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Das Blatt kostet vierteljährlich 14 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1 x 78 4, einschließlih 40 4 Zuflellungsgebuhr. die Turückungsgebuhrr sfür die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die GErpedition Auskunft ertheilt, 16 d4, Neklamen 80 —. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. 195. Politische Uebersicht. Die Kaisertage von Narwa und peterhof verliehen der abgelaufenen Woche ein xsonders markantes Relief und mit interessevoller zpannung waren in dieser Zeit die Blicke der golker Europas auf die Begegnung der Kaiser wilhelm und Alexander gerichtet. Bis jetzt is illerdiags noch nichts bekannt geworden, das bei em Besuche des deutschen Kaisers in Rußland us der schon vorher festgestellten Umrahmung die⸗ z Ereignifses auffällig herborgetreten wäre. Aber lle Berichte über den Verlauf der Kaisertage kon⸗ atiren die große Herzlichkeit im persönlichen Ver⸗ ehte der beiden Kaiser mit einander und diese zutimität der Monarchen wird sicherlich auf das holitische Verhältniß zwischen ihren Reichen und hoͤlkern günstig zurückwirnken. Daß jedoch die ungste Kaiserzusammenkunft irgendwelche bestimmte ibmachungen, etwa gar „schwarz auf weiß“, zei⸗ igen sollte, ist ungeachtet des umfassenden diplo⸗ natischen Apparates, mit dem sich Kaiser Wil⸗ jelm bei seiner Reise nach Rußland umgeben hat, ihwerlich anzunehmen, vielmehr dürfte die euro⸗ ische Lage in ihren Grundzügen auch nach der daiserbegegnung am Ossseestrande dieselbe bleiben vie zuvor, welche Anschauung fich auch in den neissn Urtheilen der europäischen Presse über das Freigniß widerspiegelt. * Die andauernde Siille in den inneren deut⸗ den Angelegenheiten ist in dieser Woche durch die im Dienstag, den 19. August, in den Wahlkreisen lelzen⸗Lüchow und Kaiserslautern statt⸗ efundenen Neuwahlen zum Reichstage in ziemlich nergischer Weise unterbrochen worden. Entschieden ie interessentere von beiden Nachwahlen war die⸗ enige in Kaiserslautern, wo die Volksparteiler, ftesinnigen und Clerxicalen dieses pfälzischen Dohlkreises fich zu einem festen Bündnifse gegen ie Nationalliberalen vereinigt und als gemein- amen Kandidaten den Demokraten Grohé aufge⸗ ldellt hatten. Nationalliberalerseits war als Ersatz- nann für Dr. Miquel der angesehene Gutsbefitzer runch⸗ Kirchheimbolanden kandidirt worden und ie Sozialdemokraten hatten wiederum den d. Rüdt · Heidelberg als ihren Kandidalen aufge— ielt. Wesentlich dieser sozialistischen Sonderkandi⸗ tur is es zuzuschreiben, daß die Wahl am 19. Jugust die Nothwendigkeit einer engeren Wahl wischen den Herren Grohé und Brund ergeben sl. Da indessen dem lehieren beim ersien Wahl⸗ sang nur einige Stimmen zur absoluten Mehrheit lten, so dürften die Nationalliberalen in der Sihwahl das so hart umstrittene Mandat fur seiutern behaupten. Was die Nachwahl in r seit langen Jahren welfisch vertreten n Wahl⸗ —A———— irbei nicht weniger als fünf Kandidaten, nam⸗ d ein welfischer, ein s(ozialdemokratischer, ein hservatider ein freifinniger und ein national⸗ Deer gegenüber. Ein abschließendes Resuliat n Uelzener Wahl liegt nicht vor, da sich dieser ahltreis überwiegend dus ländlichen Wahlbezitten uammensetzt. 