D — * — 7* 8 * 5— 9— 9— 8 7. ã 9 ——— * —— ———— — 9 zR— I 735386 V * G— ⏑⏑ 4— — 3 —IJ — 591 3 57 * Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. der St⸗ AIngberter Aig erscheint taglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöotchentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Samftagt um sirirten Beilagen. as Blatt koffet vierteljahrlich 14 60 4 einschließlich Tragerlohn; durch die Poft bezogen 14 7182 einschließlich 40 Zustelungsgebnhr VDie icungsgebuhr far die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseralen aus der Pfalz 10 4, bei außerpfülzischen und solchen auf welche die Erxpeditio⸗ Austunft ertheill. Iß 4, NReklamen 830 A. Rei A4maliger Ginrüdung wird nur dreimalige bexchnet. F 102. Deutsches Reich. München, 30. April. Kammer der teichssräthe. Ritter v. Poschinger referirt jber den Etat der Ausgaben auf Reichs zwecke zür ein Jahr der 20. Finanzperiode. Es erfolgt Innahme seitens des Plenums in Höhe von 37,239,620 Mtk. Alsdann empfiehlt Reichsrath . Maffei Annahme des Gesetzentwurfes, be⸗ tesfend den Bedarf für Erweiterungs⸗, Ergänz⸗ ungsbauten und Neubauten auf den im Betriebe zefindliche Staatseisenbahnen und Ver—⸗ nehrung des Fahrmaterials nach der Fassung der dammer der Abgeordneten. Zweiter Sekretär Graf drechse!l bespricht das Dtarwesen; er rügt, aß 16- und 17jährige junge Leute neben gedien⸗ en Militäranwärtern angestellt würden. Die Diätarstellen sollen nach Tauglichkeit und Leistungs⸗ aͤhigkeiit an Bahn⸗ und Post⸗Penfionisten ver—⸗ jehen werden, damit diese eine Nebeneinnahme bei grer mageren Penfion hätten. Minister Frhr. 3. Crail Sheim erwidert, er nehme Anregungen jerne an, allein es sei schwer, alle beim fahren⸗ den Betriebe pensionirten Leute zu Diätaren zu ernennen. Das ganze Gesetz wird einstimmig an⸗ senommen. Graf zu Ortenburg referirt als⸗ zann über die Postulate der Staatsregierung in 15 lit. a—-g des Finanzgesetzentwurfes für die 20. Finanzperiode (enthaltend Erbauung eines hostamtsgebäudes Munchen⸗Zentralbahnhof, ferner n Pirmasens, Nürnberg, Regensburg, Schwein⸗ urt, Augsburg) und werden diese angenommeu. eber den Gesetzentwurf betreffend den Neubau rines Justizgebäudes zu München referirt Keichsrath v. Poschinger, der auf weitere Aus⸗ führungen verzichtet. Bei namentlicher Abstimmung dird das Gesetz einstimmig angenommen. Der letzte Punkt der Tagexͤordnung betrifft den untrag Biehl und Gegofssen, Abanderung ꝛes Gesetzes über die Kommanditgesellschaften auf üttien und die Altiengesellschaften betreffend. keferent Reichsrath v. Auser gbt einen Ueberblid iber die geschaftliche Thätigkeit des bekämpften dereins (Deutscher Industrie⸗Verein), erwähni as Uufsehen, das die Reklamen des Vereins itegt haben, kommt dann auf die Inter⸗ ꝛellation Biehl zu sprechen. sheilt die Am⸗ vort der Staatsregierung hierauf mit und spricht dann den bvorhiegenden Anirag biehl. Derselbe sei mit Vonden nicht vern worden. Man konne diese nur aus den n d e eu de für den Antrag ioachen. onstatirt, daß auch die Besorgnijsse über die Thatigkeit der betreffenden üsellschaft nicht fur ungerecdiferugt hielt, glaubi jetzt nach den Eriundigungen, die er fich e d kein Anlaß für die Gesetzgebung sei, eilen. Er erwähnt, die Submission, die er Verein vom Kriegsministerium erhalten und onchüehung der Ressor minister, dem Verein erhin keine Lieferungen mehr zuzuwenden. Was e vermittelnde Thatigkeit des Vereins im Veckehr —— mit den Geschäftsleuten anlange, —* ieselbe nützlich, wenn der Verein sein Ver⸗ hen halte, er se eben dann Magler und die Pitghiedeideittage sien hichaet Pebien u ie Versorgung. Wenn der Verein seine W — herstelle, sondern ictuc bei * * taleuten machen lasse, so sei er eben Kunde J 8 und sogar wohlthatig, indem er fur * hst⸗ ausschlietzt, gefährlich sei er nur er mit eigenen Fabriken und Anstalten Freitag, 2. Mai 1890. 