Verpflichlung des Kreises zur B.willigung der Wohnungsgeldzuschüsse nicht bestehe und daß höch⸗ stens Billigkeitsgtründe für die Bewilligung dersei⸗ oen gelteud gemacht werden köannten. Ang fi his der üderaus hohen Kreisumlagen für die Plalz ei⸗ llätte fich damals der Landrath gegen die nach— tragliche Bewilligung von Wohnungsgeldzuschüssen für das laufende Jahr 1886 und genehmigte die selben für das Jahr 1887 nur unter der Beding⸗ ung, daß eine wesentliche Erhöhung der Kreislasten dermieden werde. Der Landrath übernahm deßhalb aur die auf die Kreisanstalten treff nden Wohnungs⸗ geldzuschüsse pro 1887 auf Kreisfonds. Die Woh⸗ nungsgeldzuschüsse für die k. Studienlehrer und die c. Lehrer an den Gemeindelateinschulen und städt⸗ ischen Realschulen bewilligte er zwac ebenfalls in der von der k. Regierung beantragten Höhe, bi⸗ schloß aber zugleich den Vetrag derselben an fixen Zuschüssen von 48, 000 Mi. und 14500 Mt. für jene Schulen, und zwar für die Lateinschulen und Realschulen getreynt, in Abzug zu bringen und nur den verbleibenden Rest nach dem bisherigen Ver⸗ theilungsmodus zu dehandeln und an die Gemeinde⸗ kassen hinauszuzahlen. Der Lindrath erachtet die in jenen Landrathsbeschlüssen ausgespcochenen Grund⸗ ätze auch heute noch als wohlbegründet und be⸗ schließt 1) die aachträgliche Ford rung dieser Woh⸗ aungsgeldzuschüsse für das Jahr 1890 abzulehnen, 2) die Wohnungsgeldzuschüsse fur die ordentlichen Lehter a. an den Keeislateinschulen mit 12440 Mt., d. an der Kreisrealschule mit 720 Mtk., c. an der sereisbaugewerlschule mit 487 Vit. 50 Pf., d. an der landwirthschaftlich n Kreiswinterschule mit 180 Mk., demnach zusammen mit 2827 Mt. 50 pf. in den Voranschlag pro 1891 aufzunehmen und demgemäß auf Kreisfonds zu übernehmen. 3) Diese Zuschüsse für die ordentlichen Lehrer an den Ge—⸗ meindeanstalien und slädtischen Ralschulen in der von der k. Regieruag beantragten Höhe ebdenfalls zu be⸗ welligen, den Betrag derselben aber an dem für Ge⸗ meindelateinschulen und städtischen Realschulen dewil⸗ ligten Pauschalbeitrag von 48,000 Mk. ‚Ibezie hungs⸗ weise 14,500 Mk. vorweg in Anzug zu bringen. P. Uaterhaltsbeiträge frur Rlitten von Studien⸗ lehrern. Diese Alimentationen wirden im G. sammtbetrage von 606 Mk. von dem Landrathe bewillidt. Lokale und pfälztiche Nachrichten. * St. Ingbert, 15. Nov. Wir machen die Mitgliedet des Männerturnvereins auf die nächsten Montag Abend im Vereinslokale abzuhaltende Hauptoersammlung aufmerksam. Die Turnstunden des Verems finden küuftig jeden Dienstag und Freitag Abend 8 Uhr im Turnsaale der Loteinschule statt. * St. Ingbert, 15. Nov. Nächsten Mitt- woch Nachmutag 8 Udifindet eine Sitßung hiesiger Ortsschulkomission fiatt. *St.Ingbert, 15. Nov. Nach der Steu⸗ er⸗Statistik wurden 1889 in der Pfalz an direlten Sicuern (inschließlich der Geweibsteuer) erhoben 2,807, 114 Mk. 63 Pfg, mhr gegen 1888 22,618 Mtk. 3 Pig; an Gewerbst uer allein 755,541 Mark 6 Pig, weniger gegen 1888 7,634 Mk. 21 Pfg. — Wochsel wurden protestiert im Landsgerichtsbezirk Zweibrücken: Amtsgericht Blies⸗ kastel 9 Proteste mit 1169 Mk, Dahn 12 mit 2433 Mk, Homburg 24 