Full text: St. Ingberter Anzeiger

Wand in Speher und dem Rechnungscommissär Heußler; 
daselbst der preußische Kronorben *: Klasse verliehen. —J 
Bruchsal, 5. Nov. Postdiebsiahl.) Vorgestern kam auf 
hiefiger Postanstalt ein Geldbrief mit 700 fI. Inhalt abhanden 
Der alsbald eingeleiteten, auf's Umfichtigste geführten Untersuchung 
zelang es, heute schon den Dieb in der Person eines dahier be— 
schafiigten Postgehilfen zu entdecken und denselben nach Nr. Sicher 
ju bringen. Bei der vorgenommenen Haussuchung soll das ent⸗ 
wendete Geld bei Kreuzer und Heller aufgefunden worden sein. 
Aus Troppau wird der „Deutschen Ztg.“ geschrieben: 
„Der Fürstbischof von Breslau, Dr. Heinrich Förjster, ist in 
diesem Jahre Schützenkoͤnig der Jauerniger Schützengesellschaft ge⸗ 
worden, da er beim diesiährigen Schützenfeste den besten Schuß 
nachte. Der Bischof⸗Schützenlönig benahm sich aber auch könig- 
lich, indem er der Schützengesellschaft den Betrag von 800 fl. als 
Beitrag zum Umbaue der Schießstätte und 500,000 fl. für Schulen 
und Wohlthatigkeitsanstalten in Jauernig und Umgebung spendete.“ 
„.7 Der Paukenschläger eines Berliner Theaters, der, wie alle 
Paunkenschläger, gern ein Schnäpschen trinkt, verspürte während 
der Vorstellung einer Operette das Bedürfniß nach einer Stärkung. 
Die trockene Zunge lechzte, dem nahe an zwei Stunden hatte er 
nuf das Kalbsfell rüstig Josgepault. Da lommt für ihn ein Licht⸗ 
puntt: die Pauke hat sechszig Tacte Pause. Dieser Moment ist 
ür ihn zu günstig, um nicht benutzt zu werden. Ganz sachte schleicht 
r sich aus dem Orchester, das Buffet ist in ziemlicher Nahe, dem 
chreitet er zu, dabei immer seine Pausen zühlend; 1, 2, 3 guten 
Abend, 43, 8, Hr. Schulze! 6, 7,8, rasch, O, 10, einen Wupp ⸗ 
zich! 11, 12, Jettchen auch wieder da? 13, 14, 15, hier einen 
Sechser, 16, 17, noch einen 18 Wuppdich! 19, 20, 21, aber 
schnell. 21, 22, 23, ler trintt.) 27, Prrr! 28, 29, mein Sechser! 
30, 31, 32, 8'ist dalt. 33, 34, 35, noch einen 36, 37, mit feinem, 
38, Pomeranzen. 39, 40, 41, (er trintt), 42,483, 44, guté 
Racht, 45, 46, schlafen 47 Sie 48 recht wohl 49, 50, 51, 32, 
marschirt er wieder nach seiner Stelle im Orchester, 53, 34, setzt 
sich, 55 56, hat die Brille aufgesetzt, 57, 58, 59. die Pauken- 
chlagel genommen und 60 Bumm fallt er in das volle Tutti 
der Instrumente wieder ein. * 
4 Aus Ostpreußen 2. Nop. Die Chobera greif 
im Ostern weiter. Es sind neuerdings auch in Dirschau, Danzig 
uud Thorn Falle, sowie vielfache Erkrankungen im Kulmer Schuc 
zer und im Gumbinner Kreise und zwar nicht an Floßern, son⸗ 
dern Einwohnern konstatirt worden. (Nat.Ztg.. — 
F Die Haupt⸗Weltsprachen. Auf der E:de sprechen 
etzt nach sorgfältiger Schätzung 90 Millionen Menschen das 
Englische, und zwar in Großbritanien, Nordamerila, auf den Ver 
muden, in Jamaita, Georgstown, am Cap der guten Hoffnung, 
in Australien, Vandiemensland, Neuseeland und Ostindien. Un 
zefähr 75 Millionen sprechen das Deutsche, und zwar in Deumsq 
and nebst Elsaß und Lothringen, in der Sqhweiz, in Oesterreiqh, 
Angarn, Rußland, Nordamerika, Sudamerika (in Valdivia), den 
da Plata Staaten, Rio Grande ꝛc., Australien und vereinzelt in 
Oftindien. 55 Miillionen sprechen das Spanische, und zwar in 
Spanien, Cuba. Mexico, den südamerilanischen Republilen, Ma. 
nilla ꝛc. Nur 45 Millionen Menschen sprechen das Franzosische 
und zwar in Frankreich, Belgien, in der Schweiz in Orten Cana. 
das, in Cayenne und zerstreut in Nordamerika. Das Franzosische 
wird also von halb so vielen Menschen gesprochen als das — — 
lische, und von nur drei Fünßtel so pielen als das Deu ische. 
f BPBaris, 9. Now. Gestern Morgen um 10 Uhr fand 
rine Explofivn in den Kohlengruben von Blarcy statt; 88 Verg⸗ 
leute wurden getödtet und 5 verwundet. — In der letzten Wodt 
darben in Parig 602 Personen, 62 weniger wie in der vorlehlen 
Woche. 
