zeigungen entgegenführte! Wie im Bilde stellte sich darin das damm zum besseren Schutz filr dieselben mit einer 20 Fuß hohen
Verhältniß dar, in welchem unser Land zum Reich seht und —V Mauer umgeben werden. J
ioll, und das wir desto fester bewahren ie je weniger wir Ber lJin— 21. Aug.. Fürst B I18smar E wird, vas fteh
uns vor der Erkenntniß verschließen können, daß jeher —* sung est, der Diei⸗«Kaiser Busammenkunft anwohnen, jSoch-sich unmn.
desß Feichsgedankes immer noch Einflüsse ——— die telbar nach Ferselben noch einige Zeit auf's Landebegeben.
voͤllig zu brechen noch viel Arbeit und Kampf“ sosteyn wird.*Ist Bee r Iin, 21.-August. Die officiöse, Prov? Corresp.“ he⸗
doch in unserm Rachbarlande Bayern von einer VBeränderung —— stätigt, daß der Reichskanzler die Errichtung eines Reichsamtes fit
reichsunfreundlichen Sinne die Rede, die, wenn ausgeführt, an öffentliche Gesundheitspflege bei dem Bundesrathe angeregt haj,
Ende freilich nur zum Schaden des Einzelstaates ausfallen würde, sowie, daß die bezüglichen Vorschläge erst der Begutachiung des
da das Reich in Konfliktsfällen stets als der Stärkere sich erweisen Ausschusses untexliegen, bevor sie dem Bundesxqthe zur Beschluß⸗
wird. Der Empfang, der dem Deutschen Kronprinzen in Würt, fassung zugehen. Die Thätigkeit dieses Amtes, bemerlt das se—
semberg zu Theil geworden, hat übrigens gezeigt, daß bei uns nannte Organ, wicd zunächst jedenfalls mehr eine beohachtende alß
wenigstens — und in Bayern wird es nicht anders sein —, die lachlich in die Verwaltung eingreifende sein; darnach scheine die
Volkssympathieen entschieden nicht auf Seiten? jener rückwärts Erwartung begründet, daß das Reich auch auf diesem Geviete eint
treibenden Bestrebungen stehen. Das wird und soll man nicht den Bedürfnissen der Zeit eutsprechende Wirksamkeit entfalten werde
vergessen, wenn auch längst schon das leßte Illumingtionslaämpchen Berlin. Der Gesammtvorstand der Kaiser-Wilhelm Stif—
derglüht sein wird.“ tung für deutsche Invaliden hat am 10. Mai dieses Jahres pa
Berlin eine öffentliche Sitzung abgehalten. Nach der hierbei er—
Deuteches ich. dhaatteten Rechnungsablage, welche nunmehr gedruckt vorliegt, de—
Mänchen, 20. August. (V. Hauptversammlung des rragen die Einnahmen des Zentralfonds bis zum Schlusse des Jahret
hayerischen Volksschullehrervereins.) Bis zur Mittagsstunde des 1871 die Summe von 1,714,188 Thalern 10 Sgr. 7 Pfg. die
xeutigen Tages vetrug die Zahl Der eingetroffenen Vereinsmit- usgaben (fast ausschließlich Unterstützungen) 327,388 Thaler 6
glieder eirca 3000, darunter circa 50 Pfälzer. Vormjttags um Sgr. 9 Pf. Die Finanzübersicht der dem Centralfond während
jUhr versammelten sich die Delegirten der einzelnen“ Bezirks- des ersten Quartals 1872 zugeflossenen Einnahmen und der ge—
dehrervereine zu einer hesonderen Sitzung im westlichen Flügel währten Unterstützungen ergibt als Einnahme: 1,477,878Thoöler
)es Glaspalastes. Dieselben wurden von dem J. Vorstande Herrn 28 Sar. 8 Pf.; als Ausgaben für Unterstützungen: 25,657 Thir
Heiß freundlich begrüßt. und aufgefordert durch Vorlage der Neben diesem Centralfond, welchem die Natur eines Reservefond—
Mandate sich zu legitimiren. Hierauf wurde zur definitiven Fest sukommt, stehen die Spezialfonds der kinzeluen‘ Zweige der Sti
