Ht. Ingberter Anzeiger.
er Si. Faaberter Anzeiger (und das mit dem Haupiblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit ver Dienclans⸗, Vonneretags⸗ und Sonntag
camer) erscheint wochentlich vi er nn al: Dien stag, Donnerstag, Samstag und Sonntaag. Aoonnementspreis vierteljährig 42 Krzr. oder
12 Silbergr. Anzeigen werden mit 4 Kruir. die dreispaltige Zeile Blaltschrift oder deren Lanm verechnet. V
4120. 2* Donnerstag, den 1. August 1872
Deutsches Neich.
Manchen. Der König sendet dem General Adsutanten
zeneral v. d. Tanen an die Landesgrenze, um den deutschen
raifer zu empfangen und durch Bayern zu gelxtiten.
In Karlsruhe wird vom 23.-28. Sept. die 16. Ver⸗
inmlung deutscher Architekten und Ingenieure stattfinden. Staat
ud Kommune bereiten großartige Festlichkeiten vor.
Berlin, 30. Juli. Nach den neuesten Berichten aus St.
kelersburg trifft Kaiser Alexander um dieselbe Zeit hier ein, in
zelche auch der Besuch des Kaisers Franz Joseph am hiesigen
dniol. Hof fallt.
Berlin, 30. Juli. Die Zeichnungen auf die französische
inleihe betrugen in Norddeutschland 413 Milliarden, wovon 342
illiarden auf Berlin kommen.
Da man gegenwärtig in den höheren geistlichen Kreisen mit
er Frage der Civilehe sehr beschäftigt ist, hat man es sich ange⸗
egen sein lassen, aus allen Ländern Deutschlands eine Zusammen-
ellung über Civilehen anzufer:-igen. Aus den Berichten der badi—
hen Diöcesansynode geht hervor, ddaß in Baden die Civilehe sich
ehr schnell Bahn gebrochen. Es sind in Mannheim von 95 evan⸗
elischen Paaren nur 65 kirchlich getraut, in Pforzheim unter 244
daaren 9 nichk kirchlich getraut. en Kaclsruhe fanden sich unter
43 getrauien Paaren aller Bekenntnisse 48 nicht kirchlich
xrbundene.
Pest, 26. Juli. Dem ungarischen Lloyd wird ans Wien.
eschrieben, daß Kaiser Alexander die Einladung des Erzherzogs
Bilhelm zur Weltausstellung daukend annathzm. Für seinen Aufent
zalt ist ihimn die Auswahl zwischen zwei Lustschlössern' freigestellt
vorden.
Linmz. 29. Juli. Heute Nacht wurde von einem kler i⸗
alen (ultramontanen) Pöbelhaufen ein Attentat auf Frau
dunzinger und deren Tochter Anna versucht. Die Frauen
zurden aufgefordert, die Thüre zu öffnen und sich zu P. Gabriel
begeben. Als sich mehr Pöbel angesammelt hatte, wurde den
‚rauen mit dem Einschlagen der Thüre und mit dem Todtschlagen
edroht. Anna Dunzinger gelang es, zu flüchten und Polizei zu
equitiren. Weitere Angriffe befürchtend, übersiedellen die beiden
zrauen noch in der Nacht unter polizeilicher Bedeckung in das
zasthaus „zur Stadt Frauffurt“. (Deutsche Ztg.)
Frankreich
Paris. Von den wegen Betheiligung am Aufstand der
* zum Tod Verurtheiiten sind bis jetzt 15 erschossen
orden.
Versailles, 30. Juli. Der Finanzminister theilie der
dationalversammlung mit, die Subscription auf die Anleihe habe
Inn Milliarden ergeben, ohne die Resultate einicer Zeichnungs⸗
ellen, welche noch uünbetfannt seien, mitzurechnen.
ichreiben des Festcomite's zur Feier des 6. Auqust in Saarbrücen.
dor, worin von demselben die hiesige Stadivertretung nebst Bür—
zerschaft zur Theilnahme an der beabsichtigten diesjährigen patrio—
ischen Fiier des genannten Tages ergebenst eingeladen werden.
