zurze über die „große Bach“! begeben, um diesen hatz zu heben. Glück muß der Mensch haben! Mainz, 17. Nov. Der Karneval für ie ldommende · „Tagung“ ist gesichert! In der ugst sfattgehabten, flark besuchten Haupfversamm⸗ ug des Karnevalvereins wurde die Frage, ob zein oder Nichtsein mit Stimmeneinhelligkeit b jaht, d muß also dem Willen des Narrenvolkes Rech ˖ ung getragen werden. Während der Versammlung urde unter groß m Beifall ein Lied des Urnarren temmel über die „Kneip Kur“ gesungen, welchem r. nach den „N.“ folgende lustige Strophen ent⸗ men: W, Wunder hot die Kraft des kalten Wassers qun vollbracht, Lahme gehe, Blinde sehe, wann Kur sie durchaemacht. dedcher, die die Bleichsucht hawe bis zum aller⸗ ochste Grad, Gewe knippeldicke Riesedame durch as kalte Bad. 7: Mit zwä Stützelfüß un Gicht Lief jüngst barfuß gar Frau Licht Fährt j tzt Zweirad voller Kraft Um Europas Meisterschaft:] Frankfurt, 14. Nov. Ein Frankfurter aoger klagte gegen einen Clerc auf Bezahlung ner Kalbskeule. Der Beklagte war an der Schranne 3 Klägers, mit dem er bekannt war, vorbei ge ingen, betroͤchtete dessen Auslage und bemerkte, if eine Keule zeigend: „Die gefällt mir, die anen Sie mir schichn! Ich bleib' Sie Ihnen quldig“. „Das hat gute Weg“, sagte der Meister ad schickte die Keule. Nach einiger Zeit kam der jesteller wieder vorbei und der Meister fragte ihn: sun, wie stehr's mit meinem Gyps?“ „Ganz ut“, erwiderte der Mann, „ich hab' Ihnen ja sagt, daß ich Ihnen die Kule schuldig bleib'“ samit war der Metzger zwar nicht einverstanden, wieg aber, denn er hielt die Sache für einen cherz. Es verging indeß lange Zeit und der chuldner zahlte nicht. Der Matzger klagte nun, id gestern wurde vor Gericht der erwähnte That- tand vorgetragen. Der Bekiagte wurde gefragt, mer die Keule schuldig sei. „Ja wohl“, sagte er, eer bei dem Kauf hab' ich nicht gesagt, daß ich as Fleisch dezahlen, sondern schuldig bleiben il. Das hat der Kläger angenommen, ein Zahl⸗ ngstermin ist nicht vereinbart worden.“ Der tichter führte dem Beklagten zu Gemüt, daß der jeckuuf dir Keule nur unter der Voraussetzung fotgt sei, daß demnächst auch Zahlung er—⸗ Algen werde. U bber die Zahlung“, so lautete ie Antwort, „ist nichts gesprochen worden, sondern ut über schuldig bleiben.“ Trotzdem muß ich Sie rurteilen“, sagte der Richter. „Ei bewahre, meinte eBeklagte, „ich bleib' schuldig, denn die Sache verjährt!“ Das war in der That der Fall, und Metzger mußte, wie die „Kl. Pr.“ berichtet, der Klage abgewiesen werden. »Berlin, 17. Nob. Für Koch soll bei em Reichstage ein Ehrengeschenk von einer tilion Mark beantragt werden. 1500 Aerzte find in Studium der Methode hier eingetroffen. Die eroffeatlichung von Professor Koch in der „Deut jen Medizinischen Wochenschrift“ brachte mit fast mentarer Gewalt die tiefgehende Antheilnahme t Welt an der neuen Entdeckung zum Ausdruck. »d lange man in Deutschland druckt, ist einer uüblikation nicht mit solchem Ungestüm entgegen— türmt worden. Eine Anzahl ungaufhörlich gehen⸗ tr Schnellpressen sfind nicht im Stande, der Nach⸗ uge zu genügen. Eine einzige kleine Buchhandlung Berlin hat 1200 Exemplare bestellt und aus m Auslande laufen die Bestellungen nach Tausen⸗ en ein. Vielfach werden die Ex mplare ungeheftet tgegeben. Wie man der „V. Z.