tellung der Tagesordnung für die beiden folgenden Tage geschrit- ung, welchen zunächst obliegt, die Bedürfnisse ihrer Bezirke dur—
ten., Von 8 angemeldeten Vortrögen wurde einer zurückgezogen, Sammlungen zu decken. Diese außerordentliche Aufgabe wurd⸗
wei ausgeschieden und für die 5 uͤbrigen nachstehhende Folge fest. in dem verflossenen Zeitraume, soweit Nachweisungen' vorlichen
gesetzt; E Mittwoch: 1). Die Nothwendigkeit der Ueberzeugungs; allerorten in ersprießlichster Weise gelösst. Mit Rücksicht darau'
freue und Thatkraff im deutschen Lehrerstande: und deren zeitge- daß die Mittel, sowohl Kapital wie Zinsen, dem Bedurfnisse ge
mnäße Bethätigung. Referent: Herr Lehrer Pfeiffer aus Augsburg. mäß verausgabt werden, erscheint die fortlaufende Bedenkung de
3) Die Communaglschule vor Gericht. Referent: Herr Dr. Schramm einzelner Organe mit neuen Gaben dringend erforderlich. Der
in München. II. Donuerstag: 1) Das oberste Erziehungsprincip Zweck der Stiftung, die nur eine Pflicht der Dankharkeit gegen
der Neuzeit. Referent: Herr Lehret Drescher aus Trippstadt (Rhein⸗ Diejenigen erfüllen wilk, welche mit ihrem Leben und mit ihre
pfalt).“ 2) Was ist angesichts der vielseitig gegenwärtig ange Besundheit die Einheit, die Größe und Selbstständigkeit des dent
strengten Vorbereitungen zu einem werdenden Schülgesetz die drin- schen Vaterlandes ertauft, mit Opfern erkauft haben, fur welche
gende Aufgabe der Lehrer wie der Gemeinde ? Referentn Schuls die nothwendig in engen und genau bestimmten Grenzen fich be—
xath Hawerslamp aus Kempten. 3) Die Presse gls Culturfactor wegende staatliche Hilfe in überaus zahlreichen Fällen einen nur
und, ihre Beziehungen zur Schule. uunvollständigen Ersatz leisten kann, — läßt auf die nnunterbrschen
Mänchen, 30. Aug. Nach den Bestimmungen über die Betheiligung der ganzen Nation rechnen. Für Bayerm serscheint
Uniformirung der Portspée ⸗ Fähnriche trägt derselbe Helm und als ausschließliches Organ der Stiftung der bayerische Verein zur
Schirmmütze, dann die Uniform der bisherigen Offiziers-Adspiran- Pflege und Unferstützung im Felde verwundeter und erkrankter
ten 1. Kl. bei der Infanterie ohne Schulterblätter“ und ohne die Ktrieger (bayerischer Vandeshilfsverein).
dazu gehörigen Achsellitzen, bej den übrigen Waffengattungen mit Berkin. In Betreff der kirchenrechtlichen Fragen, welche
den für die Unteroffiziere vorgeschriebenen Schulterblättern und dei uns auf der Tagesordnung stehen, machen sich sehr pessimistisch
Achsellitzen. Bewaffnung. Ausruflung und Mantel gleich den ühri- Auffassungen geltend. Offizidse Correspondenten meldeten nämlich
gen Unterofsizieren; am Seltengewehre das Feldwebels- Porkéͤpée. das Verfahren gegen die renitenten Bischöfe sei eingestellt oder doch
München, 20. August. Die Militär Equitations-Anstalt vertagt. Es läßt sich dies wohl auf die in Regiernugskreiser
ist beauftragt, die nothigen Pferde nach Ulm, Augsburg und Ins ferrschende Ansicht zurückführen, daß man nur Maßregeln ergreifer
zjolstadt abzuschicken um die in Begleitung Sr, k. k. Hoheit des dürfe, die sich ohne alle Gefahr für den Staat nicht nur gegen
deutschen Kronprinzen dort anwesenden fremden Offiziere gelegentlich den ermeländer, sondern gegen jeden widerhaarigen Bischof aa
der Inspizirung bayerischet Truppeatheile beritten zu machen. venden lassen. Zu diesem Behufe bedarf es vor allen Dingen
