— Pirmasens, 26. Sppt. Heute weilte derr Ober⸗Regierungsraih Ruttz aus Muünchen gdier, um als Vertreter des k. Postärars die Ver— schreibung der zur Vergrößerung des Bauplatzes für das Postgebäude benöthigten Grundstücke zu vollziehen. — Landau, 26. Sept. Der Kommandeur des k. 5. Feld Artillerie⸗Regiments, Herr Oberstli utenant von Trentint nahm gestern Mittags 12 Uqr im Kasernenhofe der Reiterkaserne die Vorstellung der Offiziere, Aerzte und Beamten der hiesigen 2. Feld-Adiheilung sowie der Unter⸗ offiziere entgegen. — Dem Vernehmen nach wird am 1. Oktober das Geburtsfest des 8. Feld⸗ Artillerie-Regiments durch ein Festmahl der Herren Difiziere im Hotel zum Schwanen gefeiert. Vor- ausgehen dürfte eine Parade des an jenem Tag— zum ersten Male vollständig versammelten Regiments. Die Bildung einer eigenen Regimentsmusik soll nur eine Fruge der nächsten Zeit sein. — Der Speyerer Gewerbevberein hat be— schlossen, im Jahre 1892 eine Gewerbe⸗Aus—⸗ fellung zu veranstalten. — In Spehyer hat sich ein Verein unter dem Namen „O du Alles“ gebildet, der hauptsäch⸗ lich aus jungen Leuten besteht und dem Kegelspiel huldigt. — Maikammer, 25. Sept. Nachdem unsere Gemeinde schon seit 19 Jahren von einem größeren Brande bderschont geblieben, brach heute früh halb 6 Uhr im Hinterhaus des Guts⸗ besitzers Herrn Daniel Gerlach II. ein Schaden⸗ feuer aus, welches sich, da das Anwesen mit Heu und Stroh angefüllt war, in kurzer Zeit über dasselbe ausdehnte und den ganzen Dachstuhl in Asche legte. Das angrenzende Gasthaas „zur Blume“ war srihr gefährdet, doch gelang es der hiefigen Feuerwehr, die bedrohten Nachbargebäude zu schützen. — Musbach, 25. Sept. Gestern Morgen entdeckte man beim Wasserholen im Sarge eines zff ntlichen Gemeindebrunnens die Leiche der ca. 48juhrigen Ehefrau des Winzers P. Walcher pon hier. Diese arme bedauernswerthe Frau, schon lange Zeit leidend und wohl in Folge dessen auch nicht mehr geistig normal, hatte sich undemerkt bor Tagesanbruch von zu Hause entfernt und auf diese Wise den Tod gesucht und leider auch ge⸗ funden. (N. B.) — Dürkheim, 26. Sept. Die Generalver⸗ jretung und Leitung der „Gesellschaft für Sterili— sation vnn Nahrungs- und Genuß— mitteln, sowie von sonstigen Produkten“ (mit dem Sitze zu Berlin) haben Herr Gutsbesitzer Ludwig Fitz dahier und Herr Dr. Georg Calberla—⸗ Berlin übernommen. Vornehmlich wird sich diese Bsellschaft mit Herstellung keimfreier Milch und Milchmischungen sür Sauglinge, wie solche von der modernen Gesundheitslehre immer dringender ver— langt werden, befassin. Ferner soll durch das be⸗ treffende erprobte Verfahren die Ertödtung der Bakterien und damit die Zurräglichkeit, Haltbarkeit und Versandtfähigkeit diverser anderer Nahrungs⸗ mittel erhöht und gesichert werden. (A.) — In Deidesheim weilen gegenwärtig mehrere illustre Personen, welche an den Jagden der Herren Reichsrath Dr. Buhl und Dr. Eugen Buhtl theilnehmen, so Graf zu Rantzau, Reichsfreiherr v. Andriaa-Werbdurg, Freih. v. Hofenfels und andere hohe Persönlichkeiten. — Auch in der Behausung von Max Lang⸗ hauser in Ruppertsberg wurde eingebrochen und 160 Mk. geraubt; der Thäter ist ebenfalls noch nicht entdeckt. — In Kerzenheim wurde dem 20jährigen Wilh, Akermann, Sohn einer armen Wiwe der on der Dreschmaschine mit dem Auflegen des abgesprungenen Transmissionsriemens beschäftigt war, von der Maschine der Vorderarm buchstäblich weg ˖ und das Schulterblatt herausgerissen. Blut⸗ überströnt und bewußtlos wurde derselbe nach Hause gebracht. Er ist den Verletzungen erlegen. — Forst, 25. Sept. Rechtunangenehm überrascht waren die Eheleute Hohmüller, als fie, von der Missionspredigt nach Hause tommend, das Pult erbrochen und des Inhaltes beraubt fanden. Der Dieb muß in dem Hause bekannt sein; bis jetzt ist derselbe jedoch noch nicht entdeckt. — Ludwigshafen, 25. Sept. Der Preis des Schweinefleisches wurde von den hie⸗ sigen Metzgern abermals erböbt. Das Pfund tostet jetzt 75 Pfennig. Unter diesen Umständen »ürfte manche Hausfrau auf einen Schweinedraten erzichten. 