Full text: St. Ingberter Anzeiger

Anterhaltungsblitt 
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StIugberter Anzeiger. 
ESonntaa, den 2. April 
181. 
Hmeluizki, der Kosack“) 
Novelle von. Sach er Mafoch.“ 
die Luft tuhig. Tiefe Stille herrschte ringsum 
im Dorfe, und auf der weiten beschneiten 
Flache Nns der nur hie und da ein paar 
dertrüppelte Weidendäumt und' am ßotizom⸗ 
einitze dunste Streifen Nadelwaldes empor⸗ 
cagten:! Diese Stille wurde nursetten von 
dem hjeiseren Rufe eines Raben! ober dem 
Gevbell einee Hundes unteibrochen?“ Gerdlusch⸗ 
los glitten die fraurigen Gestalten der Land⸗ 
leute, in Leinwand gekleidet, selten von rohen 
Schaffellen umhiüillt. ausj ihren Bastschuhen 
über ie schmalen Piade, walche se sich im 
Dorfe aufgewühlt bauen, zur Schenke, wo 
ibnen ein schmutziges Judeumädchen den gif⸗ 
ligen Vranntwein einschenkte, während Chaim 
Pintschew, der Schaalhert, Aräge an seinem 
großen Fuchspelz an dam cunden Lehmafen 
lehnme und Fein Ichsnes junges Weib hinter 
dem. Schonttifch sah. in baquemer mit Illisvpelz 
gefütterter und besehter Jacke, ihrem Kutde 
die Beust, gab und ihre scawarzen Sammtaugen 
hald auf der mit Strahmatten bedeckten Diela, 
dnid auf den srieren den vor Kälte ghlottererden 
Housn haftou biett. Welche Riuheisnig vie Häaude⸗ 
—XCXX 
ne Erde aiedersitchzen. . iit 
Chaim Pintschew hder Jude und sein uugeß 
Weib konnten jedoch nicht dioß auf die armen 
fricgenden Und Hungeruden Leintustichen Bduern 
sondern auch auf den Hof dee Edelhetry 
mit ein igem Stolz und Behagen kl den. dod 
war der Wol istand, ga das nas⸗VDasein 
non einer guten Ernte abhangla⸗ ahta 
er auf sicherer Gruudlage deun 
hatte was aucx in Henclin under 
—R —— 
Did Binbe zlemt vint Weibt 
Dem Manne ziedt die Rache.“ 
a Mirza⸗Schaufi. 
Es wal im Jahre 16440 1in Deutichland 
der dreitziasã· rige Krieg. im Ossen hatte das 
Ningen der Polen und Russen un die Herr⸗ 
schaft in der jtabischen Welt begonnen. Ein 
strenger Winter hatte die kleinrussischen Land⸗ 
fchaften heimgesucht und die spärlich gesäeten 
Doörfer und Edelhöse mit Schueewällen um⸗ 
deben. 
Auch die Bewohnek von; Hmmelin sechen 
wien in ein·. n Dachsbau verraben, Die aus 
Weibenrushen geflochtenen, mit Lehm bewor⸗ 
fenen; mit Stroh gedeckten Hütten des kleinen, 
urmlichen Dorfes drängken sich um den Edch 
hof. die Kirche und⸗ die Scheute musanunen. 
Der erstere jeichnete sich vor bden Baurrn, 
dausern dadurch aus, daß er aus Hoiz auf⸗ 
zeführt und mit Holz gededt, innen und 
autzen nit weihßem Kolt gaAuincht und Jamnrl 
den ihn ummchendon Stallugen und Wirth 
schafisnebauden von eicem slamichen Zaun 
cinueschcffen war. Auch die Keirche mit ryreti 
diei griechischen Thürmen war von Holz, an 
hr ttebie das kleine vlzerne Pferrhaus und 
der Noche gegenüher lag die Scheuke,“ welche 
bem Seoelhofe er Lurus bes Vouds And det 
Einrichung ehenbüring zur Seite stunde 
rie Wa war Abend, Der Himmeke bett und 
mein nlreichen fürmeraden Siermtu dedec. 
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Daus O bu⸗ um.. 
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