EFs wird dazu eine eigenartige weiche Masse ver⸗ wendet, wie es scheint, hauptsächlich Gyps, welche mit einer indischen Pflanzenfaser durchzogen und auf diese Weise nicht mehr pröde, sondern zäh und dabei verhältnißmäßig sehr leicht ist. Die Fabrik soll bereits viele in und auslaändische Ver⸗ dindungen angeknüpft haben. In der hiesigen Fisendahnstraße stellt dieselbe jetzt ihre Sachen in einem ungeheuren Schaukasten aus. Die Inhaber find zwei im hiesigen Technikum (Gewerbemuseum) ausgebildete Herren Namens Koller und Fuhr⸗ mann, wie auch die Firma lautet. — Die hiefige Volkszeitung“ veröffentlicht eine Zuschrift von Seiten Betheiligter, nach welcher „der Schaf- händler Neu von hier nicht nach Amerika ge⸗ zangen und auch nicht anderweit mit Geldern fort⸗ zegangen sei, vielmehr werde der auf irgend eine Weise stattgehabte Tod vermuthet“. — Kaiserslautern, 22. April. Aus dem Geschäftsbericht des hiesigen Vorschußder⸗ eins ergibt sich, daß die Mitgliederzahl von 712 am 1. Januar 1889 auf 753 am 31. Dezember 1889 gestiegen ist, daß der Gesammtumschlag im Jahr 1889 den Betrag von 17,496,270 Mt. 29 Pfg. betrug, welcher einen Reingewinn von 19,010 Mk. 13 Pfg. ergab. An Dibvidenden werden 6 pPCt. vertheilt. — Die Abgeordnetenlammer hat den Neubau eines Posthauses in Pirmasen s genehmigt. — Vom Modenbach. An geschützten Mauern haben die Reben schon 10 — 158 etm. lange Gescheine getrieben, welche auch schon Samen angesetzt. Gewiß ein Zeichen früher Ent⸗ wickelung. — Landau, 22. April. Ueber den Werth der Grundstücke in der Nähe der Eisenbahn zat die Erweiterung des Hauptbahnhofes und die dadurch bedingte Erwerbung von Güter⸗ ttücken interessanten Aufschluß gegeben. Auf Grund des Gutachtens von drei Experten wurde für die Ar je nach der Lage und der Qualität des Grund⸗ dückes als Bauplatz 2—-300 Mk, bezahlt, so daß die Gesammtentschädigung, abgesehen von dem Ankauf eines Hauses mit Garten beim Viadukt, —X J — Landau, 22. April. Der am 1. Juli nkraft tretende Sommerfahrplan bringt außer der Einschaltung eines um 8 Uhr 20 Min. vor⸗ mittags nach Neustadt abgehenden Schnellzugs noch einige weitere wichtige Aenderungen für die hiesige Station. Es wird enisprechend dem vorerwähnten Zuge abends in umgekehrter Richtung ein zweiter Schnellzug eingelegt, der um 7 Uhr 24 Min. von Neustadt hier eintrifft. Ferner wird der mittags l Uhr 1 Min. nach Neustadt abgehende Schnell⸗ zug auf 1 Uhr 51 Min., der abends 7 Uhr 24 Min. von Neustadt kommende Personenzug auf 7 Uhr 59 Min. und der um 12 Uhr 48 Min. von Reustadt kommende Nachtschnellzug auf 1 Uhr 40 Min. verlegt werden. — Es wird die erfreuliche Mittheilung ge⸗ macht, daß in dem Befinden des verunglückten Val. Nied aus Schwegenheim eine kleine Besserung eingetreten ist. Die verloren gegangene Sehkraft hat derselbe bereits wieder erlangt, jedoch ionnte die in den Hinterkopf gedrungene Kugel aoch nicht gefunden werden. Koch befindet sich auf freiem Fuße. — Iggelheim. Ein dieser Tage sich hier zugetragener sehr mysteriss klingender Vorfall ver⸗ ursacht große Aufregung unter der hiesigen Ein⸗ wohnerschaft. Es fand nämlich ein 18jähriges Mädchen von hier des Morgens seinen Haar⸗ zopf im Bette neben sich liegen. Derselbe war ihm während des Schlafes abgeschnitten worden. .) — Speyer. Gegen Ende des Monats Mai l. Is. wird für den Fall, daß sich eine genügende Anzahl von Hufschmieden melden sollte, eine Prüfung für solche dahier abgehalten werden. Sesuche um Zulassung zu derselben sind bis läng⸗ stens 1. Mai bei der k. Regierung der Pfalz, stammer des Innern, einzureichen und müssen mit einem glaubhaften Nachweis über die Beschäftigung des Gesuchstellers im Hufbeschlaggewerbe während eines Zeitraumes von drei Jahren und mit einem Geburtsschein des Bewerbers belegt sein. — Zum Bau der Retscherkirche in Speyer hat der Kaiser 5000 Mark gespendet. — Wie die „M. N.