223. Jahrg 'abrizire. Nach seinen Erkundigungen habe der— Berein einen Kapitalfonds von 5 Millionen Mark, avon sei nut 1,250,000 Mk. eingezahlt — gewiß anzureichende Miltel, um gefährlich zu werden. Die Geschäftstreibenden müßten auch mit den donsumvereinen und mit den weit gefährlicheren kngroshäujern konkurriren. Gewagt sei die Be⸗ sauptung, der Verein ruinire die Existenz von Tausenden. Die Regietung habe alles Moͤglich zethan, um der befürchteten Gefährlichkeit Schtanken zu setzen. Was die behauptete Gefaährlichkeit des Broßkapitals überhaupt anbelange, so sei es gerad dieses, welches auf dem Gebiete der Judustrie und des Gewerbes alles Große geschaffen und zwar zurch die Altiengesellschaften, mit Genossenschaften könne man wegen der verbundenen unbeschränkten Daftbarkeit nicht so viel leisten. Mit dem Beschlusse der Abgeordnetenkammer betrete man einen Weg, den man in Deuischland für die Aktiengesellschaf jerlassen habe und hätte man die Aktiengeselischaften aicht im Inlande, so blieben die Aktiengesellschaften des Auslandes. Referent macht an Beispielen klar vohin man käme, wenn man den Antrag Biehl „die Genehmigung der Regierung sei nicht zu ge— pähren für solche Aktiengesellschafien, die sich auf nehrere Gewerbe zugleich erstrecken“, annäyme, dann wäre z. B. das Baugeschäft unmöglich, weil es unter Schlosserei, Zimmerei, Maurerei, Schreinerei c. fiele. Der Antrag Biehl und Genossen sei iachlich und rechtlich unzichtig und derartt, daß der Brund zu einer Gesetzesänderung nicht vorläge. Der Antrag Biehl und Genossen wird bierau einstimmig abgelehnt. Weimar, 1. Mai Der Kaiser ist heute —XVO herzogs und des Erbgroßherzogs hier eingetroffen und auf dem Bahnhofe von dem preußischen Ge—⸗ andten, Geheimen Legationsrat v. Derenthall, dem Staatsminister Frhrn. v. Groß und den Hofchargen mpfangen worden. Bei der Auffahrt zum Schloß zurch die im reichen Fahnenschmuck prangende Stadi wurden die hoͤchsten Hercschaften von der Bevöl— kerung stürmisch begrüßt. Nach der Begrüßung der Großherzogin fand ein Frühstück beim Grafen Boͤrtz statt. Berlin, 1. Mai. Die Budgetkommission dee Abgeordnetenhauses lehnte einstimmig die für eint Dom⸗Interimskirche geforderten 200 000 Mk. ab. — Das amtliche, Kolonialblatt“ veröff nt⸗ licht die kaiserliche Genehmigung zur Ausprägung von Silbermünzen mit dem Bildnis des Kaisert und von Kupfermünzen mit dem Reichsadler für Kechnung der deutsch⸗ostafrikanischen Gesellschaft. — Reichsbankpräsident d. Dechend isi gestorben. getödtet und verwundet; die Telegraphen find unterbrochen. — Paris, 1. Mai. Bei einer Untersuchung, die heute in der Redaktion des mit dem unter dem Verdacht der Vorbereitungen auf einen bewaffneten Aufstand verhafteten Marquis de Morès in Berbindung stehenden Anarchistenblattes Assaut“ tattfand, wurden 1500 eisenbeschlagene schwere dnüttel vorgefunden. Die Blätter glauben, der MNarquis de Morès habe dieselben bestellt. — dousise