Full text: St. Ingberter Anzeiger

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über die wunderbare Erscheinung der heiligen Jungfrau vor vier 
Kindern in einem Dorfe in Mahenne, und war von der Wirk⸗ 
lichkeit der Thatsache so überzeugt, daß er beschloß, eine Kapelle 
zu Ehren der Jungfrau Maria auf dem Platze, wo sie zu er⸗ 
scheinen sich herabließ, zu errichten. 
(Ein lebendig Begrabener) Aus Slavbzorod im rußfsischen 
Gouvernement Charkow, schreibt man der „A. Allg. Ztz.“ unterm 
20. Februar: In Südrußiand, Gouvernement Poltawa im Cho— 
rol'schen Kreise, ssarb vor Kurzem der wohlhabende Bauer K. ohne 
Krantkheit oder andere wahrnehmbare Ursache. Wegen zu großer 
Entfernung vom Kirchdorf (ungefähr 10 Werst) konnte der alters 
schwache Pfarrgeistliche seine Beerdigung erst am pierten Tage 
nach dem Todesfalle vornehmen. Nach den üblichen, im Ritus vor⸗ 
geschriebenen Gebeten und Ceremonien wurde der Sargdeckel auf⸗ 
zelegt und mit hölzernen Nägel vernagelt. Schon hatie man sich 
angeschickt, den Sarg an Leinwandsireifen (statt der Seile) ins 
Grab zu senken, als er plötzlich auf einer unebenen Stelle zu 
schwanken anfing. Der Sargdeckel hob sich und fiel in die Grube 
der Tode aber mit stöhnendein „Ach“ und weitaufgerissenen Augen 
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Berstorbene allein beim Grabe. Zugleich mit dem Geistlichen flohen 
auch die übrigen Theilnehmer am Leichenzuge in größter Hast und 
Verwirrniß dem Dorfe zu. Eine gute Stunde verging, bis es dem 
qus seiner Lethargie Erwachten gelang, auf allen Vieren nach 
seiner Wohnung zu kriechen, und das Entsetzen hierüber hatte in⸗ 
deß noch zugenommen. Alles war geflohen. Endlich faßten die 
Muͤthigsten wieder ein Herz, bewaffneten sich mit Aexten und den 
Popen mit dem geweihten Kreuze in ihrer Mitte nehmend, wagten 
ie sich in die Behausung. Der Wiedererstandene lag auf der 
Diele, völlig erschöpft. „Bekreuzige dich!“ schrie man ihm schon 
aus dem Hausflure zu; und als der Kranke, sich ein Kreuz schla⸗ 
gend, „essen, essen will ich, hervorstammelte, wagte man es endlich, 
fich seiner anzunehmen, ihn als Kranken zu Bette zu bringen und 
mit Speise und Trank zu versehen. Indeß, wie kräftig auch die 
Natur des Bauern K. zu sein schien, den Schrecken des Begräb— 
nisses, die Kälte und die Reise vom Kirchhof nach dem Dorfe 
im Schnee verwochte er nicht auszuhalten; Tags darauf brach 
zei ihm ein hitziges Fieber aus und nach 11 Tagen starb er in 
Wirklichkeit. 
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Das Gespenst an dem Pulver-Thurm 
und Abends 7 Uhr: 
AZuur nneil Zeiraa. 
Mittwoch 3. April, Abends 7u2 Uhr: 
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Das Nuͤhere besagen die Tageszettel. 
Eine neue Sendung 
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Redaktion, Druck und Verlag von F. X. Dementz in St. Ingbert.