nach stiller geworden. Der obere Theil des
Thurmes brannte in sich zusammen, da es
für die Löschmannschaften rein —XI
dem gierig zehrenden Elemente beilommen zu
sönnen. Die Feuerwehrleute hatten sich an
hre Spritzen postirt; die ueugierigen Zuschauer
hatten mit Ausnahme einzelner wenigen Grup⸗
den den Marktplaß verlassen ·ãAT. J
Erst nach ungefähr acht Tagen konnte man
zu der Tiefe des hohlen Thurmes gelangen
ind den Schutt, unter dem der Leichnam des
Thürmers und Bruno's fich befinden mußte,
herausschaffen. Als dies geschehen, brachten die
Zeitungen folgendes Referat über die Feuers⸗
zrunst und die dabei stattgefundenen Ereig⸗
nisse, aus dem wir die Beschreibung des
Feuers selbst hinweglassen und nur das geben,
Zas füe den weiteren Verlauf unserer Er⸗
aͤhlung von Intersse ist:
.27 Zwischen den
berlohlten Trümmern fauden sich auch einige
haufen Knochen, die Ueberreste des schwach⸗
uͤnnigen Thürmers zu St. Jakob und die
des jungen Mannes, der die Rettung des
jungen Mädchens, der Tochter des Thürmers
mit seinem Leben dezahlt hat. Wie sich aus
dem Notizbuche des Fremden, decdosich in dem
Ueberzieher, den er von seinem Wagniß ab⸗
gelegt hatte, vorgefunden, ersehen läßt, ist es
der von den meisten Einwohnern M... .
z gekannte Pflegesohn des verunolücten Thür⸗
mers, Bruno Hell.
Leidet ruht auf demse! ein schwerer
Verdacht. Aus einem in feinem Notizbuche
aufgefundenen Briefe und einer Anzahl ge⸗
falschter preußischer und englischer Banknoten
jaßt sich erlennen, daß er entweder der Ver⸗
fertiger oder ein Agent einer weitverzweigten
Baunergesellschaft und Falschmünzerbande ge⸗
wesen isi, die ihr Wesen, wie aus dem Cour·
siren so vieler falschen Banknoten in unserer
Begend hervorgeht, leider auch bei uns ent⸗
faltet haben. Zwar steht dem ꝛc. Hell der
Jute Leumund zur Seite, den derselbe wäh⸗
rend seines Hierseins genossen hat, allein die
Beweise gegen ihn liegen so klar vor, daß
von einem Zweifel nicht mehr die Rede sein
ann. Ein endgültiges Urtheil zu fällen ist hier
mmoͤglich.
Iin dem Aufkommen des jungen Mäde
hens wird sehr gezweifelt, da die Contu sior
die sie bei dem Sturze erlitten hat, ziem
be deutender Art sind.
Ein bis jetzt noch nicht aufgellärter Un
dand ist der Schnitt in dem Kletterseil. Das⸗
elbe ist nämlich ungefähr in der halben Höhe
des Thurmes zur größeren Hälfte durchschnitten,
o daß es nur zu verwundern ist, wie die ge⸗
hrliche Stelle bei dem Hinaufklettern Bruno
Hesls halten konnte und erst nachdem das
Maädchen in dem Rettungssacke schon zur
dälfte den Thurm vassirt hatte, reißen
lonute.
Vermuthungen über eine böswillige Ver⸗
letzung des Seils liegen nicht vor.“
7. Das Epheuhaus.
Auf den mit Schlöfsern und alten Burg⸗
ruinen reich ausgestatteten Vorhöhen des Har⸗
zes erhebt sich ein von zo hlreichen Thälern
zurchfurchtes Hochland.
In einem dieser Thäler liegt das große
hermann'sche Eisenwerl, das weit und breit
zurch seine ausgezeichneten Produkte bekannt
ist. Seine große Thäligkeit bekundet es zur
hHenüge durch die zahlreichen, hohen Schlote,
zie fortwährend dawnfend und qualmend den
Rauch in die Bergesluft stromen lassen.
Durch »inen lang sich hinziehenden Berg⸗
rücken ist dens Thal von einem andern, pa⸗
allel mit ihm laufenden getrennt. Es ist das
Begenbild der schaffenden Thatigkeit des über
dem Bergrücken liegenden.
In kLinzelnen Häusern und gerstreuten
Behoften liegen die Besitzungen eines frischen.
gewedten Volksstammes, dessen Beschaftigung
froß der unmittelbar neben ihrem Thele auf⸗
getauchten Eisenindustrie dieselbe geblieben ist,
nd die, unbeirrt vom lockenden Gewinn der
risengrbeit, derselben, dem Vogelfang, nach⸗
jehen. Rund herum um den ziemlich beden⸗
enden Hochlandjee liegen die Befitzungen der
inzelnen Inhaber so romantisch und friedlich
deisammen, daß Jeder von der Freundlichkeit
ind Schönheit der prachtvollen Landschaft
ingeheimelt wird, wenn er aus dem gehörbe⸗
eidigenden, wirren Getöse des „Eisenthales,“
die die Bewohner der dortigen Gegend die
rusgedehnteun wvᷣabrilanlagen des Hermann'schen
Derkes nennen, herauttritt, und Jedem bis