Theilung entgegen. Dieser kam und der junge Ehemann erhält nach Abzug der stosten noc baar 1 Mark. Die Enttäuschung kann man sich denken. Das Stückchen mag. denen eine Ver⸗ warnung geben, welche die Lehre vergessen, daß Eintracht nährt, Unfriede aber veczehrt. (Pf. M.) — Waldmohr, 27. Dez. Bei der gestern durch den Krankenunterstützungs-— und Sterbekassenverein der Bergleute von Waldwohr abgehaltenen Jahresversammlung, be⸗ treffend Neuwahl und Rechnungsstellung, wurden gewählt die Herren: Friedrich Hoffmann zum Vorstande, Jakob Emich zum Rechner, Karl Blum und Karl Schafer zu Beisitzern. Dem wohlthätigen Vereine, welcher zurzeit 24 Mitglieder zählt und ein verzinslich angelegtes Barbermögen von 667 Mk. 97 Pf. besitzt, wünschen wir ein kräftiges Gedeihen. Glück auf! — Auf der neu angelegten Grube „Mordfeld“ brach am ersten Weihnachts⸗ feiertage der vor einigen Tagen erst fertiggestellte 32 Meter hohe Schornstein zusammen. (Zw. 3.) — Ein trauriger Unglücsfall er— eignete sich in Kaiserslautern am ersten Weihnachtsfeiertage in der Denisstraße. Das Kind eines dort wohnenden Bremsers griff in einem un⸗ bewachten Augenblick nach einem auf dem Ofen stehenden Topf mit kochendem Wasser, welcher um— fiel und sich in Folge dessen das Wasser über das Kind ergoß. Das Kleine erlitt so schwere Brand⸗ wunden, daß es denselben unter furchtbaren Schmerzen erlegen ist. — Landau, 27. Dez. Ein hübsches Weih—⸗ nachtsgeschenk erhielt die Stadt Landau durch den Ertrag der Bauplatzversteigerung vom vergangenen Dienstag. Der in der Ostbahnstraße neben Herrn Bezirksingenieur Weber gelegene, 1098 Quadratmeter umfassende Platz wurde um 9 Mk. 20 Pf. per Quadratmeter den Bauunter⸗ nehmern Herren Gebr. Ecker zugeschlagen; derselbe kostet mithin 10,101 Mk. 60 Pf. oder 35661 Ml mehr als bei der üblichen Toxe von 6 Mk. — Landau. Der 29 Jahre alte Schreib⸗ gehilfe Johann Moge von Osthofen, zuletzt in —XE—— IDDDD bach und Unterhambach unter Vorspiegelung falscher Thatsachen Baarvorschüsse geben, gab sich als An⸗ walt aus, ließ sich Vollmachten in Prozeßsachen ertheilen u. dgl. m. Die Strafkammer des lgl. Landgerichts dahier verurtheilte den Moge wegeu Betrugs zu 4 Jahren 16 Tagen Zuchthaus unter Einrechnung einer noch zu verbüßenden Zuchthaus— strafe von 1 Jahr 6 Monaten 21 Tagen und sprach ihm die bücgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren ab. — Neustadt, 27. Dez. GWieder ein Postdrebstahl.) Wie der „Zig.“ mitgetheilt wird, wurde am 23. Vezember in dem hiesigen Postgebäude abermals ein Diebstahl verubt. Dies⸗ mal handelt es sich um baares Geld, welches offen auf dem Arbeitstische eines Beamten gelegen haben soll. Wo der Dieb zu suchen ist, darüber bestehen feste Anhaltspunkte noch nicht, ebensowenig läßt sich die Zeit, in der der Diebstahl berübt wurde, genau feststellen. Selbstverständlich werden die eingehendsten Nachforschungen betrieben, die hoffentlich diesmal von mehr Erfolg gekrönt sein werden, als diejenigen, welche anläßlich des Dieb⸗ stahles des eingeschriebenen Briefes sr. Zt. gepflogen wurden. Damals war der Kreis, in dem der Thäter zu suchen war, viel weiter gezogen, als bei der jetzt vorliegenden That. Die Höhe der ent—⸗ wendelen Summe beläuft sich auf 400 Mark. — Neustadti, 27. Dez. Der am 22. und 23. Dezember im Versteigerungslokale des Stadt⸗ hauses vom Geflügelzuchtvberein abgehaltene Ge— flügelmarkt war, wohl in Folge der un— günstigen Jahreszeit, nicht sehr stark, aber doch ziemlich gut beschickt und da der Verein zu seiner am 29. Dezember abzuhaltenden Verloosung auf dem Markte einkaufte, so war der Verkauf recht lebhaft und es haben daher Verkäufer, die ihre Preise nicht zu hoch gestellt, auch ihren Zweck der Beschickung des Marktes erreicht. — Speyer, 27. Dez. Aus zuverlässiger Quelle erfährt die „Sp. Ztg.