fiür die Gemeinden Knopp, Labach, Biedershausen und Oberhausen in's Leden gerufen. Herr Revisor Anwerpen aus Neuwied sprach über die segens⸗ reiche Wirksamkeit dieser Vereine für den Bauern⸗ stand. 26 Mitglieder traten bei. Zum Vereins⸗ vorsiand wurde Herr Adjunkt Wagner von Bieders· hausen gewählt. Dgailserslautern. Durch Umlagen müssen dahier 394 512. 10 Mt. gedect werden, was 14100 enisprich. Czsviserstanterin, 22. Jan. Ein Artheil von allgemeiner Wichtigkeit fällte das kgl. Oberlandesgericht in Muünchen. Am 8. Se ptember vor. Ird fiand der Maurermeister Lonhard Neu abier vor dem Schöͤffengericht, weil er an seinen NReubauien in der Hackstraße entgegen der Vorschrift, ach welcher die untere Sockelstufe der Treippe genau nit der Baulinie abschließen muß, diese mit einer bgerundeten Oberkante versah— welche etwa 4-8 Zentimeter uüber die Baulinie vorsprang. In der hwerhandlung machte der Beklagte geltend, daß, da der umere Socel mit der Baulinie abschließe, es sich nur um einen erlaubten dekorativen Vorsprung handeln koͤnne. Das Schöffengericht erkannte amals auch auf Freisprechung, ebenso auf Be⸗ ufung des k. Amtsanwalts die Strafkammer des Landgerichts in ihrer Sitzung vom 17. Sep⸗ lember, gegen welches Urteil der k. Staatsanwalt ie Revision beim k. Oberlandesgericht beantragte. Dieses hat nun im Sinne des Revisionsantrages mischieden und die Sache zur nochmaligen Ver⸗ Jandlung hierher zurücverwirsen. Hor eiwa 12 Tagen wurde von verschie⸗ denen Personen im Bach in Bs bingen die Leich e eines neugeborenen Kindes bemerkt. Die Zendarmerie Edenkoben, welche hiervon Kenntniß echielt, hat nun Untersuͤchung eingeleitet. Die Leiche ist unterdessen verschwunden; wohin, konnte nach dem „L. AÄA.“ bis jetzt nicht ermittelt werden. wWollmesheim, 23. Jan. Rasch X her Tod dem Menschen an. Als der 63 Jahre jille Teinenweber Adam Wacken hun gestern Nach⸗ nittag von hier nach Landau ging, um seine Arben abszuliefern, wurde er am Landauer Fried⸗ jof von einem Blutsturz befallen, und trat sofort der Tod ein. — Aus der Landes8⸗Au. Schon seit dem Finiritt der gegenwärtig hertschenden milden Wit⸗ serung haben die Landwirihe ihren Tabak gebüschelt. deider scheint, wie man dem „L. A.“ mittheilt, seine besondere Kauflust vorhanden zu sein, denn noch harrt man an berschiedenen Orten auf die Zäufer. Nur eine kleine, sehr kleine Zahl von pflanzern konnie schon Ende Oitober mit Vortheil das ebdle Kraut am Dache verkaufen. Wenn man hedentt, daß kürzlich in Offenbach eiwa 2000 Zent⸗ ner um 8 Mt. billiger verkauft werden mußten als u Ollober, so gibt dies schon einen Ausfall von 16,000 Mt. in dieser Gemeinde. Nun überlege man, welche riesige Lüce sich in der Einnahme jammtlicher Tabalpflanzer ergibt dadurch, daß der Tabak so im Werth gefallen ist. — Gern gekauft vird das Stroh um den Vreis von 2 M. 10pf. bis 2 M. 49 Pf. je nachdem es Weizen⸗ oder tornstroh ist; Haferstroh ist etwas billiger. Wahrend das Viehfutter billig in, ja nur wenig gefragt wird, sind die Preise für Milch⸗ und —XXV sehr