Tyrol, die „Tyroler Stimmen“, knüpft an das Erdbeben vom 6.
b. Mis. fur seine gläubigen Leser folgende Betrachtungen: „Bilder
an den Wänden bewegten sich, Tische und Stühle watkelten, Fenster
und Thüren sprangen auf, kurz die Naturerscheinung brachte wieder
recht eindringlich an Erinnerung, daß eine höhere Kraft nur zu
wollen bräucht — und der ganze irdische Krempel mit Einschluß
des sogenannten „Deutschen Reiches“, fällt zusammen.“ (Der
„Chrifil. Pilger“ stellt in seiner neuesten Nummer ähnliche Be—
rachtungen un.) J
2. Geleisterrain bis nach Germersheim. Das Baukapital ist un
Ganzen auf I,8500,000 fl. vder 887, 148 Thaler, d. i. 307,184
Thlr. pro Meile veranschlagt. In strategischer Beziehung hat die
Zahn große Bedeniung, insofern sie die Festungen Ulm und Ger⸗
mersheim dem Herzen der Pfalz näher bringt. Die Gegend ist
sehr bevölkert und beschäftigen sich die im Allgeme:nen wohlhabenden
Bewohner nicht allein mit dem gewöhnlichen Acerbau, songern auch
mit der Pflanzung vieler Handelsgewächfen. Die Bahn liegt auf
iemlich ebenem Terrain, klann daher ohne besondere Erdarbeiten
der Kunftbauten ausgeführt werden. — Ein größerer Antheil an
den Bahnhoferweiterungen in Landau und Gemersheim erhöht die
Kosten eiwas. Außer diesen Bauausführungen ließ die Verwalt⸗
ung noch im Laufe des verflossenen Jahres ein generelles Projelt
iner Bahnlinie von Altenglan über Lauterechen, Meisenheim nach
Staudernheim (sogenannte Glanthalbahn) auf Betreiben eines ad
noc gebildeten Comité's aufnehmen und ausarbeiten; diese Linie
jat eine Länge von 53,19 Reichsmeilen, wovon ungefähr ein Drittel
zuf preußisches Gebiet fällt. In Bearbeitung ist das definitive
gauprojelt der Bahn von Landau über Anuweiler, Rodalben⸗
giebermuühle nach Zweibrücken in Verbindung mit einer Zweigbahn
on Biedermühle nach Pirmasens. Da die Bauconcession unter'm
8. Nevember 1871 ertheilt wurde, so wird die Bahn nach Fertig⸗
tesllung des Projektes sogleich in Bauangriff genommen uud werden
»eshaldb schon jeht definitive Bausectionen gebildet. In der Auf-
nahme begriffen ist das Projekt einer directen Verbindung vom
Bahnhofe Bexbach nach den königlich preußischen Kohlengruben
Wilheimsschacht, Dechen und Heiniz, dann von St. Ingbert
üüber Dudweiler nach Altenwald. j
Volkswirthschaft, Handel und Verkehr.
GPfälzische Bahnen.) Ueber den Stand der Bauten
muf den neuen Linien der Pfälzischen Bahnen veröffentlicht die
Direclon in der „Ztg. des Ver. D. E. B.“ folgende ausführliche
Mittheilungen: Die Bauarbeiten der Donnersberger Bahn sind
—OO— Abtretiung des Terrains dem Fortgange der
Abeuen an den wichtigsten Baustellen Hindernissen in den Weg
gelegt wurden und theilweise noch werden, doch schon so weit vor⸗
geschritten, daß ungefähr ein Drittel der Erdarbeiten und kleinern
unstbauten fertig gestellt ist. Außerdem ist das benöthigte Stein
Anierial für die größeren Kunstbauten in rascher Anlieferung be⸗
griffen, die eisernen Brückenconstructionen theilweise bei einer tüch⸗
sigen Maschinenfabrik in Accord gegeben und überhaupt alles so
oaebereiteil, daß, sobald sich die Schwierigleiten des Grunderwerbes
vbollends gehoben haben, die Arbeiten einen guten Verlauf nehmen
verden. Die ganze Bahnlinie kann unter den obwaltenden Ver⸗
haͤltnissen wohl nicht vor Sommer 1874 vollendet werden. Die
Zollerihalbahn ist im Bahnkörper mit geringen Unterbrechungen
schon bis zur Schienenlage gediehen; die Hochbauten bedürfen nur
noch wenigen inneren Ausbaues, so daß die Fertigstellung die ser
dinie schon im Monat Juli dieses Jahres in Aussicht genommen
werden kann. Bezüglich der Dürkheim Monsheimer Bahn sah die
Berwaltung sich ebenfalls in Folge mehrfacher Schwierigkeiten bei
Abtretung des Terrains in unangenehmen Zeitverlust gebracht.