“, daß der bisherige Reichstagsabgeordnete HerrKommerzienrat Clemm, entgegen verschiedenen anderslautenden Nachrichten, sich zur weiteren Annahme eines Mandats für die nächste Reichstagswahl bereit erklärt hat. — In der letzten Sitzung des Senats für Grrivuliungstehi i preycnr sam u, u. solgenver Fall zu Verhandlung: Vom kgl. Bezirksamt Zwei⸗ brücken war über die Heimatszugehörig— keit der in Lautzkirchen wohnhaften Wittwe und Kinder des verlebten Dienstknechts Johann Dahll em zu entscheiden. Da sich dieser eigenes Heimathsrecht nicht erworben hat, war als ehelicher Sohn auf die Heimath des Vaters zurückzugreifen, welchem und damit dem Genannten die Heimath in Mimbach zugesprochen wurde, da Vater Peter Dahlem dortselbst im Jahr 1830 seldstständigen Zaushalt sich gegründet und solchen mit kurzer Unterbrechung bis zur Auflösung durch Ableben der Ehefrau im Jahr 1859 geführt, zu dem auch vor⸗ ibergehendsseinige vongseiner Frau in die Ehe mit⸗ Jebrachteß Grundstückke in dieser Gemeinde mehrere Jahre b sessen hat. Die Beschwerde der Gemeinde Mimbach wurde, dem „Pf. K.“ zufolge vom Senot unter Bestätigung des bezirksamtlichen B schlufses kostenfällig und mit Auferlegung einer Gebühr von 7 Mk. 50 Pfg. abgewiesen. — Dürkheim, 27. Dez. (GKirchen— Diebstahl.) Am ersten Weihnachtstag Mittags pvurde in die Sakristei der hiesigen katholischen Zirche eingebrochen und der Inhalt des Klingel- veutels entwendet. (A.) — Von der Landet schreibt man dem „Pf. K.“: „Eude qut, alles gut,“ koͤnnen sich die Bewohner des Klingthales am Schluß des Jahres 1889 in Sachen des Bahnbauprojektes agen, denn noch vor Jahres wende hat das bis- herige Projekt greifbare Geftalt bekommen. Dirser Tage wurde nämlich in Klingenmünster mit dem dandankauf begonnen und ist derselbe so ziemlich auch vollendet. Nur bei einem Besitzer wurde ein Finigung nicht erzielt. Die Dezimale, meist vesseres Wiesenland, wurde um 830 Mark abge— geben. In den übrigen Gemorkungen ist dat Land bedeutend minderwerthiger als im Bann von Klingenmünster, und so ist zu erwarten, daß der weitere Landerwerb sich mindesters eben so leich und rasch vollzieht. — Ludwigshafen, 27. Dez. Die schweizerische Oberzolldirektion giebt bekannt, daß vom 1. Janur 1890 nur solche Zoll deklarationen, welche mit dem Stempe! der Zollverwaltung versehen sind, von den Zollstätten angenommen werden dürfen. Der Nachdruck ist unter Androhung der gesetzlichen Folgen verboten. Es betrifft dies die nachstehend »ezeichneten, in drei Sprachen hergestellten Zoll- deklarationen: Einfuhr (weißes Papier), Geleit⸗ chein⸗Abfertigung (gelbes Papier), Einlagerung graues Papier), Durchfuhr (blaues Papier). Der Preis beträgt für sämmtliche Formulatgattungen 5Rappen das Stück (Minimum der Abgab— 10 Stüch). (Kur.) — Ludwigshafen. An die Beitragpflich- ligen zur pfälzischen Unfall- und Kranken; persicher ung kommen dem „Pf. K.“ zufolgt Steuerzettel zur Ausgabe, nach welchen u. a. Beiträge von 1 und 2 Pf. innerhalb 8 Tagen bei Vermeidung von Zwangsmitteln zu entrich⸗ len sind. — In Frankenthal sind wegen Schüler⸗ Frkrankungen an Influenza die Schulferien der Lateinschule bis zum 8. Januar 1890 aus- gedehnt worden. — Der Ort Asselheim ist seit letztem Zalbjahr ohne Wag ner, was für die Fuhrwerks desitzer recht fühlbar ist, indem sie ihre Wagner— arbeiten auswärts fertigen lassen müssen, was zeitraubend und unangenehm ist. Die Gemeinde zählt bei 673 Einwohnern, 50 Fuhrwecksbesitzer, die einem tüchtigen Wagner fortdauernd Arbeit hieten, wodurch einem solchen Geschäftsmanne eine zute Existenz gesichert wäre, wie auch ein tüchtiger Schmied, der sich hier ansässig gemacht hat, voll— auf zu thun hat. F Bermischtes. F Dem Berginspektor, Bergassessssr Wind— mölhler zu Friedrichsthal ist behufs Ueber ritts in Privatdienste auf sein Ansuchen die Ent— tassung aus dem Staatsherawecksdienste ertbeilt vorden. F Neunkirchen, 27. Dez. Heute Morgen 'ind die Belegschaften auf den Kohlengruben ingefahren, auch diejenige der Berginspektion Heinitze Dechen — Dem „Verein gegen Wucher“ tehen wieder 1000 Mk. zur Prämiierung für ge— yrdnete Buchführung zur Verfügung. Ein Dauptsache ist, daß jedermann sich daran gewöhnt eine ESinnuhmen Unb Ausgudben duuszusreioen Um dies