Dilettanten. Das Konzert wird von Herrn Mufik⸗ direktor A. Gehlen geleitet. Zur Aufführung ge— langt am Sonntag „Das Lied von der Glocke“ komp. von Max Bruch. Am Montag findet ein anstlerkonzert statt. — Zweibrücken. Wie der „Ztg.“ mit⸗ geteilt wird, wurde die auf kommenden Mittwoch angesagte erste Theatervorstellung der Operettenge⸗ sellschaft Baudrexler bis auf Weiteres verschoben. — Kaiserslautern, 2. Juni. Die 285. ordentliche Hauptversammlung des Eisen werks staisers lautern fand am Freitag den 30. Mai statt, wobei die Verteilung einer Dividende von 123/, pCi. beschlossen wurde. Auser den statutengemäßen Abschreibungen von 24781 Mark purden 44 626 Mk. für Extraabschreibungen be⸗ timmt, der Penfionskasse 8780.81 Mk., dem Dis⸗ pofitionsfonds 3000 Mk. dem Ehrengabenfonds 8000 Mtk. und verschiedenen städtischen Anstalten zusammen 1200 Mk. überwiesen. Der Ehrengabenfonds wurde. nach der „Pf. Vztg.“, auf Antrag des Herrn Zommerzienrats Direktor Euler gestiftet und hat den Zweck, daß an diejenigen Arbeiter, welche 5 Jahre iang im Werk thätig find, in der Reihenfolge ihres Dienstalters Ehrengabenscheine im Werte von 100 Mt. ausgegeben werden. — Nächsten Sonntag, den 8. Juni, findet in Zdaisers lautern eine Delegirten⸗Ver— sammlung pfalzische Gewerbevereine ttatt. Tagesordnung: 1) Berathung der Novelle zum deutschen Patentgesetz. Referent: Herr Pa⸗ jentanwalt Franz Wirth aus Frankfurt. 2) Be—⸗ rathung des Gesetzentwurfs Gewerbegerichte he— ireffend. Referent zur Zeit noch unbestimmt. — Pirmasens, 2. Juni. In dem Lokale des Bürgerlichen Brauhauses hielt gestern Mittag die Bürgerliche Billiard-Unterhal⸗ tung ein Preis-Wettspiel ab und errangen sich hierbei Preise: Im ersten Kurs: 1) ein Bier⸗Service Herr Jakob Stegner mit 75, 2) ein Cognak⸗Serbice Herr Friedrich Schere mit 54, 8) eine Lampe Herr Jakob Mörschel mit 42 und 4) einen Stammkrug Herr Christian Herz mit 89 Tarambolagen. Im zweiten Kurs: 1) ein Wein⸗ Service Herr Martin Herle mit 50, 2) einen Bierkrug Herr Heinrich Schäfer mit 43, 3) einen Bierkrug Herr L. Jung mit 22 Carambolagen. Im dritten Kurs: 1) ein Wein⸗Service Herr Daniel Georg mit 40, 2) ein Liqueur-Serbice Herr Ludwig Roß mit 39, 3) einen emaillirten ochtopf Herr Heinrich Hornberger mit 27 und 9) eine Lampe Herr Josef Schmitt mit 17 Caram⸗ bolagen. Nach der Preisvertheilung wurde dem ersten Vorstand Herrn Friedrich Hartmann und dem ersten Spielmeister Herrn Wolsgang Corzilins für ihr eifriges Bemühen um den Verein zwei drachtvolle Ehrengeschenke überreicht. (3tg.) — Landau, 2. Juni. Prinz Leopold und Gemahlin werden für die Dauer ihres Aufent⸗ haltes in der Pfalz auf der Villa Ludwigshöhe Wohnsitz nehmen, woselbst mit der Instandsetzung der entsprechenden Räumlichkeiten baldigst begonnen werden wird. — Aus einem hierher gelangten Privatbriefe einer Dame aus der Umgebung der Frau Prinzessin Ludwig Ferdinand geht hervor, wie hocherfreut das hohe Paar von der in der Pfalz gefundenen Aufnahme noch heute ist. Die in der Pfalz empfangenen Erinnerungszeichen wurden, soweit sie sich erhalten