—* Pa, (Schluß der Verhandlung halb 8 ends. —— en, 19. März. Vorm. halb 9 uhr Fünfte Verhandlung gegen Jakob Abele Zahre alt, Bierbrauer von Weiler wegen Koͤr⸗ herwtileßzung mit nachgefolgtem Tod. Den Schwur⸗ uchiohof bilden die Hetren kgl Oberlandesgerichts· * d. Jan als Vorsizender kgl. Landgerichtsräthe puß und Schneider als beisitzende Richter; Ge⸗ achisschreiber igl. Sekretär Loewenberg, Vertreter er kgl. Staatsbehörde 8. Staatsanwalt Wagner, hertheidiger Rechtsanwalt Trier. Geschwotene sind —J——— Hoffle, Zwißler, Spies, Emmerling, —RX Beulel, Becker, Roth, Hofmann, Gre⸗ wenig, Hellmer, Wernz. Der Anklage liegt folgen⸗ er Thalbestand zu Grund: Am Sonntag den . Derember 1889, Abends etwa um 10*4 Uhr, am der Angeklagte mit einigen Bekannten in die hᷣolker'sche Wirtschaft in Annweiler. Er nahm an nem rechts der Thür stehenden Tisch Plaztz, während an einem neben der Kinschenke stehenden nden Tisch mehrere andere Gäste, darunter der õ Jahre alte Glasergeselle Erbs von Homburg H. der in Annweiler in Acbeit stand. saßen. Der — 2* unterhielt mit der Kellnerin in genannter Waihschaft ein Liebesverhältniß, weshalb diese nach dassen Eintreten fich sofort zu ihm setzte. Nach suczer gitp e r n erne and befand an den Tisch, an welchem der An⸗ 8* sich niedergelassen hatte, und flüsterte der zellnerin etwas in's Ohr, was sich auf eine Bier⸗ chuld des Erbs bezog, wie diese dem Angeklagten auf dessen Frage mittheilte. Zwischen diesem und erbs kam es dadurch zu einem kurzen Wortwechsel. pobei Erbs ohne Weiteres mit Schlägen drohte, Fbs verließ die Wirthschaft kehrte aber bald zurüd— und traf im Hausgang mit dem Angeklagten zu⸗ ammen, der ihn durch einen Stoß auf die Straße warf. Er erhob sich sofotrt wieder und ging auf den Angeklagten zu. Kaum aber hatte er wieder „aß Trottoir betreten, als der Angeklagte ihn mit beiden Händen vorn am Rock packte und ihn mit zroßer Gewalt nach der rechten Seite hin auf das Tronoir warf. Erbs fiel hierbei mit dem Rücken — Troitoir angebrachten Kellerloches und schlug den ‚interlopf mit aller Wucht auf die Steinplatten juf, welche am Rand des Kellerloches liegen. Er waͤlzte sich auf die Straße herunter und wurde bewußtlos, kam aber, in seine Wohnung verbracht, wieder zu sich. Tags darauf verlor er jedoch wieder das Bewußtsein und starb um die Mittagszeit. Nach dem Gutachten des Sachverständigen Herrn Land⸗ gerichtzarzt Dr. Keller in Landau war zwar die beschaffenheit des Schädels des Erbs in Folge eines früheren Unfalles keine normale, allein das Aufschlagen des Kopfes auf das Pflaster war so vuchtig, daß ein normaler und gesunder Schädel men Bruch und hierdurch eine absolut tödtliche Lerletung des Gehirns davon tragen mußte. Die Derteidigung stellt auf: Dem Angeklagten sei nichts nachgewiesen, als der Stoß; ob dieser mit den dolgen in ursächlichem Fusammenhang stehe, sei nicht aufgeklärt, es könne ja der Tod auch durch einen Blutschlag entstanden sein. Jedenfalls ent⸗ fünden berechtigte Zweifel und diese mußten nach r aun Sundsete zu Gunsten d Angeklagten gelegt werden. Ein Defekt der Leibesbeschaffenheit des Verlebten, den der Angeklagte de Aabe, koͤnne diesem auch nicht angerechnet werden. die Herren Geschworenen derneimen die Schuld— age und sprach der Gerichtshof den Angeklagten ie. Schluß der Verhandiung 1 Uhr Muͤtags Bermischtes. 