Mein Vater 9seufzte fie. J
Ist wohl und wird glücklicch sein, wenn
Sie ihm vergeben und zu ihm zurüdkehren.“
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Wird Sie nicht mehr belaͤstigen; er ist
sicher beseitigt und unfähig je wieder Sie noch
Ihren Vater zu kränken.“
Genedra brach in Thränen aus.
„Ach, all das habe ich Ihnen zu ver⸗
danken, den ich so kalt und grausam behan⸗
delte,“ schluchzte sie, „nun aber ist mein
Stolz bis in den Staub gedehmüthigt“
„Nicht Ihren Stolz verlange ich, Genevra,
sondern Ihre Liebe. Sie wissen, daß mein
Dderz Ihuen längst gebört, und ich komme
mit Ihres Vaters Segen. Wenn Sie mit mir
zurücklehren, weiß er, daß ich ihm nur mein
Figenthum bringe, wollen Sie das nicht, so
habe ich nach ihm zu schicken, und er wird
berstehen, welchen Jammer daß für mich be⸗
deutet. Bevpor ich Ihnen also noch andere
wichtige Dinge sage, bitte ich um die Beante
voriung der Frage: Wollen Sie mit: mir
gehen ?*
„Ja, ich will es, und es ist ein Glüd,
das ich nicht verdient habe.“ *
Er zog sie leise an sich und sie hoͤrte
das Pochen seines Herzens und daßt einft so
stolze Haupt schmiegte sich vertrauend an seine
Brust. Noch hatte sie seinen Namen nicht
genannt, und er wartete darauf, um zu sa⸗
gen: „Nein, Genevra, nicht mehr Lord Cuth⸗
zert,“ statt dessen aber begann sie zögernd:
„Wäre es Ihnen unlich,“ wenn ich Ihnen
den Titel nicht mehr gäbe, nunter dem ich fie
gelaunt habe ? Wäre es Ihnen schmerzlich,
nicht mehr Lord Cuthbert zu sein, auch wenn
ich Eie dann noch mehr liebte und achtete
Erstaunt blickte er auf sie, während sie
ich unruhig nach dem Hause wandte, aug dem
noch immer leise Melodie ertönte:.
„Genevra, ich würde den Titel um alle
Reichthümer Indiens nicht mehr annehmen,
und es ist mir ein uraussprechlicher Trost,
daß Du. Lord Cutbbert Lyle. nicht, lieben
konntest. Es war nicht —mein Name, nie
mein Recht.“ . V-..
„So, weißt Du es schon, v ich bin so
XXV
„Wenn zeigen ꝰ8
„Den ächten Lord Cuthbert Lyle. Ach, ich
dachte, Du wissest Alles. Ich entdeckte es zu⸗
jällig, aber es sind alle Docamente vorhanden.
Lady Alicia war über den Schwachsinn des
eigenen Kindes so alterirt und gedehmüthigt.
daß sie eine weite Reise nuternahm und den
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dann für den Erben von Mordanet und
Alieia Lyle ausgegeben wurde. Mittikens da⸗
zegen wurde all' diese Jahre hier verborgen
gehalten. Doch lomm herein und lies selbst.“
„Das ist sehr mertwürdig, aber davon
vußte ich nichts. Ich vollte nur sagen. daß
es Cuthbert Lyle war, den man im See er⸗
runken glaubte, und ich — ich bin Hugo
Cartright.“
Sie verstand sofort Alles und flog mit
einem Jubelschrei in seine Arne.
Nun erst ist mein Glück vollkommen,
denn nun wird die Vergangenheit nicht quä—
lend zwischen uns treten. O ich wußte es ja
daß es zwei Identitäten gebe, den Lord Cuth⸗
hert, gegen den sich meine Seele sträubte, und
den andern, den mein Herz, troß alles Wider⸗
trebens, als Herrn und Gebieter anerkannte.
D Hugo, nun fürchte ich nicht mehr Dir zu
agen, wie theuer Du mir bist. Doch lomm
nun, sieh meinen Pflegling und lies die Do⸗
cumente
.Laß mich erst den Mann zurückschicken,
und ihn beauftragen am frühen Morgen einen
Wagen zu senden, denn Dunmußt sogleich
veimkehren, damit Dein Vater sich nicht länger
Lugstige.
Dein armer Vater!“seufzte Genevra
„Wir find Alle sawache Sterbliche und
die Versuchung ist oft so schwer; sollten wir
berdammen, wenn der Himmel erbdarmend
verzeihtz ·
Heihe Thränen perlten über ihre Wangen,
er trocknete sie zäͤrnich.
Einige Minnten später folgte er ihr in's
Haus, uud nachdem fich Mittikens über die
jremde Erscheinung veruhigt hatte und wieder
am Clavier saß, theilte Hugo seiner Braut
alle Erlebnifse der jüngsten Tage mit.
Nein armer, armer Bater * war Alles
was sie sazte. Später reichte sie dem geliebten
Manne die verguibten Docunente und die
n Nannie Me. NReals zinernder Dandschrift