ein mann au dem Hause des Comme: uths
Steinhöfer heftig die Klingel.
Das Haus war zum Theil von Wolff
bewohnt, er hatte den ersten Stock inne,
während es vben vermiethet war und sich im
Parterꝛe die Comptoirräume befanden.
Es war ein junger, elegant gekleideter
Mann, der die Klingel zog, weßhalb der
Diener auch sehr artig nach seinem Begehr
fragte.
3Ist der Commerz'enrath Steinhöfer
zu sprechen ?
. Der Diener blickte ihn erstaunt an.
Wie lange ist der schon todt,“ verseßte
er endlich halb lachend, ‚der liegt seit acht
Jahren im Vierwaldtstädter⸗See in der Schweiz.
Der Fremde zuckte sichtlich zusammen und
wurde todtenbleich.
So melden Sie mich der Frau Com⸗
wmerzie nräthia““ I
Wieder mußte der Diener sich das La⸗
chen verbeißeen.
„Die Frau Commerzgienrathin starb vor
sechs Jahren in Paris als Gräfin St.
Herem. J
dDer Diener wat qut unterrichtet, er war
der Vertraute seines Herrn. —
Der Fremde wurde noch bleicher als zu⸗
vor; er murmelte den franzdsischen Namen
und griff sich an die Stirn. I
Schen zog der Diener sich zurück, er
furchtee einen Wahnsinnigen vot sich zu haben.
gdorftfetzung folgt.)
dannigfaltiges. **
Aus dem Tagebuch eines deuischen Mu—
sibers an Osftindien. „Montag: Wegen der
zroßen Hitze am Tage, Nachts um 2 Uhr
Negimentsparade; — fruh 6 Uhr schlafen
gelegt, aber hald erwacht. — Ein Vampyr
saber nicht der Marschner'sche) wollte mich
am ven Fußsohlen anzapfen. — Stiche der
Mosquito's so arg, daß mein Gesicht aus⸗
fleht wie punktirie Achtel ⸗Noten. —- Beim
AAukleiden einen Scorpion im Stiefel gefunden.
Dienstag;; Einen Birmanentodtschlagungs
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—41 2217
1 —
Druck und Verlag von J. X.
Miarsch componirt, während mein Bedienter
einen andern Bedienten geprügelt. Anmeldung
rines Schwarzen der für 10 SEgr. sich des
Nachts ausziehen und von den Mos quito's
vollte stechen lassen, damit ich in Ruhe. —
Angenommen! — Noch kein Brief aus Madras,
vahrscheinlich hat den Postloten ein Löwe ge⸗
jressen. — Heute starb in dem hoffnungs⸗
oollen Alter von 200 Jahren Miß Baba,
der Elephant, der seit 536 Jahren unserem
Regimente angehörte. — Mitwwoch; Im Gast⸗
haus „zu den drei Braminen“ höchst billige
Schildtröteasuppe gegessen, der Henkeltopf 6
Pfennige. — Die vacante Stelle eines Ele⸗
phanten in unferm Regiment ist heute durch
einen Ziegenbock besetzt worden. Die Hitze ist
heute so arg, daß in den Notenbüchern ein
Presto in ein Adagio umgeschmolzen. — Das
gelbe Fieber wüthet schrecklich. In meinem
Musikcorps hat es bereits die Posaune, die
große Trommel und das Piston hinweggerafft.
— Donnerstag: Das geibe Fieber hat in der
Nacht auch noch die zweite große Trommel
geholt. — Zum Vicegouverneur geritten und
zin Clavier in Ordnung gebracht, das feit
1817 nicht gestimmt war. Zum Abendbrod
Nashornbeefsteal, Cactussalat und etwas kalte
Klappetschlange. — Freitag: Großer, Sqh reck!
Während des Mittagsschlafes in Gartenhaufe
hat ein bengalischer Tiger hereingeguckkt und
Appetit auf Musikdirectorenlende verspürt.
Denselben mit der Vs-Clarinette sechsmal auf
den Hirnschädel geschlagen und dann eilige
Flucht auf einen Gummibaum, wo ich 6 Stun⸗
den lang kleben blib.
Charade.
vr auf großem Fuß, *
vch hab' ich nur den Einen;
In meinem großen Ropf
Verberg ich meine Kleinen;
Mein Kind ist auch der Schlaf.
Doch müßt ihr ja nicht meinen,
Ich sei in ihn verliebt: *
Ich selbst — ich habe Leinen.
Auflösung der Charade in Nr. 140 des Unterhal⸗
tunagsblattes:;, Mart — Kram
— — — —
Demwmehein St. Ingbert.