getbandstoffe angebracht find. So befindet sich am zuh statt der sonst üblichen Sturmschnur ein Hner Gummischlauch, der im Falle einer Fiwundung, besonders bei Blutvergiftungen und zelezungen. zum Abbinden der gesunden Teile n. In einer Seitentasche im Innern des Hutes itet man in einem Couvert mit Eisenchlorid ge- ntle Watte, in einer anderen wasserdichten Ver⸗ andsstoff ebenso ist das Band, das außen um sen Hut liegt, mit einem Haken versehen, wodurch Ißselde zum Festhalten der Kompresse dient. London, 4. Sept. Die „Times“ meldet us Sansibar: Der neue Reichsdampfer „Reichs— sag“ stieß mit dem Dampfer des Sultans Ryhanza“ zusammen. Der deutsche Dampfer —A Ein deutscher Kreuzer istete ihm Hilfe. cn Die Kartoffelkrankheit, welche in Irland so großen Schaden anrichtete, hat auch in ẽngland ungeheuere Verheerungen angerichtet. In da Gegend von Crewe und Nantwich ist der dritte Tal der Ernte krank, bei Kensall und Willington ie alfte. paeines, 2. Sept. Im Ganzen find icht Dörfer unter Wasser. Rheinsdorf ist fus vollstandig unter Wasser. Das Wasser reicht In Hausern bis an den Kreuzstock des Erdge⸗ hosses, das Uberall unbewohndar ist. Einzelne dauser find unter sich durch Nothbrücken verbunden onst geschieht der Verkehr auf Kähnen. pBern, 4. Sept. Ein Felssturz unterbrach vollsäͤndig die Verbindung zwischen den beiden Otten Pfäffers und Ragatz, wo der Bundesprafi⸗ dent Ruchoanet gegenwärtig zur Cur weilt. Die Ragatzer Wasserleitung wurde zerstört. Viele Gäste find abgereist. Das Wetter hat sich aufge⸗— heitert, der Schneefall in den Alpen hat nach⸗ elassen. aine Brücke, welche Europamit Asien verbinden soll, beabsichtigt ein franzoͤsisches Syndikat zu bauen. Dasselbe will bei det türkischen Regierung die Genehmigung zum vau nachsuchen. Die Brücke kann natürlich nicht vei Konstantinopel zur Aufstellung kommen, weil der Bosporus hier, bei seiner Mündung ins Marmara« Meer, zu breit ist. Sie soll vielmehr an der eng den Stelle der Meerenge errichtet werden, dort, wo sich am europäischen Ufer die herrlichen Ruinen der alten Burg Rumeli Hissar erheben. An diefer Stelle hat die Meerenge die Breite von 780 Metern, also blos wenig mehr, als der Rhein bei zöln. Die Schifffahrt, die auf dem Bosporus ehr lebhaft ist, darf selbstverstandlich durch den zrückenbau nicht verhindert werden. Die Brücke ooll daher die beiden Ufer nur durch einen einzigen, 70 Meter hohen Bogen verbinden, eine Höhe, die genügt, um die größten Seedampfer durchzulassen. Da beide Ufer des Bosporus dicht bebaut sind, so wird der Verkehr über die Brücke recht erhedlich cherden. Auch wird durch fie ein Anschluß det anatolischen an die türkischen Babnlinien iewirkt. F. Prag, 4. Sipt. In der Nacht hat die aus xn Ufern getretene Moldau noch weiteres Un⸗ ril angerichtet. „Bohemia“ und die „Prager Jitung“ konnten heute nicht erscheinen, weil die Maschinenräume ihrer Offizinen überschwemmt sind. In Prag ertranken 20 Pioniere beim Rettungs⸗ verke. Von der großen steinernen Karlsbrücke sind deei Vogen