Full text: St. Ingberter Anzeiger

Sl. Ingberter Anzeiger. 
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der St. Jaaberern — oer (und das mit dem Haupiblaite verhundene Anierhaltungsblait, mit der Dienßtags⸗ Dounerstags⸗ und Sonntag 
eammer) erscheint wocentlich diern al: Diensta g. Donner sStag, Samstag und Sonntag. Abonnementspreis vierteljahrig 42 Kryr. oder 
18 Silbergr. Anjzeigen werden mit 4 Krir. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnet. J 
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Deutsches NReich. Zat.Der zugefügte Schaden ist beträchtlich und wird es hof— 
Mänchen. Die zum Vohlzuge des Reichsgesetzes über die dentlich den Gerichten gelingen, den elenden Thäter zu ermitieln, 
zesuiten von den Ministerien des Innern und des Cultus getrofs der 18 wagen konnte, auf eine so rohe, unmenschliche Weise sich 
jenen Anordnungen enisprechen vollständig der vom Bundesrath an unschuldigen Thieren zu vergreifen. (S. W.) 53 
egebenen Instruction; hervorzuheben ist solgende Bestimmung: F.Eine Massenauswanderun g aus dem Konigreich 
Richtbayerischen · Angehdrigen des Ordens der Gesellschaft Jesu Sach sen nach Michigan (Nordamerila) ist in der Vorberei⸗— 
sder Aufenthalt in Bahern in der Regel nicht zu gestalten. tung begriffen. Wilh. Ehreg, Müller, in Dresden wohnhaft, beab⸗ 
deinem Jesuiten ist die NAufnahme oder Naluralisation gemäß 8 6 sichtigi, sich mit einer Colonig von 200 300 Familien, welche 
des Keichsgesetzes vom L. Juni 1870 über die Erwerbung und möglichst allen Gewerken angehören sollen, dort qnzusiedeln und 
den Verlustder Bundes. und Staatsangehörigkeit zu ertheilen ziedes eine speciell sächsijche Colonie zu grüͤnden· 38, 
derartige Gesuch eines Jesuiten is vielmehr zunachst dem Staats/ FJDer Bischof von Euch st a d t, dem, obwohl er ein An⸗ 
ninisterium des Inueren vorzulegen ····. hänger dee Jesuiten, doch die jesuitische Agitation in seiner Diocese 
München 12. Sept. Gestern ging eine kleine Abtheilung zu fehr überhand nimmt, hat an mehrere Geistliche, welche sich be⸗ 
krsaßmannschaften des 16 Infanterle Regiments gur Ablosung onders eifrig zeiglen, den Befehl ergehen lassen, sich von der Lei⸗ 
zon nn Resexbe übertretenden Leuten nach Frankreich abdre ung sogenannter katholischer Volksvereine zurückzuzichen und über⸗ 
Soldaten des 1. Kürasfier⸗Regiments gingen mur 8 Pferden fuͤr haupt jeder firchlich⸗ politischen Agitgtion sich zu enthalten. 
ie Feldgendarmerie der II. Division, acht Pferdewärter der Equi⸗ . Münche nm. Bei einer in dem Dorfe Burkheim (Obecr⸗ 
ation mit ebenso vielen Pferden flir Offiziere nach Charleville. franken) abgehaltenen Tanzmusit entstand ein Raufhandel, bei dem 
*Nach æeiner detailirten Zusammenstellung des Militär⸗Wochen- in Bauernbursche eine derartige tödiiche Wunde erhielt, daß er 
lattes“. detrugen die bei der Haiser⸗Parade in Berlin ausgerückten jast unmittelbar darauf in der Scheune, wohin er gebracht wurde. 
kruppen in Summa Summarum 23,868 Mann mit 64 Geschützen ohne daß man für nöthig hielt, ärztliche Hilfe herbeizurufen, ver 
—VVVo star den schied. Die Tanzmusik wurde ganz gemüihlich fortgesetzt uud ließen 
66,Offiziere, 2805 Unteroffiziere, 1867 Spielleute und 18.421 sich die Gäste in ihrer ausgelassenen Heiterleit durch diesen Vor⸗ 
dann, sowie 56,802 Pferde. fall nicht siören. Das Bezirksßamt jedoch fand die Sache sehr 
München, 12. Sept. Der König hal beschlossen, die Be⸗ ungemüthlich; durch Verfügung hates den Bewohnern bes ge⸗ 
mmungen über die Dienstesverhältnisse der Landwehr. Reservisten nannten Dorfes die Abhaltung von Tanzmusiken auf die Dauer 
c. und Beurlaubten einer Revision untersiellen zu lassen und von fünf Jahren untersagt. 
verden daher alle den neuen detailirt gegebenen Vorschriften wide· 7 Die Generaldireclion der bayerische Staatsbahnen 
otechende frühere Bestimmungen aufgehoben. Die neuen 80 Druck und der Verwaltungsrath der bayerischen Ostbahnen sowie über⸗ 
eiten ausfüllenden Verordnungen regeln die Organisation der Jaupt fast sämmtliche Bahnen im Verein des deutfchen Eisenbahn⸗ 
dandwehrbehörden für das Konigreich Bahern und die Dienstver verbandes haben nunmehr für die Besucher der Wiener Welnaus. 
jältnisse der Mannschaften des Beurlaubtenstandes. Den Verord tellung eine Fahrtaxermäßigung von 50 Procent für sämmtliche 
ungen beigegeben sind zahlreiche Schema's von Listen für di— Wagenclassen bewilligt. 
