— * q 7 I5 3 7 —— — 55 F 8 33 J —2 — * — 28 * —2 4 4 —'We⸗nlsgerichts St. Inghert. der „St. FJugberter Anzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗ Blatt und Mittwochs und Samstags i Aastrirten Beilagen. Vas Blait kostet dierteljährlich 1,4 60 einschließlich Krägerlohn; durch die Poft berzogen 1A 75 4, einschließlich 40 — Zustellungsgebahr. die uruckungsgebuhr fur die Agespaltene Garmondzeile vder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfaälzischen und solchen auf welche die Erpeditior Kiuskunft ertbeilt, 1b ⸗, NMeklamen 80 A. Bei 4maliger Ginruckung wird nur dreimalige berechnet. E 225. 25. Jahrg Politische Uebersicht. »Für Kaiser Wilhelm ist der ununter- rochenen Kette der bewegten festlichen Tage von zchleswig · Holstein und Schlesien eine Erholungs⸗ zause gefoigt, welche der hohe Herr mit Jagden muden Wäldern Ostpreußens zur Zeit ausfüllt, obei er jedoch immer wieder die laufenden tegierungsgeschäfte in gewohnter Weise erledigt. — ir den Kaiser auch der Manöveraufenthalt in zchlefien im Gefolge hatte, erfreut sich der er⸗ uuchte Monarch fortgesetzt des vortrefflichsten Be⸗ imdens. An den Jagdaufenthalt in Ostpreußen, et am nächsten Dienstag Mittag sein Ende er—⸗ eicht, wird sich unmittelbar der Gegenbesuch zaiser Wilhelms beim Kaiser Franz Joseph an⸗ hließen, welcher Vorgang die Begegnung beider yertscher von Rohnstock ergäänzt, auch wenn, wie nzunehmen ist, die Politik bei dem bevorstehenden zesuche des deulschen Kaisers in Oesterreich nur ne untergeordnete Rolle spielen dürfte. Denn ekanntlich wird derselbe in der Haupisache der cheilnahme an den Hofjagden in Steiermark ge⸗ bidmet sein, aber vermuthlich werden die beiden daiser bei ihrer erneuten Begegnung doch Zeit nnd Gelegenheit zu einer nochmaligen vertraulichen lussprache finden. * In den nächsten Tagen werden diejenigen ditglieder des preußischen Staatsministeriums und genso die Chefs der Reichsämter, welche fich ugenblicklich noch auf ihren Sommerreisen be⸗ inden, in Berlin zurückerwartet und von diesem eitpuntt ab ist auch eine Beschleunigung der in en preußischen Ministerialrefssorts und umden Reichsämtern im Gange befindlichen jorarbeiten zu den herrannahenden Wintersesfionen ts preußischen Landtages und des Reichstages u gewärtigen. Für das Reichsparlament andelt es sich zunuchst um die Fertigftellung des aͤchftjzchrigen Reichshaushaltsetats und dann iniger klleineren Entwürfe, für den preußischen andtag aber in erster Linie um die Vollendung er angelündigten Entwürfe zu den wichtigen Re⸗ ormgesetzen, welche noch im Laufe der Session em Landtage unterbreitet werden sollea. Ueber en Ziiwpunkt der Einberufung des letzteren axischt indeffen noch Ungewißheit, nur scheint icser Termin noch nicht nahe beborzuftehen; was agegen den Reichstag anbelangt, so weiß man d. daß derselbe am 18. November zur Fortsetzung einer im Juli abgebrochenen Sesston wieder zu⸗ mmentritt, um dor allem die Einzelberatung des irbeiterschutzgefetzes m Angriff zu nehmen. *Muͤ der Mitternachtsstunde des kommenden v Septembers erlischt das Sogialisien⸗ esetz aach zwölfjahriger · Geltungsdauer und in en Kreifen der sozialdempkratischen Genofsen“ at man sich gerüftet, dieses bedeutsame Ereigniß glichst, fesilich“ zundegehen. Da «bei einer wigermaßen „animirten“ Stimmung der“ Maffen lale Ruhestrungen gerade mcht ganz ausge⸗ ossen erjche inen so daben fost überall die Be⸗ Aden Vorfichtsmaßregeln ergriffen, um sfuͤrdie ige des 80.