von hier abgereist sein und zwar ins Ausland. Ddem Witimer wurde am 1. d. Mewegen der Vorgänge bei den hiefigen Ortskrankenlassen der Behalt gesperrt, weßhalb er im Stadthaus in Schimpfereien gegen Herrn Dr. Orth und Herrn Regierungsrath Schmitt ausbrach, die seine Sus ˖ venfion zur Folge hatten. Witmer hatte sich um Drganisation der Ortskrankenkassen seiner Zeit ein unbestreitbares Verdienst erworben, und die jüngst stattgehabte Revision hat ihm noch gewiffer⸗ naßen ein Lob des Stadtraths eingebracht. (stur.) — Pirmasens, 5. Mai. Das früher Aman'sche Haus in der Schloßstraße wurde kürzlich von Herrn Fr. Deil um 4000 Mt. kauflich er⸗ worben, der dasselbe umbauen und zur Vergrößer⸗ ung seiner Gefchäftsräume herrichten läßt. J tzt jat Herr Hch. Leinenweber den dazu gehoͤrigen Hof⸗ raum, der an sein Befitzthum grenzt, von Herrn Morhard vm 5000 Mtk. angekauft. — Pirmasens. Eine Schwindelge⸗ schichte, wie solche wohl selten vorlommen zürfte, wird in der Stadt lebhaft besprochen und erregt begreiflicherweise einiges Aufsehen. Ein in einer Schuhsabrik beschäftigter Buchhalter — Herr Brower (Brauer) hat seit einigen Tagen einen jängeren „Urlaub“ angetreten. Dabei wäre jetzt illerdings nichts Auffälliges zu finden, wenn dieser Herr Brower nicht vorher versucht hätte, sich das nöthige Kleingeld durch Wechsel zu verschaffen. Vor einiger Zeit kam Herr Brower in unsere Druckerei und gab an, daß er 10,000 Woechsel⸗ sormulare bedürse, die er nöchstens nach London, vohin er reise, mitnehmen wolle. Da dieselben aun englisch gedruckt werden sollten, wurde zur zroͤßeren Sich rheit Herrn Brower ein Korrebtur⸗ Abzug dieses Wechselformulars zugestellt. Nach gemachter Korrektur erhielt Herr Brower nochmals einen Abzug, doch seit dieser Zit ließ er nichts mehr von fich hoͤren. Brower soll nun versucht haben, hiesige Schuhfabrilanten zur Unterschrift eines Wechsels zu bewegen, um dann denselben diskontiren zu lassen und so zu dem gewünschten Reisegeld zu gelangen. Die Banken wacen j⸗doch hier rechtzeitig gewarnt worden und auch sonst ging Niemand auf den Leim, so daß der Anschlag fehl schlug. Es liegt nun die Vermuthung nahe, daß Brower mit diesem einen Formular diese Manipulationen ins Werk setzte. Von seiner an⸗ zetretenen Urlaubsreise dürfte Herr Brower jeden⸗ salls picht mehr zurückkehren, da er Schulden und onstige Andenken zurückgelassen haben soll. Seit einem langen Hiersein hat man nichts anders ge—⸗ wußt, als daß Brower aus London sei und daß sein Vater dortselbst eine bedeutende Schuhfabrik besitze. Diese Aussagen des Herrn Brower fanden dets Glauben; seine Vifitenkarte lautete: Pred. V. Brower Grandmaster of the Independent Drdor of Old. Fellows, Chicago Pirmasens. Dieses Ganze erscheint nun als voll ändiges Lügen- gewebe, da dieser vermeintliche Engländer Nie— nand anders als ein gewisser „Samuel Stern“ aus Stuttgart sein soll. Mit welcher Kühnheit sich dieser Hert Samuel Siern als Englaänder hier zerierte und als solcher sich in allen Kreisen zu be⸗ vegen verstand, beweift der Umstand, daß er so ange schon die hiesige