seien beseitigt. Die „Neue freie Presse“? meint, der Ausgleich bedeute den Beginn einer neuen Zeit. Die Poliuk schroffer Abwehr gegen Taaffe und die Unzufriedenheit hätten vielleicht ihr Ende erreicht. Doch bedeute der Frieden in Böhmen noch nicht die Versöh nung der Linken mit Taaffe. Die ‚Presse“ sagt: Der Ausgleich rucke jedoch die Deutschen in den Vor⸗ dergrund, welche sich Mäßigung auferlegen würden. Sämmiliche Blätter betonen die Wichtig⸗ keit des Ausgleichs nicht nur für Böhmen, sondern für das gesammte Reich, dessen Kraft dadurch ge— festigt werde. Petersburg, 28. Jan. Aus Anlaß des Geburtstages des Kaisers Wilhehm waren gestern der deussche Botschafter v. Schweiniz und der deutsche Militärbevollmächtigte Oberst v. Villaume bei dem Kaiser und der Kaiserin im Aniischkowpalais zum Frühstück geladen. Lotale und pflzische Nachrichten. *St. Ingbert, 29. Jan. Das kgl. Staais⸗ ministerium des Innern gibt bekannt, daß gemäß der Bestimmungen über den Vollzug der Verordnung von 16 August 1805, „die Verbesserung der öffentlichen Straßen“ betreffend von den Angehörigen der betreffenden Gemeinden vor jeder Einbettung innerhalb der vom Staat zu unterhaltenden Oristraversen ein mehr als zweimaliges Abschlammen der Staatsstraßentraversen während des Jahres nicht herlangt wird. ⸗Das Wetter scheint einen Umschwung nehmen zu wollen, obwohl es gerade noch nicht angenehmer aussieht. Denn zu dem Regen hat sich heute noch Schnee gesellt. Hoffen wir, daß ein Nordostwind bald die so nötige „Aufhellung“ bringt. — Industrielle und Gewerbe-— tréeibende, die Mitglieder von Berufsge— nossenschaften sind, für die reichsgeseßlicht Unfallverficherung ihrer Arbeiter, haben im Lauj des Monats Januar die vorgeschriebene Lohnnach⸗ weisung an die betrffende Berufsgenossenschaft, der sie je ·nach ihrem Geschäft angehören, sei es in Industrie, im Baugewerke, im Transport⸗ und Fuhrgewerbe ⁊c. einzusenden. SBlieskastel, 27. Jan. Wie man der „Zw. Z.“ mitteilt, hat der Stadtrat in seiner heuͤtigen Sitzung bei der Aufstellung des Budgets fur den Fortbefiand des Vereins gegen Haus⸗ und Sttaßenbetttel 150 Ml. vewilligt. — Zweibrücen, 28. Jan. Von Herrn Landgerichtsrat Schneider dahier erhält die Zw. 3.“ die Mitekeilung, daß er nicht in der Lage ist, die ihm im Wahlkreis Germersheim— Bergzabern angelragene Kandidatur zum Vandtage anzunehmen. — Qusel, 28. Jan. Nahezu 93 Jahre alt, starb gestern der äalteste Mann dahier, Amos mu Namen. Bis vor lurzem erfreute sich derselbe einer in solchem Alter gewiß seltenen Rüstigkeit. — Die Gemeindeverwaltung Odenbach hat an die Kammer der Abgeordneten eine Petition gerichtet, um Bewilligung der Mittel zur Errichtung einer Postomnibus⸗Verbindung von Odenbach nach Dielkirchen. gaiserslautern. Der pfalzische nationalliberale Parteitag findet nunmehr am Sonntag, den 2. Februar, nachmit⸗ tags, dahier ia der Fruchthalle statt, nachdem der Gesundheitszustand unseres Reichstagsabgeordneten Hertrn Oberbürgermeister Dr. Miquel, gestattet, daß er sich der Reise hierher unterzieht und an der Versammlung theilnimmi. S RKaiserslautern, 27. Jan. Der am 22. ds. M. verstorbene kgl. Kammerherr und Hüttenwerksbesitzer Karl Freihert von Gienanth in Hochstein hat, wie die „Pf. Pr.“, aus zuber— lässiger Quelle erfährt, in seinem hinterlassenen, gerichtlich geöffneten Testamente außer einem großeren Familienlegate und kleineren Vermächt nissen an Freunde und seine Hausdienerschaft nach⸗ foigend? Legate vermacht: An den Gustav⸗Adolf⸗ Lerein, Zweigverein Winnweiler: 10000 Mt.; an die protestantische Kirche in Ludwigshaf'n a. Rh.: 6000 Mt.; den protestantischen Kirchen zu Winn veiler, Imsbach und Alsenbrüch: je 2000 Mk., und der Pfälzische Verschönerungs⸗Verein, dessen langjähriger Vorstand der Verblichene war, erhält 4000 Mk, als Legat. Ehre seinem An⸗ denken! — pirmasens, 28. Jan. Aus der Stadtratsitzung. Von der Nürnberger Firwa Schuberth u. Comp. ist in Folge Beauftragung eines