unter den Rednern die erste Stelle ein; er hat auch in dieser täten trosten, — die Weltgeschichte wird ihren Gang gehen, ohit·
Session nicht weniger als 94 Mal das Wort ergriffen. Von den sich nach Pater Bekx und Consorten zu richten!
ibrigen Abgeordneten sprachen Frhr. v. Hoverbech 66, v. Benda Es scheint, daß auch Oesterre ich jetzt eine energischere
und Grumbrecht je 52, Dr. Windthorst (Meppen) 51, Miquel Haltung gegen die Jesuiten anzunehmen, gesönnen ist. Wie vam?
38, Richter 88, Kannegießer und Dr. Wagner (Altenburg) je 31, sich ein hiesiges Blatt aus Wien erfahren haben will, wäre dhe
Schmidt (Stettin) 29, v. Kardorff 26, Frhr. v. Bedlitz-Neukirch allgemeinen Instruction an die Statthalter betreffs der Jesullensh
25, Dr. Löwe 22, Dr. Braun (Gera) 20, von Bernutih, Dern- dereits eine NachtragsInstruction gefolgt, welche die Weisung ent g⸗
zurg und Dr. Reichensperger (Crefeld) je 18, Lesse 17, Frhr. v. halte, in allen Fällen, wo das Fremdengesetz in präciser Weiße
Dornberg, Dr. Ewald, Frhr. v. Patow, Ackermann und Dr. Bam- hestimmte Maßregeln gegen die Ordenswilglieder autorifirt che
jerger je 16, Dr. Mohl. v. Malliuckrodt und Dr. Schleiden je vorschreibt, von jeder vorläufigen Berichterstattung abzusehen undan
15, Graf v. Pittberg 14, Schulze, Dunker, Dr. Kapp und Dr. diese Maßregein ohne Verzug und ohne jede weitere Rücksichtnahm
Bants je 13, Dr. Römer (Württemberg) 12, Mosle 11, Dr. in Anwendung zu bringen.
Wolfffon, Dr. Bähr, v. Behr, Dr. Gneist und Dr. Meyer (Thorn) Mainz, 12. Aug. Wie das „M. J.“ vernimmi, ist gestern
e 10, v. Wedell-Malchow, Frhr. v. Los, Dr. Lamey u. Bernards bei dem hiesigen Kreisamt ein Erlaß der großherzoglichen Regier·p
e 8 Mal. Außerdem haben 7 Abgg. je 8 Mal, 6 je 7, 6 je' ung eingelaufen, welcher in einer dem Erlosse der preußischen Regietaen
3, 13 je 5, 8 je 4, 16 je 3, 15 je 2 und eudlich 51 Abgg. je ung gleichlautenden Form die Anwendung des Gesetzes vom 400
lMal gesproche. Juli d. Is. auf die tier wohnenden Jesuiten verfügt. (Das Mairnve
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zeraus, daß die 42 Milliarden, welche auf die französissche nicht — die hefs. Regierung sei vom Reichskanzleramt zu dieser f
Anleihe gezeichnet worden sind, nichts weiter waren, als das „Polizeimaßregel“ gedrängt worden.) pill
zänzende Borquet, mit welchem das Kunstfeuerwerk der Anleihe Der Notariatsverein für Deutschland und Oesterreich haͤlkn
ur Freude der naiven Masse zum Abschluß gebracht worden. Wie eine diesjährige ordentliche Generalversammlung gelegentlich detßs
zie bunten Flimmer des Feuerwerks nichts zurücklassen, als un⸗ Juristentags zu Frantfurt am 29. August.
cheinbare Asche, so droht sich auch wenigstens ein Theil der Mil— Wien, 14. Aug. Gutem Vernehmen nach wird der Kaiser
iarden in werthlose Maculatur zu verwandeln. Um möglichst Wilhelm, wenn er Gastein verläßt, Ischl besuchen, um von derndi
diel ausländisches Geld und Papier zu erhalten, hatte man die daiserrin von Oesterreich persönlich die Zusage einzuholen, daß siesde
fremden Banquiers unter sehr güustigen Bedingungen zur ofsiciellen in der Begleitung ihres erlauchten Gemahls nach Berlin kommen—
Annahme von Subscriptionen ermächtigt, jedoch nicht von vorn- verde. (Krlsr. 3.)