eingestürzt samt den steinernen Denk- walern. Der Haupipfeiler mit dem N⸗pomukdenkmal if bedroht. Das Denkmal Ignatius von Loyolas f bernichtet; der Theaterstaden, sowie der Franzens⸗ — zeigen Senkungen. — Budweis ist von Wasser geben. —XE Am 29. August eignete sih in Boryslaw in Galizien une furchtbare Grubenkatastrophe, bei welcher 80 gwitet ums Leben gelommen sein sollen. Hierüber dird dem Wiener Fremdenblatt berichtet: Bekannt · ich befindet sich der größte Theil der Erdwachs- betze in Woiansti (bei Borysiw) im Besißze einer — Atliengeselischaft sowohln ann der salizischen Kreditbani. Die Bergwerke der franzd⸗ Aktiengesellschaft bestehen aus einigen unter⸗ ihn Stollen von bedeutender Tiefe, zu welchen I bedachtet Schacht führt, Das Einfahren eh mittelst einer mit Dampf betriebenen Winde, * welche auch das Erdwachs aus den Werken —5 wird. Das Erdwachs wird in gedeckten punen, welche, sowie die Arbeiterhäuser, sich den Gruhen befinden. aufbewahrf. Am 29. nd ei 0 23 Je b⸗ August Nachmittags arbeiteten in den Gruben 80 Arbeiter. Eben war ein Werkführer begriffen, anzu— fahren, als plötzlich der Kessel der Dampfmaschine zersprang. In weniegen Augenblicken geriethen alle Brubengebäude in Flammen, und es entwickelte sfich eine derart starke Gluth, daß Niemand das Verweilen in der Nähe des Brandplatzes ertragen konnte Im Schachte, wo jegliche Ventilation auf einmal auf jörte, sind wahrscheinlich sämmtliche Arbeiter erstickt. Zum Unglückließ Jemand im ersten Moment der Kata— trophe die Oeffnung des Schachtes verdecken, sodaß die in den Gruben befindlichen Arbeiter um so sicherer ersticen mußten. Bis 10 Uhr Abends konnte nur die verkohlte Leiche des unglücklichen Werkführers ans Tageslicht gebracht werden; die üdrigen Ar« beiter gaben kein Lebenszeichen von sich, aus den Gruben erfolgte kein Laut. So fanden 80 Arbeiter einen gräßlichen Tod. Am Tage vor diesem schreck⸗ lichen Unglück hatten in den Gruben der Galizischen reditbank zwei Arbeiter den Erstickungstod ge— funden. Die gerichtliche Untersuchung wurde ein⸗ geleitet. F Wijen, 4. Sept. Die Eisenbahnverbindung nit der Schweiz ist in Vorarlberg wegen Hoch— wasssers unterbrochen. Auch auf den böhmischen Staatsbahnen find mehrere Unterbrechungen ein— zetreten. FVom Millionär zum Fechtbru— derr. Auf der Kosloffstraße zu Mos kau sieht man täglich einen Beitler Namens Tortzoff, der dor etwa 30 Jahren einer der glänzendsten und reichsten Kavaliere Rußlands gewesen ist. Von einem Vater hatte Tortzoff die Summe von 15 Mitlionen Rubel geerbt und außer diesen Millio nen Fortunas hat die Natur ihn mit allen Gaben des Körbers und des Geisies ausgestattet. Tortzoff war gewandt in allen ritterlichen Künsten. Er war der verwegenste Reiter, der kühnste Schwim⸗ mer, der gefürchtetste Fechter und der flotteste Tänzer. Was Wunder, wenn die vornehmsten, schönsten und reichsten Damen Moskaus sich um seine Gunst bewarben. Aber in Torztzffs Herz jatte nur eine Leidenschast Platz gegriffen: das Spiel. Innerhalb weniger