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Die Fiurückungagebuhr ur die 4gespoltene Garmondzeile oder deren Raum velragt bei Inseraten aus der Pfalz 10 H—, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Erheinar Nagtunft erthelli. I5 . Neklamen 80 —4. Bei 4maliger Finrndung wird nur dreimalige berechnet. Æ 285. 25. Jahry. — M Deutsches Reich. Belgrad, 6. Dez. Königin Natalite Berlin, 6. Dez. Dem Reichstage gingen 1ber reichte der Skupschtina ein Memorandum, wel⸗ drei Weißbücher zu. Das erste enthält die hes ihre Korrespondenz mit Konig Milan. Ristitsch ur die Regelung der Verhältnssse in Ostaftika maß⸗ and dem Ministerprasidenten Gruitsch enthalt. Der jebenden Abmachunger nebst einer Denkschrift, das Staatsrath wurde tinberufen. weite 32 Altenstücke über die Ermordung der Deutschen in Wim vom 23. September bis zum 2. Novem⸗ der und das dritte eine anderweite Sammlung stafrikanischer Aktenstücke. — Behufs der zweiten desung des deutschen bürgerlichen Gesetz⸗ buchs wurde auf Grund des Beschlusses des Bun⸗ desrats eine neue, aus 22 teils ftändigen, teils nichtständigen, aus Juristen und Vertretern der wirtschaftlichen Interessen bestehende Kommissisn eingestzt, welche ihre Beratungen am 1. April 1891 zeginnen soll. Berlin, 6. Dez. Neuerdings war das Gerücht nerbreitet, daß eine weitere Erhöhung der Trondotationen notwendig geworden sei. Fine Anzahl von Abgeordneten hat die Gerüchte, die seit Jahresfrift mit großer Hartnäckigkeit ver⸗ zreitet wurden, zum Anlaß genommen, direkt den Zausminister zu befragen. Herr v. Wedell hat den herren aufs Bestimmteste erwidert, daß diese Ge⸗ rüchte vollständig aus der Luft gegriffen seien; ebenso diejenigen von finanziellen Schwierig— keiten irgendwelcher Ari. Es sei weder eine Er⸗ höhung der Zivilliste, noch die Beantragung einer steichsdotation ins Auge gefaßt wurden. — Ab⸗ geordnetenhaus. Der Entwurf des Volks⸗ chulgesetzes wurde nach längerer Beratung an eine Nommisfion von 28 Mitaliedern verwiesen. stellt. Die Versammlung schloß um 8 Uhr mit einem Hoch auf den Bergarbeiterberband. * St. Inabert, 8. Dez. Von Herrn In⸗ peltor K. A. Woll in Straßburg ging uns ein Schreiben zu, worin er die Gewißheit ausdrückt daß sein (jüngst erwähntes) künstlerisch hübsches Geschenk mit historisch merkwürdiger Vergangenheit, der Bestimmung zugesührt werde, „nämlich ver⸗ wahrt zu werden in der neuen Kirche meiner lieben Heimat St. Ingbert.“ Herrn Woll ist bis etzt von den drei Behörden, welche in der Lage ge⸗ wesen wären die Annahme der Schenkung des Meisterwerkes (Kru zifix) zu bestätigen, eine Nachricht nicht zugegangen. *x St. In gbert, 8. Dez. Die Direktion der Pfälzischen Eisenbahnen macht folgendes bekannt: „Die unterm 2. Olt. ds. J. hekannt gegebene allgemeine Beschränkung der Frist für die Verladung, Entladung und Abfuhr aller Wagenladungsgüter wird mit sofortiger Wirkung aufgehoben.“ — Hornbach. Nach der vorldufigen Zu⸗ sammensiellung beträgt die Seelenzahl hier 1462 gegen 1492 am 1. Dez. 1885. — Dahn hat 1325 Einwobner. Im Jahre 1885 betrug die Einwohnerzahl 1811. — Annweiler hat 2614 Einwohner. Im Jahre 18885 betrug die Einwohnerzahl 2784. — Der 17jahrige Sohn des Milterers Ott pvon Steinfe!d war Dienstag Morgen noch beim Dreschen behünflich, erkrankte des Mittags an der Halsbräune und war dem „Spf. Wol.