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Ing berter Anzejger (und das mit dem Hauptblatte verbundene Uaterhaltungsblatt, mit der Dienstagt- Donnerstags⸗ und Sounkagt
rricheint wöchentlich vie rn al: Dienstag, Donner 3ztag, Samstag und Sonntag, Abonnemenlspreis vierteljahrig 42 Krur. oder
V 12 Silbergr. Anzeigen werden mit 4 Krzr. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnet. J IJ
144. Sonntag, den 21. Juli 1872
u, J
d VDeutsches Reich.
getunchen. Die Blessirtenträger und deren Unterofficiere
BZulunft anstatt der weißen Armbinden mit dem rothen
angthe Binden am linken Oberarme als Erkennungszeichen
zrlin. Bei einem Theile der hiesigen Garnison ist vor
der as neu aptirte Zündnadelgewehr eingeführt worden. Die
Schießversuche haben ein günstiges Resultat, namentlich
ꝛ Distanzen, ergeben. Der Vortheil des neuen Gewehrs
ann dahin koustatirt, daß durch die Stellung des netien
ry 400 - 1200 Schritte Kernschüfse abgegeben werden,
ein früheren Zündnadelgewehr nicht der Fall war.
Darmstadit, 16. Juli, schreibt man der „Pf. 3.“
rüchte zufolge wäre der Großherzog von Hessen im Be⸗
nit einer Tänzerin morganatisch zu vermählen. Der
wist 64 Jahre alt und seit längerer Zeit Wittwer. Be—
x8* er in kinderloser Ebe mit der baherischen Prinzessin
er ältesten Tochter Königs Lrdwig J. vermählt.
n, 18. Juli. Der vierwöchentliche Strike der Berg⸗
sigen Bezirk nähert sich seinem Ende. In den Zechen
„Charlotte,.“ „Humboldt,“ „Himmelsfürst,“ „Prinz
ens Steingatt,“ „Prosper“ und „Dahbusch“ ist die ge—
gschaft, in vielen anderen Zechen die Mehrheit der
D0. wieder angefahren. Die Hälfle der. gesammlen beim
8. Aigten Bergleute hat die Arbeit ohne irgend welche
gewu.sAlgten g
bie ens der Gewerkschaften wieder aufgenommen.
Spe i. Juli. Der „Lloyd“ meldet officiöss: Andrafsh
Rog Vstsls den Jesuitismus einzuschränken, ohne übrigens
h Htichtschnur zu nehmen. Iß anhee
aoo Spanien. * 1
üd, 19. Juli. Als das Königspaar diese Nach
aus dem Garten Buen Retirs nach dem Palast zu⸗
urde von fünf in der Arsenalstraße postirten Indivi⸗
döniglichen Wagen geschossen, das Königspaar in—
osv troffen. Einer der Attentäler wurde getödtet, zwei
n. Die Entrüstung ist allgemein. Die Ruhe wurde
lick gestört. —D——
Amerika.
bortt, 18. Juli. Dte Indianer haben in Texat
valtthaten verübt. (T. N)
‚enauen Zusammenstellungen schließt die diesjahrige Ernte für er⸗
steren Ort mit einem Ertrag von' 4435 Centner“ und einer Ein⸗
nahme von 25,734 Gulden ab ; bemerlt. muß noch werden, das die
dirschen verhältnißmäßig billig waren. Dieselben werden meistens
von Händlern aus Rheinland und Westphalen angekauft, die sie
vieder an Unterhändler absetzen. Fur Weisenheim werden sich die
Finnahmen noch um die Hälfte höher stellen. Akso immerhin ein
Besammtumsatz von circa 60,006 fl, eine heilsame Medizin für
'olche Orte. J
7Germersheim, 17. Juli. Heute früh erschoß sich hier
ein allgemein geachteter Sergeant des 5. Infanierie⸗Regiments.
Was den Mann, der den Feldzug mit Auszeichnung mitgemacht
jatte-— er trug die Verdienstmedaille und das eiserne Kreuz —
u diefem traurigen Schritt bewogen hat, ist zur Zeit nicht be—
annt.
Rappolt Sweiler, 10. Juli. Seit vier Tagen gehen
aͤglich fünfzehn langgestrekte kupferne Kanonen auf der Eisenbahn
jier durch. Auf dem Wagen liest man .Belfort“. Alle sind pracht⸗
»olle 16pfündige Hinterlader, welche eben erst aus den Kanonen⸗
gießereien von Spandau hervorgegangen find.
