Haäͤuslichleit aqus,“ nahm der Buchhalter nach
iner kurzen Pause wieder das Wort. „Ich
dachte, wie angenehm es sein müsse, bei der
Heimkehr nach Hause in das treue Auge eines
Weibes sehen, am eigenen Heerde fich wär⸗
men und dem Schalten und Walten der
Hausfrau stillvergnügt zuschauen zu können.
nd dann hätte ich mich wieder vor den
Kopf schlagen mögen, daß ich damals in
meinem Jugendjahren so thöricht gewesen bin,
bieses Glück ganz zu verkennen.“
Fortsetzung folgt.)
die Adresse, dann rief sie mit derselben Hast
hr Mädchen und sandte diese nach dem Ho—
el des Varons, ihr auftragend, den Brief
dem Baron persönlich zu übergeben.
Diese kleine Gunst konnte sie fich nicht
»ersagen; das Mädchen sollte ihr wenigstens
'agen, wie er den Brief aufnahm und ob er
hr eine Zeile zur Gewähyrung ihrer Bitte
chreiben würde. Diese Zeile sollte ihr Re—
iquie sein und neben einem theuren Ange—
denken ihrer Mutter dann fortan auf ihrem
Herzen ruhen. —
Als das Mädchen das Haus verließ, ging
auch gleich darauf Willrich aus. Er ging
auch durch Leoniens Zimmer, aber noch immer
brummig und ohne ihr ein Wort zu sagen. —
Sie sah ihn gar nicht; ihre ganze Seele be⸗
gleitete das Mädchen mit dem Briefe. Mit
lopfendem Herzeñ stand sie wieder am Fen⸗
Fortfetzung.) ter; der Himmel war noch immer dunkel,
Diese Worte begleitete Willrich mit einemn iber in der Seele der jungen Frau sah es
drohenden Blick und ging dann nach seinem doch viel trüber aus. —
Zimmer. Jetzt erst, nachdem der Brief fort war,
Er hätte in diesem Tone noch lange fort- ühlte sie, was sie gethan, in ganzer Bedeu⸗
prechen tönnen, Leonie hätte ihn mit keinen ung. Und als nach einer langen Stunde
Worte unterbrochen, so starr stand sie bei dem das Mädchen wiederkehrte und Leonie, die,
vas sie vernahm, und erst als Willrich gee hrer harrend, ihre Stellung am Fenster nicht
— Jeändert hatte, sah, daß die Miene des Mäd⸗
Sie that einen tiefen Athemzug, drückte hens schon in der Entfernung als ungewöhn⸗
die Hand auf ihr Herz und trat dann hastig lich heiter zu erkennen war, da fühlte sie den
an ihren Schreibtisch. 5 —
Die Feder flog, geführt von zitlernder Ha die Glückliche ahnt nicht, daß sie
HPaud, über das Papier, nur einigemal unter⸗ mein Zlück forigelragen !“Aber ihr Aihem
brochen durch tiefe Seufzer. tockte fast, als sie des Mädchens Bericht
Es war ein Brief an den Baron. zernahm. Diese hatte den Baron im Hotel
Es⸗ gab keinen andern Weg. Sie bat ihn zetroffen und in seinem Zimmer, wie Leonie
in den flehendften Ausdrücken, ihr Haus fer⸗ hr dufgetragen, ihm selbst den Brief über—
ner zu meiden — nach den Gründen dieser aAben.
ungewöhnlichen Bitte solle er nicht fragen. 45 4
pen ee ie saten dent e , Der Baron hatte exst. ret ernst ausae
ihn Varluf and Gefahr brohe In der ehen, achtlos den Brief genommen, aber dann
zätte er wie versteinert auf die Adresse ge⸗
dast wurden die Worte nicht so abgewogen, ee dae ne esgen inbe *
Zronie vergaß die angenommene Käite, als iett, da Oehsnn in der due
Papier halb entzwei gerissen, den Inbalt über⸗
sie den Brief mit folgenden Vorten schloß: 2 ffe:
Ich flehe Sie an, erfüllen Sie meine logen, die Hand an die Stirn gelegt und
gitte Viben Sie wohl, mohen Sie ein dann Dederhelesen und dazwischen gerufen:
Blück finden, wie Sie es berdienen. „Ist es möglich! Ich träume nicht ?“
Leonie.“ Darauf hatte er sich besonnen, dem Mäd⸗
Ohne das Geschriebene noch einmal zu chen einen Thaler gegeben und mit stummer
üͤberlesen, couvertirte sie den Brief und schrieb Geberde angedeutet, sie solle gehen.
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