Munchen, 21. Aug. Der deutsche Kaiser wird bis 27 der Einführung der bürgerlichen Ehe und der Uebertragung der
ds. in Gastein verweilen, am 27. nach Salzburg und am 28. Führung der Civilstandsregister auf bürgerliche Behörden.“ Mit
Morgens nach Ischl reisen.“ Am 29. erfolgt die Weiterreise über diesen Waffen in der Hand kann der preußische Cultusministe:
Lambach und Passau nach Regensburg, woselbst der Kaiser wieder sein Wort gegen den Bischof von Ermeland einlösen, — und das
im „Goldenen Kreuz“ Nachtquartier nehmen witd. Am 30. soll wird er schließlich doch thun müssen; er kann auch gegen jeden
dann die Rückreise über Eger' und Leipzig nach Berlin fortgesetzt andern widerspenstigen Bischof vorgehen, ohne irgend eine Beein—
werden. (N. Corr trächtigung der staatlichen Ordnung fürchten zu müssen. Freilih
Der jüngst stattgehabten Prüfung für den ei njährigen ist mit diesen Gesetzen das Verhältnig zwischen Staut und Kirche
Freiwilligendienst in der bayerischen Armee hatten — bei weitem nicht geordnet. vielmehr wird es noch weiteren
312 junge Leute unterzogen, warunter auch mehrere Nichtbayern gesetzgeberischer Maßregeln bedürfen, um Staat ünd gKirche völlig
waren; von diesen 318 haben 168 oder 54 pCt. die Note der auseinanderzusetzen; aber wir haben dann wenigstens, was wir
Befähigung zum Eintritte als Einjährig-Freiwillige erlangt; das vorderhand brauchen. Also aufgeschoben ist voraussichtlich nich
heste Resullat wurde in Nürnberg mit 64 pCt., das schlechteste in aufgehoben!
Bayreuth mit 20 pCt. erzielt; die übrigen Prüfungsorte bewegen Herr T hiers erfreut sich in Trouville keineswegs der Ruht
iich zwischen 50 und 58 pCt. Es ist Dies im Allgemeinen ein zu⸗ die ihm zu gönnen wäre. Ob ihm die Kaiser⸗Zusammenlunft ir
jriedenstellendet Resultat, wenn man in Erwäaung zieht, daß in Berlin den Schlaf stört, wissen wir nicht; sicher ader ist es, daf
neuerer Zeit' die gestellten Anforderungen bedeutend gestiegen sind. er allen Grund zu erasten Besorgnissen um das Loos seines muhsam
— Die bayerische Gewehrfabrik zu Amberg hat den ehrenden Auf⸗ erkauften Steuergesetzes hat. Das bdritische Cabinet bleibt sest ber
trag erhalten, für Preußen 100,000 Gewehre nach Mauser'schem seinem Widerstande gegen die von Frankreich erlangten Zuschlag⸗
System anzufertigen; dieselben sollen in zwei Jahren fertig ge⸗ zölle auf Fabrikate, die als angebliche Compensation für die neuer
stelt seii. französischen Rohftoffzöslle dem Tarif der Handelsverträge thahadh
Die oberpfälzische Nerztekamemier hat einen Protest ge lich einen entschieden protectionistischen Charakter geben würden.
gen die nunmehr gestattele Freigabe des Curirens, sowie gegen Nun ist ader erinnerlich, wie fehr Hr. Thiers darauf gepocht hot
Zulassung der Frauen zum Studium und zur Ausübung der daß es ihm, sobald das Steuergeset einmal votirt sei, mit Leich⸗
Arzneikunde erhoden. igkteit gelingen werde, uon den Vertragsstaaten die nöthigen Com
Ehrenb reitsteir, 20. Aug. Die bei Orleans auf der essionen zu erlangen, und wie er in dieser Voraussetzung noch fin
Loire erbenteten Kanonenbote werden in dem hiesigen Hafen pla⸗ dieses Jahr brillante Erträge der neuen Zöolle berechnet hat. br
airt; derselbe wird zu diesem Zwecke ausgebaggert und der Hafen; so größer wird jezt seine Verlegenheit sein, da er die Myalichtei
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