Volkawirthschaft, Handel und Verkchr. 9 — 
Außer fal schen Fünfthalerscheinen, bon denm 
mehrere bei der koͤniglichen Bank augehalten sind, tauchen jeßt auq 
Falsifitate von preußischen Zehnthalerscheinen auf. Aber auch naqh 
einer anderen Richtung hin, nämlich in Betreff der berüchtigin 
alten Friedrichssd'or dürfte die möͤglichste Aufmerksamkeit geboter 
sein. Ganz plötzlich find von solchen eine Menge wieder in Un⸗ 
auf gefetzt, obgleich durch frühere Belanntmachungen ihr ger ingerer 
Werth.nach den verschiedenen Jahrgängen festgestellt ist. 
——— F. X Demeß. veramwortlichet Redacieurx. 
Bekanntmachungen. 
d 9 
Ausschreiben. 
In St. Ingbert soll mit dem 105 Ja⸗ 
nuar 1873 eine III. protest. Schule er⸗ 
richtet und mit einem Verweser riseht 
werden. ———— 
Der Gehalt beträgt jährlich 350 ft. baar 
rus der Gemeindelasse. 
Beheitzung und Reinigung des Lehrsaales 
vird von Seiten der Stadt besorgt. 
Der anzustellende Verweser hat dem J. 
Ldehrer im Kirchendienst und in der Sonn⸗ 
agsschule unentgeldlich Aushilfe zu leisten. 
Bewerber um diese Stelle haben ihre 
Gesuche innerhalb 14 Tagen persönlich auf 
vdem unlerfertigten Amte einzureichen. 
St. Ingberi, den 12. November 1872. 
Das Bürgermeisteramt 
Ehandon. 
Neuo holl.Voll⸗HAlringe, 
schöne Limburger Käse 
in kleinen und großen Quantitäten billigst 
V Nhilinv Klinck. 
Heute Kirchweih⸗ Dienstag, 
Bürgerball. 
Die Musik der J. Parthie des V. königl. bayr. Jager⸗ 
„Bataillons, unter Direktion ihres Kapellmeisters Herrn 
— —'8. Rirner wird spielen .. 
Zu recht fleißigem Besuche ladet höflichst eii —X 
Ludwig Weirich. 
Bürgervereins⸗Kränzchen. Guter Baugrund 
Morgen (Mittwoch) Abend Zusammen⸗ 797 
unft dei G⸗oyo Klein Wirth, Kobleusit. nn abgefahren werden auf dem an der 
— — —k———— Saarbrücker Straße gelegenen Bauplatz det 
Eichenschälholz, Unterzeichneten. 
Stekeholz zum Backen sehr heeignet, 
wird das Klaster àfl. 5 frei hierher geliefert. 
Bestellungen werden sofort ausgeführt, 
ind koͤnnen bei der Expedition dieses Blat⸗ 
Jes gemacht werden. 
venõol. 
feinstes Zpeisesl 
AE 
billiger, empfiehlt 
ne ppbilipp Klinck. 
oohno Modiocin. 
Nr aand, Thierarzt. 
Das Mene Blatt 1873. Kr. 8. ist 4* 
eingetroffen und enthalt: Daute's Geist an 
Philalethes.“ Festgruß zum goldenen Ehejr⸗ 
biläum des Königs don Sachsen. Von J. Schanz. 
— Schiller's erste Lotte.“ epQe VRo 
vellette ⸗Das große Generalstabswerk 
— Die gegenwärtige deutsche Sprach⸗ 
verwilderung.“ Von O. Blumenthal. —, Vor 
er Thür.“ oaee von A. v. Winterfeld. 7 
Ein nachträglicher Mahnruf zum funs 
igijährigen Jubiläum deuntscher Natur⸗ 
forscher und Aerzte.“ Von einem practischen 
Arzt. — Damenfeunilleton. Weibliche Schoöͤr⸗ 
Von Gynophilus — Handel und 
erkehr.“ — Nilerlei:“ Das Geheimnij 
des Briefträgers. — Weitere Scherzfragen aus 
dem Kalauer Raihselbuch für große Kinder. — 
Fine Methode Taschenuhren zu reinigen. — Sib 
igleit. — Zweideuiig. — Deshalb. — Politijsche 
Jartlichkeit. — Fruhreif. — O die Kindern— 
Schillers Geist. — Von langem Reiten steif ge 
vorden. — „Näthsel.“ — ,Meune Bucher⸗ 
schau.“ — Polytechnischer Briefkasten.— 
Eorrespondenz An JIuustrationen fob⸗ 
ende: Eharlotte von Wollzogen. — Das 
zeheimniß des Brieftraäͤgers — Die 
zestiniogeisenbahn in Nord⸗Wales. 
das Neue Blart ist zu beziehen durch alle 
Juchhandlungen und Post⸗AÄnstalten fur den mo⸗ 
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kolade bitte ich um Zusendung. 
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bieter in St. Ingbert. 
grust-· u. ungen⸗ 
xranke fiuden auf naturgemassem 
Wege selbst in verzweifelten und 
ron den Aerzten für unheilbar er- 
—EXEIIC 
umg ihres Leidens 
ohnne Mecicin. 
Vach speciellor Beschreibung dor 
Krankheit Näheres brieflich durch 
.F. H. FicKert, Berlin 
—agsae Vr. 23. 
hne Medicin. 
Redattion, Drud und Verlag —X F. X. *8 mes in St. Ingbern