ztiegsgericht zu drei Jahren und drei Monaten Festung verurtheilt worden. Neifse. Eine sonderbare Steuerge— gi'ch te theilt die „Neiss. Zig.“ mit. Ein Stm ˖ )ent hatte da vor einigen Jahrzehnten von seiner Tante zu verschiedenen Malen einige Thaler ge⸗ dehen, bis die Summe auf 300 Thaler ange⸗ wachsen war. Ja ihrem Testament bestimmte die ute Dame, daßz der Nffe die geliehene Summe icht zuruckzuzahlen brauche. Aber da kam dir Hinkende“ in Gestalt der Aufforderung des Stem⸗ „Ifiskalates, 24 Thaler Eibschaftssteuer zu zahlen. der Student hat sie bezahlt. pEine wunderliche Geschichte. zun Braunschweig ist dieser Tage ein Fall —V in. den Kreisen der Weintrinker und Weinkenner lebhaft besprochen vird. Eia dortiger Geschäftsmann hatte sich von e Mosel ein Faß Moselwein kommen lassen; als r dassibe abziehen wollte, entdeckte er darin eine alleriartige Masse, die ihm verdächtig vorkam. Et ab den Wein einem Cyemiker zur Untersuchung, r veld den animalischen Charakter der Masse estellte und dann mit Hilfe eines zugezogenen Hedlogen ermittelte, daß man — aufge quollene rorelleneier dor sich habe. Es fragt sich nun, wie Hie Forelleneier in den Wein gerathen find. Daß er Wein selbs eine Forelle beherbergt habe, ilt doch nicht gut anzunehmen und so bleiben nur wei Möglichkeiten; entweder sind bei'm Ausspulen des Fasses Forelleneier in das Faß gelangt oder ihre Herkunft steht mit der Zubereitung des „direlt hon der Quelle bezogenen Weines“ in irgend einem ursächlicen Zusammenhang. 5800 Bewerbunge,n um Anstellung für den Hülfsdienst zu Weihnachten und Nrujahr sind bei der Berliner Oberposidirektion und bei der Direltion der Packetpost eingelaufen; von den Bewerbern kann j'doch nur ein ganz kleiner Theil Berücksichtigung fiaden. Der Weihnachtsdienst deginnt für die angestellten Privat Personen am 21 Dezember und dauert bei einem Wechsel von 8 Ddienst⸗ und 8 Freistunden bis zum 27. d. Mts. Der Eindruck der kaiserlichen Rede in Ber⸗ lin ist in der That unbeschreiblich! Es wird dort, wie man der „Straßb. P.“ schreibt, auch heute noch von nichts anderem gesprochen! Ja hellen Haufen zogen am Samstag Schüler der verschie⸗ denen höheren Lehr⸗Anstalten vor das kaiserliche Schloß und drachten dem Kaiser laute Lebehochs; sie fühlten, daß ihnen mancherlei Etleichterungen zu eil werden sollen und hoffen, daß eine neue Zeit für Lehrende und Lernende hereinbrechen soll. — Vorlaufige Ergebnisse der Volts zä hlung ür'Städe: Zwickau 43,941 GPlus 4698). Mulhausen i. E. 76,413 (Plus 6833). Hanau 24,939 (Plus 560). Bromberg (einichließl. Mili ; tär) 40,600. Muaster 48.613. Worms 25.476. Sluttgart 189,6689 (Plus 13. 