vor sich sieht, daß das Gesetz vor dem Ablauf der Verträge mit des Jesuitenklosters, um darin Militärbureaux einzurichten. —
Fugland und Belgien überhaupt nicht in Kraft gesetzt werden kann. Veneral Petitti geht nach Preußen, um den großen Truppenma⸗
ide Gang abgesehen von der Frage, ob Zuschläge auf Fabricate wöbern beizuwohnen. „Opinione“? dementfirt die Nachricht, daß
4z Ausgleichung für Rohstoffzölle (nicht für innere Steuern) nach sticasoli mit einer Vie ins Ausland beauftragt sei.
n Verträgen principiell zulässig sind, müssen die von der Verr — Die'“ ‚Gazetta d' Italia“. reibt bezüglich der Kostbarkeiten,
ziller Versammlung angenommenen ESätze noch ganz besondere velche aus den Klöstern der römischen? Prodinz beimlich ins Aüs—
Idenken hervorrufen. Die Compensationszuschläge auf vie fremden and geschidtt werden, daß die Jesuiten in Voraussicht der Dinge,
Fabricate find, auherlich dem Texte der Verträge entsprechend, den die da komien mußten, nicht bis zum jetzigen Augenblick gewar⸗
sückvergütungen für die ausgeführten französischen Fadricate gleich⸗ let haben, um ihre beste Habe. in Sicherheit zu bringen. Noch
astellt. Nun sind aber diese gemeinschaftlichen Sätze zu hoch „e⸗] he der letzte Rest des päpftlichen Staates zusammenbrach, waren
sruffen und somit werden die Zuschläge zu Schutz;zöllen und ste bedacht, ihre Interessen zu wahren. Gleich nachdem Oesterreich
uvergätungen zu eigentlichen Ausfuhrprämien, und solche Ueber⸗ von Preußen hesiegt und enedig zu Italien gekommen war, sorg⸗
ziffe lönnen die Vertragsstaaten nicht ruhig hinnehmen, et sen sie dafür, ihre unermeßlichen Besitzungen (namentlich im unteren
jejen Umständen ist nicht anzunehmen, daß irgend ein Staar, der Tiberthal und in der sonstigen Campagna) in klingende MNünze
ich auf einen Handelsvertrag berufen kann, sich die einseitig von u verwandeln. So brachten sie fabelhafte Summen auf, welche
Fiankreich decretirten Zuschläge gefallen lassen wird. ije in englische ruud amerikanischen Banken anlegten.
Auch in Oesterr eich erheben die Jesuiten iht Haupt mit
rößter Ungenirtheit. Die bekannte Ministerial Verordnung in
hetreff der Niederlassung ausländischer Jesuiten in Oesterreich hält!
jese nicht ab, ihre Zuflucht in Cisleithanien zu suchen. Neue
Fonbente errichten sie allerdings nicht, aber sie verstärken die be—
its bestehenden, und einzelne Mitglieder der Gesellschaft Jesu,
iiden in den Schlössern der ultramontanen Aristokratie ein Asyl
iud Raum für ihr stilles Wirken. Wir sind gespannt, wie sich
e oösterreichische Regierung zu diesen Thatsachen verhalten wird.
Metz, 22. Aug. Prinz Friedrich Carl ist gestern Abend
Uhr hier eingetroffen. Demselben wurde tein Fackelzug mit Za—
enstreich gebracht. Heute hat der Prinz mit der Juspection der
ziesigen Truppen begonueun.
R öln, 21. Aug. Zu dem vom 20. bis 22. Sept. hier
Hzuhallenden Altkatholiken Congreß haben bereits die hervorragend⸗
ten Führer der Bewegung ihre Betheiligung zugesagt, theilweise
Ffentliche Vorträge — welche am 21. und 22. September Noch-
nitiags im großen Gürzenich Saale stattfinden — bereiwilligst
bernommen. Die Betheiligung an dem Congreß wird sich übri—
ens nicht auf Deutschland beschränken; es sind auch an die Ge⸗
inmungsgenossen in Frankreich, England und Italien Einladungen
»rgangen und von einigen derselben bereits zusagende Antworten
ingetroffen. Die altkatholische Kirche in Holland wird, wie im vo⸗
igen Jahre, ihre Vertreter senden. Auch Mitglieder der englischen
„ochtirche — unter Anderen der Bischof von Lincoln —, der bi⸗—
doflichen Kirche in Amerika und der griechischrussischen Kirche
zaben die Einladung, dem Congresse als Gäste beizuwohnen, an⸗-
jenommen. (st. 3.)
