nichts als leere Redomontaden sind, hinter welchen man kluger geht, noch eine fünfte derartige Anstalt in's Leben zu rufen, wozu
Weise seinen Rückzug decken will. Der Regierung kann beides Ane saddeutsche Stadt ausersehen sein soll. J
—VVDV in vollster Ueberkiustimmung mit der Das Wachsthum der Meiropole Berlin, schreibt die heutigt
HZollovertreiung und ist iht die Bohn sicher vorgezeichnet, die ——— ift iein gesundes mehr. Wer einen Eindruck von
dandeln muß, um den Troßtz diefer Gegner der nationalen Existenz! den Gegensätzen gewinnen will, die innerhalb der „Kaiserstadt“
zu brechen und die Rechte des deutschen Volkes vor kirchlichen leider immer mehr zur Geltung g.langen, der besuche erst eine der
Aebergriffen zu schützen. Uebrigens fucht auch diesmal das jesu⸗ mit eleganten Prachtbauten oder modernen Industriepalaͤsten erfüll⸗
itische Blatt sich wieder bei den Radicaien Trost und citirt einen den Gegenden und begebe sich unmittelbar darauf nach dem Hüt—
witbsspruch der Frankfurter Zeitung“, wonach der Beschluß des lenlager auf der Schlaͤchterwiese“ zwischen dem Kanal und der
Reichtiages eigentlich Niemand befriedigt habe. Wer einigermaßen Dasenhaide. Eine Breiterbude entsteht dort nach der anderen, um
die Pariei und Preßverhältnisse kentit, wird wissen, was auf ein die Wohnungslosen aufzunehmen, und es sind dem Anschein nach
solches Citat zu geben ist. arbeitsom̃e Leute, welche fich bemühen, dort auf einem erpachteten
Zrriin 22. Mai. Seit der Zurückweisung des Cardinals, Aderflec sich eir kümmerliches Obdach zu chaffen. Set schonem
Prinzen Hohenlohe ist in der ßnistda Boischasts Angelegenheit, Wetter sieht das Ding noch leidlich aus. Was soll aber werden,
die die Mogh. Zig.“ von angeblich bestunterrichteter Seite erfahren venn eine Sommer-Epidemie, wenn die Typhuszeit des Herbjies,
haben wilt, bisher nichts geschehen, als doß Herr v. Derenthall, 'der endlich der Winter lommt 7 Das Bild ist eine Predigt ohne
dee deuischt Geschäftsträger in Rom, den Auftrag erhielt, dem Worte. Moͤchte die ernste Mahnung die es verkündet, von allen
Fachinen Antoneli mitzutheilen, wie nunmehr die Besehung des die es angeht, beherzigt werden. Die Saat, welche hier aufgeht.
poftens fich vezogern konne, da die Auffindung einer andern, dem deutet auf keire Segenserute
Raher gerignet scheinenden Perjönlichkeit seht schwietig wäre. Die „Volts Zeitung“ äußert sich über die große Frage der
Be riien. Die Zahl der beim Reichstage bis jetzt einge— Lages (Jesuitenfrage) in treffender Weife: Hier gilt es nicht Köpf
jangenen Peuitionen belauft sich auf mehr als zñö e grohle ersmeitern, sondern Kopfe zurechtsehen. und dazu hilft voer
Then derseiben bezieht sich auf die vielerwähnte Jesuitenangelegen⸗ ullemn, wenn nicht ganz allein. ein une unen Daruun
hen, und wiedernm die Mehrzahl der hierher gehörigen Petitionen Den wir sähen Saß der p. teußische atetrichtsminister einen geisin
Zrieht sich auf die Beibehaltung dieses Ordens . Wenn man freien, frischen Mann zum Aufraumen in die Fäulniß und Finister
unter den letzteren befindlichen Unterschriften einer genauen Prüfung vꝛ der eee ee wWire un das ee, al
uterwirft, so treten dabei, wie die „D. R. C.ꝰ bemerkt, zwei venn der Reichskanzler tausen Jesuiten austreibt. Denn wen—
herdorragende Momente in den Vordergrund, nämlich ersiens die s dann auf jenem Wes ⸗ wacker weiter ginge, dann liesen die de
Daheeehnung, daß der größte Theil der Unlerzeichner des Schrei iuiten allein davon; und ehe sie das nicht thun, werden wir si—
hens und waͤhrscheinlich auch des Lesers vollkommen unkundig sind hoch nicht los.“ .
