die geprüften Bewerber um das Gerichtsschreiber⸗ der? Gerichtsvollzieheramt in erster Linie Berück ichtigung zu finden. Wie die in den Blaͤttern zur Beröffentlichung gelangenden Dienstesnachrichten er- geben, ist jedoch das Ausscheiden von Sekretariats⸗ gehilfen, sei es infolge von Befoͤrderung, sei es aus nderen Gründen, häufig vorkommend, und fehlt es tuchtigen Gerichtsschreibergehilfen nicht an der Gelegenheit, ihre Lage zu verbessern. Flur etwalge Bewirbungsgesuche möchten die allgemeinen Vor ⸗ schriften, wonach dieselben an das Justizministerium zu richten und auf dem Dienstwege einzureichen find, maßgeben seien. — Ddie kgl. Regierung der Pfalz forderte von der pfälz. Handels⸗ und Gewerbe⸗ Zommer“ ein Gutachten über die Einführung eines Siegels für die pfälzische Handels und Gewerbedlammer und über die Art der Ausführung desselben. Das Gutachten lautete dahin, daß die Finführung eines Siegels nur wünschenswerth, die Anwendung eines einheitlichen Siegels für die Dandels⸗ und Gewerbekammer und für die Gremien npfehlenswert sei. Die Umschrift soll natürlich jede einzelne Kategorie bezeichnenden Wortlaut er⸗ halten. Die Plenar⸗Versammlung erklaͤrte fich da⸗ mit einverstanden. — Zweibrücken, 2. Juli. Zu der Ueber⸗ nahme bezw. Uebergabe des Landgestüts Zwei⸗ hrücken an den Staat sind gestern die Herrn Mi⸗ zisterialrat Ulsamer und Rat Winter aus München, sowie Herr Regierungsdirektor Sopäth hier eipge⸗ roffen. Dg8andstuhl, 1. Juli. Besitzwechsel. Der schon seit einiger Zeit schwebende Verkauf des arl Frey'schen Hausanwesens an der Eisenbahn⸗ ttraße neben dem Hotel Burgard, wird nunmehr abgeschlossen. Wie Herr Karl Frey von München, seinem gegenwärtigen Wohnsitz, aus mitteilt, ist er Junmehe mit dem von Herrn J. Heil aus Milwaukee (gebürtig von hier) gemachten Gebot von 20.000 Nk. einderstanden. Dem Kaufabschluß liegt somit aichr's mehr im Wege. (C. Ztg.) — g'aiserslautern, 80. Juni. Gestern waren dahier die Mitglieder des Pfalz- Saarbrücker Bezirklsvereins deutscher Ingenieure versammelt. Herr Maschinenfabrikant Pfeiffer von hier hielt inen Vortrag über Preßluftwerkzeuge und Herr Kommerzienrat Euler einen solchen über Patent ⸗ wesen. Es sei zu diesem Punkt erwähnt, daß der Ingenieur⸗Bezirlsverein Pfalz · Saarbrüden vom Zen⸗ stalborstand aufgefordert ist, seine Stellungnahme zum Patentgesetz klarzulegen. Man thut dies nach dem „‚Pf. K.“ gemäß den Ausführungen des Herrn stommerzienrats Euler wie folgt: der Pfalz⸗Saar⸗ hrücker Bezirksverein deutscher Ingenieure wünscht, daß als Grundlage bei der Patentierung das Auf— gebot Verfahren eingeführt werde, daß jedoch die sakultative Vorprüfung stattfinde. Der Verein ist für Anschluß an die internationale Patentschutzunion; ebenso ist er für Herabsetzung der Patentgebühren. In das Gesetz soll aufgenommen werden, daß auch ein Schutz von Gedrauchsmustern stattfinde und daß das Patentamt mit der Verwallung dieses Zweiges beauftragt werde. gaisers bautern. Der Nebungkurs für Lehrer an