mi 6260 Mt, St. Ing- bert 111 mit 21,093 Mk, Landstuhl 52 mit 8514 Mk, Pirmasens 518 mit 173,007 Mk, Waldfischbach 14 mit 3627 Mt, Waldmohr 21 mit 2978 Mk, Zweibrücken 133 mit 56,399 Mt. — Aus dem Bericht des kgl. Bergamts Zwei—⸗ ber ück en erwähnen wir unter Hinweis auf die bereits gewachten Angaben der pfälz. Handels⸗ und Gewerbekammer Über Kohlen⸗Förderung und »Ver⸗ tauf auf den pfälzischen Gruden noch Folgendes: „Produktionsmehtung und Werthsteigerung stehen im Zusammenhang mit den im Jaöhre 1889 auf den preuß schen Staats- und Privatgruden stattgefundenen Arbeiterausständen, wodurch die Nachfrage nach Steinkohlen sich prötzlich weit über das zunächst mögliche Produktionsequantum erhob und hierdurch aamentlich auf den Privatgruben eine beträchtliche Preissteigernng veranlaßte. Die höchsten Kohlen⸗ preise erzielten die Steinkohlengruden der nord⸗ westlichen Teile der Pfalz, deren Absatz zunächst auf den Bedarf ihrer nächsten Umgebung ange⸗ wiesen ist, nachdem die Concurrenz der pieußischen Bruben in Folge der Arbeiterausstände fast völlia —X — Reinheim, 14. Nob Im Dorfe Bebels⸗ heim, welches 1 Stunde von hier gelegen, wurde gestern der verheirathete JalobSchäfererhängt nuf dem So icher in seinem Hause aufgefunden. Der Verstorbdene hinterläßt der Pf. Lzt. zufolge ine Ftau mit vier unbersorgten Kindern. — Dieser Tage wurde in einer Gemeinde der Sickinger Höhheder Voranschlag der Einnahmen ind Ausgaben für 1891 durch den Gumeinderath iestgestellt. Dem Lehrer wollte man, wie der „Prm. Anz.“ berichtet, seinen Gehalt, der im vorigen Jahr erhoͤht war, wieder reduzieren. Dem Poliz-idiener, )er' einen Gehalt von 60 Mt. bikommt, sitich man 20 Mk., ließ ihm also voll⸗40 Mk. Der Feld- chütz, der das Gemeindehaus bewohnt, dessen Stu⸗ »enboden mit Lehm „gediehlt“ ist, muß j tzt 20 Nart statt bisher 5 Maik Mieie dezahlen. Eine Bmeindebaumschule, welche vor 4 Jahren angelegt purde und die mit schönen jungen vered lten Spröß⸗ lingen destellt ist, soll ausgerottet werden, obwohl der Wert der Bäumchen in zwei Jahren auf 4 — 500 Mark steigen würde. — Kusel, 13. Nod. Stadtratsitzung Die Tagesordnung brachte u. A. „Schullokalstäten“. Uater diesem Sammelnamen ist hier der Nubau zerstanden, welcher an Stelle des ehemaligen Pforr⸗ ind Schulhauses erstehen soll und nach den vor ⸗ liegenden Plänen geeianet erscheint, einen Schmuch des Markiplatzes zu blden. Der Bau würde 3 chöne Schulsäle enthalten, eine Markthalle nebst Narktbureau und zwi Giebelwohnungen, deren jede 3 Zmmer und Küche umfaßt. Die Baukom⸗ nission wird beauftragt, die Päune und Kostenan⸗ schläge genau durchzugehen. Die Pläne machten nämlich guten Eindruck, der Kostenanschlag weniger, denn in diesem stieg die erforderliche Summe von 16,.000 auf 26,000 Mt. Trotzdem erhob sich ein igentlichr Widerspruch gegen die Ausführung nicht Es waren sämmtliche Anwesenden mit der Aus⸗ ührung drs Baues einverstanden. Die Kosten sollen zurch eine Anleihe gedeckt werden, woza denn wieder ine Bürgerbersammlung nothwendig erscheint, der vahrscheinlich auch noch die andere Summe zur Deckung der Kosten für Wasserversorgung zur Ge⸗ iehmigung vorgelegt werden wird. (319.) — Kaiserslautern, 14. Nov. Herr Bucgermeister Neumayer machte in gestriger Stadit⸗ ath'ssitzung die Aadeutung, daß im kommen⸗ )en Jahre die Aufnahme einer städtischen Anleih— rotwendig werde. Die „Pf. Pr.