St. Ingberter Anzeiger: St. Ingberter Anzeiger

St. Ingberter Anzeiger

Bibliographic data

Newspaper

Persistent identifier:: 301877785

Title:: St. Ingberter Anzeiger

Place of publication:: St. Ingbert

Document type:: Newspaper

Collection:: Zeitungen

Copyright:: Stadtarchiv St. Ingbert

Language:: German

Subtitle:: Publikation amtlicher Bekanntmachungen ; aelteste Zeitung im Bezirksamt St. Ingbert

Volume

Persistent identifier:: 301877785_1890

Title:: St. Ingberter Anzeiger

Document type:: Volume

Collection:: Zeitungen

Copyright:: Stadtarchiv St. Ingbert

Language:: German

Issue

Title:: Ausgabe vom Mittwoch, den 30. Juli 1890.

Volume count:: 175

Document type:: Newspaper

Structure type:: Issue

Publication year:: 1890-07-30

Language:: German

gewohnheiten nicht überall ungestraft offenbaren zarf, erfährt der 20 Jahre alte Bergmann Pet. Wel aus Bliesdalheim. Am 24. Mai loste er am hiefigen Bahnhof ein Billet. Der Schalter- Jeamte, Bahnhofaufseher H., konnte im Augen⸗ zlick auf die Zahlung nicht herausgeben und zog »eshalb das Billet zurück. Hierüber erbost, brach der Angeklagte dem Beamten gegenüber in einen ganz unflätigen Wunsch aus. Er bezeichnet die Worte als eine angewöhnte Redensart, wird aber dafür mit einet Geldstrafe von 6 Mk. eb. 2 Tagen Haft nebst den Kosten bedacht; decr Be⸗ leidigte wird befugt erklärt, einen Urtheilsauszug in der Gemeindetafel hier zu veröffentlichen. 4. Finen groben Vertrauensmißbrauch beging die ledige 19jahrige Maria Kl. von hier. Von der wischen hier und Zweibrücken verkehrenden Boͤtin erhielt sie am Ostersamstag d. J. in Zweibrücken circa 9 Pfund Kastanien zur Besorgung an hiesige Befieller. Wie sie der Botin spaäter sagte, habe fie alles aufs Beste besorgt, während sie in der That die Kaftanien für sich behielt und theilweise zerschentte. Da fie schon vorbestraft ist, werden ihr 14 Tage Gefängniß und die Kosten aufgebürdet. 5. Ein gleichfalls schon vorbestraftes —AX aus Rohrbach. die Bergleute Joh. Ho., 23 J. a., und Karl Ho., 25 J. a., sind wegen verschiedener Vergehen vorgeladen. Am 6. April abends nach der Polizeistunde kamen sie in die Wirthschaft von Aug. Schw. dorten, erhielten aber keine Getränke mehr. Der Aufforderung, das Lokal zu verlassen, folgte nur Karl Ho.; Joh. Ho. verweilte laͤnger ind warf auch mit einem Feuerzeugbehälter nach zem Wirih, ohne zu treffen. Auf der Straße ntspann fich dann ein Streit zwischen den An⸗ geklagten und den Bergleuten Wilh. und Joh. du. wobei Joh. Ho. dem Wilh. Hu. mit einem aͤsernen Hammer auf den Kopf schlug, wahrend Karl Ho. nur seine Faust gebrauchte, aber die Begnet, die es auch dem Anschein nach an XX nicht fehlen ließen, mit Todtschlag bedrohte. We⸗ gen qualifizirten Hausfriedensbruchs (da er ein seststehendes Messer in der Tasche führte), ferner wegen Bedrohung, einfacher Koͤrperverletzung und Werfens mit hartem Gegenstand wird Joh. Ho. zu 8 Wochen Gefangniß und 7 Tagen Haft, we⸗ den Korpeiverletzung mittels gefährlichen Werkzeugs darl Ho. zu 2 Monaten Gefängniß, und jeder zu / der Kosten verurtheilt; auch wird Einziehung ves Messers und des Hammers verfügt. 6. Eine Anklage wegen Privatbeleidigung des Bergmannes Job. pf. in Rohrbach hat fich die Witiwe von Peter He., geb. Ab., dortselbst durch Klatsch zu⸗ Jezogen. Da sie ihre Aeußerung widerruft und die erwachsenen Kosten zahlt, nimmt der Klaͤger die Klage zurück. 