“ mittheilt, ürfte der Gesammtabsatz der Exiraänummer der hochenschrift in die Huaderttausende gehen. Schon un Donnerstag Abend war die Druckerei von Ver⸗ etern aus aller Herren Ländern förmlich belagert, ud es entspann sich ein Wettjagen nach dem ersten zemplar, um es in die Welt hinauszutelegraphiren. ne große englische Zeitung machte das höchste tbot: „10,000 Marfk“ fur die alleimige Üeber hung bei einem Vorsprung von 12 Stunden. er Verleger, Hert Thieme aus Leipzig, welcher in rlin weilte, wies jedoch aue Anerbietungen von Hand. Die Darstellung der deutschen Entdeckuug s der Feder des berühmten Gelehrien sollle zuerst Heutschland erfolgen. 270 Perfonen ertrunken. Aus ndon kommt eine erschreckliche Nachricht: Bei ud Villuno (Spanien) scheiterte der englische J Dampfer „Serpent“, auf welchem sich 276 Per- sonen. meist aus Plymouth, befanden, von denen aur 3 gerettet wurden. „Serpent“ war ein ganz aeues Schiff von 4500 Pferdekräften, es war auf einer ersten Reise. Das Schiff sollte schon am 1. Juli nach Westafrika gehen, doch war die Maschine nicht in Ordnug, darauf fanden noch verschiedene U fälle auf dem Schiffe statt. Mehrere Sachver⸗ tändige urtheilen, daß daß verunglückte Schiff voll⸗ ommen seedienstuntauglich war. Der Untergang des Schiffes erfolgte 20 Meilen uordwärts von stap Finistöre. fF Eine neue Sekte. Wie aus dem russi⸗ schen Gouvernement Wiatka berichtet wird, hat sich dort eine neue Sektie gebildet, die Kugu-Sarta, die aur an Gott, aber weder an Christus noch an den heiligen Geist glaubt. Ihre Versammlungen werden im Sommer in den Wäldern, im Winter in ein⸗ 'am gelegenen Hausern, aber stets des Abends und in der Dunkelheit abgehalten. Zu den Glaubens⸗ orschriften gehört, daß sie sich zwölf Jahre lang )»es Trinkens und Rauchens zu enthalten haben, veshalb sie als Arbeiter sehr gesucht sind. Der Bouverneur von Wiaika schlägt vor, keine strengen Maßregeln gegen sie zu ergreifen, sondern sie nur zu verhindern, ⸗die orthodoxen Priester zu prügeln, vas sie mit großer Vorliebe thun sollen. So wird rzählt, daß sie vor kurzem einen völlig beirunkenen ussischen Mönch in einen auf einer hohen Stang⸗ maebrachten Taubenschlag setzten, worüber der Brade zjach seiner Ernüchterung in großes und gerecht⸗ jertigtes Staunen gerieth. Dieser neue Säulenheilige vurde füaf Tage lang in seinem luftigen Gefäng- ais gehalten, in wilches ihm Beot und ein Wasser⸗ kruß alltaglichsan einer langen Heugabel hinengereicht wurde. Da ähnliche eigenartige Scherze sich öfter wiederholen sollen, so siad die Kugu-Sarta bei der xthodoxen Geiftlichkeit nicht sehr beliebt. Volks⸗& Landwirtschaftliches. Ludwigshafen. Die PfälzischeHan⸗ dels-zund Gewerbekammer beschloß nach einem längeren Berichte des „Pf. K.