hohe. — Fur den Wahlkreis Germersheim⸗ Bergzabern wurde von liberaler Seite als Ersatz für den verstorbenen Abgeordneten und Vize⸗ prafidenten der bayerischen Abgeordneten⸗ bammer, Herrn Oberlandesgerichtsraih von Al⸗ wens · Bergzabern, Herr kgl. Landgerichtsprafident dessert in Landau, zur Zeit noch Oberlandes⸗ Jerichisrath in Zweibrücken, vorgeschlagen und hat derfeibe wohl Aussicht, bei der am 5. Februar nächsthin in Kandel stattfindenden Ersatzwahl als Abgeordneter aus der Wahlurne hervorzugehen. DGermersheim. Wie die „Germersh. Ztg.“ aus sicherer Quelle vernimmt, wird Herr steichstagsabgeordneter Landgerichtsrath Brünings aus Gesundheitsrücksichten eine Wiederwahl nicht mehr annehmen. — Sheher. Auf dem Bureau des Kreis⸗ sulturingenieurs istdie Stelle eines Afsi⸗ stenten, mit welcher ein Jahresgehalt von 1500 Mi. verbunden ist, zu besetzen. Bewerbungs⸗ lustige haben ihre Gesuche unter Beilage der Zeug⸗ nifse über ihren Studiengang, besonders über das besiandene Absolutorium als Aulturingenieur bis aaftens Samstaa den 15. Februar l. J. beim dreiskomitee des landwirihschaftl. Vereins der Bfalz einzureichen. — In Spehyer starb aw Dienstag nach urzem Krankenlager die barmherzige Schwester MNartia Fredin iwm Alter von 57. Jahren, von velcher fie 34 im Orden und 38 als Kranken⸗ flegerin dortselbst verlebt hat. Ihr Andenken bird dei den Bewohnern der Stadt ohne Unterschied der Konfessionen ein gesegnetes bleiben. — Boͤhl, 22. Jan. Im ttrauten Kreis jeber Freunde feierte man gestern Abend den Ab⸗ chied des Herrn Julius Reiber aus Goͤnn⸗ u gen in Wurttemberg. Seit Jahren bereits veille derselbe während der Vakanz immer geru ier bei Verwandten. Das Wort „Abschied“ läßt ich gewissermaßen leichter sprechen, als fühlen. Auf Jahre hinaus Abschied nehmen von den Eltern ind Angehoörigen, von der Heimath und allem unß diebgewordenen, das kostet einen Kampf“. Herr deiber laßt eine ziemlich angenehme Stelle seiner deimath hinter sich, um fern im fremden Lande Dder spanischen Republik Chili in Sudamerika — eine anscheinend hüosche Hauslehrerstelle zu be⸗ iehen. Fest entschlossen nun, das verrragsmaäßig egebene Versprechen auch auszuldsen, fuhr Herr duber schon heute fruüh um 7 Uhr der neuen deimath zu. Sticht sein Dampfer bei günstigem Vind in's Meer, so mag er in 50 Tagen etwa in Ort und Stelle sein. Möge er in Lebou, em Ort seiner nunmehrigen Wirksamkeit, ent⸗ prechend liebreich aufgenommen werden. (Pf. K.) — Neustadt, 23. Jan. Gestern Nachmit⸗ egen *41 Uhr stürzte mit donnerähnlichem Ge⸗ rach das Gerüst des neuen Realschulbaues in. Der riesige Sturm, welcher zu dieser Zeit serrschte, knidie die stäcksten Ballen wie dünne dalme und warf den ganzen kunstvollen und, was bir hier besonders betonen möchten, soliden Bau otal durcheinandetr. Wie der „Nst. Z.