7. Fur die Privatllage des pens. Bergmannes Jak. Me. hier gegen die 60- ahrige Ehefrau Ant. Be., geb. Bu. von hier ist der Beweis nicht erbracht, weßhalb deren Frei⸗ prechung erfolgt unter Ueberbuürdung der erwach⸗ ienen Kosten auf den Kläger. * Si. Ingbert, 80. Juli. Heute früh ge⸗ angte die Nachticht hierher, daß in der Nahe des irchhofes von Hassel ein Mann überfahren worden sei. Die Gendarmerie veranlaßte die Ueber⸗ ührung des Verunglücten, dem der Brustkasten ein⸗ gedrückt ist, in das Spital dahier. Derselbe heißt Wilhelm Bähr, seines Zeichens Schlosser und Schmied aus Zweibrücken, ist ledig und steht im Aliet von 83 Jahren. Wie wir hören, war das Unglück gestern Abend schon geschehen, sodaß der Beiletzte die Nacht ohne Hilfe zubrachte. Er soll abrigens selbst mit Schuld sein, da er in betrunke⸗ nem Zustand sich befindend, sich an den Pferden der beir. Fuhre unndtig zu schaffen machte. Letztere var die Bierfuhre der Brauerei Tivoli in Zwei⸗ drücken, welche sich auf der Rückfahrt dorthin be⸗ fand. Wie weit den Fuhrknecht Ik. Moschel eine Schuld trifft, wird wohl die Untersuchung klar⸗ egen. *In Falbs Kalender derkriischen X f der Zi. Juli (der morgende Tag) als kritis her Tag bei Vollmond und Erdnähe verzeichnet. Am 23. Juli war Aequatorstand. Im vorigen Jahre var 8 der 12. Juli, der in verschiedenen Gegen⸗ den arges Unwetiter drachte. Jener 12. Juli 1889 war von Falb vorher als kritischer Tag erster Ordnung bezeichnet. — Blieskastel, 29. Juli. Unter dem borfitze des Herrn Bürgermeisters fand heute die Wahl des Sypnagogen⸗Ausschufses statt Gewählt wurden nach der „Zw. Z.“ die HH. — Lion Lebi, Lederhändler, Leopold Ullmann, Kauf⸗ nann und Abraham Oppenheimer, Porzellanhänd- ser. Herr Lion Levi ist Vorsitzender des Aus schusses. Ersatzleute find die HH.: Sylvain Levi dederhändler und Emil Joseph, Handelsmann. Dagaiserslautern, 29. Juli. Herr Blurgermeister Kal. Geh. Hofrat Neumayer dahier jat Sr. Kgl. Hoh it dem Prinz Regenten zu dem zlücklichen Ueberstehen der Ledensgefahr am 27 3. M. gestern telegraphisch gratuliert. Hierauf st folgende telegraphische Erwiderung eingelaufen: derrn Geheimen Hofrat Neumayer, Kaiserslautern. Se. Kgl. Hoheit der Prinzregent, über die innige Anteilnahme der Stadtverwaltung Kaiserslautern lebhaft erfreut, lassen Ew. Hochwohlgeboren, wie Alen Verwaltungsmitgliedern für die dargebrachten Blückwünsche Allerhoͤchstihren huldvollsten Dank ent⸗ ieten. Im Allerhöchsten Auftrage Freiherr Frey⸗ cchlag von Freyenstein, Generallieutenant, General⸗ idjutant.“ DZaiserslautern, 29. Juli. Besitz wechsel. Zwei in der Nahe der neuen katho · lischen Kirche gelegene Bauplätze von Karl Gelbert zingen in öffentlicher Versteigerung um den Preis onꝰ 3100 Mi. in den Besiß des früheren Eigen⸗ ümers Karl Kröckel über. Gelbert hatte dieselben seinerzeit, soviel uns detannt, um 8400 Mk ersteigert. (Pr.) Dgaiserslautern. Die Fesst o r d⸗ nung für das VI. Kreisturnfest lautet: Samsiag, den 2. August: Empfang der ankom- menden Gaste. Nachmittags 8 Uhr: Beginn des Zreislages in den Räumen des Cafe Karlsberg Stiftsplatz. Abends von 8 Uhr ab: Sitzung des Kampfgerichts auf dem