Als Beweis für diese Annahme dient de Thatsache, daß nicht nur
rine große Anzahl der Petitionen statt der Namensunterschriften die
zekanten drei Kreuze tragen —-bei vielen Petitionen bestehen
0 der Unterschriften aus diesen Kreuzen — sondern man findet
hei einer überwiegend großen Zahl von Petitionen, daß groß
Mengen von Unterschriften van einer und derselben Handschrift
herruhren. Das läßt bekanntlich einen für den politischen wie
dcialen Bildungsgrad der Unterzeichner —V
schluß zu. Eine zweite und höchst bemerkenswerthe Wahrnehmung
hieten die Petitionen aus Polen; in diesen gestattet die Eigen⸗
hümlichkeit der polnischen Sprache, welche bekanntlich bei den
Ramen der Frauen die Endsilbe „li“ in „ka“ umändert, den
Beweis, daß mehr als die Hälfte — wohl bald drei Viertel —
der Unterschriften von Frauen herrühren, von denen eben wiederum
der größte Theil durch andere Personen unterzeichnet sind. Erwägt
man nun wie leicht die Einwirkung der katholischen Geistlichkeit
aiuf ein Frauengemüth ist und zieht man ferner in Betracht, wie
gering die Garantie ist, daß alie diejenigen Unterschriften, welche
don einer und derfelben fremden Hand herrühren, auch mit Zu
stimmung' des Namenträgers vollzogen wurden, so läßt sich daraus
sehr bald der Werth bemessen, welcher allen diesen Petitionen bei⸗
gelegt werden kann. (Stsbatg.)
Ueber die HohenloheAffaire erhält die „A. A. Z.“
bon eingeweihter Seite aus Rom einiges Nähere. Der Bericht⸗
erstalter sagt, wenn auch die tlerikalen Blätter widersprechen sollten,
so sei dennoch gewiß, daß der Papst von dem betreffenden Schreiben
des Cardinals Hohenlohe zuersi sehr ergriffen gewesen sei. Doch
nach Anhörung seiner gewöhnlichen Rathgeber habe sich die Wetter⸗
fahne gedrehl, besonders, nachdem Pius die Eidesformel, der jeder
Fardinal sich bei seiner Creation zu btquemen hat, zu Gemüthe
geführt worden sei. Dessen ungeachtet habe der Papst gewünscht,
daß die ablehnende Antvort dahin abgejaßt würde, Cardinal
Hohenlohe sei anzunehmen, aber mit Reserven und Garantien,
uͤber weiche Se. Heilickeit ian letzter Instanz zu entscheiden habe.
Diese günstige Stimmung sei aber der aus Frankreich, Belgien
und dem Vatican selbst hereinbrechenden tlerikalen Strömmung
unterlegen. Seit dem Abbruche der Unterhandlungen tauche nun
das Gerücht auf, die diplomatische Weisheit der Curie habe einen
Wartestein des angefangenen Gebäudes als Anknüpfungspunkt für
eine weitere Verständigung reserviri. Der Correspondent der „A.
A. Z.“ glaubt versichern zu lönnen, daß Cardinal Autonelli mit
den eiufluͤßreichsten Collegen mehrere Besprechungen über die nach⸗
sheiligen Folgen gehabt habe, welchen die neue Stellung der Curie
zuͤr Regierung des Deutschen Reiches nicht werde entgehen können.
DSollte mit diesen Besprechungen vielleicht zusammenhängen,
was ber Beruner Post“ aus Rom telegraphirt wird, daß nam ⸗
lich ein Vertrauensmann des Papstes in geheimer Mission unter⸗
wegs noch Deutschland sei? Möglich, daß die Curie fürchtet, in
dem von ihr heraufbeschworenen Kampfe den Kürzeren zu ziehen,
and deshalh einzulecken versuchen will.