“ zufolge am Mittwoch Morgen bereits eine Leiche. — Klingenmünster hat 1820 Einwohner. Im Jahre 1885 betrug die Einwohnerzahl 1958. — Landau. Dem Vernehmen nach wird das Koch'sche Heilverfahren auch in der dayerischen Armeesanitatspflege eingeführt, und ind dazu die nk. Garnisonslazarette München, Würzburg und Landau bestimms. Für hier soll der Chefarzt des Garnisonslazareties Londau Ober⸗ dabsatzt Dr. Rüth mit der Behandlung und Stabsarzt Dr. Hofbauer mit der bakteriologischen Antersuchung beiraut sein. Die Koch'sche Impf- flüssigkeit trifft schon in diesen Tagen hier ein. — Die Gemeinde Freckenfeld erhielt von der Feuerverficherungsgesellschaft „Providentia“ schenkweise 50 Mlk. — Speyer, 5. Dez. Gestern wurden laut „Sp. Z.“ im hiesigen Spital drei Personen nach Dr. Koch's Methode geimpft. — Speyer. Am Montag v. W. hat dahier am Sitz der igl. Regierung der Pfalz die zweite parktische Prüfung für den höheren Justiz⸗ und Verwaltungsdienst ihren Anfang genommen. An der Prüfung nehmen folgende 27 Rechtspraktikanten Theil: 1) Alois Berg von Zweibrücken, 2) Theodor Acker bon St. Ingbert, 8) Dr. Adam BraunvonZweibrüscken, Karl Brechbiehl, 5) Dr. Gerstroph von Nußdorf, 6) Friedr. Glaser von Edenkoben, 7) Theodor Haas, 8) Richard Dartenech von Pirmasens, 9) Jalob Heintz, 10) Heinrich Klee von Goöllheim. 11) Emil Knobloch hon Ernstweiler, 12) K. Kraft von Syeyer, 13) 8. Krieger, 14) Dr. Marx von Frankenthal, 15) Moritz Mayer von Frankenthal, 16) Albert Neubert von Ludwigshafen, 17) Georg Posch von Zweibrücken, 18) E. Röhrig von Ludwigs⸗ dafen, 19) Heinrich Schneider von Zwei— drücen, 20) Joseph Schönung von Kaisers— lautern, 21) Joseph Sieben, 22) L. Sltett von Lotkale und pfälzische Nachrichten. *St. Ingbert, 8. Dez. Die auf gestern in das Cafe Becker hier einberufene Bergar bei— erversammlung war nicht sehrn stark besucht; twa 300 Personen wohnten an. Eröffnet wurde sie durch Hrn. Peter Groß hier mit einem Hoch auf den Prinzeegent. Als erster Redner trat auf Ht. Thome⸗Altenwald. Derselbe führt des Näheren aus, wie es Pflicht jedes Bergmannes sei, der mit einen Delegiriten nach Halle gewählt habe, dem Berband deutscher Bergarbeiter beizutreten. Der Bechand wolle aber nicht streiken, sondern sein Vorstand wolle durch Vorstellungen beiden Behörden die Sache der Bergleute fördern. Redner wendet sich mit Hindlick auf das Verbandsstaiut gegen den Vorwurf der Sozialdemokratie, welcher den Dele⸗ zirten gemacht worden, und sagte dann, die Berg⸗ eute mußten ein besseres Dasein verlangen, einen Ddamm gegen das Kapital bilden. Es sei ihre hristliche Pflicht, sich zu vereinen, um die noch in manchen Gegenden herrschende Sklaverei zu endigen; nuch sei es Pflicht zu agitiren, um die schlafenden Zameraden aufzuwecken. Der Redner griff dann desonders die Kartellparteien an, welche an dem Flend der Bergarbeiter schuld seien. Hiernach trat das Vorstandsmitglied des Berg⸗ rbeuerverbandes, Hr. Hüninghaus aus Westfalen auf. In anderthalbstündiger Rede kam dieser zu⸗ nächst auf die Entstehungsgeschichte des vorigjährigen Streits in Westfalen; einige jüngere Arbeiter der Zeche Hibernia“ hätten Lohnerhöhung verlangt, aber die Aatwort durch die Polizei mit der blanken