“ wissen wollen, verlautet in München, es werde bei der Verlegung des 8. Lhevauxlegers-Megiments nach dem Westen der Stab dieses Regiments zunächst nad Speyer kommen; eine späͤtere Dislozierung des Regimets nach dem Elsaß sei jedoch waährscheinlich. — Bestimmtes über diese Verlegung liegt zur Stunde noch nicht vor. — Edenkoben. Das Gasthaus zum gol⸗ denen Schaf hier wurde letzthin von dem Befsitzer derrn Friedrich Tillmann an den Direltor der Zayer. Brau rei in Speher, Herrn Schwartz, zum Preise von 52,000 Mk. — ohne Inventar — yertauft. — Neustadt, 20. April. Kohlenhaͤndler xmil Bender, der seit zwei Jahren ein schwung⸗ josles Geschäft betrieb, verschwand, Frau und Kind jinterlassend, spurlos. — Neastadt, 22. April. Gestern Abend ourden der Bäckermeister Preßler don der Haardi und der Fuhrmann Sterff von hier auf einen monymen Brief hin als des Diebstahls von 80 Zack Mehl aus der Jung'schen Mühle bei Schiffer dadt verdächtig, durch die Gendarmerie verhaftet. Preßler soll nach der „Nst. Zig.“ bereits geständig ein, während Sterff behauptet, von der widerrecht⸗ ichen Aneignung des Mehles seitens Preßlers, der hn beauftragte, das Mehl zu holen, nichts gewußt zu haben. — Unter der Jugend in Deidesheim graffirt soeben wieder der dlaue Husten (Oroupe.) — Mundenheim. Ehefrau Remmel dahier hatte am verflossenen Samstag das Unglück, ine Stiege herabzufallen und das Genick zu brechen Sie blieb sofort tot. — Ludwigshafen, 21. April. In dem Garten des Herrn Distriktsschulinspeltors Pfarrer Berckmann in Rheingoͤnnheim ist eine sel⸗ ene Abnormität, nämlich eine Eidechse mit 2 Schwänzen, eingefangen worden. Das muntere Thierchen ist Herrn Lokalschulinspektor Dr. Geist⸗ zeck dahier übergeben worden und wird Juteressen⸗ en auf Wunsch vorgezeigt. (G. A.) — Frankenthal, 22. April. Gestern sing die von hier und Umgebung ingzenierte dhuldigungsadresse für Se. Durchlaucht den Fürsten Zismarck mit eiwa 1500 Unterschriften aus Stadt und Land nach Friedrichssruhe ab. Unser genialer Mitbürger Herr Aug. Ries, welchem die Ausführung abertragen war, schaffte ein wirlklich kunstlerisches Werk und wird in dieser Beziehung die Adresse dom Kanton Frankenthal nicht zu den undedeutend⸗ ten zählen. Ein Schild von starkem Arm ge— halten, schützt die Reichsinfignien, ebenso wie dieser arößte Deuische mit starkem Arm der Beschützer unseres geliebten Vaterlandes war. Die Adbresse eldst ruht in elegantem Einband von VLeder, mit ceichem Golddruck und innen mit Seide gefüttert und wurde von Herrn Buchbinder Christmann her⸗ gestellt. (Tgb.) — Ueber die am Sonntag in Frankenthal tatigehabte Schmiedemeisterversammlung berichtet zie „Pf. Pr.“ Folgendes: Aufgrund der Tages⸗ zrdnung hatte sich die Versammlung zu befassen nit: Aufschlag der Hufeisen und Radreife, Stellung jalbjähriger Rechnung, Lehrlings- und Gesellen⸗ vesen, Arbeitsbücher, Unfallversicherung und Grün⸗ zung eines Verbandes pfaälzischer Schmiedemeister. zm Hinblick auf die Erhöhung der Eisenpreise um twa 50 und der Preise für Kohlen um ca. 25 Ct., ferner der höheren Löhne wurde einstimmig veschlossen, die Preise fur Hufeisen und Radreife jen oͤrtlichen Verhältnissen entsprechend zu erhöhen, m allgemeinen etwa um 15 pCt. Der Antrag iuf Stellung halbjähriger Rechnung fand gleichfalls instimmige Annahme. Man war allgemein der Ansicht, daß bei Durchführung dieses Abrechnungs⸗ nodus auch dem Schmiedemeister die Erfüllung einer Verbindlichkeiten wesentlich erleichtert werde. Im Lehrlingswesen sollen Reformen angestrebt verden, welche gelegentlich einer spüteren Versamm⸗ ung zur Besprechung gelangen. Bei Einstellung jon Gesellen soll künftig darauf gesehen werden, aß dieselben auch im Besitze günstiger Zeugnisse ind ; das Arbeitsbuch allein könne nicht mehr naßgebend sein. Bezüglich der Unfall⸗Versicherung vurde eine lange und lebhafte Debatte geführt. Die Schmiedemeister seien keiner Berufsgenossen⸗ chaft der Unfallverficherung zugetheilt, sodaß z. B. ‚ei Unfällen während des Pferdebeschlagens der Meister haftbar gemacht