750). Plauen 46,899 (Plus 4050). Meerane 22,218 (Plus 200). Greiz 19,998 (Plus 2726). Weißenfeis 23 921 (Plus don 10 pCt.). Naumburg 19,725 (Plus 618). Flensburg 36,796 (gegen 33,315). Bamberg (mit 3221 Militärs) 35,130 (Plus 3609). Insterburg 21300 (gegen 20.748). Liegnitz 46,888 (Plus 3536). Colmar 29,649 (vegen 26,524). Glauchau 23,500 (gegen 21,700). Coburg 17.049 (Plus 842). Eßlingen 22,088 GPlus 1276). Mainz 73,271 incl. Milität 7000 (Plus 6957). Elber⸗ feld 125,830 (gegen 106,499). (Elberfeid-Barmen jetzt zusammen ca. 242,000). Wien, 11. Dez. Bekanntlich hatte Sir Joseph Lister neulich, von Berlin zurückgekehrt, seinen Hörern mitgeteilt, die Welt werde demnächst durch neue, großartige Entde ckungen Kochs in Erstaunen gesetzt werden. Heute meldet das „Wiener Tageblatt,“ es handle sich um die Entdeckung einer Lymphe zur Betampfungder Diph⸗— beritis. Die Entdeckung beruhe auf der Eir⸗ jahrung, daß krankmachende Pilze, also z. B. die Diptheritisbacillen, wenn man dieselben durch ein sminunes (unempfängliches) Tier hindurchschicke, von ihrer Giftigkeit verlieren. Nun habe Koch frisch gezüchtete Diphiheriebacillen in das Unterhautzellge⸗ Zebe von Rauen gespritzt, welche als immun an⸗ zusehen seien. Das Kaitenblut, welches ein Wachs⸗ um und eine Weiterentwickelung der Diphtheriti 8 hacillen nicht zuläßt, ködtet die Bacillen und schwächt deren Gift in solcher Weise ab, daß nun aus dem— selben eine Lymphe geschaffen werden konnte, welche Tanuüdiphierisch“ wirkt. Der Zukunftsfürfstpvon Bulga— rien. Das Wiener Landesgericht beherbergt. feit einigen Tagen einen Mann —XX lichem Stamme, dessen Stammbaum fich in den Rideln der mitielalterlichen Geschichte verliert, da seine Ahnen auf den stolzen Bergen des Ober⸗ kheins saßen. Der Mann, der die furchtbare Pro⸗ ccdur der Kreuze und Querverhdte durchmachen muß, ist Franz Geaf Sickngen, Kämmerer und Major a. D. Die Vermögensverhältnisse der Brafen Franz Sickingen waren traurige. Alle Zuellen waren versiegt, selbst die Hoͤchstperzentigen Jaben Nichts mehr her, der Graf hatte oft, es is dies buchstadlich zu nehmen, Tage, an denen er hungerte. Mit dem Quartier haperte es gleich⸗ falls. Da führte ihm der Zufall zwei Frauen in den Weg und ein neues Hoffnungs gestirn ging auf dem ziemlich trüben Himmel des Grafen auf. — Die Konfektionärin Frau Anna H. in der Singer⸗ fcoße war eine gute Belannte des Grafen Franz Sickingen, der oft so gesprächsweise, wenn er von den politischen Verhältnissen sprach und über die dage in Bulgarien sich außerte, erwähnte: „Ja— wenn ich Fürst von Butgarien wäre, dann häte das Psch mit einem Male ein Ende und mit mir väre Rußland ebenso zufrieden als die Türkeiel“ Warum soll ein Graf Sidingen nicht Fürst von Zulgarien werden Wnnen? Ein Hirngespinst wob ich in dem Kopfe des Mannes und als das Ge pinst fertig war, fing fich eine feiste Fliege in dem — der Frau H. lernte Btaf Sickingen eine Beamtenswitwe Anna R ennen, die eine Tochter besaß. Da erschien eines Tages Frau R. mu der Nachricht, sie habe den Haupt treffer der Serbenloose gemacht und fie sei jetzt die zlücklichste Person auf Golles weiter Erde, denn sie sei dadurch in die Lage versetzt ihre Herna aus hilden zu lassen. „Das ist nicht mehr nothwendig “ neine Graf Sichngen, „denn sie wird Fürstin von Bulgarien werden !“ Die Frau R. machte große Augen. „Fuürstin von Bulgarien?