gewerblichen Fortbildungsschulen der Pfalz wird gemäß hoher Entschließung der t. Regierung in der Zeit vom 25. August bis 20. September an der Kreisrealschule abgehalten und erstreckt fich uber Buchfühtung und Wechsellehre, Frei⸗ hand⸗ und Linearzeichnen. Bis jetzt find 13 Lehrer hiefür angemeldet, denen zur Erleichterung der Kosten dahier entsprechende Unterhaltungsbeiträge von hoher Stelle bewilligt werden. Gesuche um Beteiligung an diesem Kurse sind noch vor dem Beginne desseiben an die k. Regierung zu richten. SpPirmasens, 1. Juli. Aus einem Ader mn det alten Rodalberstraße, am sog. Pirmasenser Pfadchen, wurden von ruchlosen Händen auf iner Fläche von eiwa 20 Qu.⸗M. alle Kartoffel- yflanzen ausgerissen und auf der Straße verstreut. Der Acker is Eigenthum einer Wittfrau. Möchte es doch gelingen, die Thäter zu ermitteln, damii ihnen der verdiente Lohn nicht entgehe. — In dem Hausverkaufs-Prozesse zwischen den Herrn Friseur Jakob Becker und Schuhfabrikant Marx Frank beide in Pirm a⸗ sens, wurde vom lIgl. Landgericht in Zwei— hrücken das Urtheil verkundet, nach welchem Becker zur Zahlung von 7000 Mtk. an Frank und der Zalfse der Kosten verurtheilt ist. Herr Becker hatte Wohn⸗ und Fabrikgebäude des Herrn M. Frant um 64,000 Me. gekauft, war aber zu der dann erfolgten Versteigerung, welche wegen der minder⸗ ahrigen Miteigenthümer nothwendig war, nicht erschienen, worauf Herr Frank das Anwesen um 30,000 Mk. übernahm und von Herrn Becker den Beirag des Mindererlöses von 14.000 Mk. for⸗ erte.“ Das Gericht erkannte die Verpflichtung zur Zahlung für Becker nur zur Hälfte an, weil Frank nur zur Hälfte Eigenthümer des Hauses Jewesen sei, während die andere Haͤlfte dessen ninderjährigen Kindern gehörte. Wie der „P. A.“ hoͤrt, wollen beide Parteien Berufung ein⸗ legen. Landau, 1. Juli. Bei der gestrigen Durchfahrt des Prinzen und der Prinzesfin Leo⸗ zold ereignete sich am hiesigen Hauptbahnhof ein hochst bedauerlicher Unfall. Auf der Treppe zes früheren Güterschuppens kam die Tochter des derrn Lehrers Mees in Folge des dort herr chenden Gedränges zum Fallen und erlitt dabei men dreifachen Beinbruch. Das Vorkommniß ift r die betroffene Familie um so betrübender, als Herr Lehrer Mees erst vor einigen Tagen zus der gleichfallz durch einen Beinbruch ver⸗ mlaßten ärztlichen Behandlung entlassen werden onnie. DrgLandau, 1. Juli. Zum ersten Male ceit langer Zeit zeigen die Preise, der beiden zier hauptsächlich konsumirten Fleischsorten, Fes Kaldfleisches und Schweinefleisches, eine ent— chiedene Neigung zum Sinken. Der Preisrückgang chwankt bei den verschiedenen Metzgern zwischen 4 ind 10 Pf. Hoffenilich erhält sich diese Ahwärts⸗ zeioegung nicht nur, sondern erstreckt sich auch nuf die anderen Fleischsorten, bei welchen bis etzt die außerordentlich hohen Preise noch fort⸗ dauern. Neustadt, 30. Juni. Gelegentlich des m August hier stattfindenden Sänge rfestes ibt die hiesige Liedertafel eine Festschrift heraus. dieselbe wird enthalten: Schilderung von Neustadt ind Umgebung, Erinnerung an Heydenreich und —„chwager und deren Thäligkeit im Sängerbunde, ie Programme, die Dirigenten und biographisch⸗ daten über diefelben, den Text der Chöre, welche eim Feste zum Vortrag kommen und eine Statistik des Sängerbundes. — Reustadt, 1. Juli. Jubiläum. Heute ind es 30 Jahre, daß Herr J. Peter, Ma⸗ chinenmeister in der Buchdruckerei der „Neust. Zg.