Jahre war am Spiel⸗ tisch das ungeheure Vermögen in nichts zetronnen. In einer einzigen Nacht hatte er beispielsweise 8 Millionen Frank an den Grafen Scheremetief ver⸗ loren. Als er völlig ruinirt war, unterstützten ihn wvohl anfangs seine Verwandten; aber als sie sahen, daß er auch diese Unterstützung seinem unersättlichen Dämon opferte, sagten sie sich von hm los. Jetzt hatte er nur noch einen Beschützer. Es war der Graf Scheremeticff, an welchen er einst drei Millionen verspielte. Als auch dieser gestorben war, war auch der letzte Helfer dahin; und nachdem Tortzoff in seiner Verzweiflung schon porher zum Branntwein gegriffea hatte, ergab er sich jetzt ganz dem Schnopsteufel. Jetzt sieht er sich im Koth der nämlichen Straßen, welche er einst hoch zu Roß oder in glänzender Equipage durcheilt hatte. Die wenigen Kopeken, die er zum Wutki und zum Brod gebraucht, erbettelt er sich nuf offener Straße und ist glücklich, wenn ihm einer seiner früheren Pferdebucschen eine Kupfer⸗ münze schenkt. Volks & Landwirtschaftliches. Zweibrücken, 4. Sept. (Fruchtmittelpreis und Vik— ualienmarkt.) Weizen M— O Pf. Korn O M — Pof. HZerste zweireihige O M. — Pi, vierreihige d M. — pf. — Spelz M. — Pf, Spelzlern — M.— Pf., Dinkel — M. — Pf, Mischfrucht O M. — Pf. Hafer 0 M. — pf. Erbsen O M — Pti, Wicken O M— pf, deu 2 Ms80 Pf, Stroh J. Qual. 2 M. 80 Pf. I. Qual. 3 M. 50 Pf., Kartoffeln 2 M. 00 Pf., Weißbrod 1/ Kilo 56 Pf., Kornbrod 8 Kilo 70 Pf., Gemischtbrod 3 Kile 34 Pf., paar Weck 100 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual s0 Pf. II Qual. 536 Pf., Kalbfleisch 60 Pf. Hammel⸗ leisch 60 Pf., Schweinefleisch 60 Pf., Wein 1 Liter 80 pi Bier 1 Liter 24 Pf., Butter */12 Kilogr. 1 Mt. 15 jf. Homburg, 8. Sept. Marltbericht. Weizen pro Zetr. Mt. —— Korn Mt. 8,00, Hafer Mk. 6,81, Kar— offeln Mk. 2,00, Butter pro Pfund Mk. 1,08, Ge— nischtbrod 6 Pfd. 82 Pfg., do. 4Pfd. 64 Pfg, do2 gfd 27 Pfg., Kornbrod 6 Pfd. 72 Pfg., Rind fleisch J. Qual. OO Pfg., II. Qual. 60 Pfg., Kalbfleisch 60 Pfa. ꝰdammelfleisch 00, Schweinefleisch 66 Pfg. Gemeinnũt iges. Himbeer-und Brombeer Marmelade. Man zerdrückt die reifen Früchte gleich vom Strauch veg mit einem hoͤlzernen Stößer und kocht fie eiwa eine Viertelstunde Dann kommt Zucker und Wasser »der statt des letzteren auch Johannisbeersaft im VBerhältnis von ein Pfund Zucker und!/a Schoppen Basser oder Jobannesbeersaft dazu, welche Misch⸗ ung noch eine halbe Stunde gekocht wird. Bei Brombeeren wird der Johannisbeersaft wegge— lassen. Dienstesnachrichten. Schuldienst. Vom 1. September ab wurde die k. Distriktsschulinspektion für die protestantischen Schulen des Distriktes Obermoschel dem prote⸗ stantischen Pfarrer Heinrich Drescher in Alsenz übertragen. — Für die Distrikte Otterberg und Winnweiler wurde ein eigener Haupilehrer aufge⸗ stellt und mit dieser Funklion der Lehrer Wilhelm Frick in Kaiserslautern vom 1. September 1890 an betraut. — Vom gleichen Tage an ist der der⸗ jeitige Bezirkshauptlehrer fuür den Amisbezirk Kai