aun zwar nicht, welche Verhallnifse der raschen Durch⸗ fuhrung bezeichneten Unternehmens in Dudweiler zugute lamen, halten aber die Sache einer naͤheren ẽinfichtnahme durch unsere loöbliche Stadiverwaltung jür sehr würdig. Hierzu Anregung zu gehen ist der Zweck dieser Zeilen. — Zerrn Dahlem vom Bidenaschbacher Hof ift es dieser Tage gelungen, in der Bicken⸗ alb drei Fischotter zu fangen. Dieselben wur den an einen Handelsmann in Zweibrücken ver⸗ kauft. — Pirmasens, 7. Mai. In der Maschi- nenfabrik von Ferd. Schafer Söͤhne dahier reiten seit gestern Mittag 24 Arbeiter. Sie derlangen 10ftündige Arbeitszeit und Erhöhung des Stundenlohnes für Ueberstunden um 3314 Prozent. Die Firma wollte 14 Tage Bedentzeit haben, die Arbeiter gingen darouf nicht ein, weil e fürchteten, mittlerweile durch andere Arbeiter ersetzt zu werden. Die hiefigen Zimmermeister be⸗ villigten ihren Gesellen auf deren Anstehen einen Taglohn von 4 (iisher 3) Mark. -— Das diesjährige Madenburgfest wird am 22. Juni adgehalten. * — Landau, 8. Mai. Eine ganz exe m⸗ plarische Strafe verhängte das Schoͤffenge⸗ richt in seiner gestrigen Sitzung über einen Land⸗ Zreicher schlimmster Sorte, den Kesselschmied Jakob Feß von Wattweiler. Derselbe kam am 24. April dettelnd in die Wirthschaft von Karl Herrmann dahier. Nachdem er die Gäste abgebettelt hatte, verbot ihm Herrmann die Wirthschaft; ohne hierauf zu achten, vergriff er sich auch noch thätlich an dem Wirth, wurde aber unter Beistand der Gäste schließ⸗ lich aus dem Lokal hinausgeschofft. Auf der Straße angekommen, warf er mit Steinen, die dort wegen Pflasterung lagerten, zwei Fenster ein, zertrümmerte wei Biergläser, und schließlich wurde auch noch durch die Steinwürfe Frau Herrmann am Bein oerletzt. Hiermit nicht genug, setzte er den Skandal zurch Schreien und Schimpfen fort, bis ihn die heilige Hermandad abfaßte und hinter Schloß und Riegel brachte. Auf 4 Monate lautete das Urtheil für Feß wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädig⸗ ung und Körperberletzung, auf 6 Wochen Haft wegen Bettels, Landstreicherei und Unfugs. Außer⸗ dem wurde die Ueberweisung des Feß an die dandespolizeibehoörde angeordnet. J — Vom Staffelsberg berichtet der Land. A.“. Vor einigen Tagen wurden von einer em Herrn Bürgermeister Wander in Döorrenbach gehoͤrenden Stute Zwillingsfohlen zur Welt gebracht; in der Pferdezucht gewiß ein seltener Fall, der schon deswegen erwähnt zu werden, ver⸗ dient. Leider war das eine Thierchen bereits ab⸗ Jjestanden — es erreichte etwa die Groͤße eines Huͤhnerhundes — wahrend das andere bei der Ge⸗ hurt verendete. 2* — Germersheim, 7. Mai. Der hiesige Radfahrerdverein hält am Himmelfahristage 15. Mai) sein Stiftungsfest verbunden mit einem Strußen⸗Wetifahren, offen für Mitglieder der Allg. R. U. aus Boden, Hessen und der Pfalz, ab. Eine große Anzahl Radfahrer⸗Vereine der Pfalz und Badens haben ihre Betheiligung an dem Feste zagesagt und wird der Verein alles aufbieten, sei⸗ nen Gäften in hiesiger Stadt den Aufenthalt so amaenehm wie moͤglich zu macheeen. — Speher. Wie belannt, findet im De⸗ zember d. J. wiederum eine allgemeine Volkszählung statt. Im Großen und Ganzen werden die vom Bundesrathe für frühere Volkszäh⸗ lungen getroffenen Anweisungen aufrecht erhalten. Doch soll eine Erhoͤhung des inneren Werthes der zatistischen Nachweise angestrebt werden. Schon nach der letzten Zählung hatte die Reichsregierung fich veranlaßt gesehen, auswärtigen Regierungen auf ihr Ansuchen Mittheilungen über deren im Reichsgebiete gezählte Angehörige zu machen; jetzt and mit einer Reihe fremder Regierungen Abreden dehufs Austauschens solcher Mittheilungen getroffen vorden, welche es noͤihig machen, daß die in den heutschen Zahlungsformularen enthaltenen bezüglichen Angaben in auszugsweiser Abschrift dem kaiserlichen Statistischen Amte mitgetheilt werden. Ebenso ist reine erneute Erläuterung flüür den Begriff eines Wohnhauses gegeben, worüber bisher eine ungleich⸗ näßige Auffassung