That eine Rehgaise, deren Standort er schon kannte, am sogenannirn Sonnenwalde zu erlegen. Am Morgen des 5. September begab fich nun Betz mit den Angeklagten Berle und Roth in die ogenannte Tumbach, um das Reh, welches ·rxfterer abends zuvor am Fuße einer starken diefer verstet hatte, zu holen. Nachdem fie fich gemeinschaftlich das Reh angeeignet hatten, zer⸗ segten sie dasselbe. Am nämlichen Tage trafen diese 8 Angeklagten noch mit dem Schlotthauer zusammen und nachdem dieser namentlich durch Koth erfahren hatte, daß das Reh von Bezz ge⸗ wildert sei, ließ er fich doch herbei nach Kaufern zon Rehfleisch sich umzusehen und es gelang ihm noch am namlichen Tage 2 Rehschlegel um den Preis von 6 Mtk. an einen Wirth in Pirmsens zu verkaufen, welchen Erlös jedoch nur die 8 ersten Angeklagten unter sich vertheilten. Da Betz in heutiger Verhandlung trotz gehöriger Vor⸗ jadung nicht erschienen war, wurde gegen ihn daftbefehl erlassen; die beiden Mitangeklagten Zerle und Roth wurden nur der Hehlerei schul⸗ dig erklärt, da nicht nachgewiesen war, daß die⸗ selben am 4. September in Gemeinschaft mit Bezz die Jagd ausübten und zwar wurde gegen die⸗ selben eine Gefängnißstrafe von je 3 Monaten rerhängt und eine solche von 12 Tagen dem Mitangeklagten Schlotthauer wegen Begünstigung udiktiert. Sämmtlichen Angeklagten werden je 14 Tage der von ihnen erlittenen Untersuchungs⸗ zaft in Abzug gebracht und somit die über Schlotihauer verhangte Freiheitsstrafe als verbüßt erklärt. (Z3w. 3) — Zweibrüden. Zu der Meldung von einer Verlegung des jetzt in Bayreuth liegenden 5. Chevauxlegers-⸗Regiments nach Zweibrücken wird dem „Pf. M.“ weiter mitge⸗ seilt, daß bis zur Fertigstellung der neuen Ka⸗ serne die Mannschaften ganz oder theilweise in Baracken, welche von München zum Auf— chlagen hierhergesandt würden, untergebracht verden. — In Steinbach starb am 4. d. M. der ehrwürdige Greis L. Frank, der bereits im 94. Ldebensjahr stand. Vor 16 Jahren, in seinem 78. debensjahr unternahm er noch eine Reise über den Dzean, um seinen Sohn und seine übrigen Ange⸗ zörigen, die dort eine neue Heimath gefunden, zu zesuchen. In Amerilka weilte er zwolf Jahre und rat im 90. Lebensjahr wieder seine Heimreise zu seinen in Deutschland wohnenden Kindern an. — In Sembanherhängte sich der Dienstknecht arl Prinz, Vater von 6 Kindern. Geistesstörung oll die Ursache sein, welche den Mann zu dieser That veranlaßte. — Kaiserslautern. Der bei Herrn Rechts⸗ anwalt Dr. Gallinger dahier beschäftigte Schreib⸗ zehilfe M. wird seit einigen Tagen vermißt. Dem Vernehmen nach hat derselbe eine kleine Reise unter⸗ nommen. Er soll etwa 400 Mk. unterschlagen aben. — Kaiserslautern, 6. Febt. Aus- zeichnungen. Herrn Bäcermeister Wilhelm daury von hier wurde im vorigen Jahre auf der Zackerausstellung in Karlsruhe für seine vorzüg- lichen Lebluchen die silberne Medaille ertheilt; ebenfalls erhielt Herr Metzgermeister Jean Seng m vorigen Jahre auf der Ausstellung für