Full text: St. Ingberter Anzeiger

Sl. Ingberler Anzeiger. 
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der St. Fagberter Anzeiger (und dat mit dem Hauptblalle verbundene Unterhaltungsblatt, mit deß Dienstagte, Donferziagß- und Sonmagt 
immer) erscheint wochentlich vie ren al: Dienvta g. Donkdeir Stag, Sams kag und Sonntag. Abonnementsyreis vierteljahrig 42 Krir.j oder 
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Donnerstaa, den 202 Iuni ·· 872 
Deutsches Reich. sprechender Weise zu vergrößern und einen Centralbahnhof mit 
Derlin. 109. Marz. —— einer Front von 790 Meier Lange zwischen dem Weißenhurmthor 
idilich heute durch Staatsminister Deibrüd.5 und dem Kronenburgerthor anzulegen. — Nach der Elber. Zig⸗ 
Berlhin, 19. Juni. Die „Provinziälcotrespondenz“ sagt hätte die Cetrunmsfraction des Reichgtage veschlossem die von den 
hei Besprehüng der Verhandlungen-der Reinsregterung mit Faanis Herren Windthorst, A. vteichenspesger uͤnd Schutz (Taͤubetbischofs⸗ 
reich2 Die franzofifche Regierung vußette fürzlich vhertraͤulich den heim) in der Debatte über die Verlangerung der Dictatur in Elsaß⸗ 
—2 — Erreichung der irühczen Käumung der franzöfischen Lothringen Zehattenen Reden in · deutschet und hränhösischer Sprache 
hebielstheile über die anzubietenden figgnziellen Garantien unter drucken und im Reichslande in — von Exemplaren ver⸗ 
deilweiser Beschleunigung der noch 2 ñusstehendein Zahlungen in heilen zu lassen. Die Partei will sich als die einzige Fursprecherin 
berhandlung zuetreten. Die denischen Regierungen sind diesem der angeblichen Interessen des Reichslandes hinstellen und zugleich 
Hunsche bereitwilligst entgegengekommen, haupt sächlich, um daͤdurch dafür sorgen, daß in. Elsaß Lothringen zu dem politischen Zwiespali 
uit zu geben von ihrem Vertrauen zur Polit.l der gegenwärtigen auch der confessionelle hinzukonmt J 
ranzͤsischen Regierung. Auf Grund der in den jeßten Tagen F England. 
n Paris stattgehabten vorlänfi en Besprechungen sind bestimmte‚ London, 15. Juni. VDer Fürst umd die Fürstin Met⸗ 
horschläge Frankreichs zu erwarten.“ Die Verhandlungen werden der n ich wurden gestern vom Ex⸗-⸗Kaiser Rapolhe o n in Chisel· 
n Paris geführt. hurst empfangen· N. fr. Priy 
Berhin. Ein vom 10. Mai, dem Jahrestage deß Frank ⸗ Italien. — 
urter Friedens, datirter Aufruf, unterzeichnet von einer großen Die „Gazzetta d' Italis“ richtet folgende Worte an die deutsche 
Anzahl kirchlich und patriotijch gesinnier Männer aus den ver⸗ Vresse:„Die zarten Räcksichten, die lrebevosle Aufmerlsamkeit, die · 
chiedensten Ganen Deutschlands, erneuert die schon im vorigen zielfachen Freundschaftsbezeichnungen, welche der Jaiserliche Hof von 
Jahre mehrseitig ergangene Aufforderung den 2. September, den Deutschland jeden Tag unseren Fürsten spendet, findet ein getreues 
dag von Sedan, zum großen Nationalfesttage Deutschlands zu ẽcho in der Berliner Presse. Außer den Ulnnamontanen, den 
bestinmen und in Stadt und Land durch Vermittelung geeigneter, wigen Feinden Italiens mid des Fortschritts, stimmen alleanderen 
ille Parteien und Corporationen umfassender Comites ein Volksfest Parteien in ihren Blättern darin überein, die Sotidarität, : ja die 
t jenen Gedenktag vorzubereiten. Identität der Interessen, welche Italien und Deuischland verbinden, 
Die Königin⸗Mutter von Bayern trifff am 18. d. M. hervorzuheben. Wir würden nie enden, zwenn wir in unseren 
Mittags 12 Uhr 40 Minuten mit der Anhalter Bahn zum Besuch Spalten die herzlichen Worte, die freundlichen Gruße Viedergeben 
am hiefigen Hofe ein und wird bei der Aukunft auf dem Bahnhofe wollten, die uns täglich die Zeitungen. aus Berlin Üdersenden. 
vom bayerischen Gesandten, Perglet von Perglas, dem Ceremonien- die italienische Presse, welche empfänglich für soiche Veweise der 
neister Baron v. Rosenberg, dem Generallieutenant und Comman⸗ Sympathie ist, gibt sie mit unmittelbarem Gefühlausbruch wieder; 
danten v. Schwarzloppen und dem Polizepräsidenten v. Wurmb und indem sie der öffentlichen Meinung der Halbinsel Ausdruck 
mpfangen werden. Von dort aus begieht sich die Königin in ziebt, daukt sie dem deutshen Hofe, dem deutschen Voik,“ dem Heer 
jereitgehaltener Marschallscquipage direct ngache dem Potsdamer und der Prisse für den Empfang, der dem prinzlichen Paare, das 
hahnhofe, woselbst der Katser zur Begrüßung anwesend sein wird. wir mit gutem Recht verehren, dereilet wurde“ 
die Abreise nach Pot-dam erfoigt sofort per Extrazug, und nimmt Amerika 
ie hohe Frau während der Dauer ihres Besuches am Hofe im“ Boston, 18. Juni. Das Wusikfest ist gestern durch Hru. 