⸗ Sepfsember und i. Oltober eiwal⸗ en überlauten Freuden⸗ und Triumphlund⸗ cbungen der Sozialdemokraten sofort entgegen⸗ ern zu konnen,haupisachlich in /den sozialisischen anpiquartieren. Inwdefsen seht zu hoffen, daß ich diese neuesten „kritifchen Tage“ ebenso harm⸗ c dorlbergehen werden, wie dies belm Arbeiter⸗ tijeriag vom 1. Mai der Fal war! * In der Schweiz stehen die Vorgänge im kanton Tessin begreiflicher Weise noch immer m Miittelpnnlte des Tagesinteresses. Noch weiß nan nicht, welchen Ausgang das „Rebolutiönli“ zer Tessiner Liberalen oder vielmehr Radikalen nehmeen wird, denn wenn der Bundesrath in die PBiedereinsetzung der früheren Mitglieder in der dantonsregierung des Tessin in ihre Aemter wil⸗ ligt, so würde bei dem Ingrimm, welcher unter der liberalen Bevölkerung des Tessin fortgesetzt jegen die Häupter der bisherigen klerikalen Re— zierung herrscht, vermuthlich ein neuer Aufstand ie Folge sein. Aber das gegenwärtige Provi— orium in Tessin kann doch auch nicht ewig vähren, es muß einmal eine oschadun ge⸗ roffen werden und diese sucht der Bundesraih nuf dem Wege direkter Verstaͤndigung zwischen den )eiden feindlichen Parteien der Tessiner zu er⸗ eichen. Es sind zum 27. September je 9 der servorragendsisen konservativen wie liberalen Par⸗ eiführer aus dem Kanton Tessin nach Bern be⸗ ufen worden, um eine gemeinsame Konferenz ab⸗ uhalten, auf welcher unter Vermittlung des Zundesrathes eine Verständigung erzielt werden oll. Was zu geschehen hätte, wenn letztere nicht u Stande kommt, darüber scheint man fich in »en Kreisen der Berner Zentralregierung freilich ioch nicht sonderlich klar zu sein. *Die zwischen den beiden Häusern des trordamerikanischen Parlaments wegen der dinley'schen Zollerhoͤhungsbill aufgetauchten Dif⸗ erenzen find theilweise bereits beigelegt. In der vr Einigung hierüber eingesetzten gemischten dommission des Senats und der Repräsentanten⸗ ammer ist über die sttrittigen Posten meist schon ine Verfländigung erzielt worden und steht dies auch bezüglich der noch übrigen Streitpunkte mit BZenimmtheit zu erwarten. iine neue Anleihe zur Deckung des Budget⸗ zusfalls in Vorschlag zu bringen. — Präsident Farnot wird Samstag in Fontainebleau den dardinal Lavigerie empfangen. Der Kardi⸗ jal begibt sch alsdann nach Rom, um dem Papst deo XIII. über den Aatisklavereikongreß Bericht u erstatten. — Der Kriegsminister soll »em „Echo de Paris“ zufolge die technischen Aus⸗ hüsse mit der Prüfung der Vorschläge beauftragt aben, die Dragoner⸗Helme und Säbelscheiden bei Iffizieren und Mannschaften zu bronzieren, um zei Verwendung des rauchfreien Pul- ners die Kenntlichkeit auf weite Entfernungen zu ermeiden. Bern, 26. Aug. Der Nationalrat ge— iehmigte die Bundesgesetze über den Schutz der Fabrik- und Handelsmarken, der Herkunftszeug⸗ nisse und der gewerblichen Auszeichnungen. — der Ständerat hat heute einstimmig den Zundesrat aufgefordert, über eine Verstaatlichung det Bahnen zu berichten und dazu einen Antrag zu stellen. Hierauf wurde in die Beratung des Auslieferungsgesetzes eingetreten. Konstantinopel, 26. Sept. Zu Ehren »es Herzogs von Leuchtenberg