bestanden hat. Ferner find die jahlreichen Benennungen fur die christlichen Bekennt —IXLVä — Der igl. Oberpostamt sbezirkSpeyet —X— — Vomoberen Haardtgebirg. Eine nus verschiedenen Herren von Hambach, Neustadt, —XVVVDO zat den bekannten Gahof „Fum Engel“ in dambach käuflich übernommen, um denselben in eder Weise auf's Schönste und Comfortabelste zum Betrieb einer gediegenen Gastwirthschaft verbunden mit einer nur reine und vorzügliche Weine und zesie Klche bietenden Restauration herrichten zu afsen. Das gewiß anerkennenswerthe B streben zieser Gesellschaft geht dahin, immer mehr Fremde, nsbesondere auch Traubenkurgäste und überhaupt Zommerfrischler zum Besuch unseres so herrlichen Zaardtgebirges mit heranziehen zu helfen, denen sur vollen Zufriedenheit eine vorzügliche und in eder Beziehung solide Wirthschaft geboten wer⸗ den soll. — Deides heim 6. Mai. Zur Zeit macht ich unter den jungen Einlegschweinen eine drankheit bemerkbar, der hier schon mehrere diefer Tiere zum Opfer fielen. Auch von anderwärts Jjört man von dieser Kalamität. Der Ankaufspreis var ohnedies in diesem Jahre ein außerordentlich joher, was den Schaden der Betroffenen um so nehr erhoͤht. — Die Nachricht, daß die Weinfirma A. ßrack in Wachenheim zum Hoflieferanten des daisers ernannt sei, beruht auf einer irr⸗ hümlichen Meldung des Weißenburger Wo⸗ henblattes“. — Ludwigshafen, 8. Mai. Die Jung⸗ chmiede einer hiesigen Wagenfabrik, welche, wie gestern berichtet, die Arbeit niedergelegt hatten, zaben dieselbe wieder aufgen mimen. Der ge⸗ orderte Stundenlohn van 30 Pf. bei 10stündiger Arbeitszeit wurde ihnen im Benehmen mit den Feuerschmieden zugesichert. Kur.) — Ludwigshafen, 8. Mai. Die letzten parmen Tage haben auf die Wasserwärme zes Rheins großen Einfluß gehabt. Am gest⸗ igen Tage ist die Wassertemperatur auf über 110 R. gestiegen. In der Renner'schen Schwimm⸗ ind Badeanstalt hat bereits ein Badegast die Sai⸗ 'on eroöͤffaet und soll ihm das allerdings noch twas kuͤhle Bad gut bekommen sein. — Die im Zentralblatt der Bauverwaltung eröffentligte Abhandlung von M. Honsell: „Die Vasserstraße zwische Mannheim dudwigshafen und Kehl⸗Straßburg — Zanal oder freier Rhein?“ ist jetzt im Sonderab⸗ xruck mit einer hübschen Karte ausgestattet erschienen. Ddie Schrift sucht nachzuweisen, daz, im Gegensatz zu der Anficht anderer Wasserbautechniker, es rech vohl moͤglich erscheine, den Oberrhein von Mann; heim aufwärts bis Straßburg, nachdem die hier ur Besserung der Hochflutverhälinisse und des dandschutzes unternommene Stromkorrektion durch⸗ zeführt und gut gelungen ist, nunmehr durch wei⸗ sere Regulierung — Ausbildung einer Niederwasser⸗ rinne — für die Großschiffahrt tauglich zu machen. Belanntlich hat Frankreich es sich angelegen sein assen, Straßburg an das franzöfische Kanalnetz mzuschließen und so mit den Hafenplätzen an der ranzöfischen Küste in Verbindung zu bringen. ,Strashourg port du Rhin“ lag nicht im Sinne der französischen Politik. Die gleichen Erwägungen veisen jetzt darauf hin, das deutsche Siraßburg unter die deutschen Rheinhäfen einzureihen, es teil⸗ rehmen zu lassen an den Vorteilen, welche den Anschluß an große Seeplatze mittelst einer leistungs⸗ ahigen, natürlichen Binnenwasserstraße gewährt und in deren Genuß die rheinischen Hafenplätze gerade in der neuern Zeit in wachsendem Maß gedeihen. Der Seitenkanal Ludwigshafen⸗Straßburg, für dessen Durchführung man in Elsaß⸗Lothringen sehr eingenommen ist, hat nach Honsells Anficht, der gzroßen Kosten wegen, kaum Ausficht auf Verwirk⸗ sichung und wegen der mit dem Kanalbelrieb un- dermeidlich verbundenen Erschwerungen und Uuter⸗ hrechungen des Verkehrs bei den Schifffahrtsbe- zetreibenden keinen rechten Anklang gefunden. dönne die natürliche Wasserstraße oberhalb Mann⸗ zrim⸗Ludwigshafen den Anforderungen des großen Verkehrs entsprechend verbessert werden, so wäre zies jedenfalls die der Schifffahrt willkommenere dosung der Frage. — Frankenthal, 8. Mai. Der Stadt⸗ »ath machte sich gestern