8 7* Vermischtes. FManchen, 26. Sept. Sr. Kgl. Hoheit der PrinzRegent hat dem im Ansbacher Barnisonslazareth bfindlichen, bei dem Voib imarsch zei Hartershofen verunglückten Artilleristen Rauch eine Spende von 100 Mk. zugewendet. Rauch vird in den nächsten Tagen als geheilt entlassen verden können. F Eine Probeveranlagung zur Gewerbe— teuer nach Maßbabe der Miquel'schen Grund⸗ üge ist für Bielefeld seitens der Staais⸗ cegierung angeordnet worden. Die Arbeiten wer- »en von einer Kommission, bestehend aus Ver⸗ retern der köͤniglichen Regierung zu Minden und eingeladenen Gewerbetreibenden, ausgeführt. F Bezüglich des Begriffs der Notwehr hal das Reich sgericht in Leipzig entschieden, daß der Angegreffene nicht gehalten ist, das Vorgehen des Gegners abzuwarten, sondern er befindet sich auch dann in Notwehr, wenn er durch einen An— griff unmittelbar bedroht zu sein glaubt und diesem durch Unschädlichmachen seines Feindes zuvorkommt Das Reichsgericht hat somit den Begriff der Not wehe, wwelche nach 8 53 des Strafgesetzbuches Ver- teidigung gegen einen gegenwärtigen, rechtswidrigen Angriff ist, soweit als moͤglich gefaßt und nament lich dem Worte „gegenwartig“ nicht eine strikte, sondern eine den Verhältnissen des Lebens gerecht werdende Ausledung geoeben. Protestantischer Gottesdienst. 17. Sonntag nach Trin., 28. Sept. 1890, Vornie eg Uhr Hauptgottesdienst. Lied 198. Text:: Ephes. 4, 1-6. Nachmittaas 2 Uh- Ehristenlehre. Lied 406 NReueste Nachrichten. Mittelwalde, 26. Sept. Die Regierung zestattet den Gutsbefitzern die Einfuhr lebenden sterreichi schen Viebes zu Nitzzwecken. Städtisches. Die gestrige Stadtratssitzung, zu welcher sich 20 Mitglieder des Kollegiums einfanden, wurde punkt 5 Uhr durch den Herrn Bürgermeister er— jffnet. Auf der Tagesordnung stand zuerst die Uohör städtischer Rechnungen über das letztverflossene Geschäftszjahr. Noch der durch Herrn Ztadtschreiber Bayer bethätigten Verlesung schließen diesellen wie folgt ab: Gemeinderschnung für 1889: Einnahmen 144856 Mk. 25 Ppf., Aus⸗ Jaben 130146 Mk. 2 Pfg., Ausstände 331 Mk. 32 Pfa.; also Ueberschuß 14378 Mk. 61 Pfg. Die Rechnung der Gasanstalt für 1889 ergibt einen Reingewinn bon 19451 Mk. 70 Pfg. Schlachthausrechnung: Einnahmen 6179 Mk. 19 Pfg., Ausgaben 6703 Mk. 60 Pfg. chierunter 1000 Mtk. für Amortisation); demnach Mehraus- dabe 524 Mtk. 41 Pfg. Rechnung der Krankenver— sicherungskosse: in 1888 Urberschuß 2054 Mk 34 Pfg., in 1889 Ueberschuß 432 Mi. 99 Pfg Der Stadtrat hat bei diesen Aufstellungen nichts zu erinnern und heißt sie gut. — Durch Ver— größerung des Lateinschulgebäudes iß auch eine Vermehrung des Mobiliars notwen⸗ dig geworden und zwar sind 6 Zichnenbänke 70 Mark, zwei Schränke, Tische ꝛc. einzuftellen. Der Betrag hierfür wird sofort bewilligt. Die Her⸗ tellung der Bänke wird hiesigen Handwerksmeistern äbergeben werden. Eine längere Besprechung ruft her— zor die von der Bau⸗ und der Gaskommission vorge⸗ chlagene Anschaffung und Aufstellung von Gas« zfen zur Hetzung der Räume im Lateinschulhaus Nach Erörterungen daflür und dawider wird der Borschlag ohne Abstimmen zum Beschluß erhoben. S„o werden