herbeizuführen, hat der Verein jetzt ein einfachs Haus buch entworfen. Dasselbe kostet nur 20 Pfg. Es ist so praktisch vorgerichtet, daß es für jedermann ein leichtes ist, dasselbe richtig zu führen. Die Vertrauensmänner besorgen dieses Hausbuch. FSaarbrücken, 27. Dez. Eine unheil⸗ volle That führte am Abend yor dem Weihnachts⸗ fest, zwischen 6 und 7 Uhr, drr Glasermeister Lantz aus; er erschoß sich in der Herrenallee. Die bedauernswerthe Frau erhielt die Nachricht in dem Augenblick. wo sie mit dem Herrichten des Weihnachtsbaumes für ihre fünf Kinder (von denen drei an den Rötheln darniederliegen) be⸗ schäftigt war. Mißliche Vermögensverhältnisse, eigenem Verschulden mitentstammend, sollen, dem „St. J.S. A.“ zufolge, die Ursache der unseligen That gewesen sein. Die Familie wird allgemein bedauert. F Gebweiler (Elsaß) Theurer Pro— zeß. Der Vater eines 11jährigen Jungen, der die Fensterscheibe der Auslage eines hiesigen Kleidergeschäftes mit einem Steine eingeworfen hatte, konnte sich trotz besserer Einsicht mit der hetreffenden Versicherungsgesellschaft über die Höhe des zu leistenden Schadenersatzes nicht einigen und ließ es deshalb auf einen Prozeß ankommen. Dieser endigte nun mit seiner Ber—⸗ urtheilung zu vollem Schadenersaz und zu den Kosten, sodaß er jetzt für die Fensterscheibe über 400 Mk. zu bezahlen hat. Ein magerer Ver—⸗ gleich ist eben besser als ein fetter Prozeß. F Bonn. Von einem Neubau, der bereits bis zum dritten Stock geführt worden war, stürzte jüngst der größte Teil zusammen und begrub vier Arbeiter unter den Trüm— mern. Einer derselben war gleich todt, die anderen drei wurden zum Theil sehr schwer ver⸗ letzt. F Düsseldorf, 27. Dez. Professor Dr. Eduard Bendemann, der frühere Direktor der hiesigen Kunstakadmie, ist heute im Alter von 78 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben. F In Gorbersdorf ist am 22. Dezember der bekannte Besitzer und Leiter der weitberühmten großen Heilanstalt für Lungenleidende, Dr. med. Hermann Brehmer, gestorben. 27München. Ein Japaner als Rechts— praktikant. Ein junger Japaner, Herr Caba⸗ vurra, Sohn eines Mügliedes der Japanesischen Gesandischaft in Berlin praktiziert wegen der Ueber⸗ füllung der dortigen Gerichte seit einiger Zeit an dem Landgerichte München 1. Derselbe ist der deutschen Sprache vollkommen mächtig und wird als ein tüchtiger, strebsamer Jurist geschildert. Berlin, 25. Dez. Eine unerwartete Weihnachtsfreude ist dem Redakteur Dr. Bachler von der „Staatsbürger-Zeitung“ zu Theil geworden. Derselbe war im Jahre 1888 wegen Beleidigung des Reichstagsabgeordneten Paul Singer in eine Geldstrafe von 400 Mt. veturtheilt worden, welche im August dieses Jahres auch von ihm bezahlt worden ist. Durch die Gnade des Kaisers ist dem Dr. Bachler nun⸗ mehr diese Strafe erlassen worden, und was für den Verurtheilten diese Gnadenbezeugung noch be—⸗ sonders werthvoll macht, ist die Thatsache, daß derselbe um den Straferlaß nicht eingekommen, überhaupt kein Schritt von ihm gethan worden war, um diesen Gnadenakt herbeizuführen. Berlin. Ueber das Verhältniß der ade— ligen zu den bärgerlischen Offizieren bringt die „Magdeb. Zig.“ statistische Mitteil— ungen, denen folgendes zu entnehmen ist: Die GardeInfanterie zählt (alle Angaben sfind ein— schließlich der agaregierten und à la suite stehen- den Offiziere gemacht) im Ganzen 613 adelige gegen 18 bürgerliche Offiziere. Die Provinzial- Jafanterie zühlt im Ganzen 2904 adelige gegen 1201 bürgerliche Offiziere. Die Garde⸗Kavallerie zählt nur adelige Offizierte mit Ausnahme von 1 Major und 3 Rittmeistern. Es gibt zurzen keinen einzigen bürgerlichen Kavallerie-Lieutenant in der Garde. Die Provinzial⸗Kavallerie zählt unter 1742 Offizieren nur 364 dürgerliche. Die Feld⸗Artillerie zählt unter 1460 Offizieren 1027 bürgerliche und uur 433 adelige. Diese litzteren sind verhältnißmäßig am stärksten in oberen Stellen vertreten. Die Fuß-Artillerie zählt 37 adelige gegen. 532 bürgerliche Offiziere. Die Eisenbahn⸗, VPioniers und Traintruppen haben 69