pMuünchen. Auf dem Viktualien⸗Markte wurden dieser Tage von einem Gärtner neue Rettige feilgeboten und trotz des Preises von 50 Pfg. für das Stuck sammtlich verkauft. * Muünchen. In dem Vertrag mit der gayerischen Notenbank vom 21. Dezember 1889 verzichtet die Staatsregierung auf das Recht, zum 1. Januar 1891 die Notenausgabe⸗Befugniß er Notenbank zu kündigen. Die Notenbank muß auf die Dauer des Notenausgabe⸗-Rechts jährlich 53 150 M. aus dem Ueberschuß über den Actienzins ind die gesetzliche Resechefonds-Rücklage an die Siaatskasse abführen. Fehlt der nöthige Ueberschuß einem Jahre, so ist das Mangelnde aus spaͤtecen leberschussen zu decken. Die Staatskassen nehmen widerruflich die Banknoten der Notenbank zum Nennwerth in Zahlung an. Die der außerordent- ichen Generalversammlung der Notenbank vorge⸗ hiagenen Statuten-Aenderungen betreffen die Con⸗ quenzen odigen Vertrages, ferner Prokura und Tantieme. Der geänderte Paragraph 15 soll sofort, die übrigen Aenderungeu am 1. Jan. 1891 in Giltiakeit treten. Die Oberammergauer Vassions⸗ spiele finden, wie nunmehr feststeht, statt: am 26. Mai (Pfingstmontag), 1., 8., 15., 16., 22., 25. und 29. Juni, 6, 13., 20., 23, 27. Juli, 3. 6. 10. 17., 20. 24., 31. August und 3., 7.. 14., 21., 28. September. Die Vorarbeiten unter der bewährten Leitung des Bürgermeisters dang sind bereits in vollem Gange. Dresden, 19. Jan. Edisons Toch—⸗ ter, die auf der Reise von Wien nach Berlin begriffen war, erkrankte hier an den Poden und wurde in Folge dissen im Stadtkrankenhaus untergebracht. F Aus Bad Ems berichtet man, daß dortige Bersendungs-Direktionen, fiskalische sowohl als die der Viktoriaquelle, Tag und Nacht zu uirbeiten haben, um die zahlreicher als sonst ein⸗ aufenden Aufträge auf Emser Wasser, Emser Paftillen u. s. w. auszufübren. — Thatsache ist, aß die grassirende Influenza-Epidemie außer zurch Chinin, Antipirin ꝛc. wesentlich durch Au⸗ wendung des Emser Thermalwassers ⁊c. wirksam —XI 'Essen, 17. Jan. Auf dem Krupp⸗ schen Werk steht eine Verkürzung der Ar— beit sSzeit dadurch bevor, daß in den Werkstätten, welche nicht einen unausgesetzten Betrieb erfordern, hon 7 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags und von 2 bis 7 Uhr Nachmittags gearbeitet werden wird. gis jetzt ist die Arbeitszeit: 6 Uhr Morgens bis 12 Uühr mittags und 195 bis 7 Uhr Nachmittags nit Pausen von je '4 Stunde 8 Uhr Fruh und bAUhr Nachmittags für Kaffee bezw. Vesper, welche fünftig wegfallen. Die Lohnsätze werden dabei mverändert fortbefehen und bei den Betrieben, welche keine Unterbrechung erlauben, bleibt die zwölf⸗ dündige Schicht von 6 bis 6 Uhr. F Im verflossenen Jahre haben in Deustssch⸗ land fast ebenso viele Gründungen siatt⸗ gefunden, wie in der Griünderzeit, jedoch mit ge— ringerem Kapital. Es wurden im Jahre 1889 gegründet 360 Aktiengesellschaften mit einem Ge— sammtkapital von 402,54 Millionen Mark. 49 dieser Gründungen gehören der Bergwerks⸗ und Fisenindustrie (107,68 Millionen), 14 dem Bau⸗ gewerbe und Terrainspekulation (35,55 Millio nen, sämmtlich