Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Donnerstag, den . anetar 
18-, 
KRovelle von Audre Hugo.. 
ortsetzung. 2* 
V. Ein Giucklicher. 
Einige Tage später lodten Jubelkbne? und 
Fteudenqgeschrri die ganze Umgegend nach dem 
„Eisenthal“. Mit dem erften Bahnzuge sollte 
ja der neue Geschäftsführer aus Frankreich 
eintreffen. Alles harrte seiner Ankunst.· 
Helene hatte auch das Epheuhaus ver⸗ 
lafsen ünd war über den Bergrücden gegangen, 
um, wenn auch nicht daus nächster Näh⸗ fo 
doch von Weitem dem sich immer mehr und 
mehr entwickelnden Schauspiele zuzusehen. 
Die sonst se thätigen, Rauch unud Qualm 
entfendenten Schlote starrten, mit großen 
Flaggen geziert, stotz in die reine Gebirgsluft. 
Das Pochen, Stampfen und Stöhnen, das 
sonst das Thal erfüllte, war verschwunden, 
daß man fast zu der Annahme gelangt wäre. 
es müsse eine Sabbathsfeier stattfinden, wenn 
nicht das emfige und geschäftige Treiben der 
Arbeiter diesem widerfprochen hätte. Von allen 
Dächern und Zinnen des ausgebreiteter Wer ⸗ 
kes wehten ebenfalls, wie auf den Schloten, 
atoße Flaggen in den Landesfarben, die erft 
kürzlich bei der Rundreise bes Königs. auf 
der eꝛ auch dus Hermanm'sche Eisenwert in 
Uugenschein genommen hatte, angefertigt wor⸗ 
en waren: Jeßtt ordneten sich auch die bär⸗ 
igen Arbeiter in ihrem Werkeltagskostüm, das 
sich heute jedoch durth das frijche Musjehen 
der Leibwaͤsche und. die sonstige VPflege, vie 
ff die Schurzleder und die übtigen Sekleie 
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dungsgegenfiände verwands worden war, de⸗ 
sonders auszeichnetie 3 
Der Oimmel Felbsi schien das Ganjze be— 
günstigen zu wolen, denn nie wollte man 
einen schöneren Tag und heiteres Wetter er⸗ 
lebt habhee. 
Ales war in freudiger Stimmung. Helene 
stand noch. ünmer quf . ihrem Beobachnungs- 
plahe und sah feuchten Auges den Anstren⸗ 
gungen zum würdigen Empfange des Unlom 
menden zu. 
Ein Glücklichet !“ lispelten ihre Lippen. 
Das Auge leuchtet? in feuchtenr Glanze detit 
noch nie halte soeiste sh wehmuthige Stimmun, 
erfaßtewdie heute dnun 
Auf einmal“krachten die“ Voͤller voltbet 
Felsenplateau vdeeeaee Berges⸗ 
durch das Thal, daß sich der Schall in hun⸗ 
dertfältigem Echo an den Feljen der Vorhöheu 
drach. Es war das Zeichen, daz der Erwar⸗ 
tete nahe. 
—XXVD 
dem Eingange des Thales, von wo aus der 
Erwarteie hetkommen mußle. wenn er zu bem 
Hermann'schen Eisenwert gelangen wolite. 
Ein mit bunten Fahnen und grünem Reisi 
gefchmüclter Wagen nährtte fich ven dem 
Thalgrunde her dem Werke. Als sich ber 
Wagen auf ungejähr hundert Schritte den 
mifgestellten Arbeiterreihen genähert hatie, 
tönte demselben aus mehreren Hunderkt kräf⸗ 
ngen Männerkehlen Jubel und Hurahrufj 
eutgegen, waͤhrend die Böllerschüsse duzwischen 
hineinkrachten, alt wolllen sie durch ihre dumpe 
fen Schlage jo recht die Bedeutung des Taged 
hetonen; ν αιααν α. 23