9 Die Wiener Sängerfestwoche ist n vorüber und alle Berichte über den Ver⸗ w des vierten deutschen Sangerbundesfestes loffen Den daß sich dasselbe zu einer kräftigen — Demonstration des Deutschthums auf —— Boden gestaltete. In Wort und ist in der Wiener Sängerfesthalle die geistige Samstag, 23. August 1890. 25. Jahrg ind nationale Zusammengehsrigkeit aller deutschen Stämme gefeiert worden und wiederholt wurde es hierbei zugleich verkundet, daß die Deuitschen in Oesterreich ihre Fahnen auch ferner hoch halten würden. Söcherlich wird darum das so erhebend derlaufene Fest zur Stärkung des Stammes⸗ bewußtseins der Deutschen jenseits der schwarz⸗ gelben Grenzpfähle beitragen und das unverkenn- bare Wohlwollen, welches der Feier seitens des staiserhauses wie der österreichischen Regierung entgegengebracht wurde, kann diese Hoffnung nur Ddertiefen. * Herr Carnot, das Staaisoberhaupt Frank⸗ reichs, befindet sich zur Zeit schon wieder einmal auf einer Rundreise durch das Land. Auf der- selben hat er am Dienstag in der alten Hugenot⸗ tenstadt La Rochelle eine ungemein friedliche Rede gehalten, in welcher Carnot erklärte, Frankreich beschäftige sich immer mehr mit der Beilegung der Parteistreitigkeiten im Innern und müßten sich alle Franzosen dahin vereinigen, der Welt ein großes, ruhiges und sympathieerweckendes Frank⸗ reich zu zeigen. Diese Aeußerxungen Carnot's decken fich sachlich in erfreulichster Weise mit der üüngst vom Minister Ribot in Arras gehaltenen Friedensrede und somit läßt sfich nicht bezweifeln, daß die gegenwärtig in Frankreich am Ruder be⸗ iindlichen Politiker von den besten friedlichen Ge⸗ innungen beseelt find. Der innere Parieihader Frankreichs wird dagegen trotz der Hoffnungs⸗ freudigkeit Carnot's nicht so leicht zu bannen sein, da nach Ankündigungen Poriser Blaätter in der nächsten Kammersession ein Ansturm der gemäßig⸗ ten Republikaner gegen den radikalen Präfidenten Floquet zu erwarten steht. Rechte Portugals auf Gebiete, welche wir wohl entbehren können und schwerlich selbst erwerben nochten. Die „Morningpost“ wünscht dem Lord Salisbury lebhaft Glück zu seiner neuesten Er— ungenschaft. Der „Daily Chronicle“ erinnert daran, daß die Portugiesen die ältesten Bundesge— nossen Englands seien und äußert die Hoffnung, daß sie es auch in Zukunft bleiben würden. Selbst dir Gladstonianische „Dailh News“ ruft ous: Wir haben jetzt wieder den Beweis, daß wir nicht oͤllig in den Händen von Männern find, denen die Würde der Herrschaft über das größte Welt reich gleichgiltig ist. Paris, 21. Aug. Der Ministerrat zeschäftigte sich mit dem Entwurf des Zolltarifs. Minister Guyot zeigte an, daß das Projelt, Paris zum Seehafen zu machen, einem genauem Studium unterworfen werde. — Nach dem „Temps“ studierl Ribot die italienischen Vorschläge, betr. die etwa zu treffenden Choleramaßregeln. Paris, 22. Aug. In Rouen gab gestern der Präfekt Hendle den Generalräten ein Essen, dem auch der in Forges-les-Faux weilende rusf'ische Botschafter Baron von Mohrenheim beiwohnte. Der Präfekt brachte einen Trinkspruch auf den Präsidenten Carnot und den Zaren ous und sprach puter auf Mohrenbeim. Der Prasident des General⸗ rats, Senator Cordier, feierte später nochmals den russischen