“ W. Kranzbühler), in die damalige Buchdruckerei ‚on D. Kranzbühler jun. eintrat. Als fleißiger Arbeiter und sorgsamer Fomilienvater kann der Fubilar heute mit Zufriedenheit und Stolz diese 30 Jahre im Geiste dor seinen Augen vorüberziehen assen. Neustadt. Die Wein-Großhand— ung Kaufmann & Drehel Nachf., Inhaber Ale⸗ ander Goldmann in Mannheim, wurde von der Fitma Engelmann & Schlereth dabier ibernommen. — Mußsbach. Die Fälle, daß Sonn— ag8- resp. Fortibildungsschüaler vegen Rohheit gegen ihre Lehrer vor Gericht ge⸗ telit werden müssen, Fscheinen immer häufiger zu verden. Ein soicher all ist nun auch von hier zu verzeichnen. Im letzten Winter nämlich drohte in Fortbildungsschüler während des Unterrichts einem Lehrer, indem er diesem den Federhalter mit der Stahlfeder entgegenhielt, mit den Wor— en: „Wenn Du herkommst, so steche ich!“ Wegen dieser Rohheit zur Anzeige gedracht, wurde qun der Schüler mittelst Strafbefehls zu 3 Tagen Befängniß verurtheilt. Gegen dieses Urtheil legte qun der Vater des Schülers, dem die Strafe zu joch erschien, Berufung ein, die den Erfolg haite, aß dem Angeklagten dom Schöffengericht Neustad! zait 8 Tage nun 4 Tage Gefängniß zugesprochen purden. Die kgl. Amisanwaltschaft hatte 14 Tage deantragt. — Haßloch, 30. Juni. Gelegentlich des Iufenthaltes des Prinzen Leopold auf der Villa rudwigshöhe hatte ein hiesiger Bürger, Christoph Stuhlfauth, die Ehre, von Sr. kgl. Hoheit znädigst empfangen zu werden. Stuhlfauth, In⸗ jaber des eisernen Kreuzes, diente im Feldzuge i87071 bei demselben Regiment (reitender Artil— erie), bei welchem Prinz Leopold Hauptmann war. In den Kämpfen um Orleans wurde das— selbe (bei Villibione) urplötzlich von dem üͤber nachtigen Feinde überfallen und umzingelt. Abe— die Mannschaft hielt sich tapfer, schlug fich dur die feindlichen Reihen and brachte außerdem s Franzojen ganz empfindliche Verluste bei. * dings war das Opfer auch groß gewesen: größte Theil des Regiments ist auf dem zů geblieben. Diese Heldenthat hat König Wihhen mit der Verleihung des eisernen Kreuzes ansd Mannschaft des Regiments belohnt. Prinz dee pold erkundigte fich bei seinem themaligen Kampf genossen über seinen Beruf und seine Familie u reichie ihm, als er ihn gnädigst entließ, ein Doppellkrone. Das hat den alten Krieger ersre und uns auch. — Speyer. Der bekannte Rezitator W Neander läßt alle Freunde und Gonner da protestantischen Gedächtnitzkirche in Speher un Uebersendung alt er Briefmarken an semn— Adresse (gerrn W. Neander, Herzberg a. Hat bitten, da er sie zum Besten des Kirchenbaues de werthen will. — Duürkheim, 1. Juli. Im Garten ver Frau D. Catoir Wwe. dahier wurden dhereh Äprikosen gebrochen. Der Zentner wird dur das hiesige Oodstversandt , Geschaäft Jean Hauer m 45 Mk. bezahlt. Ebenso wurden bereits Fruh hirnen gebrochen. — Frankenthal, 30. Juni. Am Sam— tag Mitiag verunglückte der 16 Jahre alt Philpp Bauer, Sohn des dvor kurzem hiethe gezogenen Baders Franz Bauer aus Weisenhein q.