Der Andrang zu den preußischen Unteroffigziers sch u
ea i dieses Jahr so bede kend, daß man mit dem Plane um⸗
Frankreich. I
Paris, 18. Mai. Die Kommission für die Befreiung
»es Landesgebietes“ hat gestern beschlossen, der Regierung anzu⸗
rathen, für die Drei⸗Milliarden · Anleihe die Form von Qbligationer
zu wählen, die in ciner Frist von spätestens 25 Jahre eingelös
werden sollten. Die Regierung war bekanntlich bisher der Ansicht,
daß es am Besien sei, die für die ersten zwei Milliarden gewählt
Emission fünfprozentiger Rententitel auch für den Rest beizubehal—
en; das Gnutachten der Kommission dürfie an dieser Intenlion
—ER
Paris, 2850 Mai. Hiesige Blätter theilen mit, daß di
deutsche Regiernng sich erboten habe, gegen Zahlung einer Milliarde
usles zu raͤumen, außer Belfort, Rheims und Nancy. Gutunie——
ichteterseits wird diese Mittheilung als gänzlich erfunden bezeichne
0 Brmirqdtee
Kandel, 20. Mai. Vor einigen Tagen ereignete es sih
daß der an der Haupistraße dahier wohnende Wirth zum „Stern
'n seinem Keller einen höchst bedeutenden Fund an Gold urd
Silbermünzen machte, von welchen viele aus der Mitte des 17.
Jahrhunderts siammen. Der ganze Fund wurde auf nicht wenige
48 1750.000 fi. geschätzt. ¶ ESudpf. W)
üeber die Ursachen der bekannten 1890 n —XV
der pfäalz. Rekruten läßt sich ein Lehrer im Kurier! fol
jendermaßen vernehmen: „Das wirksamste, vielleicht allein virh
ame und auch von der Bezirkslehrerversammlung Grünstadt⸗ Dürl
jeim als solches bezeichnete Mittel dürfte darin bestehen: mil
rafe nicht, wie bisher, das Wissen, und belohne nicht, wie bishen
Zie Unwissenheit. War aber Dieses bisher nicht der Fall, inden
nan Besser⸗Unterrichte zu Unteroffizieren ernaunte und ihre vole
Präsenzzeit dienen ließ, die Nichtswissenden aber, als zu dumm
zieser Charge, und überhaupt weniger zu gebrauchen, schon in
— Urlaub entließ? Nun
‚erfahre einmal in enlgegegengesetzter Weise, gebe Besser · Unterrih
en nach zwei Jahren Urlaub — man hat ja auch die Einjabrign
— halie dagegen die mangelhaft Unterrichteten ihre volle der
Jahre unter der Fahne! Sollte man nicht annehmen dürfen, di
neisten jungen Leute würden unter diesen Umstaänden darauf be
Jacht sein, diejenigen Kenntnisse sich anzueignen, die zur —A
iner Prüfung erforderlich sind ) Und erst die Valer Wurden si
ucht ihre Soͤhne, wenn nöthig, mit Gewalt in die Fortbildungh
Dule irciben und da, wo solche nicht bestehen, zur Errichtung du
eiben mit Freuden Kredit im Gemeinde ˖ Budget eröffnen? wirl
ihnen doch — malertiellet Vortheil!! Die Lehrer können troß ell
Lerordnungen bei unregelmäßigem Schulbesuche nur wenig
zerminderung des bohen Prozentsatzes magelhaft gebildeter Rritu
zeitragen, können sich höchstens durch gewisseuhafte Eintragung
Bersaumnisse den Haß vieler Gemeindebürger — wenn auch i
serade der dernüftigeren — zuziehen. Moͤchte darum tgl. Reyn
ing darauf Bedat nehmen, daß in oben bezeichneter Wes n
nal vorgegangen wird; vielleicht dürfte hterdurch am ehesten /
jolfen sein.“
pDie in der Nacht vom vorigen Freilag auf Samstuo