ließen, an bevor⸗ zugter Stelle untergebracht und die hohe Frau soll nicht müde werden, ihrer näheren Umgebung von den in der Pfalz derlebten Tagen zu berichten. Man nimmt sogar an, daß diese Schilderungen Veranlassung zu der Betheiligung der Prinzessin Bisela an den Einweihungsfeierlichkeiten in Eden⸗ loben gegeben haben. — Land sau, 2. Juni. Im Garten des Herrn A. Emsheimer in der Bachstraße dahier sind auch schon Traubenblüten zu sehen. — Neustadt, 2. Juni. Laut Zuschrift des kais. Patentamtes in Berlin wurde Hecen G. U. Bloggengießer hier auf eine Maschine zum Kellern und Entfernen der Traubenkämme ein Patent ertheilt. — Neustadt, 1. Juni. Der 9. Ver⸗ bandstag der pfälzischen ländwirtschaft- lichen Konsumvereine, welcher heute im Saalbau dahier stattfand, war von über 100 Mit⸗ gliedern besucht und wurde vom Verbandsvorfitzen⸗ den, Herrn Landtagsabgeorndeten Dr. Knecht⸗ Neustadt um 10 Uhr mit einer Begrüßungsansprache ⸗röffnet. Es wurde dann sogleich in die Tages— Ixdnung eingetreten. Laut Bericht des Verbands⸗ direktors hat sich der Verband auch im verflossenen Jahre weitler ausgedehnt und damit ist seine Thaͤ— aigkeit eine umfassendere, aber auch eine geregeltere Jeworden. Er zahlte Ende 1888: 78, Ende 1889: 39 und heut 82 Vereine. ODie Mitgliederzahl be⸗ rug Ende 1888: 6853 und jetzt 8208, stieg also um 18352. Der Gesamtumsatz bezifferte fich auf 419,9600 Ztr. zu 1013,507 Mtk., gegen 372,857 Ztr. zu 937,421 Mt. im Vorjahre, also 47,603 Jentner zu 77,086 Mk. wehr. Die Geschaftsanteile der Vereine (Mitgliederbermögen) haben sich für 1889 um 1947 Mt. vermehrt und ergeben jetzt 12,872 Mt., wäͤhrend die Reserven der Vereine WVereinsvermögen) um 1864 zurüdgegangen sfind und Ende 1889 23,374 Mk. betragen. Aus den Ueberschüssen des Verbands für 1889 konnten 2770 von dein mit dem Verband gemachten Umschlag den Vereinen zurückbergütet werden, während 10,000 Mk., aus früheren Ueberschüssen stammend, als Reservefonds konstituirt wurden und außerdem noch 1068 Mtk. 80 Pfg. als sog. Betriebsrücklage oder Spezialreserve verbleiben. Den Bericht der Kohlen⸗Kommission erstattel derr Gohring. Es wurden danach 176,018 Zir Zohlen zum Preise von 148,942 Mark. bezogen jegen 187,100 Ztr. zu 120,400 Mk. im Vorjahre. Ibwohl derstohlenverbrauch so um 21, 082 Ztr. lleiner var, wurden 283,842 Mark mehr bezahlt. Die Zeunruhigung, welche durch den Bergarbeiterstreil ntstand, irägt daran die Schuld und hat das Ge⸗ chäft Uberhaupt sehr erschwert. Die Abstriche, welche die Bergwerke an den Bestellungen vornahmen, varen bedeutend. Für die Düngerkommission be⸗ richtet deren Vorsitzender Herr Köih: Der Verband jat an künstlichen Düngern 42,228 Zir. im Be— irag von 61,289 Mt. mehr verbraucht, so daß sich der Düngerverbrauch im Verband auf 1588,559 Ztr. im Betrage von 484,628 Mt. stellt. Der Mehr- verbrauch betrifft hauptsächlich Thomasschlacke, Chili⸗ alpeter, Kainit und Superphosphat. Die Preise waren sehr günstig. Wegen zu wenig gelieferten Chilisalpeters find bon 19 Vereinen Beschwerden eingelaufen. Das Manko beträgt 2000 