zerein ausdrücklich die Bedingung gestellt, daß die ersie Einzahlung Frankreich.
nur in Baarwerthen oder in discontirbaren Wechseln erster Klasse, Paris, 12. Aug. Graf d'Harcourt, der französische Bo—
die von der deutschen Reichskasse angenommen werden, erfolgen chafter in London, hat sich nach Trouville begeben, um mit Hen
»ürfe. Die auswärtigen Banquiers legten das Schweigen des Thiers über die Revision des Handelsvertrags mit England zu
Ministers natürlich zu ihren Gunsten aus und, augespornt durch konferiren. — Wie verlautet, hat die Regierung die Absicht, medi ·g
die ihnen bewilligte Provision von ꝛ Procent, doten fie acht rinische Fakultäten in Nanch, Lyon, Bordeaur, Nontes, Lille un'
kdage lang alles auf, unm mit Hilfe äußecster Erleichterungen kolos⸗ Toulouse zu errichten. Seit der Annexion gibt es in Frankrei
ale Zeichnungen zusammen zu bringen. Sie nahmen Zeichnungen aur zwei medicinische Fakultäten, nämlich in Paris und Mon
an gegen Hinterlegung von guten und schlechten Werthpapieren vellier.
zegen ernstgemeinte oder gegen Gefälligkeits Wechsel und sogar ge⸗ Paris, 13. Aug. Eine heute im Finanzminister ium aus⸗
zen einfache Contocorrent-Belastung. Erst nach langer Verzöger- zebrochene Feuersbrunst wurde zwar rasch gelöscht; doch wurden
ung sandte, wie die „Sirßb. Ztg.“* erführl, Hr. Goulard das nehrere Personen getödtet, und es verbrannten eine Anzayl Schul⸗
Tircular ab, in welchem erklärt wurde, daß der französische Staats dentitel; der materielle Schaden ist unerheblich. „Ordre“ und
chatz nur dielenigen Subscriptionen als gültig annehmen werde, „Opinion uaionale“ führen Beschwerde über umfassende Festungs
velche ihm überwiesen würden, begleitet von der ersten Einzahlung arbeiten, welche die Preußen angeblich in Belfort fortführen. i
iu Metall oder in discontirbaren (nicht fingirten) Wechseln auf (Tel. d. „N.3. e
die großen europäischen Plätze. Dieses Circular aber erhielten Das 88. MarschRegiment, welches bekanntlich am 18. Maͤrza⸗
ziele Banquiers erst am ersten Zeichnungstage, die am weitesten 1871 bein. Ausbruch der Pariser Insurrection zur Communet
entfernten sogar erst am zweiten, und es kam also zu spät, um iberging, wird nach Afrika versandt. Das alte 88. Regiment-
)em Uebermaß der Zeichnungen noch Einhalt zu thun. So lam hat sich rämlich geweigert, die Leute des Marsch LRegiments in
enes Resultat zu Stande, über welches Hr. Goulurd selbst sich eine Reihen aufzunehmen.
„gtupéfait ertlärte. Nachträglich aber stellte sich heraus, daß nur England.