“S., auf schreckliche Weise. Der junge Mense saß hinten auf der Scheere eines mit Heu be adenen Wagens des Fuhrunternehmers Auec umn soll das direkt vor ihm gehende Pferd wmit einen Ztöckchen gekitzelt haben. Das Pferd schlug au ind tiaf Bauer schwer am Kopfe. Da das Un— zlück auf der Moͤrscher Ortsstraße geschah, leiste zer Bader Georg Krauß in Möcsch die erste Hihs Der Verwundete wurde alsdann in das hieß Spital verbracht. Die Verletzung ist, wie mu erfährt, eine sehr schwere, denn die Hirnschal zeigt eine 6—7 Zentimeter große offene Wunde Fin zersplitterter Knochen mußte herausgenomme verden. Der Verletzte ist heute zwar bei be— finnung, doch ist es noch unbestimmt, oh er an deben erhalten werden kann. Vermischtes. F Die St. Johann⸗Saarbrücker haben wied⸗ eine Ausstellung in Sicht. Vom 24. -31. Augu soll namlich im Volksgarten eine Allgemeine Ga tenbau⸗Ausstellung hianfinden. Von der Saarx, 29. Juni. Nach der VBerwaltungsbericht der Knappschaft · Berufsgevoer schaft fur das Jahr 1889 hatten die in 188 Heltieben dersicherien 3738410 Personen einen a rechnungsfähigen Arbeitsverdieust von zusamme z10 Millionen 114152 Mk., d. i. auf J Arbeitt m Durchschnitt 826,07 Mk. pro Jahr. Biidn Schiedsgerichten schwebten 1866 Berufungen, do denen 1375 erledigt wurden, 161 auf das Jo 1890 übergingen. Das R ichs · Versicherungear hat im Berichtsjahre über 283 Rekurse entschieden 51 derselben waren vom Genossenschaftsvorsar und 232 von den Verletzten bezw. deren Hmtn hliebenen eingelegt. Es sind nur 8 Ordnungofttas sm Gesammidetroge von 40 Mk. verfügt worden die Gesammtumlage begziffert sich auf 69 55997 Mtk. Der Reservefonds stellte sich am Schle des Jahres auf die beträchtliche Summe von Mill. 296 997 Mk. Die sämmlichen Verwaltunt osten, einschließlich Kosten der Unfalluntersuchur⸗ en en ien der Emschadigungen. Schiedsgerichtskosten und nauverhotungebos belrugen im ganzen 295 277 Mk. oder 6,86 der Umlage. Da sich dieser Prozentsotz nut aut einmalige Jahresausgabe ohne Beruckchtigungr sepitaldeckung berechnet, so mussen die Verwalun⸗ kosten als ganz minimale bezeichnet werden. Unfallentschädigungen wurden gezahlt 2 F pendungen ihehe Fiagteng“ nfalle, d. . 72 uf 1000 verficherte Peisen diervon waren 3168 entschadiguggsbflichn etzteren find 816 Unfälle oder 2.2 auf joh “ ãcherte Personen mit tödtlichen Ausgange enih Saarg fBestrafte T hierquähes, Strefbeindi bes Heiserl. Antsgerichtz Waan bom 20. Mai waren die Viehtreiber Phil.6 Aemn Biacci aus Billigheim (Pfal) „veten Mißhandtung eines Rindes am 17. Mattʒ u Hafistrafe von 7 Tagen verurtheilt worden ·