Full text: St. Ingberter Anzeiger

Sl. Ingberter Anzeigen 
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der S Ingbrrter Anzeig ex (und datz mit dem erin on wun ger XRXXXEEC 
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T— 
Deut sches Reich. 
Mün eg I8. Oct. Der König hat. die Neuformation 
Nar bayerischen Artillerie, jener der preußischen Armecenisprechend 
zaehmigt. Die Veröffentlichung der betrtffenden Anordnung findes 
n an — 
»IgPrinz Luitpolhd wurde bhei, einer vor mehreren Tagen 
ogehaltenen Gemsenjagd im Algaͤu von einem sehr bedeutenden 
Bergricisch so unerwartet überrascht, daß er sich nur mit größter 
Mühe noch in eine glücklicherweise in der Nähe befindlichen Berg 
jöhle ee Prinz Luitpold blieb unversehrt, aber einige 
derren des Jagdgefolges wurden mehr oder weniger verwundet. 
Brrlin, 18. Oct. Haiser Wilhelm ist heute Vormittag 
jon Baden ⸗Baden hier eingetroffen. — Der Großherzog, der Erb⸗ 
großherzog und der Herzog Paul bon Meclenburg Sirelitz, die 
herzog von Altenburg und Anhalt, der Großzog von Baden und 
ür den König von Sachsen der Kriegsminister v. Fabrice treffen 
m Laufe des Tages hier ein, um der Beerdigungsfeier des Prin⸗ 
en Albrecht beizuwohnen. 
Italien. 
Der Entwurf des italienische Budgen für 1873 weist 
n Deficit von etwa 70 Mill. Lire (Fres.) auf: Ausgaben 1270, 
zinnahmen 1200 Mill. Lire. Schönme Aussichtend 
England. 
London, 18. Oct. Die „Times“ bringt folgendes Pari⸗ 
er Telegramm: Der vollständige englische Text des neuen eng⸗ 
ischen Handelsvertrages wurde von Frankreich mündlich gebilligt 
ind wird nach erfolgter Uebersetzung in's Französische England 
en. Der Vertrag dürfte vor Ende des Monats unterzeichnet 
verden. 
rer eine schoͤne, geräumigen neue Wohnung und erhöht auch das 
Firxum desselben üm ein Bedeulendes/ nur um ihn zum Bleiben 
zu veran lassen. Und Rubenheim 72Es chietet 100 fll mehr,“ nur 
um ihn zun Kommen zu bewegen. So boten sich beide Gemein⸗ 
den um zu einem Lehrer zu kommen gegenseitig ab. Freilich wenn 
zs für diesen besser werden soll, dann muß es so kommen. 4 
. Kaiser Flautern, 17. Det. Nutzen der Industrie⸗ 
Aussteilung.) Welchen Nutzen die Industrie⸗Ausflellung für die 
Hebung der Kleingewerhtreibenden ausüben kann, davon hab neuer⸗ 
dings ein Schuhmacher aus Moorlautern einen erfreulichen VBeweis 
erfahren: Derselbet hatte auf der III. pfälzischen“ Industrie · Aus⸗ 
tesllung ein einziges Paar Stiefel ausgesiellt, die nach dem Urthetl 
aller Sachverstaäͤndigen sehr gut und: schön gearbeitet wa gen. Ob⸗ 
gleich er dafür — wegen des?kleinen Umfangs seines Geschäfles 
— (er arbeitete bisher nur allein, ohne Gesellen) nicht prämiirt 
wurde, () erhielt er eine andere, für ihn jedensalls werthvollere 
Auszeichnung. Ein Schuhfabrikant aus Aachen naͤmlich, der die 
schöne Arbeit gesehen, bestellte bei dem lleinen Moorlauterer Hand⸗ 
werker 300 Paar Stiefel, mit deren Anfertigung derselbe unter 
Mithilfe einer Anzahl von Gesellen jetzt beschäftigt ist. (Kais. 3.) 
tAm 23. October wird, wie wix hoͤren, endlich die Zeller⸗ 
halbahn dem Betrieb übergebn. 