Darmst adi, 21. Aug. Dem Vernehmen nach wird dem
. hessischen Infanterie⸗Regiment Nr. 116, welches nur 2 Batail-
one zählt, ein aus den neuen Reichslanden Elsaß⸗Lothringen sich
ccxutirendes 3. Bataillon zugetheilt werdhen. *
Hamburg. Seit dem Kriege sleht das geeinigte Deutsch—
and mit ganz anderer Achtung da, als vor der Zersplitterung,
vo die deutsche Stimme im Auslande recht oft ohne Eindruck blieb.
tinen neuen Beweis liesert der „H. C.“ Der hiesigen Auswan⸗
eterbehörde wurde die Mittheilung mit vielen Klageschriften aus
theresopolis in Brasilien, daß die dortigen zur Cultivirung des
andes hingesandten ca. 50 deutschen Cnlonistenfamilien schredliche
eiden zu erdulden hätten. Die genannte Behörde stellte die Klagen
n einem Memoite zusammen und überreichte letzteres dem Reichs
anzler. Dieser wandte sich sofort an die brasilianische Regierung,
ind diese Zat, nachdem sie die Lage der Colonisten in Theresopolis
ät unzuträglich erkannte, diesen sofort ein Gebiet im Lande Tu—
„atan, Prodinz St. Catharina, überwiesen. —
Frankreich.
Die Mitrailleufe ist nun schließlich doch zu ihrem
nittelalterlichen Vorbilde, dem Orgelgeschütz in die Rüstlammer
erwiesen worden. Die Artillerie-Commission in Paris hat die Ent⸗
heidung abgegeben, daß die Feldverwendung dieser Geschütze um
eßwillen, weil dieselben in ihrer Wirkung kange nicht den geheg⸗
en Erwartungen entsprochen haben, fernerhin auch für die frau—
dsische Armee eingestellt werden soll. Auch die neue Infanteriebatrone
it welcher in juüugster Zeit Versuche gemacht wurden, hat sich
eineswegs bewährt.
Italien.
Rom, 19. Aug. Seitens mehrerer Kardinäle wurde in
utwattonferenzen die Juitiative zu Schritten wegen Beendigung
s vatikanischen Kouzils ergriffen. Eine praktische Lösung der
zrage ist bisher nicht erfolgt. Die französischen Bischöfe bestür⸗
nen den Papst, die gegenwärtige Friedens Epoche zur Zu⸗Ende.
aͤhtung des Konz'ls zu benützen, mehrere Städte in Frankreich
en bereit, das Konzil unenigeldlich zu beherbergen. Der Papft
agegen soll beabsichtigen, das Konzil entweder persönlich im Vati
mm ju beschließen oder die Beendigung desselben feinem Nachfolger
lderweifen.
Xonm, 20. Aug. Die Regierung besetzke gestern einen Then
Vermaiichrte— —
7 Zweibrücken, 22. Aug. Die Leistungen des 5. Jäger-
zataillons bei den gestrigen Manövern befriedigten Se. Exc. den
general Grefen Boͤth'mer in so hohem Grade, daß er die HH.
Offiziere um sich vessammelte und denselben seine vollste Anern⸗
ennung ansdrückte. Heute Morgen reiste der General wieder ab,
zunächst nach Kaiserslautern zum Besuch der Ausstellung. — Der
Kommandeur des 3. Jägerbataillons. Hr. Major Heß, ist nach
Berlin kommandirt, um daselbst den Manövern der Garde beizu⸗
vohnen, eine Ordre, worin derselbe wohl eine Anerkennuag feiner
nilitärischen Tüchtigkeit erblicken darf x
pcCcSammlung) Die in dem Bezirksamte Zweibrücke
beranstaltete Sammlung für die Wasserbeschädigten der in der
Rheinniederung gelegenen Gemeinden ergab den Betrag von 572
fl. 4924 tr.