andwehr⸗Vezirks⸗Kommandos. F.Bielefeld, 6. Sept. Laut telegraphischer Nachricht 
Eine Anzahl Straßburger Damen, die noch an aus Wiedenbrück ist ein Geschäftsreisender, Namens Osterbagen, 
zrankreich hängen, haben dem Neujahrsgeschenk von 18,000 Fres den Wunden erlegen, welche er meuchlingft empfing. In einem 
as fie vor 8 Monaten Hrn. Thiers übersandten, neuerlich wieder Gartenkoncert bei Wiedenbrück hatte sich der Ermordele gestern 
ine Gabe von 66, 000 Francs folgen lassen, die zur Beschleunig. erlaubt, über die Unfehlbarkeit des Papstes zu spotten. Ein Fana⸗ 
ing der Befreiung Frankreichs dou den deutschen Occupations⸗ tiker folgte ihm in die Stadt, und stieß ihm, bei einer dunklen 
tuhhen verwendet merden snlsen Straße angelangt, dre imal ein dolchartiges Messer in den Rücken 
und enifloh. (W.) 
., Mord.). Der Glasbläser Heinrich Rungas aus Sulz- 
bach bei Saarbrücken, welcher mit seiner jungen Frau seit Jahres⸗ 
frist in Annen wohnt, war vor einigen Tagen in Dortmund ge- 
wesen. Hier hatte er uͤber den Durst getrunken und ein Dolch⸗ 
nesser gekauft. In der Trunkenheit fing er mit seiner Frau einen 
Streit an, den sein älterer, mit ihm uler einem Dache wohnen⸗ 
der Bruder schlichten wollte. Darüber erzuͤrnt, zieht der trunkene 
Heinrich sein Dolchmesser, sioßt es se nem Bruder in die linke 
Seite und reißt es aus diejer so heraus, daß die Eingeweide 
Jerausdringen. Hierauf schleppt das irunkene Ungeheuer den ster- 
henden Bruder nach der Treppe des zweiten Stockes und süürzt 
hn von hier nach dem Hausflur, wo dieser verscheidet. Nach 
dieser That flüchtete der Mörder nach Wilten, wo er, eben im 
Begriff, seine Flucht auf der Eisenbahn fortzusetzen, verhaftet und 
in das Gefängniß zu Dortmund abgeliefert wurde. 
twBexrlhin. Die hiesige „Staatsbztg“ schreibt: Die Re— 
herchen nach dem Verbleiben des Böcklerschen Kindes haben die 
Iufmerksamkeit der Behörden neuerdings wieder auf mehrere Zi⸗ 
Jeunerbanden gelenkt, die ein förmliches Gewerbe daraus machen, 
dinder zu kaufen oder zu stehlen, um diefelben zu ihren Schau⸗ 
dellungen auszubilden und zu benutzen. So bringt das Central⸗ 
dolizeiBlatt in seiner neueften Nuͤmmer nachfolgende Bekanntma⸗ 
pung: Eine Künstlergesellschaft K., die Ende Junj und Anfang 
Juli d. J. in Poin. Lissa und Umgegend Theatervorstellungen 
jegeben hat, steht in dem Rufe, Kinder zu kaufen, um sie zu ihren 
Schaustellungen auszudilden und zu benuhen Da sid bas 
ermischtes. 
fKaiserslautern.“ Die Ausstellung wird am 30. 
behtember geschlossen. Das Centralcomite hat die Bestimmung 
kkroffen, daß für die letzten 14 Tage am Donnerstag, Freitag und 
amstag ermäßigte Eintritispreise von 15 kr. für Erwachsene, 
jtt. fur Kinder erhoben werden, 
.Speier, iI. Sept. Gestern Abend ist Bischof von 
saneberg von Straßburg her hier angekommen, er wurde von der 
heistlichkeit und den Mitgliedern des Festcomite's am Bahnhofe be— 
rüht und von denselben feierlich in fein Absteigquartier geleitet. 
sr Diedesfeld, wo, wie an anderen Stationen, der Hr. Bischof 
n der Gemeinde festlich empfangen wurde, hatte er sich zum 
besuch des Pfarrers einige Zeit aufgehalten. (Sp. Anz.) 
GEin ganz probates Miltel.) Der Stadtrath von Speyer 
nenm der doruͤgen Gewerdschule tüchtige Lehrkräfie zu erhalien 
ih. zu gewinnen, beschlossen, jedem Lehrer der Anstalt eine Perso 
mulage von 300 sua fur das Jahrzu gewähren. Bisher be⸗ 
ien die Lehrer einschließlich eines siädtischen Zuschusses von 100 
sir örtheilung von Unterricht an der Foctbildungsschule einen 
tiang?gehalt von 1000 fi. (Sp. Anz.) 
Steinfeld, 10. Sept. Gesteen Abend zwischen 9 und 
Ahr wurden dahier in einem mit etwa 200 Stück Schafen 
mülten Schafpferche nahezu 50 derselben theils so gestochen und 
Wlagen, daß 13 Stück davon todt gefunden wurden, 12 weitere 
ert. geschlachtet werden mußten, und das Leben der übrigen in 
he der Verwundung in Frage steht. — Die Schafe gehören 
n herrn B ar tzz von Aunw iler. der sich heute hierher begeben