“ fragte sie Der Graf rückte nahe an Frau R. heran und be jann ihr nun unter dem Siegel der Verschwiegen⸗ Jeit zu erzählen, daß er nahe daran sei, Fürst von Zulgarien zu werden. Er habe sich der Unter« zützung Rußlands versichert und es sei Alles bereit daß er den Prinzen von Coburg ersetzen loͤnne Frau R. war hocherfreut üder die Mittheilsung, denn a haue ja auch der Herr Graf einen Haupttreffer gemacht! Nun war die Sache eingelenet und sie jahm rasch ihren Fortgang. Der Graf zeigte Te⸗ egramme aus Petersburg und Sophia, in denen rdringendst eingeladen wird, den Thron des Furstenthums zu besteigen, er wies Briefe von Diplomaten vor und Fcau R., welche einsah, daß ein Zukunftsfürst doch standesgemäß leben müsse, gad Geld und Geld in schwerer Menge her. Frau R. hatte bereits 16.000 fl. hergegeben, und als sie nit ihren Mahnungen drmgender wurde und diese ohne Resultot blieben, betrat sie den Civilrechts⸗ veg. Drei Tage suchten die Detecrives den Grafen Franz Sickingen, den Zukunftsfürsten von Bulga⸗ nen, bis sie ihn endlich fanden und dem Landes- erichte übergaben. Er hatte in letzter Zeit kein Zuachier mehr gehabt, sondern jede Nacht anders⸗ mo zugdebracht. Volks˖ E Landwirtschaftliches Zweibrücken, 11. Dez. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗ ualienmarti.) Weizen M—O pf. Korn — M — Pf. Jersie zweireihige O M. — Pf, vierreihige O M. —. Pi SSpelz M. — Pif, Spelzkern — M— Pf., Dinkel D Fepf, Müschfrucht o M. — Pf., Hafer 0 M — ppff. Erbsen M — Pf, Widen O M.— Vi deu Ma0 ßf, Stroh J. Quai. 2 M. 20 Pf., II. Qual HMꝛe. 80 Pf., Kartsfseln 2 M. 20 Pf. Weißbrod 1/5 Kile 36 Pf., Kornbrod 8 Kilo 70 Pf. Gemischtbrod 8 Kilt 34 pfi, paar Weck 100 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual. zo pf., II Qual. 56 Pf., Kalbfleifch o00 Pf. Hammel⸗ leisch 60 Pf., Schweinefleisch 60 Pf., Wein 1Liter 80 Pf. ien Viier 24 VPf., Bultere /2 Kilogr. Wi. — Pf. Homburg/10. Dez. Marktbericht. Weizen pro Zeir. Mt. 0,00 Korn O Mt. 0d Pf. Hafer Mk. 7,30, Kar⸗ offeln Mk. 2,00, Butter pro Pfund Mk. 1.— Ge nijschtbrod 6 Pfd. 82 Pfs., do· 4 Pfd. 54 Pfg., do. 2 ofde 27 Pfg., Kornbrod 6 Pfd. 72 Pig., Rindfleisch 1. Nal. 66 Pfg.. 1II. Qual. 6d Pfg., Kalbsleisch 60 Pifg, dammelfleisch 00 Pis, Schweinefleisch 60 Pfa. Si Wender, io. Dez. Der gestrige Vie he marki war wegen der Glätte im Gebirge mit Rindvieh schwach, sonst ziemlich gut bestellt. Auf⸗ ieb; 330 Pferde, 7 Stiere, 18 Ohsen, 212 duhe und Rinder, 40 Kaälber, 965 Schweine, 362 Schafe zusammen 2434 Stud Vieh. Handel hei Pferden und Schweinen gut, hei Rimdvieh sTau, bei Schafen gering. VPreis für 100 Ka —A Ochsenfleisch 70 -75 Mk., Rind⸗ flisch 60 65 Mk. Kalbfl isch 55 Mk, Schw ine⸗ Un ido —Ad. Mi. Häammel das Stück 24- 27 Mk. Diensites naͤchruchten. Qath. Kultus. Kaplan Reinhard Bold in Landstuhl erbielt wegen Augenleidens einen zwei⸗ monatlichen Urlaub, die zeitweilige Verwesung der aplanei wuede dem P. Bonaventura Ofinsky aus bdem Kloster Ozgersheim übertragen. Einnehmereidienst. Steuer-Einnehmer Dörrler zu