Bevölkerung in diesem Blauben erhalten konnte. Diese Nachricht dürfte daher auch überall sehr überraschen. (P. Zig.) — Die in Ramberg seither bessandenen Bürstenfabriken der Herren Brück u. Störtz, Gehr. Nickles und M. Stöttz und Söhne haben sich zu riner Gesellschaft vereinigt und führen nun die Bürstenfabrikation gemeinschaftlich unter der Firma: Ramberger Burstenfabrik“ weiter. — Neustadt, 5. Mai. Am nächsten Sonn⸗ sag den 11. Mai wird im Saale der Gambrinus⸗ jalle dahier eine Versammlung der Packet-⸗ und Postboten der Pfalz abgehalten, auf welche die Interessenten wegen der Wichtigkeit der Tagesord- aung aufmerksam gemacht seien. — Flomersheim, 5. Mai. Fur Bienen⸗ üchter dürfte es von Interesse sein zu erfahren, daß Herr Lehrer Dexheimer von hier gestern seinen ersten Bienenschwarm erhielt. — Sepeier. Die diesjährige KirchenKollekte 'ür das evangel. Diakonissenhaus dahier hat im Ganzen 4449.51 Mk. ergeben, ein Mehr gegen das Vorjahr von 131.51 Mt. — Deidesheim, 5. Mai. Heute sind s 25 Jahre, daß die Reustadt-⸗Dürkheimer Bahn eröffnet wurde. An diesem Tag wurde der Habnwart Braun hier angestellt, und stebt er As Diensfältester dieser Strecke seit dieser Zeit un⸗ interbrochen hier in Dienst und feiert mit diesem Tag sein 25jähriges Jubiläum. — Wachenheim, 4. Mai. Die Wein⸗ roduz ntenfirma A. Bradc' s Erben dabier wurde u Hoflieferanten Sr. Majestät des Kaisers Wil- elm ernannt. — Wachenheim, 5. Mai. Die Mobiliar- yeuerversicherungs ⸗G sellschaft Müechen Gladbach berwies durch Vermittelung ihres Agenten Herrn 5. A. B⸗aufortDürkheim der hiesigen Feuer⸗ vehr Ml. 300 zur Anschaffung eines Hydranten⸗ Vagens mit Zubehoͤr. — In Mundenheim braunte die Werkstätte nebst Stallung des Briefboten Boiselle otal nieder. Nur durch schnelle Hilfe der Nach⸗ arschaft und Feuerwehr konnte ein groößeres Un⸗ zAUück verhütet werden. — Ladwigshafen, 8. Mai. B fsizwechsel. herr Dr. Schneider, Runtner dahier, verkaufte einen dem kal. Amtsgericht gegenüber liegenden Zauphatz (ca 65 Ruthen) zum Prrise von 050 Mark pro Ruthe an Herrn Marx Adler da⸗ „ier. Der Bauplatz wird somit auf ca. 70.000 Mark zu stehen kommen. — Frankenthal, 5. Mai. Se. Maj⸗ftäit zer Qaisserr verweilte am Samstage als Gast des Her- ogs von Sachsen⸗Altendurg in Altendurg In einem hin zu Ehren veranftalteten Hofkonzerte wirlte unser erühmter Landsmann, Herr Kammersärnger Karl Berron mit, der extra zu diesem Zwecke tele- jraphisch von Leipzig berufen worden war. Nach zem glaͤnzend verlaufenen Konzerte erhielt Herr derron von Sr. Mejsstät die goldne Medaille für dunst und Wissenschaft mit der Krone und wurde von Höchstderselden in eine längere Unterholtung jezogen, während welcher sich der Kaiser sehr aner⸗ ennend über seine trefflichen Leistungen aussprach. (Fr. Tgbl.) — Verband deutscher Handlungs— vebülfen — Sitz in Leipzig. Diese be⸗ jeutende Vereinigung von Kaufluten, welcher sich n einem Z itraum von acht Jahren üder 25000 Mitglieder, verth ilt in ca. 220 Kreisbereine, un⸗ chlossen, beabfichtigt in Frankent hal einen dreisverein zu gründen. Deserhald wurde