„Was wollen Sia beginnen, Vater ?“
Lassen Sie mich ung lieber Steinhöser.
wir dürfen dichen Zapitam Brandt wicht aus
den Augen verlieren, er ist uns Aöchst wahr ·
scheinlich gefährlich.“
Der Commerzienrath seufzte und schriti
dann finster auf und nieder.
Ein Diener erschien. 3*
„Gehe in dag Comptoir und hitte Herrn
Frant, sich sogleich hierher, zu bemühben.“ be—
fahl der Rotar. erax
. Schon nach wenigen Minuten«trut der
Procurist in's Zimmer.
„Sahen Sie den jungen Herrn mit einem
Seemann fortgehen, lieber Frank? ẽẽ
Vor wenigen Minuten verließen Beide
das Haus,“ Herr Notar!“versetzte der Pro⸗
curist, ‚ich sah sie noch eben in die Schlogß⸗
straße einbiegen
Wollen Sie? und einen Gefallen er
jeigen —
v Mit Vergnügen, Herr Notark
„Dann folgen Sie den beiden Spazler⸗
gäagern so rasch als möglich; gehen Sie nach
dem Bahnhofe, reisen Sie mit ab, Sie dür—
fen diefent Seemann nicht aus den Augen
berlieren; wir müssen nothwendig erfah⸗
ren, woher er stammt Nud was er hier zu
juchen hatteßr..
Frank ˖ verbengie sich lächelnd und ver⸗
schwanb. —
Der Commerzienrath bijckte düster! aud
dem Fenster und suhr fich wiederholt mit dem
Taschentuch über die Stirn. — Ich weiß
nicht, was mir fehltz“ sprach er langsam,
Alles im Leben.jeder Gemß widerl
mich an.“
Sie sind blafirtz Herr Sohno hachte
der Notar mit cynischem Spott, zerstreuen
Sie sich, der Frühling rückt in's Land, —
machen Sie eine größere Reise, nach Frankreich—
Italien oder England, wie Sie wollen. Neh⸗
men Sie unseren Hamlet mit —
Hamlet !wiederholte Steinhöfer mit
sichtlichem Entsehen, „wie winmen Sie eigent⸗
nich zu diesem abscheulichen Bergleich, Vater?“
Nunz ist Eginhard uicht ein solcher wun⸗
decicher Traͤumer und Phrasenmacher /5 Es
is im der Thet Zeit, eiwas Praxis in ihn
hineinzubringen, bringen ˖Sie itzn selber nach
England. —
genug. mag
—A
Blick sthärfen.“
„Der ist leider schon scharf genug,“ sprach
Steinhösfer bitter, „nehmen wir uns in Acht
vor ihm, Herr Vater! Ich warnte Sie schon
einmal, — Sie haben mich damals verlacht,
— Eginhard weiß mehr von der Affaire Hart-
muths als gut thui.“ *
Und wenn auch, lieber Steinhöfer,“ ver
setzte Wolff gleichmüthig. Diese Wahrnehmung,
so unangenehm sie für uns sein kann, darf
uns durchaus nicht irritiren. Er wird klug
genug ˖ sein⸗“ den eigenen Namen nicht zu
brandmarklen.“
„Deßhalb ist es auch nothwendig, ihn
sobald als möglich in eine geregelte Thätig-
keit zu bringen, Arheit ist die beste Medicin
gegen solche Träumereien. England ist die
Werkstatt für den künftigen Fabrikherrn. Die
große Welt mit ihren Genüssen“ wird das
Uebrige thun, ihn zu hetlen. Mein Gottewer
ist ja doch auch nur ein Mensch, wenn auch
ein höchst wunderlichet; es ist schon mancher
Soerates bekehrt worden. Nur dürfen Sie
deileibe nicht mit dem Gelde knickern.“214
Er soll Geld im Ueb⸗rfluß ˖ haben,“
jagte der Commerzienvath mit dem früheren
Anflug von Hochmuth,,soll an⸗SGlanz es
einem englischen Pair gleichthun. Wer ich
fürchte/ daß wirt bei meinem Sohn mit unseren
Plänen Bankerott machen,“ setzte er seufzend
——
nuselige Mensch ihm buchfiablich eingeimpft
find durqch nichts zu tilgen.Ach, mein
Zind liebt mich nicht mebr. wie mich“dies
schmerzt J *
Der Notar schob die goldene Brille zu«s
recht und schaute seinen Schwiegersohn prüs
fend an. ——
„Sie werden alt, lieber Sohn li oder sind
ernstlich krank,“ sagte⸗ er kopsschüttelnd,, zie⸗
hen Sie Ihren Arzt zu Rathe, noch besser
ware · eine laͤngere Reise für⸗ Sie wie für
Eginhard eo tlvei ce
Der · Commerzienrath wollte etwas erwidern
doch seuszte er nur und nickte schweigend.
„Seit vier Jahren⸗ war mein Geburts⸗
wmag immer so öde, so traurig.“
eharet A Verbindun gen
ort bleiben, es
nen praktischen