22 Milliarden regelmäßig, nämlich den Bestimmungen des Circu- London, 15. August. „Daily News“ bringen ein Tele⸗
ars entsprechend, gezeichnet waren. Aber was thun Sollte man jramm aus Rom vom 14. Aug., wonach Cardinal Antonelli dem
am Tage nach der ersten großartigen Erklärung, nach der seierli- Papste erklärt habe, seine Demission zu nehmen, wenn der Papst ila
hen Danksagung an den „Dieu de l'emprunt“ eingestehen, daß nif der von ihm eingenommenen feindseligen Stellung gegen die m
hie Hälfte der glorreichen Milliarden sich über Racht in dürres talienische Regierung beharre. Die Kirche weide nur gröͤßerem i
daub verwandelt habe? Dies ging nicht, und so werden die klei⸗- deiden ausgesetzt sein, wenn zwischen dem Papste und der italieni⸗
nen,“ wirkliche Anlage suchenden Zeichner, wie man voraussah, die chen Regierung eine Einigung nicht zu Stande komme.
dosten dieses Milliardeuschwindels tragen müssen. Sie haben Schweiz.
hre älteren Reuten vor der Subscription zu einem niedrigen Bern, 14. Aug. Zufolge Ermächtigung des Bundesratht
Tourse verkauft, um die erste Einzahlung zu leisten; jetzt aber jat das Mil tardepartement mehreren eidgenössischen Generalstabs⸗
erhalten sie elf Zwölftel ihres Geldes wieder zurück, finden aber »ffizieren verschiedene Missionen im Ausland übertragen. an .
niltlerweile die Course der verkauften Papiere um 3 bis 4 Procent verden dem Manbdver der Garde bei Berlin, andere den österreicht
zestiegen, und müssen daher bei einer neuen Anlage offenbar Ver- schen Manövern in Thyrol, bei Linz und Klosterneuburg, und an⸗
uuste erleiden. Allen, welche so leichtfertig zur größeren Ehre des dere den italienischen Manövern bei Arona beiwohnen. — Genetal
„Anleihegottes“ das Ihrige beigetragen haben, ist diese Buße wohl derzog endlich wohnte mehrere Tage dem bagyerischen Artillerie⸗ tu
u gönnen. nanöver auf dem Lechfelde bei.
Ultramontane Blätter in Italien wie in Frankreich haben Amerika.
den Auftrag erhalten, das Gerücht auszusprengen, daß de: König Havanna, 12. Aug. In Mexico ist Aussicht vorhanden
von Italien ebenfalls nach Berlin habe kommen wollen, daß er daß Ruhe und Frieden in kürzester Frist im ganzen Lande eintreten
aber von Deutschland sowohl als von Oesterreich abschlägig beschie- Dendoz, Treviuo und Nigrate haben die Amnistie angenommen.
zen worden sei! Natürlich ist hieran kein wahres Wort. König San Francisco, 19. Juli. Die aus Guatemala aud⸗
Bictor Emanuel wird auch ohne seine Gegenwart in Berlin ewiesenen Ordensbrüder sind hier eingetroffen. Die hiesigen Ka⸗
zuf Seiten der hier sich begegnenden Monarchen stehen, wenngleich holiken wollen ihnen zu Ehren ein großes Fest geben, dessen Uebet ⸗
die ,Civilià cattolica“, das oberste der Jesuitenblätter, den Re- chuß den „armen Brüdern“ überwiesen werden soll. — Die Kei⸗
zJietungen von Deutschland und Italien schwarz auf weiß darthut, erin Augusta hat an den kiesigen deutschen sonsul ein Schreiben
zaß die Alliance zwischen ihnen für beide Theile ein gleich großes zerichtet, in welchem sie den hiesigen Deutschen ihren Dank für die
Unglück sei. Was Italien betreffe, sagt das Blatt, so sei die vährend des Krieges bewiesene Theilnahme ausgedrückt. Gleichzeitig
Sache mit Händen zu greifen. Die Älliarce mit Deutschiand habe ibersandte sie das Bild des Kaisers und der Kaiserin, welche
ihm Frankreichs Feindschaft zugezogen, und für letzteres sei es ein dem hiesigen deutschen Hospital überwiesen wurde.
deichses, dem Königreich Italien in einem Athemzug ein Ende zu
machen, ohne daß es Preußen verhindern könne. Deutschland aber
könne durch das revolutionäre Italien ohnedies nur derlieren. —
Mögen sich die Organe des Vatikan immerhin mit solchen Vellei⸗