schlüssig, der Hälfte der »auserinhaber der Wallgasse zu kündigen, so zaß endlich der schon früher gefaßte Beschluß, die häuschen im Frühjahr niederzulegen, zur Wirklich⸗ zit wird. Es sollen diesen Leuten Bauplätze an⸗ gewiesen, das Abbruchmaterial der seither daduser zur Benützung Überlassen und —* sedem noch eine gwisse Summe bar utnne verden. Der Rest der Häuser wird im * 1891 abgerissen werden, womit dann die singstraße freigelegt wäre. Die hierflir cun ichen Beiträge werden fürs nächstjährige Vudg eingesetzt und dem Stadtrath ein Plan üder weiteren Projekte vorgelegt. — Grünstadt, 8. Mai. Heute Nacht scia nach kurzem Krankenlager einer unserer allefte Milbürger Herr Michael Gerheim im Aller w )1 Jahren aus dem Leben. Der Verstorbene freute fich trotz seines hohen Alters stetz ein körperlichen und geistigen Fcische. (E. 4) — Kirchheimbolanden, 8. Mai. d Stadt prangt seit heute früh in schönem Flaggen chmuck und in den Straßen hertscht eine dih und Ordnung wie an einem Feiertage, alles g Anlaß des Besuches Sr. Exzellenz des Regierung praͤsidenten der Pfalz, Herrn v Braun, wilthe auf einer Inspektionsreise durch das Bezirkhan ꝛirchheimbolanden deute früh 9 Uhr von sttieg feld hier ankam. S⸗. Exiellenz kam in Begleiun des Herrn Oberforstrath Ritter per Chaise auf da neuen Straße von Kriegsfeld hierher an und wurd am Eingange dir Stadt von Herrn Burgermeiste Ritterspach Namens der Stadt begrüßt. Zum En— pfange hatten fich eingefunden Herr Bezirksam— mann Esper, Herr Forstmeister Luther, außerden mehrere Beamten und eine Anzahl Stadttuth —AIV der öff ntlichen Gebäube, der kath. Kirche unlet be sonderer Inaugenscheinnahme des Bauplazzes fü das neue Pfarrhaus, dann der Präparandenschule, des Distriktskrankenhauses, der Baumanlage da Obste und Weäinbauschule, des kgl. Rentamts, da datein⸗ und Vollsschulgebäude, der protest. Kih des kgl. Bezirksamts u. s. w. Nach Befichtigunh der Stadt fand Mittagstisch im Hotel Bechtelsheime tatt. Heute Nachmittag begibt sich Se. Erz !len zur Besichtigung der neuen prot. Kirche nach Han hein. Nopf. Bit. — Mus den von der Abgeordnetenkammer b willigten Summen zu Bauten für kirq— liche Zwecke treffen folgende auf die Pfalßz: Altleininaen 8300 Mti., Arzheim 100, Becrgjahern tath.) 500, Bergzabern (prot.) 500, Blanken vorn 100, Busenberg 100, Ciausen 150, Dihn 100, Deidesheim 500, Eisenberg (kath.) 26. Fis nberg (prot.) 500, Elmstein 500, Erfmwiler 200, Eußerthal 800, Feilbingert 100, Friedeßs heim 100, Gerbach 100, Göllheim 300, Gihr⸗ dadt 100, Heimkirchen 260, Hohenecken 1IOhd Huischenhausn 200, Imsweiler 100, Kirchencun— ach 200, Kirchheimbolanden 100, Lamorecht 800 Maßweiler 200. Mürchweiler 100, Müdglterahpi i50, Niederwürzdach 200, Nuͤnschweiler Wd Olsbrucken 100, Otterbera 400. Permasens 4650 Kamsen 150, Ramstein 250, Rockenhausen 100 Ruppertsweiler 200, Russingen 100, Schhau 150. Seebach 100. Wiesbach 100 und Ke datxheim 590 Mk. — Bei dem am Dienstag in Mannhen fatigehabten Preisviehmörkt fielen folgerd Preise in die Pfalz: Fur Pferde: D. Jetemit n Mußboch, ein Einspanner⸗Brugham Pierd mn Ztepper Triit 200 Mt.; Gebruder Schulzen Frattenidel. ein Poar schwere Arbeitspferde Zioffe, 200 Mi. Fur Rinder: 8. Preis Jahn Weii von Oberlunadt. Schweirer Rassen. — ermischtes. f Neunkirchen, 7. Mai. Im vorige —A hie sigen BVahnhof faur die dielen abe und zu⸗ ehenden Ardeiter eine grohße Halle zu bauen: men iudeß bon diesem Vochaben aus bverschiedern Itunden abgelommen und soll nunmehr das Behr hofsgebäude wieder vergrößert werden, indem ein Wariesaal vierter Klasse an denjenigen die Ziosse angebaut wird. Es stehen zu diesem —— Zood Me jur Verfügung und soll morgenh den Arbeiten begonnen werden. Dadurch, daß dem neuen Waclesaal 4. Klasse ein Schalter s Arbeiler Fahrtarten angebracht wird, findet win schenswerihe Entlastung der Haupischalter J Der Bau, welcher Herrn Maurermeistet def nann hierselbst übertragen worden ist, — vohl in einem Vierteljahre zur Benutzung J men koͤnnen.