noch ehe Du eine Stufe e
Deines Glücke*
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„Ich“ gebe Ew. Majestät vollkommen Recht,
der Krieg mit Frankreich muß beendigt werden
Die Finanzen haben nie so schlecht gestanden,
die Geschäftee liegen: darniederz, der Bürger
murrt vor jeder Lueien Steuerbörlage, und äch
seheden. Tag fommen, wor es mir unmöglich
jein wird, die Casse Ew. Majestät aufs Neut
zu⸗füllen. Echon glaubt das Voll in mir
den Urheber alles Elends zu erkennen, die
Zwangsanleihen und Erpressungen, die so un⸗
umgänglich nothwendig sind, diesen Krieg fort
—V
und man verfolit mich mit „den niedrigsten
Schmaͤhungen, obgleich Alles nur im Dienste
meines Herrn undestönigs geschieht. Doch ich
würde, dies gern ertragen, wennich ein
günstiges Ende dieses Haders voraussähe,
—D
Der Bischofn Wolsey/ unterbtach sich nach
dieser Rede selbst mit einem Achßlzuchen. und
der Koͤnig,augenscheinlich nicht in der Laune,
tiwas zu exwiedern, zzblickte mißmüthig. und
perstimmt vor sicha nieder. iEt hatte sich zwa:
keineswegs pon der Unhestechlikeit und strengen
Rechtlichtein des Gischofs überzeugt, denn der
König war klug genug, einzugehen, Ddaß ein
jolcher, zmit allem Luxus und Komfort det
dedens ausgestatteter Polast. wie hnder Bin
schof von Lincoln- besaß. ponviesenn nicht
mit· rechtmäßig erworhenem Gelde hergerichtel
—D —
Aber er fand nicht Leicht einen Mann
wieder, der so befähigt war, das Ruder des
Slaates zu lenlen und. vot allen Dingen so
zur rechten Zeit Geld herbeischaffen konnte,
venn es nöthig war. —
n Bischof Wolsey war dem Könige mit einem
Worxte unentbehrlich geworden, so sehr ihn auch
oft dessen Hochmuth, Stolz und. Anmaßung
verdrossen nebenbei wußte dieser sich stets das
Asgsehen zu geben, qls handle Fer nur nach
den streugsten Befehlen und Wünschen des
Königs.h, DD vgt 3 ιιν
Nachdem⸗ der König eine Weile stumm
dagesessen hatte und der Bischof einsah, daß
derselse nicht gey⸗e die Unterhaltung
aufzune hmen, Un,
V, Wonnt Enn meinen geringen
Rath in Anspruch nehmen wollten, so möchte
ich wenigstens den Versuch aunempfehlen, eine
Friedensverhandlung anzuknüpfen, um zu sehen,
welchen Vortheil wir daraus ziehen könnten.“
asoEiuen Vortheil ?28fracter der Körig m'it
— D
„Wir müff allerdings geben, aber dafür
auch gehnien, undes handelt sich daun nür
darum. wir. den Meislen. Cewinn davön zicht.“
jagte der Bischof vorsichtig.
Der König horchte hoch „auf, er lannte
seinen Raihgeber gutk geing, ünd wußte, daß
er keinen Plan, an den Tag brachte, dissen
Ausführung eine Puwöglichteit und der nich
bollkommen durchdücht und fertig war.
Allerdings mußte. ihn ein solcher Frieden
mit Frankreich ————— aher — wenn
sie fich nitt gr zue hochn beliefem, so war
das immerhins!noch“ besser, als dieser koft⸗
spielige Nricg. nunnea
n Sprecht“ ohne weltere Umstände, Bischof,“
sagle der König daher nach einer kleinen Pause.
Wir werden Furen Plan in Erwägung ziehen,
den wir wissen daß diefer Frieden nicht ohng
Opfer unsererseits geschlossen werden kann.““
att, Däs kämen moch“ auf den Versuch an,
Maje stãt*sagte der Bischof, der sein Ziel
chon.ache vor sich sah, gut gelauntz „Uns
vären gumächst wit einem rechtschaffenen Stück
Beldugebient, und ich hoffe den König von
Fraukreich dahin zus bringen, daß er uns
ju dem Frieden noch eine Million Goldkronen
giebt. — we
aFine Million Goldkronen 28fragte der
sNönig mit zweifelhaften Lächeln, obgleich sich
schon fein noch nicht so weit, ald in späteren
Jahren ausgebildeter Hang zum Geiz bei Nen⸗
anung dieser für seine Verhältnisse enormen
Summe regte. „Eine Million Goldkronen 7
Nerzeiht, Bischof,e wenn ich Euren Geist in
diesem Augenblich fürnz etwas verwirrt halte⸗
aber ich gelobe Euch, wenn Ihr das fertig
bringt, so bringe ich es fertig, daß der Papst
Euch, ehe ein Jahr vergeht. den Cardinals-
hut überträat.n. —— ——
Nur mit Mühe gelang es dem Bischo