denn die 10 Räume mit 11 Gasbfen Jeheizt werden. Nach Berechnungen des Herrrn Hasmeisters zeigt sich die Feuerung mit Gas als die absolut billigste, da die Stadt selbst als Be⸗— itzerin der Fabrek das Gas zum Selbstkostenpreis jat und außerdem den gewonnenen Coaks ver—⸗ verthen kann. Der Erwerb der Gasheizofen und die Anlage der Leitung erfordert einen Aufwand yvon 1400 - 1500 Mk. In dem Gebäude werden wei Gasuhren aufgestellt zur Kontrolle des Ver⸗ zrauchs zu Leucht- und Heizzwecken. — Des erneren beschließt der Stadtrat, daß das Gas—⸗ eitungsnetz erweitert werde durch Er— ichtung von vier neuen Goslaternen; dies⸗ inden ihre Plätze am Viadukt zwischen der Pfarr— gasse und den Seyen, am Babndurchgang in alnn Bahnhofstrate auf der Seite dach deug Uhl'schen Hause, hinter dem Hoiel Stutzmann an oder bei der Best'schen Wietschaft zum —* hof“. Weitere Wünsche um Aufsteslung von —* wurden aus der Mitte der Versammlung d die Orue: Ede Ios phsiraße und Windhorehete dem Wwe. Jung'schen Hause im Eck, —586 dem Kirchbauplaz und an der Kaiserstraße dei r Ooermühle. Die betr. Kommission wird Vorschläge nach Ortsbesichtigung zu prüfen habn — Dem im Schlachthaus beschäftigten Taglöhne wird sein Lohenn um monatlich 5 Mt, Gesue entsprechend, erhoͤht. — Der städtische Schlach hausaufseher hat ein Gesuch eingerenht worin er wi derholt die Mißstände in seiner Wohn— ung angibt und um Abhilfe bittet. Der Stadtto faßt den Beschlutz, die Bedachung dieser Wohnun⸗ sofort erneuern zu lassen und in das nachftjahrig Budget den Betrag für ein Wohnhäuschen fulrd Schlachthausaufseher einzust llen. — Den G suchen um Konzession, der Wwe. Osthof in Schnappag zum Weiterbetrien der Wirtschaft, und des Huuß— mannes Thomo hier, zum Verkauf von Sprit wird stattgegeben. — Der ffädtische Einnehmer bittet, daß er seine über die Baulinie ragend⸗ Daustreppe vorläufig gegen Ausstellung eines Re— verses in ihrem Zustande belassen dürfe, was aug das Kollegium gestattet. — Die Leistung eine Beinages zu der Moltkestiftung wird be aller Verehrung für den großen Feldherrn seiten⸗ des Stadtrats abgelehnt, da an die Wohlihätig keit der Stadtverwaltung stets viele Ansprüch gemacht werden. — Zum Schluß wurde noe der öffentliche Aufzug der Prozession bei de morgen stattfindenden Grundfteinlegung zur zweiten kathol. Kirche hier genehmigt; der Herr Vorsißend übermitielte den Herrn Stadträten die Einladun— zur Beteiligung an derselben Feier, und sämtlich Herren unterzeichneten das Dokument, welches i den Grundstein der neuen Kirche eingemauert wird. Hiermit war die Tagesordnung erledigt. Her— Kuster beantragt noch, die Stadt solle die saͤmtlichen Kosten übernehmen für die Versetzung der Garten mauern an der Pfarrgasse; die Gartenbesitzer müßlen dagegen das Land uneptgeltlich abtreten. Hem Schweitzer wünscht die Errichiung einer städtischen Wage. Beide Anträge gelangten noch nicht zun Entscheid, und folgt dann der Schluß der Sitzun— um .7 Uhr. Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß. ⸗Rammgarne, reine Wolle, nadelferng ca. 140 em. breit à Mk. 3.45 Pf. per Meter bis 8.75 versenden direkt jedes beliebige Quantur Buxkin⸗Fabrik⸗Depot Oettinger K& Co., Frankfurt a. M. Muster⸗Auswabhl umgehend franko. meyꝰs Storrg , Hanschetten und Vorhemdehen aus starklem pergamentähnlichen Papie zefertigt und mit leinenähnlichem Webestoff Überzogen sehen ganz wie Leinenwäsche aus. Mtey's Stoffkragen übertreffen die Leinenkrage dadurch, daß sie niemals kratzen oder reiben, wie es ichlet gebügelte Leinenkragen stets thun. 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