“ aus dem Nunde Sachverständiger, die an dem Vau nicht etheiligt sind, mitgetheilt wird, kann den betreffen⸗ den Unternehmern nicht die geringste Schuld bei⸗ jemessen werden, da die Aufstellung des Gerüstes nit aller Sorgfalt vor sich ging. Keiner der Stütz⸗ salken soll aus dem Grund gewichen sein, alle find zurch den Sturm gebrochen worden. Wie wir dren, soll sich der Schaden für die Unternehmer iuf ca. 2000 Mt. betragen. DAom Gebirg. An JInfluenza erkrankte, vozu fich noch andere Krankheiten gesellten, ein ediger Mann, der den Ruf als Geizhals hatte, zu-⸗ leich aber auch Erbonkel ist. Er hauchte auch chliezlich seinen Geist aus. Die im Haus ber⸗ ammelten Erben wußten nun, um ihre Trauer den dulminatonspunkt erreichen zu lassen, nichts Eiligeres u ihun, als ein Logel Neuen aus dem Keller des Jerblichenen zu holen und sich damit zu laben, bobei sie das Lied anstimmien: „Denn wir sitzen o fröhlich beisammen ꝛc.“ Der Tag der Beerdig⸗ ing erschien, mit ihm aber auch der Herr Pfarrer. dieser wollte die Hinterbliebenen troͤsten wegen des sjerben Verlustes; da er jedoch das Zimmer betrat, horin die Leidtragenden versammelt waren und ammiliche Anwesenden fröhliche Miene zeigten. so mterließz er die Beileidsrede und erklarte: Dieses ist die erste Beerdigung, wobei ich die hinterbliebenen eines so geselligen Humors finde.“ *:. wiß wird die Grabrede keine so lief erschütternde Ansprache gewesen sein. Die Kufer der Produzenten⸗Kellereien deidesheims haben den Betrag des Füllerlohnes pco Fuder vom 1. Januar 18900 ab von 2 Mk. 30 Ppf. auf 3 Mk. erhoͤht. In Ludwigshaken wird der Ge⸗ zurtstag des Kaisers am nächsten Montag zurch ein im Gesellschaftshaus stattfindendes Banket estlich begangen werden. Die Gesammteinnahmen der Pf alzischen kisenbahnen im Jahre 1889 beziffern fich auf 18,169,149 Mi. 81 Pfg.; gegen 1888 mehr 2119.086 Mk. 28 Pfg. — Von hohem Regierungepräfidium wurde er Gewerbeverein in Frankenthal zur Fördernng seiner Zeichnenschule auch für das Jahr 889 durch ein Geschenk von 100 Mk. erfreut. xs ist dies ein neuer Beweis der fortgesetzten Fürsorge und des Wohlwollens, mit welchen hohes den den gewerblichen Bestrebungen zuge⸗ han ist. — Nach dem Rechenschaftsbericht des Reichs agsabgeordneten Marquardsen, welchen diesecr vor Aen Wahlern in Worms erstattet hat, bemerkte derselbe bezüglich des Bahnplanes O ffstern⸗ Zrünfstadt u. a. folgendes: „Dann moͤchte ich mich noch einer anderen Angelegenheit zuwenden. nit welcher allerdings sich nicht der deutsche Reichs⸗ lag beschäftigte, der vielmehr die befreundete Nach⸗ harschaft des Großherzogtums Hessen, die Pfalj detraf. Wir haben es da mit einem kleinen kisenbahnbauschmerz bezuglich der Forisetzung der gahn von Offftein⸗Grunsiadi zu thun. Waͤhrend ʒer Verhandlungen der bayerischen Kammer bin ich zefragt worden, wie sich die Angelegenheit verhielte. Ich lann Ihnen mitteilen, daß kein Zweifel besteht Jaß die Bahn gebaut werden und damit auch Ihr Berlangen erfüllt werden wird. Dem Kirchh. Anz.