8x —D 25 p 9— Lan r Fae n Grube Koͤnig, Herr Josep omper, *7 im September v. Irs. den Sohn der — in der Marbistratße über die schon dan e peichersticge mit eigener Lebensgefahr —* Dbh —* eerie en. e achmitiag wurde demselben näm⸗ d Herrn Landrat Tenge im Beisein des er Herrn Ludwig und des Bürger⸗ * —— Herrn Chr. Schmidt die ** e ee Rettungsmedaille am erreicht. pihn ndweiler. 22. Watz. Die Gliicsgotin n. p bei der SchlobfreiheitLot hohe erem Orte sehr hold. Eine Loosnummer. 9 8 wurde mit einem Gewinne von 20000 u die Rummer 167 249 mit 5000 Mtgin en Klasse gezogen. Von jeder Nummer isi ein Achtel in der Erpedition der Dudweiler Zeitune gekauft worden. fFSaarbrücen. Unsere Stadt hat für die aach Mal st att projektirte Brücke bereiis ein stonkurrenzausschreiben erlassen. —7 Frankfurt a. M. Der Direktor der Frankfurter Sparbank, Teod. Wahlkampf, ist mnit Hinterlassung großer Unregelmäßigkeiten und eines beträchtlichen Fehlbetrages auf und dabon zegangen, um sich der drohenden Verhaftung zu entziehen. Die Bank, welche im Jahre 1873 mit einem Stammbvermögen von 450, 000 Mark als Aktiengesellschaft gegründet wurde und deren Auf⸗ ichtsrate fich in Wien befinden, machte haupisächlich mit kleinen Leuten Geschafte. Daneben betrieb aber Wahlkampf einen schwunghaften Handel mit Losen uuf Abzahlung, wobei die Kaufer siatt der wirklichen Lose nur Anuteilscheine erhielten, sodaß sie jetzt wohl sammtlich um ihr Geld geprellt sind. Wie hoch sich die von Wahlkampf verübten Unterschlagungen und Veruntreuungen belaufen, läßt sich zur Stunde nicht einmal annähernd feststellen. Hinter dem Flüchtigen, von dem man vermntet, daß er sich aach Holland gewendet hat, wurde ein Steckbrief rlassen. Wahlkampf ist etwa 50 Jahre alt, von joher magerer Gestalt mit dunklem Schnurr⸗ und Badenbatt, trägt einen Kneifer mit Hornfassung und zeichnet sich durch einen steifen Gang aus. Warzburg, 20. Maärz. Geheimrat Held hierselbst ist gestorben. f München. Vor der 1. Zivilkammer kam hier eine interessante Entschädigungklage zur Verhandlung. Im Trost'schen Gastlokale befand sich am Boden eine mit Glas bedeckte Oeffnung, die in das Souterrain mündet und für gewoͤhnlich nit einem Tische verstellt war, damit Niemand hineintrete und sich beschädige. Am 12. Januar d. J. war zufällig der Tisch weggerückt und der saufmann Albert Hausner hatte das Unglück, ducchzutreten und sich derart am Fuße zu verletzen, daß er 6 Wochen bettlägerig war und noch Schmerzen verspürt. Er stellte Klage gegen den Wuth auf 1800 Mtk. Entschädigung und Schmerzens⸗ gelsd. 