Nahr⸗ ings⸗ und Genußmittel in Düsseldorf die filberne und in Paris die goldene Medaille. Die Diplome über die unsere Mitbürger so sehr ehrenden Aus⸗ zeichnungen find zur Zeit im Schaufenster des herrn Vergolder Korn ausgestelli. — Bevölkerungsstatistik der Stadt Zaiserslautern. Stand am letzten Dezember 1889: 38,347 Seelen. Im Januar 1890 zu—⸗ zezogen 316, weggezogen 245, demnach Mehrung 71; geboren 119, gestorben 88, Mehrung 31; Sesammtmehrung 202. Stand am letzten Januar 1890: 38,449 Seelen. — Thaleischweiler, 6. Februar. Der hiesige Gemeinderath hat beschlossen, die Trennung dom Buürgermeisteramt Frösschen und die Erricht⸗ ang eines eigenen Bürgermeisteramtes Thaleisch⸗ veiler anzustreben. Der Gemeinderath von Fröschen hat sich gegen die Trennung ausgesprochen. — Pirmasens, 85. Febr. Wie man eine Partie Biliard — nicht bezahlt, bewiesen dieser Tage zwei Spieler in einer hiesigen Wirthschaft Als die Partie zu Ende war, ging einer der jungen Herren mit der unschuld igsten Miene von der Welt zur Hinterihür der Wirthschaft hinaus ach dem Abort. Nach einer Weile folgte ihm zorthin auch sein Spielgenosse, natürlich um nicht nehr wieder zu kommen. Der Wirthsfrau dauerte zas Ausbleiben der Beiden zu lange und als flie nach denselben Umschau halten wollte, machte fie die Wahrnehmung, daß die Billardspieler durch das Abortfeuster verschwunden waren, ohne die Zeche zu bezahlen. Nach den beiden „Herren“ wird nun ifrig gefahndet und man hat alle Hoffnung die⸗ elben zu entdecken und zu belangen. —XRX — Pirmasens, 6. Febr. Soeben erließ »er J. Vorstand des landwirtschaftlichen Bezirks⸗ omitees, Herr Bezirksamtmann Alwens in Pir⸗ nasens, ein Schreiben an sämtliche Bürgermeister⸗ imter seines Bezirks folgenden Inhaltes: Sonntag, den 23. Februar laufenden Jahres wird in Pir⸗ nasens ein Saatgutmarkt abgehalten werden. Von dem hiefür bestimmten Saatgut müffen die Broben bis längstens 12. 1l. M. an das Sekretariat »es landwirthschaftlichen Vereins in Speyer ein⸗ jesendet werden. Um den Landwirten diese Ein endung zu erleichtern, bin ich bereit, die Saatgut⸗ )roben hier in Empfang zu nehmen und zusammen rach Speyer zu expedieren. Zu diesem Zwecke nüfsen diese Proben bis längstens Sonntag, den J. I. M., nachmittags 2 Uhr, bei dem kgl. Be—⸗ irksamt hier abgeliefert sein. Hievon wollen Sie zie Landwirte Ihres Bezirks sogleich verständigen. Der J. Vorstand: gez. Alwens, kal. Bezirks imtmann. — Wie dem „Pr. A.“ aus bestet Quelle mit⸗ zetheilt wird, hat man in Lemberg eine förm⸗ iche Anfechtung der letzte Gemeinderaths— vahl ins Werk gesetzt. Die Beschwerdeschrift jaben von 200 Wählern circa 25 unterschrieben. — In Albersweiler ist am Mittwoch bei ʒem Steinbrecher Fritz Morio auf dem sog. „Scheb“ in Schadenfeuer ausgebiochen. Nach kurzer Zeit war der Dachstuhl des Häuschens niederge- zrannt und die Grundmauern in einen Trümmer— jaufen vermandelt. Ursache des Brandes uube⸗ tannt. — TDieser Tage hat sich der 10jährige Knabe