chon mit verschiedenen dortigen Prinzipalen, so⸗ vie mit dem Hand lsgremium Rücksprache genom ⸗ nen, welche das Unternehmen guihmßen und ihre Unterstützung zusicherten. Der jäuhrliche Beitrag u diesen Verband beträgt nur 8 Mk., wofür den Mitgliedern eine gut organisirte kost ufreie Stellen⸗ Jermittelung, sowie Uaterstützung bei Stellen 'osigkeit als auch bei kontrakilichen Streitigkiten reier Richtsschutz geboten wird. Ferner genießen ie Mitglieder bei Verficherungsnahme, kraft be— onderer Verträge mit Ledens und Unfallversiche⸗ rungsgesIschaften, bedeutende Vorih ile. Die Tranken⸗ und Begräbnißkass, des Verdands, bei velcher bereits ca. 18 000 Mitglieder versichert ind, hat schon recht schöne und große Leiftungen rufzuweisen. An dieselbe schtießen sich an die Pensionskasse, sowie die im Vorjhr gegründete Altersversorgungs- und Invalidenkasse, die nach »em Vorbilde der Kaiser Wilhelms Stiftung als ine Rentenverficherungsbank ei gerichtet ist und 'in der kurzen Zeit ihres Bestehens recht große Fortschritte machte. Bermischtes. fF Bildstock, 5. Mai. Den Steigern »es Saarrebiers wurde die Theuerungszulage bei zer letzten Gehaltszulage nicht mit ausbezahlt. Je⸗ venfalls werden dieselben auf andere Weise ent⸗ chädigt werden für den Ausfall. F Friedrichsthal. Auf hiesiger Grube and mit Eintritt dieses Monats eine Lohner- öhang der Maschinen⸗e und Werkstatt-Abtheil⸗ ungen statt. Gewiß sehr lobenswerthl! Allgemein ist man aber doch ni ht zufrieden, weil nicht sämmt⸗ iche Arbeiter einen Zuschlag erhielten. Unter denen, die nichts erhielten, fiadet man gerade die älteren Arbeiter. Der Zuschlag, den die Arbeiter erhielten, hbeträgt 10 bis 20 Pfg. (B. d. S.⸗Th) F Dudweiler. 5. Mai. Wie unvprsichtig Leute ihr Geld aufheben, beweist ein gestern vorge⸗ ommener Fall. Mit dem halb 12 Uhr von Saar⸗ rucken nach Bingerbrück gehenden Zuge fuhr auch ine Dame, welche in Neunkirchen ausstieg und vort den Verlust ihrer Geldbörse mit 100 Mtk. Inhalt anmeldete. Es wurde sofort nach St. Vendel telegraphirt und dort eine Revision des zuges vorgenommen, welche jedoch resultatlos ver- — lief. Ob die Dame das Geld nun verloren ein „ehrlicher Finder“ es aufgehoben, oder —* zangfinger seine Kunst geübt, wird wohl schwen jerauskommen. * Volklingen. 4. Mai. Die von den dechtsschußserein vetanstaltete Versammlung du hertraueusmänner der Bergleute und der udtig 9. werke fand im Saale des Wirthes X gierselbst statt. Bergmann Thom Altenwald — iahm den Vorfitz. Beramann Schillo erklät di Tagesoronung, deren Berathung darauf erfolg Im ersten Punkt derselben wird achtstündige Schih auer mit Mus⸗ und Einfahrt verlangt, wig, Hhorschlaz einstimmig zum Beschluß erhoben win Wener wird verlangt für Bergleute im Allaemem ichtstündige Schichtdauer, dagegen flͤr Schos. Maschienführer, Holzarbeiter zehnstündige Sch. dauer. Bei dem Normalgedinge, d. h. festen 6. dinge, soll der Bergmann (Hauer) 4,50 Mt. der zienen, wo Bergmann und Oberschichtmeister nihh inig sind, soll ein Schiedsgericht entscheiden. d Schiedsgericht für jede Grube soll aus dem M. heilun