800 Mk. Entschädigung wurde ihm zuge⸗ sprochen. T, Landshut. In einer Versammlung ammtlicher Brauereibesitzer Niederbaherns wurde die Erhöhung des Bierpreises auch auf dem Lande auf 22 Pfg. für den Liter beschlossen. F Drei Elternpare. In der verwickelten Lage, zu einer und derselben Zeit drei Elternpaare, nämlich einen rechten Vater und eine rechte Mutter und außerdem je zwei Stiefbväter und zwei Stief⸗ mütter zu besitzen, befindet sich, wie die Blätter zrzählen, das in Berlin in Dienst bei einem Kauf⸗ nann L, in der F. Straße stehende Kindermädchen Helene G. Die Sache verhält sich folgendermaßen: Helene G. war 6 Jahre alt, als die Ehe ihrer Eltern gerichtlich geschieden wurde. Der Vater ver⸗ jeiratete sich zum zweiten Male, sodaß das Kind, venngleich es bei seiner Mutter geblieben war, in der zweiten Frau seines Vaters eine Stiefmutter erhielt. Zwei Jahre nach der Scheidung heiratete die Mutter der G. zum zweiten Male, deren Mann ulsdann der Stiefvater Helenens wurde. Diese etzte Ehe dauerte nur drei Jahre, als sich die Sheleute gleichfalls scheiden ließen. Merkwürdiger⸗ peise einigten sich dieselden dahin, daß die nunmehr lfiährige Helene im Hause des Stiefbaters, an »em sie mehr als an der rechten Mutter hing, ver⸗ lieh. Da der Stiefdater nach Jahresfrist sich zum zweiten Male verheiratete und die rechte Mut— er ebenfalls eine dritte Ehe einging, so ist der nerkwürdige Fall zur Thatsache geworden, daß delene heute einen rechten Vater und eine rechte Mutter, außerdem je zwei Stiefväter und zwei Stiefmütter ihr eigen nennt. Und da Helene G. erst sechszehn Jahre zählt, so ist nicht ausgeschlossen, daß die Zahl ihrer Elternpaare sich noch erheblich deigert, da ihr rechter Vater schon wieder in Schei— dung lebt. Ein Glück nur, daß außer der erfien ammtiche Ehen kinderlos geblieben sind, sonfi würden in Zukunft unentwirrdare Verwandischafis⸗ »erhältnisse daraus geworden sein. Die rechte Mutter der G. hat in ihrer zweiten und dritien khe infoweit keine große Veränderung erfahren, als ste das eine Mal eine Frau Schulz mit z, gleich darauf eine Frau Schulß mit tzz wuͤrde. fF Unfreiwilllige Komil. In einem Dorfe des Eichsfeldes sollte vor Kurzem die debergabe des Ortsschulzenamts vom ilten Schulzen an den neuen in Gegenwaärt des Amtsvorstehers erfolgen. Dieses für die Ortsein⸗ zesessenen höchst wichtige Ereigniß brachte ihnen der Bemeindediener in folgender srigineller Form zur enntniß: „Es wird hiermit belannt gemacht, daß notgen Mittag um 12 Uhr unser junger Hert Schulze und unse ohle Herr Schulze und der Herr Rittmeister N. aus N. in der Gemeindeschenken find, da wollen sich denn die drei Her— ren übergeben, und wern das mit sehen will, der muß morgen in der Gemeindeschenken find.“ Mailand, 19. Maärz. Infolge heftiger Regengüsse sind der Markusplatz und viele Straßen in Venedig Üüberschwemsmit. Der Po ist aus seinen Usern getreten; die Schutzdämme in der Provinz Pavia sind zerftt. —brricht. Zweibrücken, 20. Maärj. (Fruchtmittelpreis und Bil⸗ cualienmartt.) Weizen M— O pf. Korn d — Pf., Gerste zweiteihige d M. — pjf, vierreihige O M. — pji. — Speli M. — Pf, Spelzlern — M— Ps., Dintei — M. — Pf, Mischfrucht d M. — pf., Hafer d M. 7 Pf. Erbsen C,W— pPf, Wicden OR— gs, deu 2 Ma0 Pff, Stroh J. Quai. 2 M. 80 Pf., II. Qual. 2 M. 50 Pf., Kartoffeln