Botschafter. Nach dem Essen fand Empfang statt, zu dem alle in Rouen ansässigen tonsulen der Maäachte erschienen. Paris, 22. Aug. Der „Temps“ teilt mit, iber den Besuch des Königs Humbert in Spezzia sei noch keine Bestimmung getroffen, er werde jedoch keinesfalls vor dem 29. September stattfinden. Man glaubt, daß das franzoͤische Mittelmeergeschwader sich bei der Gelegenheit zur Begrüßung J Koͤnigs nach Spezzia begeben wird, um die Aufmekksamkeit der italienischen Flotte, die den Präsidenten Carnot in Toulon begrüßte, zu rwidern. Paris, 22. Aug. Das „Amäisblatt“ teilt mit, daß für den Monat Oktober die Bildung eines 29. Dragoner⸗Regiments verfügt ist. — Der „Matin“ glaubt zu wissen, die Regierung würde fich den Vorschlagen Italiens über Vorsichts⸗- maßregeln zur Verhütung der Einschleppung der Cholera anschließen. Ktopenhagen, 22. Aug. Das öster⸗ reichische Geschwader hat heute den hie⸗ figen Hafen wieder verlassen. Petersburg, 22. Aug. Der Reichskanzler Beneral v. Caprivi befsichtigie heute früh sdie Peter⸗Paul⸗ Festung, besuchte dann den Botschafter Beneral v. Schweinitz und begad sich um 2 Uhr aachmittags zu dem Minister des Auswärtigen v. Giers, um mit demselben zu konferiren. Nach der Konferenz wird der Reichskanzler die Botschafter der auswärtigen Mächte besuchen. Am Abend um 7 Uhr findet bei dem deutschen Botschafter General p. Schweinitz ein diplomatisches Diner siatt. Morgen Vormittag um 9 Uhr begibt sich v. Caprivi nach Peterhof. Pest, 21. Aug. Vor seiner Abreise erklärte Abranyi, dem „Budapesti Hirlap“ zufolge, Per⸗ dnlichkeiien aus Bismardes Umgebung hätten hm gesagt, der Fuürst betrachte von jetzi an die Beroöffentlichung seiner Worte als eine In di s⸗ zretion, er würde einer solchen jedes Mal honungslos ein Dementi entigegen setzen. Den⸗ Deutsches Reich. München, 21. Aug. Aus Anlaß der An— griffe auf die Politik der Reichsregierung eiklären die „Munch N. N.“: Wir können dem gegenüber aus bester Quelle betonen: Die ba yer ische Re⸗ zierung befindet fich bezüglich der außer⸗ und nnerpolitischen Fragen in voölliger Uebereinstimmung nit der Reichsregierung, was ja schon durch die daltung der bayerischen Bevollmächtigten im Bundes⸗ zate klar und deutlich zu Tage tritt. Berlin, 22. Aug. Die „Norddeutsche Allge⸗ neine Zeitung“ erklärt die Meldung verschiedener Blätter, der Kai ser werde im September Wien zesuchen, für unbegründet. An unterrichteten Stellen sei nichts davon bekannt, es würde auch mit son⸗ ltigen Disposfitionen nicht stimmen. Berlin, 22. Aug. Die gestrige sozial⸗ demolratische Versammlung lehnte daß »eantragte Vertrauensvoium für die Reichstags⸗ raktion ab. Man hofft jedoch, daß auf dem Par⸗ teitag in Halle die bestehenden Zwistigkeiten beige⸗ legt werden. Fulda, 22. Aug. Die Bischofskonferenz ist heute früh 72/1 Uhr mit einer Andacht in der Bonifaziusgruft geschlossen worden. Die Konferenz ⸗ beschlüsse werden völlig geheim behalten. Ausland. London, 22. Aug. Die Presse äußert sich durchweg befriedigt über das Abtommen mit Portugal. Die neueste Verständigung, so chreibt die „Times,“ beendet einen unliebsamen Zwist, oͤffnet Zambesi für den Handel, bestätigt insere Ansprüche auf werte Striche und Wegerechte. Sie kostet dabei nichts als die Anerkennung der