„Eine ganz besondere Veranlassung. sagt das Einladungsschrei⸗
zen, den 6. Angust festlich zu begehen, bietet die Einweihung der
Denkmale, welche die am Spicherer Berge im Kampfe gewesenen
Regimenter ihren gefallenen Kameraden errichtet haben und hegt
insere städtische Vertretung, sowie die Bürgerschaft die Absicht,
jereint mit den schon angezeigten Mililärdeputationen den Manen
der gebleebenen Helden den schuldigen Tribut der Dankbarkeit und
der Erinnerung darzubringen.“
Mitbürger?!?“
Sollen wir noch hinzu fügen, daß wir dieser Einladung
Folge kisten müssen? Daß es unedel und pietätlos
väre, wollten w ir von St. Ingbert uns an der Feier
)»es 6. August nicht den regsten Antheil nehmen ? Wocenlang von
eindticher Invasion bedroht und in dem beängsftigenden und er⸗
zrückenden Banne der Naähe des Feindes, sollten wir doch nicht,
vie unsere Nachbarstadt Saarbrücken, die Le den u d Schrecknisse
dves Krieges innerhalb unserer Mauern kennen lernen. Wir wurden
sor der Civilisation der großen Nation mit sammt ihren Turcos,
Zprhi's und Zephyr's benahrt und durften, so zu sagen, mit dem
Schrecken davon kommen. Alles dies Dank? dem löwenmuthigen,
odesberachtenden Vorgehen der deutschen Krieger am 6. August
876, durch welches sie den übermüthigen Feind von fast unein⸗
aehmbaren Höhen herab warfen und aus unserer Nähe und dvon
der deuischen Grenze verttieben. Aber vieles Blut floß und man—⸗
hes Leden erblich an diesem Tage in der heißen Arbeit für uns.
Sollten wir das je vergessen ? Nein! und drum, Mitbürger, am
Dienstag auf nach Saarbrücken zur Feier des 6. August um auf
der Wahlstatt, an den Gräbern und Denkmalen der gebliebenen
Helden. ihren Manen den schuldigen Tribut der Tankbarkeit und
der Errinnerung darzubringen!“
F—3weibrücken, 31. Julßt. Gestern Nachmiitag wurde
m Bach an der großen Schleuße die Leiche eines jungen Mannes
nufrefunden, der längere Zeit als Knecht hier thätig war. Kurz
yorher gefallene Arußerungen desselben lassen auf einen Selbstmord
chließen, als dessin Ursache gerüchtweise angegeben wied, daß der
aglückliche mit seinen Heiratüspapieren nicht in's Reine kom⸗
men konnte.
fHeidelberg, 28. Juli. In einer heute hier abge⸗
halten Bersammtung don Buchdruckereibesitzern der
vayerischen und badischen Pfalz sowie aus Rheinhessen wurde auf
Hrund der Beschlüsse des Leirziger Buchdruckertags ein Kreisver⸗
hand unter dem Mimen Qreia Miala“ denildet.
—
Der Bezirksgerichtsrath Eugen Schmidt zu Zweibrüken wurde
um ersten Staatsanwalt am Bezirksgerichte Kaiserblautern befördert.
F. X. Temes verantwortlicher Redacteur.
dermischtes.
St. Inabert, 31. Juli. Uns liegt ein Einladungs-—
J
Bekanntmachungen.
Preisevertheilung an der
Lateinschule betr.
Zu der am Samstag den 3. Augnst
lachmittags 3 Uhr im Saole des Herrn
berhauset stattfindenden Preisever⸗
beilung werden die Eltern u. Freunde
t Jugend hiemit geziemendst eiugeladen.
das Äahere besagen die Fessprogramme.
Jahresprogramme werden in der Preise—
eitheilung selbit ausgegeben werden.
Dos Qöniel. Subreklorat
Streuber
xX
Taazwillige Feuerwe⸗
Am nächsten Sonn—
tag soll bei
aünstiger Witterund
u Wald?
n Mühlenthälchen
gehalten werden. Die
viesige Bergmusik wird unter persenlicher
Leitung ihres Musikmeisters Hr. Sonmn⸗
dang Concertmusit spirlen.
Entroͤe 293 Sgr.
Peter Weißgerber ist zum Wirih
estimmt und wird gutes Bier (auf Eis)
»er Schoppen a 6 tr., sowie schmackhufte
FEßwaagren liefern.
Alle activen und passiven Mitglieder, so⸗
wie Gönner und Freunde der Feuerwehr
werden dazu höflichst hiermit eingeladen.
Zusammenkunfßt zum Abmarsch um 32 Uhr
bei Metzger Carl Schwarz.
St. Ingoert, den 80. Juli 1872.
Der Verwaltungsrath.
Zonntag den
4. August
Tan z⸗
musik
CeortFona—