“ erfährt dazu aus uvberiässiger Qusie, welcher Att die Beduürfniss ind, um die es sich dadei handelt: namlich 1) daufpreis der kürzlich erworbenen Popiermühle, 2) Zezahlung der von Gelbert angekauften Läudereien, )) Anschoffung weiterer Grundstücke, 4) Schulhaus⸗ Neudau auf dem Kotten und 5) die Ausführung »r Kanalisation. Da über verschiedene wichtige Fragen noch Beratungen zu pfligen sind, ehe der Zoranschlag für 1891 aufgestellt werden kann, läßt ich jtzt über die Höhe des Anlehens noch nichts Sicheres sagen. — Zu Fehrbach fiel laut „Pirm. Zig.“ der verheiratete Ack rer Peter Mohr beim Fültern eines Vi hes so unglücklich vom Heustall herunter in die Tenne, daß er sofort eine Leiche war. — Landau, 13. Nov. Im Hotel „Zum BZeist? faud heute Nachmittag eine Versammiung der Bäckermeister von hier und Umgebung statt, im üder die Gründung einer freien Genossen« sch aft der Bäcker von Landau und Umgegend zu herathen. Zweck dieser Genossenschaft wuürde sein: Die Interessen des Bäckergewerbes nach jeder Rich- ung hin zu wahren und hauptsählich die Verhält⸗ nifse zwischen Meistern, Gesellen und Lehrlingen zu egeln. Hierzu waren erschienen etwa 20 Bäck— neister von hier und etwa 10 aus den umliegen⸗ »en Orischaften. Nachdem die Diekussionen beendet, vurde die Gründung einer Genoss'enschaft der Bäcker von Landau und Umgebung beschlossen und ine Leiste in Umlauf gesetzt, in welche sich säänmt⸗ iche erschienenen Bäckermeister als Mitglieder ein- eichneten. Hierauf wurde zur Wahl eines vor⸗ aufigen Verbandsausschusses geschritten und wurden ewühlt die Herren Bäckermeister Friedrich Kindler, Jakob Eichenlaub und Jakob Keßler. Die Herren hzurden mit der Ausarbeitung der nöthigen Vorar⸗ zeiten bis zu einer demnächst stattfindenden zweiten Lersammlung betraut. 4 — Vom 15. d. M. ab wird die Direktion her Piälzschen Eisenbahnen im Einvernehmen mit )er Generaldirektion der großh. badischen Stoaté⸗ ißenhabnen tärlich zwei Personen züge zwischen starlsruhe und Landau in nachste Fahrzeiten verkehren lossen: J. alushhhnuund Ubr 17 Min. Abends. Landau an 11 Unr 50 DV. Landau ab 10 Ubr 40 Min. Abends. starls. in 12 Uhr 4 Min. Der in den Fahrzeiten gub I derkehrende Zug wird in Karlsruhe den Schluß der Theatervorstellung stets abwarten und wird durch die Einlage desselben den das Theater und die Konzerte in Karlsruhe besuchenden Biwehneta der an der Eisenbabustrecke Karlsruhe Landau liegen. den Städte und Ortschaften eine äußerst be queme Gelegenheit zur Rückfahrt von Karlsruhe gedoten. — Sschiffersst adt, 14. Nov. H eute früh b Uhr ließ sich der Babnwart Val. Krämer von hier von dem von Ludwigshafen kommenden Zug überfahren. Motive zu diesem Selbstmord find noch unbekanni. — Neidenfels, 14 Nov. Einer groben Ver— untreusung soll sich ein Angestellter einer hie⸗ igen Fabrik schuldig gemacht haben. Derselbe hade, vie man dem „Pf. K.