Festplatze. Großer Zapfenstreich und Facelreigen auf dem Festplatze, usgefuhrt don dem Verein Kaiserslautern. Sonn⸗ ag, den 3. August: Morgens 6 Uhr: Tagwache. Pormittags: Empfang der ankommenden Gäste; on 6 Uhr ad Vereins⸗ und 8 Uhr ab Einzel⸗ Wettiurnen. Mittags punkt 1 Uhr: Beginn des Fesizuges vom Moaxrplatze ab durch die Stadt zum Festplatz. Nach Ankunft daselbst: Begrüßung. Allgemeine Feststabübungen. Nachmittags 5 Uhr: Forisetzung des Vereins⸗ und Einzelnwettrurnens. Ibdends 8 Uhr: Houpi⸗Festbankett in der Frucht⸗ Jalle. Montag, den 4. August: Morgens von s Uhr ab: Vereins und Einzelwettturnen. Nach⸗ mittags 2 Uhr: Fortsetzung des Wettturnens. Abends 7 Uhr: Preisvertheilung. 8 Uhr: Großes Jankeit und turnerische Aufführungen in der Fruchthalle. Dienstag, den 5. August: Befsichtig⸗ ing der Sehenswürdigkeiten der Stadt und Aus⸗ lüge in die nächsie Umgebung. An jedem der Fentage: Volksfest und von 8 Uhr ab Tanz⸗ nusik auf dem Festplatz. Die Festmusik besteht vus der Kapelle des kgl. bayer. 18. Infanterie- Regiments in Landau und dem hiesigen Stadt ⸗ xchester. ARodalben, 28. Juli. Letzle Wocht purden der Wittwe Vonderling von hier 140 Mark gestohlen. Als der That dringend verdächtig vird in junger Mann bezeichnet, der im letzter Woche große verschwenderische, Ausgaben gemacht oraus man schließen kann, das er dieselben von inen Mitieln nicht bestritten hat. T WTandau. Die Frage bezüglich der zu ⸗ zünftigen Verwendung des Gouvernements⸗ gebaudes ist nunmehr endgiltig gelöst. Einer zierher gelangten Mittheilung zufolge wird jenes Hebaude zur Wohnung des Divistons⸗Kommandeurs. sr die Bureau's ⁊c. Verwendung finden und ifl die baldige Raumung bereits angeordnet worden, da noch einige bauliche Veränderungen vorzunehmen sein dürften. Wo das Offiziers Kasino unter— Jebracht werden wird, ist dem Vernehmen nach noch eine offene Frage. In'Steinfeld brannte das Anwesen des Johs. Röhrig, bestehend aus Wohnhaus, Slall und Scheune, vollstöndig nieder. Da die Zebaulichkeiten augenbliclich leer standen, so sind Zerluste an Mobilien u. s. w. nicht zu beklagen. — Woͤrth, 29. Juli. Ein sehr bedaueras⸗ perther Un glucsfall hat sich wieder hier ugetragen. Der 22 Jahre alte ledige Karl pfirtmann, Sohn des Heren Buͤrgermeisters Z. Pfitrmann XIII., welcher zut Zeit auf Ernte⸗ Flaud vom kgl. Infanterie⸗Leibregimente in Munchen hier anwesend war, badete gestern Abend jegen 7 Uhr mit seinem 19 Jahre alten Bruder Idolf im Altrhein vis a⸗vis dem H. Sauer' chen dause. Plötzlich wurde derselbe von —XEC befallen und ertrank. Dessen Bruder faßten an der Hand, konnte ihn aber nicht mehr ae Wye desselben wurde heute Morgen an r auf genanntem Platze nach m Suchen gelandet. Plate nach mehrstu dihen Eine Gerichtskommission begab Mittag nach Rheinzabern — Todesfalles, der eine Folge eines schon n Tagen daselbst stattgehabten Streites zwischen zwe jungen Burcschen war. Beim Kegelspiel n 16 Jahre alte Otto Fischer und der eben alte Franz Deutschler in Streit gerathen se es haite der erstere den letzteren mit einem Sto geschlagen. Die Verletzung schien geringfügig g sein, denn Deutschler arbeitete noch 8 Tage ae ber mußte er sich zu Bett legen und am ann Morgen ist er an den Folgen einer sannee zundung sben. Fiue wurde verhaftet. DASpeyer, 