Michel und drei andere Anarchisten wur⸗ den gestern Abend verhaftet. Madrid, 1. Mai. Der Senat nahm einen Besetzentwurf betreffend Einführung des äallgemei⸗ nen Stimmrechts an. — Fuür den heutigen 1. Mai werden Kundgebungen in Madrid, Barcelona, Valencia, Saragossa and anderen Städten er— wartet, doch nimmt man an, es werde alles ruhig »erlaufen. In den Provinzen herrscht Beunruhig⸗ uing. Viele Familien begeben sich in die Städie, andere verproviantiren sich. Der Gouverneuc von Madrid weist in einer Proklamation auf die Ge— etzesvorschriften betreffend Versammlungen und Anschläge hin. Fur Sonntag werden weitere De⸗ monstrationen erwartet. Wien, 1. Mai. Nach der „Politischen Corre⸗ Ppondenz! beschloß eine gemeinsame Ministerkonferenz die Errichtung eives neuen Kavalleriere— diments, fuür welches die Pferde jedoch schon dporhanden find. Das rauchlose Pulbver soll teils durch Privatindustrie, teils durch eine besondere Staatsfabrik hergestellt werden. Petersburg, 1. Mai. Der „Nowosti“ peröffentlicht heute in einem aus Brüssel datir⸗ len Briefe die Haupipunkte eines angeblichen Dperationsplanes der deurschen Ma rine für einen Kriegsfall mit Rußland. Die Ausarbeitung des Planes sei geschehen auf Grund⸗ lage des im Oktobee 1882 erslatteten Berichtes eines unter Vorsitz des Generalfeldmarschalls Grafen d. Moltke zusammengetretenen besonderen Ausschusses. — Der rufssische, Invalide“ veröffentlicht eine Ver⸗ ordnung, nach welcher aus den bestehenden vier Mineurkompagnieen des Ufergebiets des Baltischen und Schwarzen Meeres acht Festungs⸗Mineur—⸗ köompagnieen gebildet werden, von denen 'e eine im Kronstadt, Schweaborg, Wiborg, Ddünamünde, Oischakow, Sewastopol, Kerisch und Batum garnisonieren wird. r *St. Ingbert, 2. Mai. Ein Unter⸗ nehmen, das gewiß alle hiesigen Mufikfreunde freu⸗ dig begrüßen werden, ist in Vorbereitung. Herr Wirt Franl ist gesonnen, die Kapelle des 70. Infant.Regiments in Saarbrücken zu vorläufig b Abonnements-Konzerten zu engagiren, welche im Laufe des Sommers ftattfinden sollen. Ratürlich kann der Plon nur zur Ausführung ge⸗ angen, wenn sich die noͤthige Unterstützung findet. Es befindet sich eine Liste in Umlauf zur Unter⸗ zrichnung derer, welche sich beteiligen wollen. Der Abonnemenispreis ist der sehr niedrige von 2 Martk r eine Person, 4 Mark für zwei Personen, wohl⸗ gemerkt fur alle 6 Abonnements-Konzerte. Möge die Liste recht zahlreiche Unterschriften erhalten, damit man hier nicht einer konzertlosen Sommer— saison entgegengeht. Eine billigere Gelegenheit dürfte fich wohl kaum bieten. *— Am Montaq, 12. Mai, Vormittags 11 Uhr, findet im „Ballhaus“ zu Mannheim die echsste ordentliche Sektions Versammlung der Sek— Ausland. London, 30. April. Dem „Buüreau Reuter“ wird aus Sansibar gemeldet: Hier einge— gangene Briefe berichten, Jackson und die anderen Beamten der englischen-ostafrikanischen Besellschaft seien in Unganda eingetroffen und härten inen Vertrag mit Mwanga und seinen Häupt— iingen abgeschlossen. Durch den Vertrag werde das dönigreich Unganda in allen seinen Teilen inter den ausschließlischen Einfluß der britischen stafrikanischen Gesellschaft gestellt. (Das Königreich Unganda liegt an dem nördlichen Ufer des Vik⸗ oria⸗Ryanza in dem britischen Interessengebiet.) London, 1. Mai. Das Bureau Reuter mel« »ei aus Buenos-Ayres: Bei einem gestrigen Auf—⸗ rand in Paraguay wurden mehrere Personen