“ in ihretr letzten Sitzung, u. a. sich an der Bewegung für die gesetzliche Regelung der Weinfrage durch das Reich zu beteiligen. Den Verhandlungen üder Fisenbahnangelegenheiten wohnte Herr Direktor v. Lavale bei. Derselbe erklärte u. a, gründ⸗ ätzlich, daß gegenwärtig für die pfälzische Bahn- »erwaltang eine Veranlassung nicht bestehe, zu rgend einem der zablreichen Bahnproj⸗kte — es ien bis jtzt nicht weniger als 25 neue Bahn- inien in der Pfalz angeregt deren jede nach An—⸗ icht der betreffenden Interessenten die bauwürdigste ei — Stellung zu nehmen.. Nachdem nämlich rusweislich der vom Hrn. Staatsminister des kgl. dauses und des Aeußern im Landtag abgegebenen xErklärungen Vorlazen an den Landtag wegen des zZaues neuer Bahnlinien erst in der nächsten, im )erbst 1891 beginnenden Tagung gemacht werden oürden, kann vor dieser Zeit keine Entscheidung arüber getroffen werden, ob eines oder mehrer und velche der zahlreichen Projekte von der pfatzischen Zahnverwaltung ausgeführt würden. Auf Anreg⸗ ing Neustadis, bezw. nach Erörterung eines An— rages betr. die auf den Pfälzischen Bahnen ein⸗ jeführten Zuschlagsbillets zu Rückfahrtskarten bei Zenützung von Schnellzügen beschloß die Kammer: Das königliche Staatsmmisterium mit Bezug auf ie gegenwärtig zwischen den einzelnen deulschen kisen dahnverwaltungen schwebenden Verhandlungen uu ersuchen, auf moöglichste Vereinfachung und Ver— zilligung der dahrkarten und auf thunlichste Ab⸗ chaffung der Auschlagrahrkarten binzuwirken.“ Dienustesnachrichten. Forstdienst. Auf die Stelle eines Asfi— enten beim Forstamte Johanniskreuz (Pfalz) ist zer gepruüfte Forstpraktilant Schmint aus Würz— zurg zum Forstamtsasfistenten ernannt worden. Erhedigt die Steuer und Gemeinde⸗Ein— nehmereien: a) Bergzabern, kgl. Bezirksamtes ind Rentamtes Bergzabern, mit einer Kautions⸗ flicht von 10 000 Mt.; b) St. Ingberi,lgl. Bezirksamtes Zweibrücken und kgl. Rentamies Blieskastel, mit einer Kautionspflicht von 14 800 MNk. c) Otterberg, kgl. Bezirksamtes und Rent⸗ amtes Kaiserslautern, mit einer Kautionspflicht »von 16600 Mk.; d) Kusel, kgl. Bezirksamtes und Rentamtes Kusel, mit einer Kautionspflicht von 20200 Mt; e) Hornbach, kgl. Bezirksamtes und Rentamtes Zweibrücken, mit einer Kautions⸗ pflicht von 14400 Mk. — Bewerbungen haben nach Maßgabe von Zeff. 1 it. d des Regierungs⸗ ausschreibens vom 18. Nobember 1853 (ftreis⸗ imtsblatt S 851) zu erfolnen. Lani nnachrichten. Gestorben: In Saarbrücken Carl Woeitlin, 650 J. a.; in Malstatt Johann Langendorfer, 76 J. a.; ia Zweibtücken Julie Klein, 25 J. a.; in Taiserslautern Heinrich Neu, 71 J. a.; in Neu— adt Elisabetha Rothgeb, geb. Helmer, 68 J. a.; in Franknthal Johannes Hammer, 46 J. a. Versteigerungs und Submisstons⸗ Anzeigen. Die Bauarbeitender Bogenbrücke über die Blies bei Blieskastel (3 Bogen von je 12 m. Spannweite) sollen in Submissisn vergeben werden. Pläne und Bedingnishefte liegen bis 29. No— vember l. J. beim kgl. Straßen⸗ und Flußbauamt in Kaiserslautern offen, wohin auch bis zum ge⸗ nannten Termin schriftiiche Submissionen unter Auf— schcift: „Submission für den Brückenbau bei Blies⸗ astel“ portofrei zu richten sind Aenueste Rachruchten. Speyer, 18. Nov. Der Redakieur der „Sp. Zig.