zak. Wendel in Niederhorbach beim -„pielen mit einem Beile, den Daumen der linken »and abgehauen, ein Unfall, der von Neuem bieder eine Warnung ist, den Kindern so ge— ühtliche Werkzeuge zum Spielen nicht zu über— assen. — Rheinzabern. Das Ergebniß der vor⸗ ährigen Tabakernte ist folgendes: Im Banzen gab es 2250 Zentner Tabak und nahezu 150 Zeniner Sandblatt. Für den Zentner Tabal vurden im Durchschnitt 24 —-25 Mk. bezahlt und für den Zentner Sandblatt 20522 Mk. Das Gewicht des erfrorenen Tabaks betrug ungefähr sechs Zeniner; für den Zentner wurden 14 Mt bdezahlt. — Speyer, 5. Febt. In der heute Nach⸗ nittag stattgefundenen Stadtrathssitzung and u. a. nachbezeichneter Antrag der Baukom⸗ nission Erledigung. Es handelt sich um die Trennung der Kreis⸗Taubstummen⸗Anflalt in Frankenthal von der dortigen Kreis-Armen-Anstalt und Verlegung derselben, wozu auch eine Anfrage an die hiesige Stadtverwaltung erging. Der An⸗ rag geht dahin, die Stadt möge dem Kreis einen jußerst günstig gelegenen Platz in der Nähe des »auptbahnhofes, die Fläche in der Baumschule unten echts unentgeltlich zur Verfügung stellen. Der Zztadtrath erhedt einstimmig diesen Vorschlag zum heschluß und wird mit den Behörden in Unter⸗ jandlungen treten. — Speyer, 6. Febr. Staatisrath und RKegierungspräsident von Bra un hat sich heute zus Gesundheitsrücksichten in Urlaub nach Wies— haden begeben. — Speyer. Der Stadirat hat in das iesjährige Budget die Summe von 10000 Mt. ils Bürgereinzugsgeld eingestellt. Als Beitrag der Stadt zu dem Kaiser⸗Wilhelm⸗Denkmal in Metz wurden 100 Mk. bewilligt. — Speyer. Die früher als inhaftirt be⸗ jeichnete Hebamme, Frau A. M. Sebastian von sier, wurde, nach verbüßter fast 12wöchentlicher Antersuchungshaft, wegen Mangels an genüg endem Beweis, wieder auf freien Fuß gesetzt. (K.) — Neustadt, 6. Febr. Die Vertrauens⸗ nänner der ultramontanen Partei des Wahlkreises Neustadt Landdau haben zu Gunsten des freifinnigen Zandidaten nach abermaliger Beratbhung von der dandidatur des Dr. Kugler der ultramontane Partei Abstand genommen. (BZig.) — Neustadt, 6. Febr. Nachdem der Pribab— rörster Euler vom Erfensteiner Forstaus bei einer Treibjagd der Neustadter Jagdgesellschaft im Lachener Gebirgswald am vorigen Samstag eine 80pfündigt Bache geschossen hatte, gelang es im am Monta— auf derselben Jagd, ein Prachtexemplar von einen Zeuler zu erlegen, der das seltene Gewicht von2 Zentner hatte. — Neustadt. Fleischermeiste Gamma; verkaufte sein an der Haupt⸗, Aegyptenstratße ge nannt, gelegenes Wohnhaus an Baͤckermeister Brenzinger jr. dahier um 16,400 Mt. — Schifferstadt, 5. Fedr. Bei der heute Nachmittag stattgefundenen Verpachtung der hiesigen Gemeinde⸗Jag den hat die Gemeinde Schiffer⸗ ttadt sehr schöͤne Einnahmen erzielt. Der erst Jagdbogen, die untere Feldjagd, wurde zugeschlagen dem Gastwirth Fianz Grüner hier, unter Theil⸗ haberschaft des Delikatefsen- und Wildprethändlert derrn Jäcker in Basel zum Preise von 1808 Mk. (früher 