Kilo im Werthe von 490 Mtk. Es wird beschlossen, dies Jahr keine Vergüt⸗ aing aus der Verbandskasse zu bewilligen, mit dem Hinweis, daß bei Empsang der Sendungen die Waggons rechtzeitig zu verwiegen seien. Herr Dr. »aas dittet die Anwesenden, dem lan dw. Genossen⸗ chaftsleben künftig noch mehr Aufmerksamkeit zu⸗ uwenden, namentlich inbezug auf die Kreditver⸗ Zältnisse. Es käme dabei nicht allein auf die Ver— zesserung der Einrichtungen zum Kreditnehmen, sondern auch zum Unterbringen flüssiger Gelder an. —AV chaffen werden, wie z. B. die landwirtschaftlichen Benossenschaftsbanken von Hessen, Hannover und Westfalen ꝛc. ebenso Verkaufsgenossenschaften, damit der unreelle Zwischenhandel aufhöre und Elemente sern gehalten werden, deren Eindringen in die Pfalz Riemand wunsche. Dies sei die Zukunfts— zufgabe der Genossenschaften. Herr Dr. Knech! timmt solcher Ergänzung des Konsumveceinswesens »ei. Er habe in Weilerbach, Haßloch u. s. w. darüber mit CErfolg Vortäge gehalten, denn es vurden an diesen Orten Vorschußvereine ins Leben jerufen; das sei in allen Dörfern möglich. Man nöze fich bei Zweifeln an ihn oder Herrn Dr. daas wenden. Er betont aber schließlich auch die Notwendigkeit einer guten Kontrolle, damit es 3 B. nicht vorkomme, daß, wie in Wachenheim ge— chehen, 8400 Mk. auf 25 Jahre ausgeliehen wer— en, das sei doch gegen die Grundsätze des Vor— chußvereinswesens. Nachdem dann noch als Ort ür den nächstjährigen Verbandstag Landan gewähll var, wurde die Versammlung nach fast 4ftündiger Dauer geschlossen.: (Pf. Pr.) — Speyer. Mit dem Beginne des Monais zuni ist, nach der „Pf. Zig.“, der vorschriftsmäßige Termin für die Anmeldung von Studenten fur die Aufnahme in das Bischöfl. Kondikt wieder erdffnet. — Speyer. Die Vertreter des ganzen Gu— dav⸗Adolf-⸗Vereins werden am 19. Sep⸗ ember hierher kommen, um dem Beginn der Ar—⸗ zeiten an der Gedächtniskirche beizuwohnen. Der Ausschuß wird, nach der „Sp. Zig.“, in den nächsten Wochen ein Festkomitee zu bilden suchen, dessen Aufgabe es sein wird, die Festfeier so würdig ils möglich zu gestalten. Daß wir so weit find, jetdanken wir der Opferfreudigkeit der Pfälzert denen die Speyerer vorangegangen sind und no vorangehen; denn ein Speyerer Kind, Herr di sanger Josef Wolff mit Frau, wird Sonniag * 8. Juni, nachmittags 3923 Uhr, in Neustact Saalbau ein Konzert zum Besten unseres Baufon⸗ geben. — Wachenheim, 81. Mai. In heutign Stadtrathssitzung beschäftigte sich das Kollegim zunächst mit der Einführung elektrifhe Straßenbeleuchtung. Dem Unternehue Ingenieur Rött in Mannheim wurde seiner vu entsprechend zur Uebergabe des Betriebes Frist hi zum 1. Okltober gewährt. — Frankenthal, 2. Juni. Bei dey gestern in Heidelberg stattgefundenen Volksweh durnen hat sich der Turner Philipp Weiß de Turnvereins dahier unter 56 Preisturnern a 11. Preis errungen. Derselde errang im Siein stoßen 7 Punkte, 5,40, im Freihoch · Sprung Punkte, 1,65 und im Schnelllaufen 6 Punkt 200 Meter. — Die ,Pf. Pr.