ihrer Vertreter der Stadt die Mittheilung zugegangen, daß es besser sei, wenn die Stadt- zemeinde bei Errichtung einer elektrischen Zentralstation und bei Einführung elektrischer Zeleuchtung die Verwaltung selbst in die Hand nehme. Deßgleichen wird eine definitive Anwort in dieser Ftage verlangt. Da nua die Angele genheit im Plenum noch gar nicht verhandelt wurde, und die Kommissionsbeschlüsse über die Einführung des elektrischen Lichtes ablehnende sind, wird die An— gelegenheit, nachdem dargethan, daß das Angebot einer anderen Gesellschaft ein sehr koulantes ist, vertagt. — Von höherer Stelle ist der Stadt nah gelegt worden, ob es nicht angezeigt sei, einen dokalschulinspektor an zustellen. Die Angelegenheit jatte früher schon einmal den Stadtrat beschäftigt ind war seiner Zeit beschlossen worden, einen Lokal⸗ chulinspekior anzustellen, wurde aber von der kgl Regierung, da keine Kommunalschulen hiec find, abschläglich beschieden. Da sich die Arbeit immer mehr hauft, die Lehrerzahl immer größer wird, die Lokalschulinspektion überdies in den Händen zweier über 70 Jahre alten Geistlichen liegt, welche neben ihren pfarramtlichen Pflichten die Funktion fürder— hin nicht mehr versehen können, beschließt der Stadtrath die Anstellung eines Lokalschulinspektors ind wird die Genehmigung höheren Ortes in Vor⸗« sage gebracht werden. (31tg.) —Bergzabern, 27. Jan. Gestern orgen perunglückte in Winden der Lokomotivheizer Jakob Besck von hier dadurch, daß beim Zusammenstellen ines Zuges, wobei die Bergzaberner Maschine thätig var, selbe mit einem leeren Wagen auf einen be⸗ reits fertiggestellten Zugteil so heftig auffuhr, daß die rückwärisfahrende Maschine an der Stelle, wo der Heizer placirt ist, theilweise zusammengedrückt wurde, vobei Heizer Beck Quetschungen erlitt, welche, wie man hoͤrt, nicht unbedentend, aber dennoch nicht ebensgefährlich sein sollen. Auch ein Rangirer Ramens Krell in Winden soll Beschädigung durch die Wucht des Anpralls erlitten haben. Lokomotiv führer Glaser kam mit Schrecken unversehrt davon. Infolge Defekts der Maschine fielen die beiden Zuge, der 7.85 hier einzutreffende und 7.46 hier abzugehende Zug aus. SArzheim. Die Kollekte, welche am ersten Weihnachtsfeiertag für den hiesigen Käirchen⸗ neubanu sin sämmilichen katholischen Kirchen der Pfalz vorgenommen wurde, beträgt bis jetzt, da inige Beiträge noch nicht eingelaufen sind, 2700 Mark, so daß wir ein Kapital von über 24 000 Mark haben, welches einen jährlichen Zins von 323 Mark einträgt. Dank den edlen Wohlthätern! (L. A.) — Ein Soldat des 17. Infanterie Regimente in Germersheim, der es, während er sich in Urlaub befand, nicht unterlassen konnte, einer ozialdemolratischen Versammlung anzuwohnen, vurde mit 7 Tageu strengem Arrest bestraft. — Hasloch. Der hiesige Gemeinderath richtete jungst an die Koͤnigliche Regierung ein Ge⸗ such, um Bewilligung des schon mehr als 6 Jahr⸗ — nelten Streuwerks. Das daraufhin erfolgte Rüch chreiben lautete mit „Nein“, weil der Wald sons zu seht abgenützt werden würde. Ferner beschloß der Gemeinderath, für Vertilgung des Kiefernspin⸗ ners keine weiteren Ausgaben mehr zu machen, da die Gemeindekasse ohnedies schon sehr stark mit der⸗ ittigen Ausgaben belaßeet ist. — Meckenheim. Ein mit vielen Unter⸗ chriften versehenes Gesuch ging an das kgl. Ober⸗ postamt nach Speyer ab mit der Bitte, den zwischen Meckenheim und dem Haßlocher Bahn— hof verkehrenden Postomnibus entsprechend ver ⸗ Iroͤßern oder aber einen weiteren Wagen für den jets wachsenden Personenverkehr zwischen beiden Ztationen einlegen zu wollen. Ebenso reichten dochdorfer Interessenten beim kgl Oberpostamt ein hitigesuch um Einverleibung zum Postbestellbezirk MNeckenheim ein. — Neustadt, 27. Jan. Zur heutigen Bertrauensmänner⸗-Versammlung der Zen⸗ frumspartei waren, wie die „Pf. Zig.