“, Herr A. Stark, ist heute diacht auf dem Nachhauseweg im Mühlthurmbach verunglückt. Der Verunglückte wurde heute früh todi auf⸗— gefunden. (Zw. 3.) Fur die Redalktion verantwortlich: F. X. Demeß. Reklamen. Hunderttausende, ja Millionen Menschen werden zu Anfang der rauheren Jahreszeit von einem Schnupfen, Husten, Katarrh eic. befallen, ohne daß sie diese Plagegeister weiter beachten und etwas dagegen thun; glaubt man doch, daß sie ebenso rasch wie sie gekommen auch wieder vergehen müßten. Aber wie viele Wochen, ja oft Monate quält uns der Husten, mit seinen Folgezuständen wie: Heiserkeit, Auswurf, Kopfschmerzen, Appetit- und Schlaflosigkeit! Und doch sind diese vielen un⸗ angenehmen Tage so leicht zu vermeiden, wenn man sich in einer Apotheke eine Dose der weltberühmten Apotheker W. Voß'schen Katarrhpillen kauft und nach Vor⸗ schrift gebraucht. Oft in wenigen Stunden, spätestens aber in einigen Tagen ist man dadurch den Plage— geist los, denn indem diese Pillen, welche vornehmlich auch uus Chinin bestehen, die Grundursache des Ka— tarrh's: die Entzündung der Schleimhäute der Luftwege alsbald heben, beseitigen sie das Uebel selbst und es ist begreiflich, daß alle anderen Katarrhmittel, wie Bonbons, Salzpastillen etc. etc,, die ja alle wohl lindern nögen, das Leiden aber niemals an der Wurzel fassen sönnen. Man findet die Apotheker WeVoß'schen Ka⸗ tarrhpillen, welche mit Chocolade überzogen und daher zon Groß und Klein angenehm zu nehmen sind, in den neisten Äpotheken. Preis M. 1 per Dose. In St. Inokovt Sirsανανα Wenn ein illustrirtes Familienblatt im 15. Jahrgange erscheint, während inzwischen Dutzende zleichartiger Uaternehmungen ihr kurzes Dasein be— chlossen, so ist dies immer ein Beweis für die Bediegenheit des Inhaltes, welcher die Gunst des Publikums niemals fehlen wird. Eine solche Zeit- ichrift, ein echtes Familienblatt im edelsten Sinne des Wortes, ist der unter der Redaktion von A. Söndermann im Verlage von Adolph Wolf in Dresden erscheinende „Weltspiegel“, der es während einer langen Reihe von Jahren verstanden hat. unter der großen Anzahl ähnlicher literarischer Er—⸗ scheinungen seinen ehrenvollen Platz in vorderster Reihe derselben siegreich zu behaupten. Wer aber reinen Blick in die bisher erschienenen dier Hefle des 15. Jahrganges wirft, wird dies begreiflich finden, denn an Reichhaltigkeit des Inhaltes wird der „Weltspiegel“ von keinem anderen Blatte über⸗ troffen. Außer den von Seite zu Seite sich fesseln⸗ der gestaltenden beiden Hauptromanen bietet die Zeitschrift Überaus gelungene Humoresken, Gedichte, ernstes und heiteres Allerlei, nützliche Notizen für Haus und Landwirthschaft, Schach⸗ und Räthsel⸗ nrufgaben u. s. w. Besonderen Werth für die Familie erhält das Blatt durch die gediegenen Aufs tze über Gesundheitslehre, Erziehungswesen und onstige belehrende Artikel über Gegenflände von all⸗ zemeinem Interesse, von denen wir nur eine hoch⸗ pannende Abhandlung über die Handschrift und ihre Deutung erwähnen. Rachnet man hierzu noch den reichen, lünstlerisch ausgeführten Bilderschmuck und zieht man den Preis von 20 Pfg. für ein Heft von 32 Seiten oder 10 Pfg. für eine Nummer pon 16 Seiten großes Format in Betracht, so wird man zugeben müssen, daß eine derartige redaktionelle und buchhändlerische Leistung nicht mehr übertroffen werden kann. M. L.