erslautern, Lehrer Daniel Bortzer, von diesem Teile der von ihm bisher wahrgenommenen Funk⸗ tionen entbunden. — Der Fortbildungsbezirk Hom⸗ burg iß mit Wirkung vom 1. September an in wei Bezirke geteilt: 1. in den Fortdildungsbezirk Landstuhl, 9 auf den gleichnamigen Distrikt er— streck nd, und 2. in den Foribildungsbezirk Hom⸗ burg· Waldmohr, die beiden gleichnamigen Distrikte umfassend. Der bisherige Bezirkshauptlerer Vitus Kauch in Mittelbrunn hat seine Funition künftig auf den Fortbildungsbezirk Landstuhl zu beschränken. — Als Bezirkshauptlehrer für den Fortbildungs- bezirk Homburg⸗Waldmohr wurde der Lehrer Karl Julius Reinhardt in Homburg aufgestellt. tAioennnachrichten. Gestorbdben: In Dürkheim Aatharinag Wirih, geb. Laubscher, 49 J. a.; in Nieder— imten Katharina Sommer, geb. Germann, 82 J. a. Neueste Nachrichten. München, 4. Sept. Se. Kgl. Hoheit der Krinz Regent hat den Domprobst in Würzburg, derrn Dr. Joseph Schorsck mittelst Allerhöchsten Dekrets d. d. München, 26. August 1890, zum FErzbischof vnon Bamberq' ernannt. (3. 3) München, 4. Sept. (Staatsmöniser Frhr. von Lutz.) Die Leiche wird morgen Vormittag per Achse hierher gelangen. Die Be— rdigung wird morgen Freitag, nachmittags 4 Uhr, in der Familiengruft im südlichen Friedhof, der Trauergottesdienst am Samsiag früh 10 Uhr in der Basilika stattfinden. Wie die „M. N. hören, hat der Verstorbene fich jede Grabrede ber— heten. VParis, 4. Sept. Die boulangistischen Abgeordneten Laisant, Merh, Laguerre, Roch und Granger erhielten von ihren Parifer Wählern die Aufforderung, ihre Mandate niederzutegen. Thishaud reiste nach London, um Rochefort zum Zweikampf zu fordern. Fut die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß. „Der Veteran“, Kalender für Süd⸗ deutschland auf das Jahr 1391, heraus⸗ gegeden im Auftrage des Veieranen-Vereins zu Steaßburg i. Eis. von H. Strunck und M. stlatte im Selbstverlage des Vereins, Kom— missionsverlag vbon W. Heinrich —A Pf. Unter den vielen Hunderten von Kolendern, welche in jedem Jahre wiederkehren, wird „Der Veteran“ nicht allein durch seine vorzügliche Eintheilung sondern auch durch seinen in jeder Beziehung unterhaltenden Theil eine hervorragende Stelle einnehmen. Reizende humorvolle Erzählungen von Kl. v. Heidebrandt (Pseudonym), H. Strunck, Alfred Klatte, (ktedalteur der Straße— burger Post, dem Bruder des Herrn Direltors des Eisenwerks Krämer, Otto Klatte hier), patriotische Dichtungen und Lieder von Obersi⸗ lieutenant Fedot von Köppen, Geheimralh Felix Dahn, Gustav Köhler, alle für den Kalender besonders geschrieben, dazu eigens ge⸗ widmete Bilder des Großherzogs von Baden, des Kaiserlichn Statthalters von Elsaß -Lothringen Fursten von Hohenlohe, weiter vorzügliche Illu⸗ trationen nach Originalaufnahmen don den Ein—⸗ zügen des Kaisers und der Kaiserin in Straß⸗ durg, Kriegsbitder, eine gute Chronik der Zeit, das alles zusammen wirkt fsselnd und macht den dalender zu einem recht empfehsenswerthen Wei— chhen, das in keinem Haushallte fehlen sollte.