werde. Beschlossen wurde, in die pfälzischen Reichstagsabgeordneten die Bitte zu stellen, für möglichst baldige Einreihung der SZchmiede in irgend eine passende Unfall-Berufs⸗ zenossenschaft Sorge tragen zu wollen. Zum Schluß wurde die Bildung eines Verbandet . zischer Schmiedemeister vorgenommen; fast sdming Anwesende erklärten ihren Beitrint. Durch Grundi dieses Verdandes hofft man die Interessen Schmiedehandwerks zu foördern. Das feithen provisorische Komitee wurde als Aasschuß besun und Frankenthal als Vorort gewählt. Die ei Verbandsversammlung mit Siatuten⸗ Beratung s. w. findet am Christihimmelfahrtstag in Neufe an der Haardt statt. — Kirchheimbolanden, 22. ghr In der heute Vormittag stattgefundenen auher ordentlichen Sitzung des Stadtrathes wurde h. die Verlegung der Kreistaubstummenq; st altt Beschluß gefaßt und stellt der Stadtrath din dreise einen Bauplatz von der Gröͤße wie ihn i Anstalt gebraucht zur Verfügung und fite erner, jedoch ohne Angabe der Höhe, eine 5. umme zu. —E— F Elversberg, 20. April. Heute Morg⸗ berunglückte der Bergmann Jalob Reifschna der von hier auf Grube Heinitz und war sose todt. Er war 38 Jahre alt und hinterläͤßt n Frau mit 6 Kindern. 7 Bildstock, 22. April. In ihrer Ang— legenheit, betr. das Gnadengesuch für Warken un —XXDVV fich in voriger Woche auch zur Vermittlung de llebergabe der Petition an Herrn Geh. Dr. R. hin— peter gewandt. Letzterer hat nun, wie die M B. Z.“ berichtet, dem Vorstande die Nachricht u zehen lassen, daß er hoffe, persoönlich dem Kauͤn Mittheilung machen zu koöͤnnen. FSulzbach, 21. April. Wie ung hu Fisel mittheilte, habe der Vorstand de— Rechtsschutzvereins mit ihm unterhan delt, am Buß⸗ und Bettage die in Aussicht ge nommene große Bergmanns versammlunt in seinem Lokale abzuhalten. Auch wäre der Vo— tand nicht abgeneigt, das Eisel'sche Lokal ab Vereinshaus zu erwerben. Herr Eisel steht jedot mit dem bayerischen Bergfiskus in Unterhandlun wegen Abtretung seines Besitzes, wenn der geso derte Preis bezahlt wird. (B. d. S.Th) F Dudweiler, 22. April. Die am 80 d. Mt. geplante Allgemeine Bergarber ter⸗Versammlung unter freiem Himme oll laut „Frankf. G.⸗A.“ auch die Bergleute de Bfalz und Lothringens umfassen und auf bohm ischem Gebiete statifinden. Der jetzige Präfiden des Rechtsschutzvereins, Herr Thome, theilte jedot in einer Versammlung in Lisdorf mit, die u 30. geplante Versammlung werde wahrscheinlich u Sonntag den 4. Mai statifinden. (D. Zig) In Malstatt-Burbach wollten di Bergleute am Sonntag eine Versammlun abhalten, jedoch wurden ihnen laut „M.B.⸗ die Saͤle verweigert. fFMalstait⸗Burbach, 21. April. Dur zeinen von der Kirchenvertretung zu Malstatt⸗Burbe vor einigen Tagen gefaßten Beschluß wird nun mehr der Bau einer neuen ebangelischer Zirche zur Ausführung gelangen und soll mi diesem Bau sofort begonnen werden. Das neu Hotleshaus wird auf dem Weiersberg in Burhat — In Met ist ein Unteroffizier m dem 1000 Mark betragenden Gehalte, welchet jur den Bezirkskommandeur erhoben hatte, durchze rannt. Trotz der angeftellten Üntersuchung is üd den Verbleib des Flüchtlings nichts bekannt sgeworder Mauhlhaussen, 22. April. Ausant Hiehere feiern 2000 Personen. Schaͤffr, Pfeheh Dollfus Mieg, Kochlin froͤres, Frey u. Co., Deer jus Lantz, Wallach, Koͤchlin, Buchh schaffen. Martira, 220 April. der Streit r zinni auch hier. Teilweiser Ausstand in der daht Blech. Etwa hundert Arbeiter durchziehen un die Straße. Ansammlungen finden vor dem Sich⸗ jause statt. pDeutsch⸗Avricout. Die Grenzpoht in Veuisch⸗Avticourt machte vergangene Woche en sehr interessanten Fang. Der Belg Biaminck nebst Frau, welche zusammen in In den Eisenbahnzug verlassen hatten, überschritten Fuß bei Foulcrey die deuischfranzösische uim in erster Linie die Paßkontrolle zu umgn Sie wurden jedoch von einem Gendarmen absenn velchem sie bei dem fast gänzlichen Margele hPapieren und durch die Benutzung eines 4 »genen Weges sofort verdächtig vockamen. jo