in Berlin) an und 30 Gründ—⸗ uingen (125,30 Millionen) fanden im Brauerei— „ꝛwerbe statt. Wie vorsichtig man bei der Abfas— jung don Briefen zur Wahrnehmung seiner Rechte sein muß, das hat der Uhrenhändler Moritz K. erfahren müssen, welcher wegen versuch— ter Erpressung vor der ersten Strafkammer des Laudgerichts Berlin J zu erscheinen hatte. Zu den unden des Angeklagten gehörte auch der Juw lier C. in Bremen, der in seinen Büchern mit üder 53000 Mark betastet war. Am 10. Ja:. v. J. erhielt der Augeklagte nun ein hdöhst unangenehmes Schrri⸗ jen: cin B.uvollmächtigter dis Schuldners macht: in einem Zirkular die Mittheilung, daß in C. Bremen yor dem Konlurse stände und d'Sholb eine gülliche kinirung im Juteresse der Gläubiger liee. Zu dissem Zwicke diefse der Schurdner unler ich er Vürgschaft 40 bis 50 pCt. ihres Guthabens, zaht— har innerhald Jahr strist. Der Aus-klagte wurde durch den ihm drohenden Vermößgensverlust in whem Groͤde errcat, er schrieh an den Schwager S., den Kaufmann S. in Bremen, daß er von Ir — hm die Dedckung seines Guthabens bis zu 75 pCt. verlauge und zwar in Wechseln, von denen der etzte innerhalb zweier Jahre faällig sein sollte. AV ꝛer Angeklagte gegen C., der sich den Kredit durch inwahre Vorspiegelungen verschafft habe, energische zerichtliche Schritte thun. In dieser Drohung erblickt zie Anklagebehörde die Merkmale der versuchten xẽxrpressung. Der Beschuldigte erklärte, daß er den Zrief in begreiflicher Aufregung geschrieben habe, zach mehreren Stunden ruhiger Ueberlegung sei er inderen Sinnes geworden und habe an den Be— jollmächtigten ein Schreiben gerichtet, in welchem er sich unter den vorgeschlagenen Bedingungen mit 50 pCt. zufrieden erklärte. Der Staatsanwalt wollte in diesem Schreiben eine Annullirung des Inhalts des beanstandeten Briefes nicht erblicken venn der Angeklagte dies beabsichtigte, so hätte er in S. selbst schreiben oder depeschiren müssen. Er zeantrage eine Gefängnißstrafe von drei Wochen. Trotz längerer scharffinniger juristischer Ausführungen »es Vertheidigers gelangte der Gerichtshof zu der Ueberzeugung. daß ein strafbarer Einfluß seitens des Angeklagten zut Anwendung gebracht worden iei, es üege aber keine Veranlassung vor, über das ulässig niedrigste Strafmaß — eine Woche Ge— angniß — hinauszugehen, und so wurde denn auuch erkannt. London, 20. Jan. Emin Vascha, velchet den jüngsten Nachrichten zufolge an einem Absceß im Janern der' Schädelhöhle mit teilweiser Zungenlähmung litt, hat fich erholt, will aber Ba⸗ sJamoyo, wo er in strenger Abgeschlossenheit, nur dem deutschen Arzte zugänglich, lebt. nicht ver— lassen. F Welches Raubt hier kommt in Europa am äufigsten vor? Offenbar der Wolf. Die Zahl zer in Europa lebenden Wölfe ist größer, als man sewöhnlich annimmt. Selbst im Herzen des Erd⸗ heils, in unserem Vaterlande, halten sie sich in iemlich beträchtlicher Menge auf, aber allerdings jur an der Ost- und Westgrenze. In Lothringen llein werden jährlich 50 Wölfe erlegt. Geradezu iberraschend ist jedoch die Zahl dieser Raubthiere n