“ mitteili, die Lohnlisten in der Weise gesälscht, daß er zwanzig Ardeiter mehr insetzte, als überhaupt beschäftigt waren. Das fuͤr die Arbeiter empfangene Geld habe der Betrüger für sich verwendet, und es soli die so unlerschla⸗ gende Summe sich auf nah⸗zu 8000 Mt. belaufen. — Nachsten Sonntag den 16. ds. Mis. findet auf der Haardt in der Wirtschaft des Hm. Bauer die Generalversammlung des Pfäl zischen Sangerbundes statt. Derselben werden in Unerkennung ihrer Verdienste um das Gelingen des Saängerfestes zu Nustadt, wie um den Maännergesangv rein im Allgemeinen vom Bundes⸗ ueschuß die Hrren Prof. Max Bruh und Hof⸗ apellmeistet Langer in Mannheim als Ehrenmit- zlieder des Bundes vorgeschlagen. — Däürkheim, 14. Novb. Besitzwechsel. Das ehemals Holzhändler Zimmermann'sche, von derrn E. Siumpf kürzlich erworbene Grundstüd ning ohne Baupiatz (Bahnhofstraße) an Herrn F. Z'mmermann jun. um 8000 Mte. über. — Bei den andauernd außerordentlich hohen Fleisch⸗ preisen wird wenigstens ein entsprechendes Ver⸗ jältniß dadurch geschaffen, daß unsere heimischen Biehzüchter Prima⸗Waare liefern. Von der Bürklin⸗ Wolf'schen Guisverwaltung zu Wachenheim erwarb z. B. dieser Tage Herr Metzger H J. Frauk dahier mehrere wirkliche Pcacht-Ex mptiarte. Ein davon zestern geschlachtetes kaum dreijähriges Rind wies nämlich nicht weniger als 1580 Pfund Lebendae- wicht auf bei einem Schlachtgewicht von 9 Zenmer. (D. A.) — Ludwigsbafen, 13. Novd. Die jestern im Rhein geländete Leiche wurde seute Miltag erkannt. Verwandte erkannten in dem Todten den seit 18. Oklober vermißten Arbeiter Adam Soine von hier. Wie seiner Zeit derichtet vurde, entfernte sich der Genannte ohne Angabe ines Grundes von seinen Angehötigen, und der⸗ nutete man damals gleich, daß Soine, der schon inige Zeit an Schwermut litt, freiwillig seinen Tod in dem Sirom gesucht habe. Der Unglückliche var ledig, und wird als ein braver fleißiger Arbeiter geschilderi. — Laudwigshafen, 14 Nov. Auf der dokalbahnstrecke Ludwigshafen-Frankenthal werden »om 15. November ab zwei Lokalzüge Ludwigs⸗ gafenOppau und aurück zur Einführung geiaggern (s.) — Oggersheim, 13. Nob. Dem Stadt⸗ zat lag in seiner gestrigen Abendsitzung auch ein Besuch des Ingenieurs Langen aus Frankenthal am Wiedereinsführuag der Gasbeleuchtung in Jiesiger Stadt vor. Der Stadtrat konnte sich aber nicht entschließen, eine Aenderung in den bisherigen petrolcum⸗ ampeligen Beleuchtungsverhältnissen der Ztadt eintreten zu lassen, zumal, da vor wenigen Fahren erst die Gasbeleuchlung eingeschlafen ihß. — Frankenthal, 13. Nov. Am vorigen donnerstag machte in Heidelberg ein junger Mann durch einen Revolderschuß seinem Leben ein Ende. Wie nun festgestellt ist, war dies der 19 Jahre alte Fr. Gaum, gebürtig aus Frankenthal, zuletzt nuf einem Anwallsbureau in Mannheim beschäftigt. das Motiv zu dem Selbstmord soll Liebeskummet gewesen sein. G. 3.) — In der Nähe von Kirchheimbolan— den sollen, wie der „Fr. Z.“ geschrieben wird, nächtige und ausgedehnie Quecsilber; und dupferlager aufgedickt und durch die Herren Zander von Sprendlingen und Eichin von Eisen— era demuihet wmorden sein. Die Reichbalticckeit iol