sich zurückzuziehen, wobei er jedoch mit er⸗
hobener Stimme vießf:
Geduld! Geduld! wir rechnen eines
Tages mit einander ab!“
„Gum!“ rief der Koch, „ich werde es
abwart u!“
Athentlos traf der Lehrling in det Woh
nung stines Meisters ein, wo er sich wusch
und einen Verband umn die Stirne legte.
Dauavb b'igab er sich zu Corbino, der eben
im Bgriff war, ein Geschäft mit einem Vieh⸗
händler abzufcließen, bei dem Abblick feines
erreaten Lehrlings jedoch sofort mit Geldzählen
innehielt.
„Wags ist dir, Joachim ?“ fragte er.“, Hat
dich Jemand geschlagen J Du siehst nicht
qut aus!“
Meister !“ rief der erbitterte jurge Mann,
„Ihr seht mich heute zum lezten Male. Ich
danke sür das Glück, welches mich dereinst in
Eurem Schlacthause erwartete. Wenn ich
mich soll von Euren Kunden dodtschlagen
lassen, jo kann ich das wontfeiler haben !“
Er entternte ay, ohne dem Meister ein
Lebewohl zuzuruien. Seine geringe Baarschaft
raffte er zusammen und dann schlug er den
Weg nach der Iranzbsisauen Haupisiadt ein!
Wenige. Worte irt dem Komniandeur eines
Fßgarde⸗ Regmenis waren hinreich nd.“ um
ihn sofort in demjethen Aufnahme fluden zu
—IX Gewissenhaftigleit law
er sernen di enstzrchen Oblegenheiten nach: und
erwarbe sich durch megutes Verhalten in
surzer Zeit die Achtung und Liehe seiner
Vorgesetz:en. Nach seiner frühern Beschäitgung
im Hause aes Meisters Corbino bahnte er sich
mit keinem Gedanken mehr zurüclkk!
Die Zeit verging, und es warxine wilde
ftürmische Zeit, die ihre hochgehenden Wogen«
über Könegsthrone und Völlkerglück rollen lich.
Der junge Soldat stand ir seinem 23 Le-
bdensjahre. Er hatte die Revolu jon ais den
ersten jrischen lebenslnästigen Puleschlag einer
neue Arra mit Entzücken begrüßt und wie
alle seine Kammeraden wit dem Volke gewein⸗
schaftliche Sache gemacht. Er datte die Ba-
st:kle schlefenr, das Invalidenhaus plündern
gesehen, und als die Araee auigelöst worden,
hatte er nur eine kuze Minute überlegt und
dann dem Kammaundeur der Rationalgarden,
dafayelte, seine Dienste angeboten. Er war
hrgeizig und hätte seine Träume von Ruhm
uud Glanz gern verwirklicht gesrhen, aber es
eing zu langsam. Wer sich in jenem tollen
virren Strudel, alle andern überschreiend,
nicht vordrängte, blieb u benchtet, und per⸗
zuiche Tapferkeit — militärische Begabung —
varen in jener gewaltigen Zeit der Enttesse⸗
ung aller Elemente allein nicht hinreichend,
um eine sichere und feste Stellung einzu⸗
nehmen.
Höher und höher stieg die Brandung.
Züh e enischloss ne Männer vertrauten stch
dem gäh enden“ Strome an, erreichten den
chmalen Uferpfad und wurden nach kurzer
Zeit in den tosenden Strudel zurückgerissen
uind von ihm verschlungen. Die Dantons,
die Viarats, die Rodeepierr ¶ kamen und
zingen. Sie vermochten den gewaltsam herein⸗
drechenden Ereignissen keinen Tamm enige⸗
jen zustellen. Sie wurden von der Menge der
Schatten, welche sie heraufbeschwören hatten,
erdrüdt. Salließlich verwirrte der Nabel,
vel cher ũ ber dem entsezlichen Blutmeere schwebte,
die kiarften und b sonnensten Köpfe und das
zau· rie so lange, bis die gewaltigen Flünel⸗
cdlage des korsischen Adlers den Nedel zer⸗
heitten“ und einen Stern sichtdat werden
neßen, der wenigstens eine destimmte ctung
ande niete, jene Kichtung, welche die Weltereige
nisse von jezt ab nehmen nürden
Um dieser Sitern 7es war nichts andercs
als das Genie' Nipoltons? weldes das lau⸗
nische Glück an seine Strahl n fesselte, welches
nit nnerbittlicher Jaukermacht Völler Länder⸗
und Throne in seinen Bann zog. Von Sieg
zir Sieg schreitend, übersprang der kühne!
kroberer? eine' Staffel des Glücksnach der
indern, unaufhaltiam,“ über zertrümmerte Var
aste. berwüftete Flur⸗en, eing äscherie Siadte
und Torfer, siber Blut und Leichen ohne
inen einzigen Blick nach rechts oder links.
Und sein GSenie licß beuchtende Stiablen zu⸗
ück für die verwandien Geister, die seinet
Spuren folgten, ihr eigenes Giück und Wohl
und Wehe mit dem seinen verbanden, und.
uu diehen gehörte auch der ebemalige Meßz⸗
zerlehriiing.
Mianche Schlacht hatte er dem genialen
Feld )errn jchlagen und gewinnen helsen, hat,e