sstenger, Odersteiger und Direktor mit einen Domann (Schiedsrichter) der ein praltischer Bip nann, bestehen. — Zu Punkt 83 der Tagesordaun wurde der Schichtlohn unter Tage auf 3,50 Ni normirt Punkt 4 vetraf die Schlepper; Bischluß nach Zjähriger Arbeit sollen 4 Schichten abgesh verden. Zu Punkt 5: Pferdeknechte, Bremse Schlemmer ec unter Tage wurde Schichtlohn hu 3 Mk. beantragt. Nachdem noch beschlossen worden zaß Schmiede und Schlosser das Recht han 'ollen, auf Wunsch in die Grube verlegt zu wer »en, die Löhne für Holz Alkkordarbeitet, für Haur Zchlepper ec. fstgesetzt und der Antrag, da— ie Bergmaunskinder vor allen anderen angelehl v rden mütßten, ebenso die Wiederanlequng du iach dem Streik abgelegten Beigleute mit Au rahme der Messerhelden und der mit Zuchthau »estraften, zum Beschluß erhoben worden. wurd die Vrsammiung geschlossen. (G. A.) F Das Schiffespittche und die wil den Biester. Die „Trier. Ztg.“ erzählt fob— Jenden gelungenen Scherz; In dem Schffrftds— seil Barbeln war vor kurzem ein schmucker Sermann deim in Urlaub gekommen und hatte dort unnet inderen auch seinem alten Onkel, einem wetterfesten Mosel⸗ und Kanalbefahrer einen Besuch abgeftaheh. Wie die Jäger so haden auch bekanntlich die See— eute ihr eigenes Latein. Onkel und Niffe sißn usammen bei einem Fiäschchen 84r und leztzterch, zer sein Mutterdialekt in der Fremde noch nycht Irlernt hat, erzählt dem gespannt lauschenden Ocbel eine Abenteuer: „Su woren mör och moh en Afrika om Land on du sei onser poor of de Jegd zaang. Of amol wor eich allan on hören diht jei mer de ferchterlich Gebrell. Dat es e Levr den⸗ en eich, on gedocht o geschoß, dat wor ans. N —X— Onkel rückte dem Erzählenden mit offenem Murd iäh⸗r.) Wie et nau su en der Mettagsstonn wor so wor eich mid und läge mich onner e Baou. If amol geun eich der wach: grod gigendiwer mi etz enem Baam en Tiger, än of meich sprengen vell, Eich der schnell de Flent on de Baaden en Aunms, do leit dat Dheer off'm Bodem (De Dakel rückt immer näher.) Du sein eich der weider saang on kommen of amol on en gruß Looch. Vi ich nau graod en dat Looch kucken well, do . JIetzt springt plößlich der Onel auf: Hanni, du ohn eich Dir, wenn jtzt aus dem Looch en bo⸗ „ard sprengt, dann schlohn eich der an e tMaul, datst dau ne mi waas wus do rohn bes. fRestaurirung des Heidelberge X jat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr die Haub⸗ ufgabe gestellt, dahin zu wirken, daß Maxtregen ur den Umbau der Schloßruine getroffen werder Iuf die diesbezügliche Petition sind mehrfach Va jandlungen gepflogen worden, welche nicht ohn rẽẽcfolg waren. die eigentliche Restaurirung de d berger Schloffes wird in den nachsten Behher egonnen werden. Die Acbeiten werden sich minn Jahre hinziehen und der Kostenaufwand eine hat Million Mk. erfordern. Begeonnen werden d Arbeiten beim inneren Burghof. Die romannch Ausflugsorte der Umgebung werden in den — Tagen vermehrt werden, b sonders — Ruinen der Strahlenburg bei Spriesheim ihre iehungskraft ausüben. Die Ruinen sind Pin igenthum des Grafen Oberndorff und waren