“ wird aus Ober⸗ moschel geschrieben: Wie ich Ihnen schon fruͤher mittheilte, wird soeben durch einige Berg⸗ ute umer Leitung des Bergwerlingenieurs Herrn Dümmel aus Freiburg⸗eSachsen der Moschellands⸗ jerg zum Zwecke der Wiederaufnahme der Qued ilbergewinnung einer genauen Untersuchung unter⸗ ogen. Hinter einem Felsen, den dieselben spreng · en, stießen sie plötzlich auf eine eiserne Kiste, die zei genauer Uatersuüchung vollständig mit Silber⸗ ind Goldmunzen gefüllt ist. Einige Münzen, die ehr derschiedenen Alters sind, ßammen aus dem Zerstoͤrungsjahre der Burg. Wahrscheinlich hat die Pfalzgräfia Elisabeth ihre Schätze vor fran⸗ ‚ofischer Kaublust zu fichern gesucht. Es starb dieselbe jedoch noch im selben Jahre (28. Dez 1693) zu Meisenheim aus Gram und so gerieth er Schat in Vergessenheit. Emi Otes. pNeunkirchen, 22. Jan. Schöffen- zericht. Die Schüler Martin Mau., Christian dn., Christian Fs., Karl Te. und Karl Fs., der S„chuhmacherlehrling Ernst Be., der standeslose zriedrich Gl., der Hüttenarbeiter Johann Br., der aglöhner Wilhelm In., und ferner der Hutten⸗ rbeiter Peter Sd., sämmilich in Ne ankirchen wohn⸗ haft, welche trotz ihrer Jugend zum Theil schon pegen Diebstahls vorbestraft worden sind, warer angeklagt, in den Monaten Oktober und Novembei d. J. zu Neunkirchen, Saarbrücken und Ottweiler, vie fruher gemeldet, gemeinschaftlich Diebstahle ver⸗ schiedenster Art ausgeführt resp. zur Ausführung Reser Diebstähle Beihütfe geleistet zu haben. Samu iche Angeklagten, welche bedauerlicher Weise in hrem Auftreten keinerlei Spur von Reue erkeunen ießen, waren der ihnen zur Last gelegten Ver gehen gestaͤndig, und wurden deshalb Martin Mu inet Gefangnißstrafe von 5 Wocher, Christiar kn, zu einer solchen von 4 Wochen, Ernst Be.z 4 Tagen, Friedrich Gl. zu 9 Tagen, Wil heln In. und Christian Fs. zu jen2 Tagen, Karl T u 1 Woche und 2 Tagen Gefängniß verurtheil bahrend Johann Br., Karl Fs. und Peter S nit einem Verweise davonkamen. (S.Bl.⸗Zig. fMalstatitBurbach, 23. Jan. der Michlerschen Brauerei verunglückte gestern eb ind schwer. Dasselbe kam spielend einer Maschin jzu nahe und wurde tödtlich verletzßt. pBurbach, 23. Jan. Auf dem Bu dacher Eisenhütienwerk geriethen gestern Ve nitiag einige für die elektrische Beleuchtung autzte Drähte infolge eines Sturmwindes nehreren in der Nähe befindlichen Leitungsdräht des Feuermeldeapparats in Kollision; der ele— ische Strom wurde bis zum genannten Appan zefuͤhrt, der nun sofort zu läuten begann. ẽ Feuerwehr der Burbacherhütte war rasch Stelle, die Brandmeister der anderen Abtheilung eschienen auch bald, in dem Glauben, es bren rgendwo. Erfreulicherweise konnten die wacker Wehrleute nach Aufkiarung des Sachverhalts wi ver an ihre Tagesarbeit gehen. 4 Die Schiffahrtist auf der Strede analisirten Saar wegen des hohen Was tzandes unterbrochen, die Wehre der Schleu ‚on Güdingen bis Ensdorf wurden vorgestern zestern Vormittag umgelegt. Hagenau. Die 33. Liste der Zeichnun um Besten eines Kaiser Friedrihe De nals bei Woͤrth belduft sich auf Mk. 2113 Jierzu der Betrag der früheren 32 Listen von 17924,77, ergiebt eine Gesaumtsumme von 30 038.04. Trier. Die Staatsanwaltschaft hat Preis von 300 Mk. auf die Entdecung Mörders des Kommunaglfoörsters Schm don Thalfang ausgesetzt. F Ladenburg, 21. Jan. Gestern wur