“ mel⸗˖ det, solche aus allen Wahlkreisen erschienen, sogar aus dem entlegenen Bezirk Zweibrücken⸗Pirmasens St. Ingbert. In die Tagesordnung eintretend wurde nach reiflicher Erwägung der einstimmige Beschlußß gefaßt, in sämmtlichen Wahlkreisen der pfalz nur für Zentrumskandidaten u stimmen. Ein diesbezüglicher Wahlaufruf mit Nennung der Kandidaten wird in den nächst Tagen erscheinen. — Neustadt, 28. Jan. Die ordentlie Generalversammlung des pfäl zischen Renn vereins pro 1890 findet am 9. Februar d Is. Morgens 10 Uhr in der Postmühle zu Ne— fladt statt. — In der Pfalz haben die Körunge am 4. Januar zu Rohrbach und am 6. Janut in Zweibrücken statigefunden. An beiden Ort war je ein Hengst angemeldet und vorgeführt. D beiden Hengste sind abgekört worden. — Ldudwigshafen 27. Jan. Es wir dem „G. A.“ mitgeteilt, daß nicht Herr Arnheite sondern dessen Kapitän Krewerath am Sonnte Nachmittag den verunglückten Schiffer gerettet he In kurzer Zeit hat Herr Krewerath beren zwei Menschenleben vom Tod gerettet. — Ludwigshafen, 28. Jan. Heute Nat verschied plötzlich in Folge eines Schlaganfal ein bewährter treuer, Diener der hiesigen Sto berwaltung, Herr Marktmeister Dossenbach. — Ludwigshafen, 28. Jan. Den 8 mühungen der hiesigen Schutzmannschaft isl es au gelungen, die Diebe ausfindig zu machen, wel dem Vadenbefitzer in der Oggersheimerstraße 8 Mk. stahlen, üund sind dies zwei Bürschchen Alter von 14 Jahren Namens Heinrich und Fi Gaäkle. Die Beiden wurden verhaftet, währen ein Dritter, der auch qan dem Diebstahl geholft haben soll, sich noch auf freien Füßen definde da noch nicht feststeht, in wie weit er Beteili ter war. (K.) In Schwanheim brannte zroßem Sturm das Haus des Peter Rebel,e d zlücklicher Weise frei stand, nieder. Der gegenüd siegende „Pfälzer Hof“ von Franz Hammer wo bei anderer Windrichtung gefährdet gewesen. En tehungsursache, wie gewöhnlich, unbekannt. Bermischtes. Neunkirchen, 27. Jan. Heute Abern wurde der Bergmann Sch. aus derm Pfälzische wahrscheinlich in unzurechnungsfähigem Zustand auf dem hiesigen Bahnhofe überfahren. Der ei Arm ist zerquetscht und wird morgen im Ben— mannslazaseth, wohin der Verletzte gebracht wurd amputirt werden müssen. (S.⸗ u. Bl.⸗Ztg.) F Herr Bergrath Seybohd in Sulzba— wurde mit der Führung der Geschäfte des Beu direktors in Kamphausen betraut und an sei —AD berufen. f Ein junger Wehrpfichtiger a« Werne, welcher vom Militär befreit war, 1 seiner Mutter eine Stütze zu sein, wurde go lötzlich auf Antrag der verstärkten Ersatz Komm ion ausgehoben und dem Inf.⸗Rgt. Nr. 136 Dieuze Lothringen) zugeführt, weil er, statt eine Familie zu sorgen, sich einem leich innigen Lebenswandel hingegeben hatte. Es dieser Fall eine ernste Warnung für junge Leu weiche die Wohlthat des Gesetzes in Anspu nehmen und sich nicht der damit übernommä Pflichten erinnern. FWelche Summen in Mainzf darnevalszwecke verwendet werdel davon geben nachstehende wenigen Ziffern ein annähernden Begriff. Schon bei der eisten Sitzu der „Narrhalla“ wiesen die Einnahmen dieses ei igen Vereins lediglich für Kappen und Ster 27 140 Mti. auf. Hiervon sind allein von G heimischen 26 786 Mk. bezahlt worden, wähtt die „Fremdendutten“ 404 Mk. einbrachten. dieser Einnahme der „Narrhalla“ ist nun noch nehmen, welche Beträge in den unzähligen kleir Vereinen und in den vielen karnebalistischen Ke— zerten und Bällen als Entree oder Mitgliedsbeitt aufgewendet werden. F Oppenheim. In dem benachbarten D heim starb ein reicher Sonderling, der! ‚on lachenden Erben — „tief“ betrauert wi Er hatte sich in Spanien ein großes Vermö worben, das er durch übertriebene Sparsan noch mehr vergrößerte. Seine Nahrung war f eine kärgliche. Sonntags kochte er zwei Pft Fleisch und hiervon fristete er in der ganzen We sein Dasein. In allen möglichen Winkeln dauses und Hofes, sogar auf dem Misthaufen ha er sein Geld versteckt, bis er endlich nach d schiedenen Einbrüchen sich unter Thränen d derstand, einen eisernen Geldschrank zu erwer! So sonderbar der Verstorbene war, so hatte zoch noch vor seinem Tod die Klugheit, sein