Von ben Erdarbeiten und Kunstbauten ist bis jetzt ungefähr ein,
gutes Drittel ausgeführt. Im UÜebrigen ist für den weiteren raschen
Forigang der Arbeiten schon Alles vorbereitet. Die Fertigstellung
her hanzen Linie dürfte jedoch nicht vor dem Sommer 1878 zu
Awarten sein. Ueber die Verhältnisse der Maximilians-Gesellschaft
nerm 17. April 1871 concessionirten und seit September v. J
in Ban begriffenen Linie Landau-Germersheim werden folgende
Notizen mitgeiheilt: Die Länge dieser Bahn beträgt 2.79 Meilen.
Der Urterbau ist für Doppelbahn herzustellen. Vorerst kommt je⸗
doch nur ein Schienengeleise zur Ausführung. Von ihrem Anschluß
an die Speyer⸗Germersheimer Bahn bei Lingenfeld benutzt sie deren
Bekanntmachungen.
Dienstesnachrichten.
Der Bezirksgerichtsrath Eugen Schmidt in Kaiserslautern wurde auf
Ansuchen nach Zweibrücken versetzt und der Landrichter Ernst Erbelding in
Pirmasens zum Bezirksgerichtsrathe in Kaiserslautern ernannt.
Telegrraphischer Schiffs⸗Ber icht,
mitgetheilt von J. Peters, Specialagent in St. Ingbert.
Das Hamburger Posidampfschiff „Allemania“ Capitän Barends, von
der Linie der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt⸗Actien-Gesellschaft, welches
am 29. Februar vvon Rew⸗Pork abging, ist nach einer schnellen glücklichen
Reise in Plymouth angelangt, und hat, nachdem es daselbst die für England
bestimmten Passagieren und Posten gelandet, unverzüglich die Reise via
Therbourg nach Hamburg fortgesetzt. —
Dasselbe bringt 77 Passagiere. 900 Tons Ladung, 41,000 Bollars
Contanten und 125 Briefsäcke.
F. X. Demetz, verantwortlicher Redacteur.
Vorschuss-Veorein 8t. Ingbert.
(Eingetragene Genossenschaft,
Bilanz am 31. Dezember 1871
WRVD —T.
Geschäfts-Anzeige.
Den geehrten hiefigen und auswärtigen
Damen machen wir die ergebene Anzeige,
daß wir ein
Vutz-· Mode⸗
und
Weißwaaren-Geschäft
in dem Wohnhause des Hertn Kahm in
der Grubenstraße dahier erdffnet haben und
hitlen um geneigten „Zuspruch, indem wir
reelle und prompte Bedienung zusichern.
Zugleich bringen wir zur Kenntniß, daß
wir das Zuschneiden feiner Kleider
x. ⁊c. übernehmen.
St. Ingbert, 15. März 1872.
Geschwister Vornschein.
P. 8. Strohhüte zum Waschen und Fa⸗
çoriren werden bestens besorgt.
Fur Charfreitag lasse ich wieder eine
Parthie
*
frischer Rheinhechte
kommen. Besteliungen erbitte mir in den
nächsten 8 Tagen.
St. Ingbert, 16. März 1872.
Fritz Panzerbieter.
Soll
Tassa ˖ Conio
Wechsel⸗Conto
Mobilien⸗Conto
Buthaben bei Banken u.
Vorschuß⸗Vereinen
Guthaben bei Mitglieder
m Conto⸗Correntvertehr
fl. 14186 34
21124 33
3301115
Haben
Stammantheil Conto IAfl. 1488384
Reserbefond Conto 1762 20
Accepten⸗Conto 76113
Buthaben der Banlen
u. Vorschußvereie
Bewinn⸗ u. Verlustconto
Buthaben von Mit⸗
zlieder im Conto⸗Cor⸗
rent⸗Verkehr
Sparkassen⸗Tonto
. 4324
2
808099 31
A690 3
70582 147
16370 539
—5 —Eä — —
—I —E
Gesammtumschlag pro 1871: fl. 1270166. 1914.
Der Directot: Der Cassier: Der Controleur:
E. Conrad. J. B⸗r. J. J. Grewoenig.
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Heinrich Isaae.
— ——
Redation. Drud und Verlag von F. X. Demek in St. JInabert.
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