950 Mk.) den zweiten Jagdbogen, dit obere Feldjad erhielt Herr Banquier Friedrich daid in Speyer, unter Theilhaberschaft des Herrn dermann Cron, Malzfabrikdirektor in Neustadt a. )., zum Preise don 800 Mk. (früher 810 Mt.) en dritten Jagdbogen, die obere Waldjagd er— fteigerte Herr Gustav Boͤmper, Gutsbesitzer in Nierstein mit Herrn Hermann Cron zum Preist bon 1610 Mk. (früher 1000 Mk.) den vierten Jagdbogen, die untere Waldjagd erhielt Heri hermann Cron, Malzfabrikdirektor in Neustadt a. 5. unter Theilhaberschaft der Herren Karl Karche, in Frankenthal und Seb. Lederle in Ludwigshafen zum Preise von 2250 Mk. Efrüher 1400 Mk. Somit Gesammterlös: 6465 Mt. (G. A.) — Gleiszellen. Nachdem vor nicht gan einem Jahre dem Adjunkten Peter Wendel von de durch ruchlose Haud ein wertvoller Birnbraum durch Arthiebe veschädigt wurde, sind demselben widerholt auf einem Acker 7 Stück Birndäume verschiedener Sorten von 6— 7jährigem Bestand leils mit Säsel, teils mit der Nebensäge vollständiq abgeschnitten worden und scheint diese Heldenthal vor ungefähr 3 Wochen schon verübt worden zu sein. Umfallen konnten dieselben nicht, weil sie am Baumpfählen befestigt waren, sonst hätte man die That schon früher entdeckt. F Ludwighafen, 6. Febr. Die An—⸗ meldungen zur Lehrlingsarbeiten⸗Aus— stellung nehmen einen erfreulichen Fortgang Es steht jetzt schon zu erwarten, daß die dies⸗ jaährige Ausstellung einen weit größeren Umfan⸗— annimmt als im Vorjahre. — Im Stadtrathe in Rerchheimbobhander wurde der Antrag auf Einführung des Bier— pfennigs eingebracht, aber nach längerer Debatt abgelehnt. ormise es. Dudweiler, 5. Febr. Ein hiesige ewa 26 Jahre alter Mann, Herr Steiger Joh sel., dessen Frau sich momentan im Wochenbeb befindet, hatte geßern das Unglück, sich, nach Spatzen schießend, selbst zu treffen, und zwar se ungluͤcklich, daß der Tod eintrat. (Diese Nachrich! der „Dudw, Z.“ lautet zum mindesten sehr mirf— wurdig.) FIn Saarbrücken wurde gestern von Schöffengericht ein Metzger dvon da, welcher 425 Prozent Mehl unter seine Wurst, als Binde— mittel genommen, wegen Nahrungsmittel⸗Verfälschung zu 50 Mk. Geldstrafe genommen und die Publi— kation des Urteils verordnet; die Staatsanwalt— schaft hatte eine Strafe von 150 Mt. be— antragt. FIn Busen dorf hatten am letzten Marlkk iag Saarlouiser Eier⸗ und Butterhändler alle auf dem hiesigen Marlte vorhandenen Eier gekauft. Zu ihrer großen Verwunderung wurden sie durch den Aufsicht führenden Polizisten gezwungen, die Waare zurückzugeben. Es besteht nämlich dort die Bestimmung, daß fremde Kaufleute erst dann ihre Vorräthe machen dürfen, wenn die Hausfrauen der Stadt ihre Einkäufe beendigt haben. Es wärt vünschenswerth, wenn auch an andern Orten diesem Unfug der Vorkäufer mit aller Strenge entgegen getreten würde. F*Stt. Wendel. Dem Bahnwärter Bet inger, welcher im letzten Sommer auf der Bahnstrecke von hier nach Niederlinxweiler einen Strolch bei dem Versuch eines Eisenhahnattentateß