Drangerie · Gebdude bei Saussonci. Wohnung. — (Ist bereits am Bauks feierlich eröffnee worden. Der Chor war aus 16,000 Per⸗ 
8. d. Mittags dort angefommen.) onen, das Orchester aus 1300 Instrumenten zusammengesetzi. 
Einer Wiener vfficiösen Mittheilung zufolge wird den Dele- Die Zahl der Zuhörer belief sich avf 30,000. Gilmore“ nub, 
jatidnen nun doch ein Rothbusch vorgelegt werden, was in⸗ Strauß dirigirten. 
wischen, nach den gefallenen Andeutungen, kaineswegs voluminds 
sein dürfte. Augenscheinlich will Graf Andrassy nur eine formelle — Vermischtes. —A— 
pflicht dem eingebürgerten Usus gegenüber erfüllen, hat aber nicht 4Die „Platz. Post“ schreibt aus St. In gbert, 16. Juni: 
die Absicht, ein Bild seiner Politik zu entwerfen. Deutlicher, deute hat sich hier ein FRantosal⸗Zweigderein des Lan— 
teint man jedoch, als dies durch Hunderte von geschriebenen und eshilfsvereins und der Ka ser Wilhelms⸗Stiftung kon⸗ 
edrukten Depeschen geschehen könne, hätte Graf Andrassy mit der tituirt, nachdem bis jetzt in der hiesigen Stadt und ini Kantone 
tzt offiziell zugestandenen Eatrevue des Kaisers Franz Josef mut hon an 200 fl. jährliche und nahe 8000 fl. einmatige Beitrage, 
daiser Wilhelm die Grundzüge seiner Politik in lapidaren Umrissen »tztere besonders don der Famili⸗ Krämer, gezeichnet, sind. Der 
ingestellt. In Wien ist man der Ansicht, daß für die von Au⸗ ruͤher hier bestandene Hilfsverein für verwundete Soldaten hat fich 
srassy mit allem Nachdruück verfolgte Politik einer entente cordiale chon früher aufgelsst, dessen Vorstand krat jedoch in der Person 
wischen Oelterreich Ungarn und Deuischland er auch ohne jede des Hrn. Landrichter Kieffer wieder an die Spetze des neuen 
hönfärberische: Rorhhuchdepesche auf die volle Zustimmung in den Vereiuns, in dessen Ausschuß außerdem noh die Herten Heinr. 
delegatinen rechnen künne, und daß es gewiß sei, daß diese dem Zr imer, Bergmeister Kamann, Pfarrer Krieger, Dr Bartholoma, 
Zusammentritt der Delegationen vorangehende Entrevue von dieser Verwalter Eifler und Kaufmann Jos. Brer gewählt wurden. Das 
—X mit Kundgebungen größter Sympathie sür diese Politif hier neu entstandene kathol ische Kärsino scheint sich fur die 
atificirt werden werde. Wie neuestes in Wien verlautet, wird Zwecke des Hilfsvereins und der Wilhelmsstiftung nicht besonders 
et Kaiser mit großer Suite in Verlin eintreffen, und bezeichnes/ u ineressiren oder interessirt zu werden, was übrigens nicht zu 
dan es als gar nicht unwahrscheiulich, daß mehrere Mitglieder der berwundern ist. Es wird anderwarts ebenso gehen. 
laserlichen Faͤmilje (Erzherzog Karl Ludwig und Aldrecht) den AIn der Gemeinde Steinbach, Kanton Wild mohr, ist 
selben begleiten werden. — die Klauæensse uch e unter dem Rindvieh a 6gebro hen. Maßregeln 
Fulda, 15. Juni. Das Gerücht von einer alsbald'gen zut Verhütung“ einer Verschleppung sind gerroffen. — Fur die 
—XX Konferenz der preußischen Bischöfe in hiesiger Stadt dielen in Steinbach wohnenden Viehgändler ist Dies gewiß keine 
we Anlaß der Namzanowskuschen Angelegenheit tritt jegt immer geringe Kalamität. u Pf. Post.) 
bestimmter auf; man will sogat wissen, daß die Einladung hiezu F Sicherem Vernehmen nach soll das 20. Jahresfest des 
hon mittels eines Circularschreibens erfolgt jei. (Fr. J). pfätzischenHauptvereinsder Gusta o, Adolph⸗ 
7 Straßburg, 15. Juni. Das „Wochenblatt“ will wissen, Stiftung Donnerstag den 18. Juli in Rocken hausen 
zaß man mit dem Gedanlen umgebe, den Babnhof in zweckent⸗ gefeiert werden. Am Vorabende wicd die berathende Versammlung