.Fossen Sie Minh, ich habe, dier mächtige
Freunde, meine Haft 140uft Morgen ab, und
daæzn iehe ich Himmel und Erde in Bewegung,
um Sie zu befreien.“
Eine Thräue, die erste nach Monate- und
dahrelanger Qual, benehte das bdrennende
Auge. Beunruhigt durch die kremde Sprache
trat der Kerkermeister vor, und Boyd wandte
sich zu jmm.··
Geben Sie dem Armen auf meine Kosten
ein Bad und rrine Wäsche, es foll ihnen reich
bergolten werden.“ J
Euer Gnaden sind sehr gütig. Va der
arme Kerrnur noch zwei Tage zu leben hat,
zann's nicht schaden, wenn man ihn die leg⸗
ten Stunden erlcichtert. Des Herrn Wort ist
so gut wie Gold, und ich hörte daß Sie be⸗
jreit werden sollen, sodald der Direltor den
delreffenden Befehl unterzeichnet hatt
Zwei Stunden später lag der Gefangene
rein und behaglich auf einem Strohbett in der
jonnigsten Zelle der Anstalt.
Voyd blieb, dem eigenen Wunsche gemäß.
mit ihm eingeschlossen und reichte ihm von Zeit
zu Zeit einen Löffei Bouillon oder einen Schluc
Wein. . ... weie Faag a., 5
Das schluͤchzende Entzücken, mit welchem
däs arme Geschöpf einen Sonnenstrahl, der
Aber seine Hand spielte, begrühte, war un—
auesprechlich rührend. Bewegungslos, beinahe
athemlos betrachtete er“ das goldene Licht,
zühte das zusammengeschrumpfte Fleisch, auf
dein er ruhte und'weinte wie ezin Kind.
Boyd wechselte mit ermuniernden Verspre⸗
chen und droheuden Reden gegen den gekrdon⸗
hen Tyrannen, der den freijgeborenen Briten
so mißhaudelt hatte. —
.Und nun Mmein Frennd erzaͤhlen Sie mi
womdglich deg Geschchte,“ vat ond, ats
sich Beide kiwas“ veruhigt haͤtten, „und sagen
Sie mir, ist wie jern ich Ihnen dienen kanm.
Die heiden Sie po3 J
Zohn Haughiop Ich wurde in Linedla⸗
bite dehoren. Fedijch werde ich die liebe
Heimath nicht wieder sehen aber ich sterbe ge·
rost, wenn Sie mir keine Gefälligteit erzei⸗
den wollen. Es betrifft meinen leßten Erden⸗
wunsch; alles Andere ist mir längst gleich ül⸗
aͤg. Det Elende abder, der weinen Jaminet
benußte, mir selbstsüchlig mein Geheimniß aus⸗
preßte, die Hoffnung des Entkommens belebte,
und danr mich uurüdstieß, muß gezüchtigt
werden. Mein Fluch versolge ihn! mit dem
lezten Athem werde ich noch des Htmmels
Rache gegen ihn herausrufen.“ Er ballte zür⸗
agend die Faust und sauk dann kraftlos und
leuchend zurück.
F Dy Sie Ihre Kraft,“ warnte Boyd
—X süten, Sie sich vor Aufregung.“
Ein paar Loffel Wein stärkten den Kranken
winet nvan.
„Gon segne Sie,“ flüsterte er bebend,“ ich
hin glücklich, noch einmal einen Engläuder zu
ehen und in ihm einen Maun, nicht eine
Schlange zu finden“
„Wie lange sind Sie schon hier
„Ich weiß es nicht genau, denn ich habe
alle Zeitrechuung verloren und weiß nicht, ob
wir im Juni oder December sind. Jedenfalls
aber bin ich 156 Jahre hier.“
z„Fünfzehn Jahre!“ rief Boyd schaudernd,
„und Sie leben uoch!“ —— F
Xrst hielt mich die Hoffnung, dem eng⸗
üfchen Consul Nachricht gben zu tdnnen, auf⸗
secht und ich wartete geduldig Jahr aus, Jahr
ein. Vor einigen Monaten aber eundete mein
hoffen in Verzweiflung, und diese Zeit scheim
änger als all die Jahre früherer Qual. Aller
Fluch der Holle falle auf ihn!“ 5
Er 'athmete tief auf und fuhr nach einer
Pause ruhiger forrtr. n
„Ich folgte einem geliebten Mädchen nach
Sicilien, wohin sie ihr Vater, um sie meinet
Werbung zu entziehen. ged acht hatte. Früh
ind spn hatte ich mich bemüht, der Geliebten
in würdiges Heim dieten zu können, und sie
zatte mir Treue gekobt. Eine unerwartete Erb⸗
schaft führte mich schuell an's Ziel; ich' ver⸗
rauit Hab und Gut den Händen eines Band
quiers in London und eilte hierher, Hel ene
nit zu peteinen und nothigenfalls mit ihr zu
liehen, wohin immer sie wollte. Ich kam' zu
pat. Zelen war einen neapolitanischen Grofen
ʒermählt. Rasens vor Wuth und CEifersucht
türzte ich in mein Verderben, indem ich mich
ziner geheimen Verbindung patriotischet Sici⸗
lianer anschloß, welche die schöne Heimath von
hrer Geißel befreien wollten. Ich vurde ver⸗
dächtig, und bei dem verfluchten System war
es leicht, Beweise zu finden und mich zu ver⸗