Frankreich. Nach den offiziellen Berichten des Ministers für Landwirthschaft wurden im Jahre 887 701 Exemplare dieser gefährlichen Raubthier⸗ jattung erlegt, und in den vorhergehenden Jahren atte sich diese Zahl noch bedeutend höher gestellt. Dagegen verschwindet Norwegen mit seinen 15 ge— oͤdteten Wölfen jahrlich vollkommen. Bei weitem die erste Stelle in der Häufigkeit der Wölfe nimmt zatürlich Rußland ein. Der Schaden, den sie hier m Viehstand anrichten, geht ins Enorme. Lasa⸗ ewski berechnet den durch Wölfe verursachten Ab jang an Hausthieren auf 15 Millionen Rubel, zen an Wild auf 50 Millionen Rubel. In Wirk⸗ ichkeit werden die Zahlen, besonders die erste, sich jedoch noch höher deziffern. Sonderbar! Gerade Rußland und Frankreich, das östlichste und west— ichste, das unkultivirteste und das kuitivirteste Land Furopas, haben den größten Ueberfluß an Raub— chieren! Dienstesnachrichten. Die prot. Pfarrstelle in Altenkirchen wurde dem Zandidaten Meisterknecht von Steinweiler, die prot. Pfarrstelle in St. Alban dem Kandidaten Oberlineer von Theisberastegen verliehen. Familiennachrichten. Gestorbven: In Dudweiler Christian Pitz III., 64 J. a.; in Neunkirchen Gertrud Rinken⸗ bach, 76 J. a.; in Dillingen a. S. Peter Meil— chen, 42 J. a.; in Saarbrücken Karl Artz, 34 J. a.; in Gersweiler Georg Heinrich Müller, 50 J. a.; in Pirmasens Wilhlmine Rostzel geb. Greiner; in Neustadt a. H. Adolf Friedr. Ambos; in Lud— piesboafen Luise weasnear Mm⸗ Reueste Lanrichten. Zweibrücken, 21. Jan. Der „Zia.“ zufolge findet am nächsten Sonntag hier eine Versammiung der Mitglieder des biheralen Wahlver eins für din Bezirk Zweihrücken stait. Saarlouis, 20. Jan. Demnöchst treten, iner Mildunz oes „Frkf. J.“ zufolae, in Eu—— urchen di Dehegierfen sämmilicherdeutscher Bergarbeiter zusammm. Dabei wird ouch Beschluß über den internanonalen Kongreß gefoßt. Dresden, 20. Jan. Dr Fnan:tmm'ster Qöneritz ist um die Mitla sstunde gee— rhen. Verlin, 20. Jan. Dem Reichstag geht heute das Weißbuch zu, betreffend das Schweine⸗ kinfuhrverbot. London, 20. Jan. Der „Times“ wird aus A noyo kommen täglich Vertreter von Eingeborenen⸗ Stämmen an, welche sich Major Wißmann vnter⸗ nerfen wollen. Fur die Redaktion verantwortlich F. Xx Demeß NMr. 381 des praktischen Wochenblattes für alle Hausfrauen Fürs Haus“ Wierteljährlich nur 1 Martk). Wochenspruch: Ich lebe und weiß nicht wie lang; Ich sierbe und weiß nicht, wann; Ich reise und weiß nicht, wohin; Mich wunderi's, daß ich so fröhlich bin! Die Nummer 381 von „Fürs Haus“ beginnt nit einem Nachruf für die Kaiserin Augusta und dem religiss empfundenen Gedicht „Sorget nichts“. kine Nicht Vegetarierin gibt dann vortreffliche Winke für Solche, welche ohne eigentlich Vegetarier u sein, die Verwendung von Fleisch im Haushalt inschränken wollen. Der Aufsatz „Die Elektrizität n der Küche“ bespricht die Nutzanwendung der Flektrizität in eiper großen Pacijer Küche. Dem in ‚Fürs Haus“ bereits erschienenen „Gutachten iber Saccharin“ reiht sich in der vorliegenden NRummer ein drittes Gutachten