J M. 60 Pf. Weißbrod 1/ ilo 56 Pf., Kornbrod 8 Kilo 70 Pf. Gemischtbrod 8 Kils 34 Pf., paar Wed 100 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual. 60 Pf. II Qual. 56 Pf. Kalbfleisch 60 Pf. Hammel- fleisch 80 Pf., Schweinesieijsch 66 Pf., Wein 1 Liter 80 Pf, Bier 1 Liter 24 Vf., Butter /3 Kilogr. — Mit. 95 Pf. Homburg, 19. März. Weizen pro Zir. M. 0,- orn Mk. 0,00, Hafer Mi. 0,00, Kartoffein M. 1,50, Butter pro Pfd. Mt. 1,00. Gemischtbrod 6 Pfd. 82 Pfg. do. 4 Pfd. 54 Pfg. do. 2 Pfd., 27 Pfg., Kornbrod 6, Pfd. 72 Pfg., Rindfieisch J. Qual. 36 Pfa . Quat. 50 Pfs. Kalpfleisch 86 Pfg., Schweinefleisch 66 Pfg. — — — ————— — ——— — Crichten. Zum Gerichtsvollzieher bei dem Amisgerichte Briesbach wurde Heinr. Andr. Kupper aus Rulzheim, z. Zt. Gerichtsbollziehergehilfe in Mun. hen, ernannt. Für Militäranwärter. Erledigte Stelle im Bezirk des II Armee⸗Korps: Eine dritie Amt s- schreiberst ehle beim k. Bezirksamte Ludwigs⸗ hafen: keine Kantjon: Bezua 771 Mt. nac,richten. Gestorben: In Neunkirchen Jakobine Kuntz. geb. Mayher, 66 J. a.; ebendaselbst Elisa— beth Bettinger, geb. Boley, 69 J. a. uad Heinrich Poppenhäger, 69 J. a.; in Burbach Philipp Leib— rock, 56 J. a.; in Zweibrücken Anna Heintz, geß. Heck, 38 J. a.; in Kaiserslautern Christina Hemmer,. geb. Schneider, 52 J. a.; in Durt— seim J. A. Ebersberger; in Frankenthal Agnes Fberhard. geb. Breunig, 70 J. a. VProtestantischer Gottesdienst. Prüfung der Konfirmanden, Sonntag, den 28. Marz, vormittags 1310 Uhr. Lied 26 Die Christenlehre fällt aus. eueste Nachrichten. München, 20. März. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer wurde der Gesetzentwurf, betreffend die Vereinigung der Pfaälzischen Brandbersicherungsanstalt mit jener rechts des Rheines an genommen. — Biseh! (Zunftler) interpellirte wegen des Waaren⸗ hauses für Offiziere und Beamte. Er nahm das Unternehmen uund die an der Spitze Stehen⸗ den hart mit, schilderte die sozialen und wirthschaft- ichen Folgen und fragte, ob die Regierung auf ꝛeine Abaͤnderung der einschlägigen Gesetzgebung im Bundesrath hinwirken wollte? — Die Erklärung des Gesammtministeriums verneinte letzteres, be— jeichnete die Gründung als eine unerfreuliche Er⸗ cheinung, mißbilligte die Eatfremdung zwischen Offizier · und Gewerbestand und versicherie, daß die Regierung dem Unternehmen keinerlei Förderung angedeihen lasse. Die Debatte wurde dann vertagt. (Pf. K.) London, 20. Marz. Eine Konferenz der Zrubenbesitzer mit den Delegirten der ausständigen Brudenarbeiter fand heute in Westminster statt, vobei Einigung erzielt wurde. Die Gruben— zesitzer boten den Delegirten eine Lohnerhöhung von 5 pCt. jitzt und gleiche Lohnerhöhung für den l. August an. Die Delegirten nahmen diesen Vor⸗ chlag an. Die Arbeit wird nunmehr sofort wieder rufgenommen. (S. 3.) ür die Redaktion verantwortlich: F. *. Demer Rohseidene Bastkleider Me. 16.80 pt. Stoff zur kompl. Robe und bessere Quali täten vers. porto und zollfrei das Fabrik⸗D pot G. Henneberg (Ku. K. Hoflies) Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 29 Pf. Porto.