7 Aus Habsheim wird der „Neuen Mülhauser Zeitung“
zeschrieben: Vergangene Woche befand fich hier ein französischer
Beschäftsreisender, welcher Champagnerwein verkaufte. Seine Con—
zitionen waren ebenso orginell, als einladend, sie lauten: zahlbar
nicht früher, als Zeit, wo Elsaß ;Lothringen wieder französifch sein
vird. Diese Zahlu ugsbedingung wurde, von Reisenden auf dem
Bestellzctiel unterzeichnet, wee sichs gebührt. Natüurlich machte der
Mann aus der Champagne die flottesten Geschäfte, er verkanfte
grotze Quantitaͤten zu den besten Preisen. Janeiner Wirthschaft
machte nicht nur der Wirth, sondern auch der Hausherr eine an⸗
ehnliche Bestellung. Wenn ich es erlebe, daß der baftellte Wein
hzier eintrifft, so werde ich mir erlauben, Sie, Herr Redakteur, zu
einem Besuch in Habsheim einzuladen, um diesen ganz aus⸗
nahmsweise billigen Cbampagner zu kosten. Auch wilt ich mich
verpflichtet haben, das ganze Personal Ihrer Druckerei damit zu
regaliren.
In Stra ubing mußten mehrere Zigeuner eine ihnen
wegen Landstreicherei zuerkannie Arreststrafe absitzen. Da zu der
Geselllchaft aber auch ein Bär gehört und man diesen doch nicht
auch „brummen“ lassen konnte, so mußte einer der Zigeuner,
während die anderen saßen, bei Bruder Betz bleiben, und dann
seinen Antheil nach⸗ Ibrummen.“ IJ
Bertha Weiß, jene berüchtigte Hochstaplerin, die sich
eine Zeit lang in Mannskleidern umhertrieb und unter dieser
Maske allerhand Schwindeleien berübte, scheint nach ihrer im vo⸗
rigen Jahre erfolgten Entlassung aus dem Kreisgerichtsgefängnisse
ju Conitz nicht nach Amerika ausgewandert zu sein, wie sie da⸗
mals beabsichtigt hatte, sondern ihr altes Geschäft auf dem eurd⸗
päischen Continent mit ungeschwächten Kräften fortzusetzen. wie eine
aus Bern in Berün eingelroffene Nachricht vermuthen' läßt. Nach
jem dortigen „Intelligenzblatt““ hat diese Dame nämlich vor Küre
em das fromme Einsiedeln zum Schauplatz ihrer That auserwählt.
Schon mehrere Monate, erzählt das genannte Blatt, hielt sich ein
unger, kleiner bartloser Mann auf, der sich etwas pompöz Le⸗
»oeuf“ nannte. Er war zwar kein Verwandter oder Abtömmling
eines Namensvetters, des französischen Ex-Kriegsminister blamirten
Angedenkens, sondern ein schlichter Buchbindergeselle, ein fleißiget
Arbeiter und guter Gesellschafter, und was noch mehr war, eine
inscheinend fromme Seele. Als Mitglied des katholischen Gesel⸗
envereins spielte unser Lebodeuf auch Theater und wußte sich no⸗
nentlich auch in Frauenzimmerrollen den ungetheiltesten Beifall zu
erwerben. Vor einigen Tagen nun war unser Leboeuf verschwun⸗
)en, verschwunden mit Haut und Haar, mit sich nehmend sein
und seiner Nächsten Eigenthum und zurücklossend derschiedene un—
dezahlte Schneider, Schuster- und andere Conti. Und was war
)ieser Leboeuf? Weder ein Ochs noch ein Mann, sondern nach
allen Indicien ein Weib, ein wirktiches, leibhaftiges Frauenzimmer,
VRer nii ssch te 6.
brücken, 17. Juli. (Altkatolisches) Eine Ent—⸗
eschäfn Regierung der Pfalz dispensirte dieser Tage
Hemden Bymnasiasten, dessen Voter dem Altkatholizismus
dem an der. Studienanstalt ertheilten Religionsun⸗
vs Bedingung, daß er den nothigen Unlerricht mn—
u Vehe 16. Juli. Der Vorschußverein Kusel ist nun
weischlahsgestrige Generdiberfunhin hat das vom Komite
edem Mitgliede zugestellte Statut nach Abänderung
für weis uigeheißen und dann die Wahlen dorgenommen.
aß Stuhfür hautern. Die Zahl der Aussteller beläuft
r. Veiten ddie meisten davon, 191, kommen auf die zwölfte
3. Ige; Maschinen, landwirthschastliche Geräthe, Wa—⸗
Ellen dan und Metallwaaren), dann die fünfte Gruppe
tücher, deen und Kurzwaaren) mit 141,* und die sechste
Stud fi. Stick ˖ und Strickwaaren) mit 1837 Ausstellern;
Stud ., auf die dreizehnte Gruppe (Feuerwehrgeräthe.)
mull Ji Franten Belohnung.) Speier, 12. Juli. Aus
5 die dtelegraphisch an die hiesige Sicherheitsbehoͤrde ge
* lbst am 1. d. M. eine Summe von 185,000
graue Ahen Bankbillets à 1000 Franken gestohlen wurde.
ch, Lederlemittelt, erhaͤlt die vorstehende Belohnung.
heim und das benachbarte Weisenheim a. S.
su den bedeutendsten Kirschenorten; es wird
aterefssiren, Näheres darüber zu erfahren. Nach
s mir
zu ver