Bellheim wurde auf Ansuchen seiner Stelle enthoben. Justiz. Als Sekretariatsgehilfe bei dem Amts⸗ gerichte Ludwigshafen a. Rh. wurde der Sekre⸗ jariaisaspirant Ph. Jak. Koch z. Z!. Gerichisschreiber dei dem Amtsgerichte Germersheim aufgestellt. Als Sekretariatsgehilfe dei dem Amisgerichte Zweibrücken der vormalige Gerichtsvollzieh r Ad. Becker z. Zi. in Zweibrüchen aufgestellt. — Zolld ienst. Der Aufschlagpraktikant Heinrich Schteiber in Bayreuth wurde zam Steueraufseher in Kaiserslautern ernaunt. Forstdienst. Beginnend mit dem 1. Jan. 1891 wird der mit dem Titel und Range der Forsimeister bekleidete Oberförster Max Mannhart zu Schönau zum Forstmeister befoöͤrdert. Familiennachrichten. Gestorben: In Pirmasens Elisabetha Wasem, ged. Freidel, 55 J. a.; in Kaiserslautern Amalie Karcher Wwe., geb. Guͤnther, 76 J. a.; in Neustadt Marg. Brück. geb. Roth.; legraphischer Schiffsbericht der Red Siar Linie“ Aumwerpen. Der Postdampfer „Waesland“ der „Red Siar Linie,“ in Aniwerpen, ist laut Telegramm am 10. Dezember wohldebatten in New⸗York angetkommen. Protestantischer Gottesdienst. 8. Advent, 14. Dezember 1890 Vormittags 10 Uhr e elesdienst. Lied 78. Text: 1. Petr. I, 10-18. RKachmittags 2 Uhr Christenlehre. Lied 88. ⏑—⏑⏑ — — — Fur die Redaltion verantwortlich: F. X. Demeß. J — — — — — MM— Reklamen. Ball⸗-Seidenstosse v. 95 Pigse. vis 14.80 p. Met. — glatt, gestreift u. gemustert —verf. roben und stückweise porto⸗ und zoll⸗ frei das Fabrik⸗Depot G. Henneberg (K. u. Hofl.) Zürich. Muster umgehend. R delt⸗s Briesporto nach der Schweiz. Die dei Husten und Catarrhen ärztlich zur Anweudung emofoblenen Fay's Sodener Mineral Waftillen find in allen Apotheken ad Desguerien 4 85 Pi. zu kaufen. Den Empfehlungen der Frauen haben die ach ten Apotheker R ichard Brandt's Schweizerpillen, welche in den Apotheken 4 Mi. J. — erhältüch, unzweifel⸗ haft einen großen Theil ihres heutigen Erfolges zu/ ver⸗ vanken, indem ihre angenehme, sichere, absolui schmerzlose Wiriung bei den Frauen alle anderen Mitiel verdrängt haben und heute qlein bei Sibrungen in der Verdauung Verstopfung), Herztlopfen, Blutandrang, Kopffchmerzen etc. Angewandt werden. Mey's Abreißlalender, den die weltbekannte Firma Mey & Eodlich, Leipzig⸗Plagwitz auch für 7891 herausgegeben hat, ist wieder erschienen. Derselbe ist gleichfalls mit fuͤnf verschiedenen Bil⸗ dern versehen, zu denen namhafte Künstler die Fntwürfe geliefert haben. — Bei der eleganten Ausstaliung des Kalender; bringt auch wieder jedes Tagesblattchen sorgfältig ausgewaͤhlte Sentenzen ind Dichterspruche, welche Einrichung Mey's Ab⸗ reißkalender mit Recht in allen Kreisen zu außer- gewoͤhnlicher B lieotheit verholfen hat. Wir können wohl sagen, daß uns auch auf diesem Gebiete etwas gleich Schoͤnes, Praktisches und dabei Billiges noch nicht vorgekommen ist, und freut es uns, unseren Zisern minheilen zu können, daß dieselben auch in unserer Stadt in den b.kannten Verkaufsstellen zu dem geringen Einzelpreis von 50 Pfg. das Stücd zu haben sind.