28. Juli. Die Fre hiefigen Realschulbe war im 35 laufenen Schuljahr, auf die einzelnen Klassen ver deili, folgende: J. Kurs vei Beginn 41, ba luß des Schuhjahres 86 Schüler. il. gas * (88), III. Kurs 28 (22), IV. Kurs 28 (23), V. q Vi gars 11 UD, biezu vospi ldanten 363), sonach im ganzen bei Beginn I61i und 137 bei Schluß des Schuljahres. Im Borjahre war die Schule im Anfang von 171 iusse des Schuljahres von 136 Schulern besucht. DsSpeyer, 28. Juli. Im Garten der Wittwe Hoͤfle in der Petschengasse, welcher von HZariner Jakob Oppinger gepachtet ist, sind voll⸗ fländig reife Trau ben anzutreffen. Die Stöcke gewahren durch die große Menge von Trauben imnen hübschen, einladenden Anblick. Speyer. Der Jahresbericht der hgl. Lehrerbildungs Anstalt Speyer und der ihr zugeteilten kgl. Praͤparanden⸗Anstalten Blies⸗ kastel und Kirchheimdolanden über das Schuljahr 1889090 ist erschienen. Nach demselben besteht das dehrerpersonal zu Speyer aus dem Vorstand Dr. Mich. Geistbech kgl. Seminarinspektor, den Semigar— lehrern: Priester K. Le Marre, Seminarpräfekt und J. Seminarlehrer, Phil. Kraus, Jul. Orth, Val. Hornbach, Pet. Städler; dem Seminarschul- lehrer Ludre. Demolet; den Praͤparandenlehrern J. Niedhammer, El. Bohl, Ad. Schmülders; den Hilfslehtern Ludw. Eid, Jos. Joachimbauer. Der Schulerstand belief fich am Jahresschluß im J. auts auf 18, im II. 24, IMI. 15, IV. 31, V. 23, im ganzen 110 Zöͤglinge, von denen 68 intern, 47 extern. — Das Lehrerpersonal der Praparandenschule Blieskastel bestand außer dem kgl. Jaspektor Heinrich Stabel, kgl. Distrilts⸗ schulinspeltor, aus den Lehtern M. Leibig, Haupt- iehrer, Pet. Kiefer, Joh. Faußner, Praͤparanden lehrer, H iarich Stabel, Siadtpfarrer, kathol. Reli⸗ gionslehrer, Josef Candidus, Pfarrer in Mimbach nd Distritisschulinspektor, als protest. Religions⸗ lehrer. Die Anstalt hatte am Jahresschluß in 8 Kursen im ganzen 43 Zoͤglinge. Die diesjahrige Priest erweihe in Speyer findet Sonntag den 17. August naͤchste hin durch Herrn Bischof Dr. v. Ehrler stait. 19 Alumnen des dortigen Seminars werden die Prie⸗ sterweihe empfangen. Nach den Satungen der H. Hilgard'schen Zreisstipendienstiftung fur Studirende haben diejenigen Studirenden. welche sich für das Studienjaht 1890,/ 91 um Neuverleihung eines Stipendiums bewerden wollen, ihre Gesuche mil dcn vorschrtsmaßigen Zeugnifssen helegt, dis 1. Ollober 1800 bei der kgi. Regierung der Pfatz in Speyer einzureichen. Nach dem Willen des Stifters ist bei Verleihung des Stipendiums aus desonders lalentirie Bewerber in erster Linie Ruc sicht zu nehmen. Studirende, welche fur 188990 it anem Stipendium aus dem H. Hilgard'jchen sreisstipendien Fonds bedacht worden find, und fur das Studienjahr 1890191 in Forigenuß desselhen Aciben wollen, haben ihre hierauf gerichteten Ge e ueigsaus dis 1. Ditober dei der la Re ietung einzureichen, und denselben einen ent⸗ sprechenden Rachweis dacuber beizufügen— daß sue den gewählten Studien mit Ernst und Erjols oblagen. gvaßloch, 27. Juli. Kaum ist der Beg derben bringende Kiefernspinner im Abnehmen ꝑ griffen, so siellt sich schon wieder ein anderer. denn Anschein nach gejähclicherer Fein d,n unsenn Walde ein, der es ebenfalls auf die Kiefern a

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