hat Jestern im Yildiz Kiosk ein Mahl stattgefunden, an welchem der russische und der montenegrinische Beschäftsträger, die Mitglieder der ruffischen Bot⸗ chaft, sowie die Minister theilnahmen. Der Sul⸗ an empfing vor und nach dem Mahle den Her⸗ og von Leuchtenberg in kurzer Privataudienz. Der „Agence de Consßtantinople“ zufolge wird in diplomatischen Kreisen dem Besuche des Herzogs von Leuchtenberg, der nicht auf Anregung des Zultans zurückzuführen sei, keinerlei politische Be— eutung beigemess . — Locale und pfälzißche Nachrichten. *Ste. Ingbert, 27. Sept. Wir maͤchen die hiesfigen Bürger darauf aufmerksam, daß die geslern durch den Stadtrat gutgeheißenen Rech- nungen über den städtischen Haushalt hon heute ab während 14 Tagen bei dem Buͤrgermeisteramt zu Jedermanns Einsicht offen iegen. O Von der Bicenalb, 26. Sept. Die gestern in Landau tagende Generalbersammlung des 2fälz. Lehrer⸗Sterbkasse⸗Vereins ehnte nach langer Beratung die von dem Kanton caiserslautern gestellten, auf gänzliche Umgestaltung des Voereins zielenden Anträge mit großer Mehrheit ab, nahm dagegen die Ludwigshafener; Gegenantruͤge an. Daruach zahlt in Zukunft jedes Mitglied der J. Kl. jahrlich 10 Mt. ein solches der II. Nlasse 20. Ml. Zuschlag, also 80 Mk.; dienEintrittage- zühren steigen bon 5 zu 10 Mk. u.' s. w. ffatt zissher von 6 zu 12 Mk.; find also herabgesetzt. Nach Zweibrücker, Hornbacher u. a. Anträgen fallen die Bezirksrechner und die Delegirten, die künftige Beneralversammlung besteht also nur aus dem 7⸗ zliedrigen Verwaltungerat und den 32 Kantonal⸗ Rechnern. Die Relikten der vor 1875 beigetretenen Mitglieder erhalten ⸗entsprechend ihrer: damaligen Zentage ẽ*/s ihret Unterstüßzungssumme; mit lnapper Dehrheit wurde der Antrag auf Streichung der Tagegelder abgelehnt. In den Verwaltungrat wurde die Herren Folz, Rettig und Mees, säamtlich in dandau als Vorstand, Schriftführer und Rechner ind als Beifier Hildebrand⸗Kaiserslautern, Littig⸗ zandau, Grübel⸗Rheingönnheim und Bauer⸗Kaisers⸗ autern gewaͤhlt. Moͤge der Verein wachsen. blüben ind gedeiben. DBeutsches Reich. Berlin, 26. Sept. In einer gestern ab⸗ gehaltenen Volksversammlung haben die Sozial- semokraten beschlossen, von einer festlichen *tadterleuchtung am 30. September abzusteben. Auslaud London, 26. Sept. Wie das Reuter'sche Zureau erfährt, hat die en glische Regierr⸗ ung geftern einem in Sanfibar stationirten kriegsschiff telegraphisch den Befehl ertheilt, nach Bitu abdzugehen, um den Sachverhalt über die xkrmordung des deutscheu Unterthanen Kuüntzel uind seiner Begleiter an Ort und Stelle festazu⸗ tellen. MParis, 25. Sept. Troß des herausfordern⸗ zen Briefes des Grafen von Paris ist die RKegierung meuen Verfolgungen abgeneigt. Die vom „Siocle“ an viele repudlilanische Abgeordnete ieserhalb gerichtete Umfrage ergab das gleiche stesultat, man begnügt sich mit der Zersetzung der nonarchistijchen Partei. Paris, 26. Sept. Die Kundgebung des Zrafen von Paris wird Überall aufs hef- igste verurtheilt. Inden Kreisen der Koͤnigspartei neint man, der Graf müsse die Anwartschaft auf —öA von Orleans, niederlegen. Paris, 26. Sept. Der Vorfsitzende und der Deneralderichterstatter des Budgetausschusses find nit dem Finanzminister Rouvier übereingekommen, fari nach Wiederzusammenttiit der Kammern