Waffe rhalten, darauf hin sei der Streik ausgebrochen. Fine Organisation der Bergarbeiter habe damals noch nicht bestanden. Redner verbreitet sich sodann über die Verhältnisse in seiner Heimat, die Bildung der Alktiengesellschaften und der Ringe, welche den Markt und die Arbeiter beherrschten, und betonte zaß ebenso die Arbeiter sich vereinigen mußten. Bom Streik sagt er, das sei ein zweischneidiges Schwert, das siets den wirtschaftlich Schwächeren, den Arbeiter am härtesten treffe. Nachdem er noch gegen einige Punkte der Arbeiterschutzgefetzgebung desprochen, wendet er sich zu dem deutschen Berg⸗ rbeiterderband, über dessen Bildung und Zwed gelanntes wiederholend. Die Forderungen, welche der Bergarbeitertag in Hall⸗ aufftellte, find folgen⸗ de: 8stündige Schichtdauer, Wegfall der Ueberschich en, 4 Mk. Minimallohn für Häuer, wöcheniliche dohnzahlung, Wegfall des Wagennullens und der Sitafen bei demselben, Schiedsgerichte, welche aus Bergleuien, Beamten und Richter bestehen sollen, ieichi versitändliche Statiftik ꝛc. ꝛc. Der ausge⸗ ehnte Vortrag des Redners hierüber schloß mit der Ermahnung an die Bergleute, dem Verbande bei⸗ utreten. Als weitere Redner waren erschienen Hr. König und Hr. Heß aus Rossein, die zum Zusammenhal- en aufforderten und um Beistand für die Lothringer Bergleute ersuchten. Eine erregte persönliche Aus⸗ einandersetzung veranlaßte das Verhalten der früheren Borstandsmitglieder des Rechtsschutzvereins hiesiger Bergleute. An Stelle von Hr. Presser wurde Hr. Friedrich Schuff als Vertrauensmann des Verbands aufge⸗ Auslanud. Brüssel, 6. Dez. Mocgen erscheint eine militärische Flugschrift von „Le Bros- zeur du Général No“, Wie versichert wird, ist dieselbe das gemeinschaftliche Werk maßgebender Ge⸗ neräle. Die Verfasser führen aus, daß die Lösung der Frage der persönlichen und allgemeinen Weh r⸗ pflucht keinen weiteren Aufschub leide. Sodald die Durchsicht der Verfassung zur Erweiterung des Wahlrechts für notwendig erkannt sein werde, müsse nuch die Wehrfrage gelöst woerden. Vorläufig fordern die Verfasser baldige Abschaffung der Stell⸗ dertretung und Erhöhung der jährlichen Aushebung bon 13300 auf 16 000 Mann, namentlich wegen des erhöhten Bedarfs an Mannschaften zur Ver—⸗ seidigung der neuen Feliungen an der Maas, fur welche gegenwärtig keine Mannschaften vorhanden seien. — Den hiesigen Blättern zufolge ist der Besuch des Großherzogs Adolph von Luxemburg am velgischen Hofe demnächst zu erwarten. London, 6. Dez. Gestern Abend versammelte 8ladstone die Hauptimitglieder seines letzten Kabinets, Morley, Sir William Harcourt, Earl Branville und Lord Herschel, im Unterhause. Letztere wiederrieten jede bindende Verpflichtung, und nachher ließ Gladstone den Iren mitteilen, daß die Fragt der persönlichen Leiterschaft der Parnelliten in keiner Weise die liberale Partei veranlassen bonne, ihre ukünftige Politik zu binden. Er beschränke fich zaher auf die frühere allgemeine Versicherung. daf deine zukünftige liberale Regierung ein Home Rulo-Programm vorschlagen werde, welches nich dem irischen Volke annehmbar wäre. Fuür heute Mitiag 12 Uhr war eine Versammlung der irijchen Abgeordneten zur Eroͤrterung der Antwort Glad⸗ tones anberaumt. Nach 1 Uht haite dieselbe jedoch noch nicht begonnen.