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St. Ingberter Anzeigerenn
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32.
Dienstag, den 14. März 18714.
sord Cyse.
Nach dem amerikanischen Originale des J
Charles T. Manners...
Frei bearbeitet von Lina Freifrau v. Berlepsch.
Ombs.) J J —
Echluß.
Genebra Lloyd blicte ernst und traurig
vor sich hin und kämpfle mit der Sehn jucht
nach der Heimath. Kein Wunder, daß ihr
Alles wie ein Fiebertraum erschien, wenn sie
von diesem abgeschiedenen Fleckchen Erde das
glaͤnzende aufregende Leben der Residenz be⸗
frachtete, wenn sie an die bittere Qual. das
namenlose Leid der jüngsten Vergangenheit,
an die Demüthigung ihrer Flucht dachte, die
gewichtige Etfahrung erwog, die ihr hier gleich
beim Anfang ihres Stislebens enigegengetreten,
und den Weg, den sie geführt wurde, als
einen geheimnißvollen. ihr vorgezeichneten Pfad
erscheinen ließ. Dies war der Weg, den sie
geführt worden.“ Dieser Gedanke mußte be⸗
ruhigen. Sie hatte einen Führer, warum ihm
denn nicht vertrauen ) Langsam wandten sich
die dunkeln Augen gen Himmel, an dem sich
rin Stern nach dem andern zeigte. Auch hier
wachten die ewigen Sterne, hier in dieser
Wildnh, dieser Einsamkeit, die ihr wie ein
vergessenes, versunkenes Pläbchen einer unbe⸗
tanrten Welt erschien. Auch hier blickte der
Ewige auf seine Kiader, — und sie faltete still
die Hande über dem Herzen, das nun nicht
mehr ängstlich pochte. Sie wollte warten und
vertrauen und bereitwillig ihre Kraͤfte dem
Werke weihen, das ihr die Vorsehung ange⸗
wiesen, daa sie in diesem Häuschen gefunden.
Sie haat durch die offene Thüre; Mittikens
war auf dem Stuhle eingeschlafen und erwachte
erst, als sie Licht brachte.
Mun wird die neue Mutter Nan die
weißen Stufen wie Vögelchen singen lassen,“
zat er, begierig nach dem Clavier blickend.
Miß Lloyd nickte und nahm vor dem In⸗
trumente Platz, wahrend der arme Jüngling
ich hinter sie setzte, seinen Kopf an ihre
Schulter lehnte und voll Entzücker ihrem
Spiele lauschte. Nach einiger Zeit exhob sie
ich und sagte ihm, er möge sich gun auf ben
Stuhl setzen, was er mit scheuer Freude that,
Sie spielte eine Taste an, er folgte ihr ganj
richtig und jauchzte dor Wonne, als er gewayr
vurde, daß er selbst eine Melodie treffei
tonnte. Es war auffallead, daß bei Mittilen s,
dessen Sinne im Allgemeinen gänzlich der
deitung der Vernunft ermangelten. dieses Eine
Talent sich wunderbar entwickelte. Nun be⸗
znügte ex sich nicht mehr, planlos die Tasten
ju berühren, er spielte bald einzelne Lieder,
er hatte daß zarte Geheimniß der Harmonie
ergründet und fühlte süßes, nie endendes
Ent‚ücken darübert.
Vlier Wochen früher war Genebra Lloyd
den steilen Weg entlang gekommen, nachdem
sie den schlechten Wagen, der sie von Brecon
gebracht. verlassen, und hatte an Madame
Vlc. Neals Thüre gellopft.
Sie pochte laut und heftig, aber es ant⸗
wortete nur leises Schluchzen, und endlich
zffnete sie die Trüre und trat ein. Sine alte
Frau saß mit vorgebeugtem Haupte und steif
herabhãngen den Armen im Lehnstuhle, und der
anglückliche Juüngling weinte hülflos. Geneora