rFLandau, 1858. Okt. Heute wurden zwei jugendliche 
Brandstifterinnen: Magaretha Garrecht, 15 Jahre alt, aus Mühl— 
hofen, und Louise Binz, 13 Jahre alt, aus Nothweiler, beide ge⸗ 
vesene Dienstmägde in der Gemeinde Kapellen, durch Gensdarmerie⸗ 
Begleitung in das hiesige Bezirksgefängniß verbracht. Diese beiden 
sind geständig, die im Laufe dieses Sommers vorgekommenen 
Brandstiftungen in der Gemeinde Kapellen verübt zu haben und 
war aus reinem Muthwillen, denn sie wissen gar keinen Grund 
anzugeben, warum sie das Feuer gelegt haben. Nur die eine 
dieser Mädchen will einmal von' dem Sohne des einen: Mannes, 
dem sie die Scheune angezündet haben, mißhandelt worden sein 
C. Anz.)ꝰ 
—7 Frankfurt, 11. Oct. In der Buchgasse wurde ver⸗ 
lossene Nacht ein scheußliches Verbrechen verübt. Ein Schlosser⸗ 
Jeselle hatte ein Liebesverhältniß mit einem Dienstmädchen, welches 
zedoch von ihrer Seite abgebrochen wurde. Die Eifersfucht quälte 
nun den Verstoßenen und er beschloß, da er im Leben mit der 
Beliebten nicht vereint sein konnte, es doch wenigstens im Tode 
zu sein. Er fertigte einen Hausschlüssel an, öffnete in der Nacht 
die verschlossene Hausthüre und schellte dem in der Kammer schla⸗ 
jenden Mädchen. Dieses glaubte, die Herrschaft habe ein beson⸗ 
deres Verlangen, kleidete sich schnell an, und, ala ses aus der 
Thüre trat, überfiel es der ehemalige Geliebte mit einem zu einem 
Dolche gespitzten Meißel und brachte ihr sieben Stiche bei; als 
die Gestochene bewußtlos zusammensank, hielt er sie für todt, zog 
zine Pistole hernor, steckte den Lauf in den Mund, und sprengte 
ich mit einem Schusse die Hirnschale ausecinander. Nun gab es 
därm im Hause. Da man noch Lebzeichen bei dem Mädchen 
vahrnahm, so wurde ein benachbarter Arzt herbeigerufen, welcher 
den ersten Verband anlegte und so die Verbringung des Opfers 
inglücklicher Liebe in das Hospital zum heiligen Geist ermoglichte. 
Der Mörder aber kam in den Choleralorb und wurde in das 
deichenhaus transportirt. 
F Düsseldorf, 14. Oct. Wie die „D. Z.“ vetnimmt, 
vurde dem Ziegelmeister Andreas Bocker dahier dor einigen Tagen 
pon einem früher hier als Gefangener lebenden französischen 
Beneral ein Wechsel auf 10,000 Fr. übersandt. Er hatte da⸗ 
nals demselben eine kleine Gefälligkeit, wie sie sagt, erwiesen und 
dafür die angebotene Besohnung von der Hand gewiesen. 
7 Die Hungersnoth in Persaen hat dem, Midrus 
Athenäum“ zufolge in der persischen Haupistadt allein 100, 000 
Seelen (Männer, Frauen und Kinder) hinwegzerafft. Im ganzen 
Lande sind, wie verlautet, nicht weniger als drei Millionen Men— 
sKen der Hungersnoth, und Pesffilenz zum Opfer gefallen 
Spanien. 
„Miaderud, 17. Oct. Abends Die Insurgenten don Ferrol 
lüchteten heute, ohne den Angriff der Truppen abzuwarten. Die 
Truppen besetzten das Arsenal und machten 300 Gefangene. 
Mustland. 
Das Kriegs-Ministerium hat für die Rekruken⸗-Aushebungen 
in Jahre 1873 den Satz von sechs für je 1000 Personen der 
naͤnnlichen Bevölterung angenommen, was eine Gesammtzahl von 
150,000.Rekruten ergeben würde. 
China. 
China. Auf die portugiesische Colonie-Madc a.d haben 
sbinesen einen Angriff gemacht. Die Regierung trifft Vertheidig— 
masmaßregeln und läßt die wichtigeren Punkte befestigen. 
Fermischtes. 
St. Ingbert, 20. Oct. Wie wir hören, wird schon 
rotgen Nachmittag Seine Hochw. der Herr Bischof von 
daneberg hier eintreffen, um dann am Dienstag den Akt der 
Firmung vorzunehmen.Es sollen, so uns richug berichtet ist, 
egen 1600 Firmelinge angen elder sein, welch' hohe Zahl leicht 
egreiflich ist, da schon in 7 oder 8 Jahren die Firmung hier 
icht mehr vorgenommen wurde. Bereils werden zum feierlichen 
nbfange des Herrn Bischofs die Veranstaltungen getroffen. 
] St. Jugbert, 19. October. (So muß es kommen.) 
durch den sich allwärts fühlbar machenden Lehrermangel wurden 
don manche Gemeinden wider Willen dazu getrieben ihre gering 
vtirten Schulstellen, sofern sie ihre Jugend erzogen und unterrich⸗ 
th haben wollien, im Gehalle zu erhöhen. Auch unserer Nachbar⸗ 
meinde Oberwürzbach ging es nicht besser. Schon seit Jahren 
—D dortige Schulverweserstelle unbesetzt, trotzdem sich die Ge— 
neinde zu einer bedeutenden Erhöhung des Gehaltes enischlossen 
nte. (Facnisch ist die Oberwürzbacher Schulverweserstelle höber 
iet als eine hiesige, und wäre Oberwürzbach inancher andern 
bimeinde in dieser Beziehung als nachahmungswerthes Muster zu 
ehlen.) Da meldet sich auch noch der obere Lehrer Straͤd 
herwürzbachs, der während der Vakatur der Verweseiftelle auch 
ne verwest hatte, weg und wird in Rubenheim vorgeschlagen. 
das thut da Oberwüßtach? Es kauft dem meldung-luüsine deb—