Geben Sie mir sie zum⸗ Weibe, dannesind
unsere Interessen identisch.“ *7
„Gerechter Himmel, strafft Du den Frevler
nicht? rief der Banquier enisetztz und schlug
mit der Hand auft den Tisch, daß die Gläser
klirrten, „Ihnen soll ich meine Tochter geben,
meine Lilie, meine Perle, mein 'unschätbar
Gut 7? Wie körnnen Sie solchen Vorschlag nur
wagen ??
„Warum nicht J Heirathen wird sie schließ⸗
lick doch, und es frägt sich nur, was ihr
Glück ficherer zernichtet, wenn sie einen ordent⸗
lichen Kerl heiralhet, der sie liiben und ehren
wird, eder wenn ich meine Anfprüche geltend
und meine Geschichte bekannt mache? Beant⸗
worten Ste die Frage einmal ehrlich “
Lawrence Lloyd fanb in den Sessel zurüdk
und bedeckte das Autlitz mit den Hünden.
Lubin wartete.
„Gehen Sie jetzt,“ rief der Banquier end⸗
lich, ich: muß überlegen lönnen, kommen Sie
Morgen wieder.“ ekz A
Der Fremde schien gerührr.
„Gut, es iss allerdings besser, wenn Sie
Zeit zur Ueberlegung haben Die junge Dame
hat Sie gerrttet umnd ich schwöre, ihr ein zärt⸗
licher Gatte zn sein J··.
Lubin verließ das Gemach und in Pieca⸗
dilly angekommen, rieb er sich vergnügt die
Hände.
.Das ist mehr, als ich erwarten konnie,
und ich gebe wirklich lieber das Geld hin als
das reizende Mädchen. Liebliche“ Genevra, ich
trinke auf Dein Wohl!“ Und er leerte lä—
chelnd das Glas bis auf die Neige.
„Das Geschick ist günstig. Wer daäile je
ge dacht, daß dem armen Teufel, der noch vor
—IXDD—
jolch goldener Preis erblühe J
23 *yI —A ν.
Lady Wooblawns Gartenfest erregte in
fashionablen Kreisen enthusiastische Senjsation,
denn der Plam war neu und romantisch und
das allein verbürgte den Erfolg.
Wer immer sich in dem giücklichen Besiß
einer Ginladungstarte hefand, wollte deun Feft
um jeden Preis beiwohnen. .2332
7 Miß Eyd allein stestne mnr Erscheinen m.
Fraoe und aitz Lodh Moandlawn fie bestürmie
gestand: fie mit reizender: Offenheit, daß fie
den Tag bereits zu einem Aändlichen Ausflug
mit einer theuern Freundinhestimmt habe und
—R000
„Warum bringen S sie dann nicht mitf
ftagle die: Lady schnell, je mehr zunge Mäd-
chen. desio besser. Selbstverstaͤndlich geböct sie
in unseren: Kreis. 5
Miiß Liopd. warf stolz das Haupt zurück.
Site ist meine- intimste Freundin, und ich
lernie sie beic Miß Evesham lennen“
Das genügt. Rennen Sie mir den Na⸗—
men, dann sende ich sofort eine Einladungs⸗
larte.... J
„Wenn Sie mir die Karte geben wollten,
möchte ich sie ihr am liebsten selbsft bringen:
—A
sehr daukhar, Ludy Woodlawn, denn es wäre
ein großes Opfer gewesen, Ihrem Feste zu
entfagene“
Und so hatte Genevra⸗Lloyd ihren Zweck
erreicht, und als dae glänzende Equipage des
Banquiers die beiden jungen Damen am
Paukthore absette, erschienen sie, so viel als
möglich, gleich gekleideit..
Lady Woodlawn hatte die Geschichte der
jungen französischen Königin gelesen, deren
reizende · ländliche Feste den Hosstaat entzückten
und das prachtliebende Volf ärgetten, und
war. auf den Gedanlen gelommen, in Wood-
lawn auch ein solches Fest zu geben. Weder
Müuͤhe noch Kosten wurden gespart, den ges
wünschten Effect zu erreichen, und die Dame
durfte sich des Gelingens freuen, denn sie las
Bewunderung und Ueberraschung in den Augen
edes ankommenden Gastgesss.
Die heitere Gesellschaft iheilte sich in Grup ⸗
pen und jzerstreute sich schäkernd in den weiten
Anlagen, wor allenthalben sich verborgene Fon⸗
jainen, phantastische: Lauhen, komische Figuren
und bergleichen fandem;,n: Unlerr zahllosen Ge⸗
büschen verstedten sich Iockende · Bünfets, wo
reizende Schaferhunen“ Exfrischungen boten,
und an den beiden Enden des Gartens ergoß
iich funkelnder Wein in Marmerbafftns und
wurde, je' don einer. roßgen Hebe, in serystall
polalen serbirt.
Als die Spielt⸗ baginnen. salllentieß ein
platz, wo sie einen weiten Kreiß ur