7 (6Pfälzische Eisenbahnen.) Das reisende Pus
likum wird auf nachsiehende vom 1. September 1872 an in Kraft
tretende Bestimmung des 8 14 des „Reglements für die Eisen⸗
bahnen Deutschlands“ aufmertsam gemacht: „Der Reisende, welcher
ohne giltiges Fahrbillet' betroffen wird, hat für die ganze von
ihm zuͤrückgelegte Strecke und, wenn die Zugargestation nicht so—
fort unzweifelhaft rachgewiesen wird, für die ganze vom Zuge
urückgelegte Strecke das Doppelte des gewöhnlichen Fahrpreises,
nindestens aber den Betrag von 2 Thalern zu entrichten. Derjenige
Reisende jedoch. welcher in einen Personenwagen einsteigt und gleich
beim Einfteigen unaufgefordert dem Schaffner oder Zugfuhrer
meldet, daß er wegen Verspätung kein“ Billet mehr: habe lösen
sönnen, hat, wenn er überhaupt noch zur Mitfahrt zugelassen wird,
vorauf er keinen Anspruch hat, einen um 10 Sgr. (35 kr.)er⸗
vöhten Fahrpreis zu zahlen. Wer die sofortige Zahlung verweigert.
ann ausgesetzt werden · ———
7Speier, 20. Aug. Die Direction der pfälzischen Bah⸗
nen hat unter dem 28. Mai l. J. ein Verdienstemblem, bestehend
nus einem geflügelten silhernen Rade nebst einem Stern, gestiftet,
nit dessen Verleihung eine lebenslängliche 10 Procent des Gehaltes
etragende Prämie verknüpft ist. Diese Auszeichnung nebst dem
Diplome für 25jährige mit Hingebung und Pflichttreue geleiftete
Dienstzeit wurde vorgestern an 12 Bahnwärter durch Herrn Bahn⸗
neister Brenner im Bahnhofe zu Schifferstadt vertheilt. Bahnmei⸗
ter Brenner sprach bei dieser Gelegenheit Worte des Dankes und
der Ermunterung. (Sp. Anz.)
Der neue Bischof von Speier. Hr. v. Haneberg, ist
am 17. Juni 1816 zu Tanne bei Kempten geboren. Er wirkte
eit 1844 als Prafessor an der theologischen Facultät der Uni—
ersität München, und war seit 1855 Abt des Benedictinerklosters
St. Bonifaz daselbst, nachdem er 1851 in den Benedictinerorden
ingetreten war.
Stelzenberg, 19. Aug. Bei einer Hochzeitsfeier schoß
ein Bursche einem jungen Mann, der gerade aus einem Hause
ging. die volle Ladung derart in den Hals, daß sie auf der an⸗
zeren Seite herausfuht. Der Geschossene liegt lebensgefährlich
darnieder. (Rhuf.)
F Die Zellerthalbahnn wird sicherem Vernehmen nach
am 1. September dem allgemeinen Betrieb eröffnet.
(Denkmal.) Mettz. Das „Dresden Journ.“ erklärt,
daß, uͤm das Andenken der in den Kämpfen in Frankreich Ge⸗
allenen des sächsischen Armeecorps durch ein äußeres Zeichen zu
hren, die Errichtung eines Venkmals auf dem Schlachtfelde von
St. Privat deschlosseve Sache sei.
Bolkswirthschaft, Handel und Verkehr.
Die Gesammttohlenproduction Deutschlands war
im Jahre 1870: 63 Millionen Tannen; 107,682 Arbeiter waren
n den Kohlenbergwerken beschäftigt. Eisenerz und Eisenstein wurden
2,660. 000 Tonnen geliefert.
yyX.DVemeh, verantwortsicher Redacteut. —