“ brachte vor einigen Tagen einen Artikel aus Ilbesheim über eine Millionen— erbschaft“ die von Russisch Polen aus gegen d Gemeinde Ilbesheim in Szene gesetzt wird und he— züglich derer sich ein „geschworener Anwäll“ namens Brendel, in Landau wohnhaft, annimml. Wie demselben Blatte von gut unterrichteter Seit⸗ nitgeteilt wird, soll sich die Sache nach eigene Aussage der Erbberechtigten und nach den zu Hün— den derselben befindlichen Katastern, Los Nummemn u. s. w., notariell verbrieft dutch den damalige— Notar Heuck in Billigheim im Jahre 1806 folgen dermaßen verhalten: Im Jahre 1812 wanderte ein gewisser Ebel von Jidesheim nach Russisch-Poler aus, angeblich seine Güter (unveräußert) zurüch lassend. Ein Baumeister namens Ebel in Warschau dessen Onkel der Ausgewanderte war, der nächs Erbberechtigte, soll im Besitze obenerwähntet Ur kunden sein und hielt fich in Begleitung seinen Frau im vorigen Jahre behufs Regulierung du Frbschaft 5 Monate dahier auf, ohne jedoch zun Ziele zu gelangen, und reisten dieselben wiede nach Warschau ab. Od die betr. Urkunden ed oder nicht, das festzustellen, dürfte wohl nicht schwet halten. Genug, vor etwa 5 Wochen traf die Ehe— frau Ebel in Begleitung des genannten ,Anwalt.“ und noch eines jungen Mannes hier wieder ein— um hinter die Erbschaftsangelegenheit wiedet „Schwung za bringen.“ Die erstere hatte sei dieser Zeit wiederholt Vorladungen seitens der kul Staatsanwaltschaft erhalten und seitens der Polize und Gendarmerie verschiedene Verhöce zu besitchen Sonntag Vormittag 11 Uhr wurde dieselbe nebst den Herrn „Anwalt“ verhaftet, nachdem der ander suͤnge Mann schon vor einigen Tagen abgereif war. Ob die Verhafteten sich im Rechte befinden oder was sonst an der Erbschafts⸗-Geschichte Wahre— ist, wird die Untersuchung jedenfalls an den Tat bringen. Vermischtes. 7Saarbrücken, 31. Mai. Einem hiefigen Radfahrer, welchem bereits im vorigen Jah ein Unfall passirte, welcher ihn füͤr längere Zeit aufs Krankenbeit brachte, hätte vorgestern leicht ein⸗ Wiederholung bereitet werden können, inden ihm beim Durchfahren von St. Arnual mehre Zuben im Aller don 7 bis 10 Jahren der Weg zu versperren suchten, wobei es einen derselben gelang, einen Stod zwischen die Rad peichen zu“ dringen. Durch die Geschicklichbeit de Fahrers helang es demselben zwar noch rechtzeitn sbzuspringen und fich selbst dor Verleßungen schuͤhen, ohne jedoch arge Beschädigungen des Rade⸗ hachindern zu können. Da 'es ihm gelang de durschen fassen zu können, zahlte er demselben mi dem nämlichen Stock den Lohn fur seine Rohhei so nachdrücklich aus, daß der Junge in der dolg horausfichilich den KRadfahrern aus dem Wege geher wird G. Oberhomburg. Ueber das Ende eine alten Sonderlings berichtet die Fordae Zeitung“: Letzten Dienstag Morgen fand man de üuten Johann Scheck an der Thüure seines Siallu liegen, wo er am Abend vorher nach dem Mellen seiner Ziegen ohnmächtig hingefallen wat. 9 nuher ihm“ niemand sein daus dewohnt, so wun er auch nicht vermißt und erst am Motgen n Vorubergehenden bemerkt und in eine —XRX Scheune gebracht, weil in seinem Hause nicht viei Vlaß war, um ibm ein Lager zu bereiuu