von Dr. med. Böhm an, welches sich, wie die vorhergehenden Gutachten, aus gesundheitlichen Gtünden gegen die Benatzung bdon Saccharin ausspricht. Ein Aufsatz „Die Aus- hildung der linken Hand“ führt die Vorzüge der⸗ jenigen vor Augen, welche beide Hände mit gleicher Beschicklichkeit zu gebrauchen in der Lage sind. Die Novelle der bekannten Schriftstellerin Eva Treu „Welche“ 7? findet ihre spannende Fortsetzung. Die stubrik „Für den Erwerb“ bringt die Notiz „Weibliche Aerzie in England“. Maskengarderobe infertigen lehren die Artikel ,Deutsches Märchen“ uind „Edeldame“. Die Rubrik „Handarbeit“ gibt Anleitung zur Herstellung von „Kaschmirschälchen“, Fußsäcken“ und „Gestrickten Korsets“, sowie „die dunst⸗Maschinenstrümpfe länger zu tragen“. , Be⸗ Jjandlung der Taschenuhren“, theilt die Vorsichts- naßregein mit, welche Besitzerinnen von Taschen⸗ uhren vor kostspieligen Reparaturen schützen können. „Die Filigranschule zu Cortina d'Ampezzo“ bringt tine Beschreibung jener Hauptsehenswürdigkeit Cor⸗ tinas. Auch die Rubriken „Zimmergärmerei“ und „Küche“ halten voll, was ihre Namen versprechen. Die Beilage „Fürs kleine Volk“ endlich bringt zas Märchen von den drei Schweinchen, die Ge⸗ chichte vom unzufricdenen Bächlein und eine An⸗ veisung zum Anfertigen von Schwefelholzbehältern, fserner Gedichte und Räthsel. 25 geschmackvolle und doch derhälturtzmaßig ein⸗ ache Mode⸗Originale, 21 entzückende leicht nach⸗ uarbeitende Handarbeiten-Vorlagen (Ociginale) chmücken das Haupiblait der soeben erschienenen Jochinteressonten neuesten Nummer von „Mode und Haus“. Die zu „Mode und Haus“ ge⸗ hörige illustrirke Hausfrauenzeitung bildet eine Fund⸗ grube nützlicher Winke auf allen Gebieten des Hauswesens. Die illustrirte Belletristik wird eröff⸗ get durch eine Perle von Poesie, durch ein Gedicht des bekannten Lyrikers Adalbert von Hanstein, das in herzgeweihten Strophen dem Andenken der ent⸗ chlafenen edlen Kaiserin Augusta gilt. Der Oder— taatsanwalt Bernhardihat eine Novelle „Verscherztes Blück“ geliefert, deren Inhalt, aus dem Seelen- eben des Frauengemüths geschöpft, die Leserinnen zis zum tragischen Schlusse in größter Spannung erhalten wird. Allerliebst ist die Separatbeilage »on „Mode und Haus“, die „Illusttirte Kinder— welt“, die durch ihre stimmungsvollen, von Paul Bundt meisterhaft gezeichneten Bilder und ihre unseren Lieblingen so recht auf den Leib ge⸗ ichriehenen Erzählungen und Märchen nicht nur geistige Aur-gun; ateat, sondern auch durch ihre oralischeunTendenzen den Ettern ein weribvolles Frziehunzsmittel hietet. Wir haden mit Voꝛst hen⸗ dem nmur »inen kieinen Inhaltsau-zug der vortiegen⸗ den Nummer grgegen und hemerken, daß qenau zun chiweisende Vrobvenummern vorn „Mode und Zaus“ seisens der Expdition von „Mode und Jans“, Beruti, Latzwitcaße 40, kostenfrei zugte— tellt weden. Man a'»o mirt aaf Mode und Haus u1 Maft.eer p. 1Mak 25 Pfo. vert ljäzlich i allen Pratfanstaltn und Buchh moölunzen; zu etzterem Preise werden sehr werthovolle colorirte Nodenbdilder mit der Leliebten Ziischeift gelißfert.