Sl. Ingberler AAnzeiger.
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— Dienstag, d—7. März 1872
jerwenden. Ueber die später anfallenden Gelder bleibt weitere ge—
etzliche Bestimmung vorbehalten. (Pf. K.)
Die für die Angehörigen der bayerischen Armee bestimmten
aiserlichen Diplome zu der Kriegsdenkmünze für 1870,71 find
n nicht weniger als 21 Kisten verpackt dieser Tage aus Berlin
in das k. Kriegsministerium in München eingetroffen.
München, 283. März. Das kgl. Kriegsministerium hat
jeuerdings mehrere Verordnungen erlassen. Bezüglich des „Wehr—
zjeldes, wurde verfügt, daß alle über den 31. Dez. 1871 hinaus
zezahlten Beträge an die Betheilgten zurück zu bezahlen seien und
daß mit dem Vollzuge dieser Bestimmung die k. Rentämter be—
ordert werden.
München, 283. März. (Abgeordnetenkammer.) Berathung
des Etats des Ministeriums des Innern. Derselbe wurde heute
hbis zum Etat der Bezirksämter erledigt. Beim Etat der Polizei⸗
ommissariate in größeren Städten wurde das Stadtkommissariat
sürnberg nur noch für dieses Jahr bewilligt, das Uebrige nach
dent Antrag des Finanzausschusses angenommen. Nächste Sitzung
Dienstag.
Der Ausschußantrag auf Einziehung von 8 Regierungsraths⸗
tellen wurde mit allen Stimmen gegen 2 angenommen, ebenso
der Antrag auf Einziehnng einer Geheimmedizinalraths-Stelle und
von sieben Rechnungskommissärsstellen. Kuby's Aatrag (Aufbesser-
ung der Regierungskanzlisten) fand nicht die nöthigen Stimmen.
Ebenso wurde der Antrag Hafenmaier's auf Gehaltsgleichstellung
der Bezirlsamtsassessoren mit den Bezirksgerichtsassessoren mit allen
gegen die Stimme des Antragsstellers abgelehnt.
München, 24. März. Der Finanzausschuß hat das
tabile und nichtstabile Forstpersonal um 200,000 Gulden über
hen Regierungsvorschlag aufgebessert. (W. d. F.)
München. Dem Vernehmen nach besteht im Justizmini⸗
derium die Absicht, das Landgericht Hornbach aafzuheben und dessen
ZSprengel den Landgerichten Zweibrücken und Blieskastel zuzuweisen.
Berhin. Der neueste „Reichsanzeiger“ enthält an seiner
Zpitze folgende. kaiserliche Kundgebung: „Auch bei Gelegenheit
neines diesjährigen Geburtstages sind mir sowohl von Gemeinden
Torporationen, Vereinen, Festversammlungen und einzelnen Per⸗
sonen aus allen Theilen des deutschen Vaterlandes, als auch von
eutschen Patrioten außerhalb des Reichs, zum Theil aus weiten
Fernen, wiederum jehr zahlreiche schriftliche wie elegraphische Glück⸗
vünsche, selbst in poetischer Form, dargebracht worden. Nicht ohne,
ziefe Bewegung, doch auch mit freudigem Stolze habe ich diese
Beweise treuer Anhänglichkeit und nationaler Sywmpathie entgegen⸗
zenommen. Mögen Alle, welche mir durch ihre patriotische Zurufe
jo liebevolle Aufmerksamkeit erwiesen haben, meines herzlichsten
Dankes versichert sein. Ich beauftrage Sie, dies zur öffentlichen
denntniß zu bringen. Berlin, den 28. März 1872. Wilhelm.
TEACASC. An den Reichskanzler.
Deutsches Neich. Die „Perseveranza“ von Mailand sagt, daß die vom Erzbi⸗
—Munden. Nach dem jüngst der Abgeordnetenkammer shof von Köln gegen die vier Professoren von Bonn geschleuderte
vorgelegten Gesetzentwurf soll Bayerns Antheil an der französischen ẽxcommunication den Charakter einer Herausforderung der Altra⸗
driegsentschädigung — soweit darüber nicht anderweitig gesehlich nontanen gegen die preußische Regierung annimmt.
ꝛerfügt wirdr) — zunächst, a. zur Beslreitung der Kriegskosten Magdeburg, 22. März. Generallieutenant von Blu—
esp. zur Abzahlung der Kriegsanlehen (die dafür bewilligten nenthalsist zum kommandirenden General des vierten Armee—
Lredite betragen über 63 Millionen Gulden); b. zur Bestreitung orps ernannt wocden.
er Kosten für die Maßregeln gegen die Rinderpest in der Pfalz Fraukreich.
vährend des Krieges von 1870,/71 und c. zur Deckung des Be⸗ In Paris ist ein Plan im Gauge, um England für
harfes für Remuneritung der außerordentlichen Dienstleistungen iie den Opfern des Krieges geleistele Hülfe die Dantbarkeit der
ꝛes Personals der kgl. Verkehrsanstalten wäh.end des Krieges ranzösischen Nation zu bezeigen. Nicht weniger als 116 Gemeinden
on 1870,71 bis zu dem Betrage von 360,000 fl. verwendet jaben es übernommen, mit dem Pariser Comite zu cooperiren.
verden. Sofern im Laufe der XI. Finanzperiode nach Dedung Man beabsichtigt, ihnen Pergamentbogen, verziert mit ihren resp.
er vorbezeichneten Kosten und Anlehen noch weitere Kriegsentschä - Municipalwappen, zu verabfolgen, auf welchen die Namen der
igungsgelder verfügbar werden sollten, soll der Staatsminister epräsentativen Einwohner verzeichnet werden sollen. Die gesam—
er Finanzen ermächtigt werden, dieselben zut Heimzahlung der nelten Bogen sollen— alsdann elegant gebunden und in Anem
ahrocentigen Militaranlehensschuld von 185689 und 1859 zu Zunstschrank dem Lordmhor von London übersandt werden.
) Nach dem Finanzgesezentwurf sollen z. B. 3 Millione Ver⸗ Jules Favre hat sich bei der Subfkription für die
* 8 —— n auf Befreiung Fraukreichßs mit der Summe von 20 Franken beiheiligt.