Wie die „France“ derichtet, witd die Combination, wonach
der Rest der an Preussen zu zahlenden Kriegsentschädigung durch
ine worübergehende Verpfändung des Tahbakmonopols aufgehracht
verden soll, seit einigen Tagen ernstlicher erörtert, als zuvor.
das Anerbieten bommt, wie es heißt, von einer englischen Gesell⸗
chaft, welche sich anheischig machen soll, die fur die Befreiung des
Zindesgebietes nothwendigrn drei Milliarden flüssig zu machen,
pogegen ihr der Staat das Tabaksmonopol abtreten und nur even⸗
ell einen Antheil an dem Erträgniß haben sollte, welches 690
Fer vorgeschossenen Summe überstiege. Der Vertrag soll auf fünf
ehn Jahre ges Ilossen wetden, nach welcher Frist der Staat ein
Lüchfaufsssrecht haben sollte, indem er riimlich zu den drei Milliarden
joch eine im Voraus verabredete Bonifikation hinzufügte. J
—Wie bei dem gelauterten Geschmadte der jetägen Generation sich das
niichieden Gute nnd Schöne immer Bahn bricht, dag zeugt üecht Aberzeugend
ie im Verlage von A. D. Vayne unter deum trefflich gewählten Titel: „Der
Jeilige Krürr g! erjchenene illustrirte Geschichte des Krieges von 1870-71.
Zaum hatte das lehte, wiederum so reich ausgestattete Heft die Presse ver⸗
afen. is hat sich auch bereits eine neue Auflage dringend nothwendig gemacht
der dadurch auf's Nene vor Augen gestellte Ueberblick des Ganzen
ietet ip außerordentlich viel des Anziehendsten und Großartigsten, daß die,
drmsse Empfehlung dieses glänzendsten Kriegsgeschichtswerks als eine wirklich
iungene hme Ausgabe erscheint. F
Es bedarf nicht erst vielet Worte, um die Leser fur die Lecküre dieses
Berkes empfänglich zu machen, denn daz Interesse an den verfloffe ten Kriegs⸗
ragnifsen ist noch so lebendig, wie es sich während des großartigsten und
anpwoststen aller Kriege selbsi stets bewährt hat. Und dies ist auch gar nicht
erwunderlich. In dielen tausend Herzen bluten noch die tiefen Wunden,
„elche der Verlust geliebter Angehöriger unheilbar geschlagen, unter uas
vandeln die Tapferen, die entweder mit reichsiem Lorbeer geschmückt gesund
eimkehrteen, oder die sich den Glorienschein des Ruhms vollerfüllter Pflicht
egen das Vaterland nur mit dem Verlust ihrer Gesundheit und des vollen
Rbrauchs ihrer Glieder erwerben konnten. Unter uns weilen, die höchste
ebesthatigkeit förderud, ferner die trauernden Wittwen und hülflosen Waisen
er gefallenen Helden und jenseits der deutschen Wesigrenze harrt noch auf
queierigem Posten ansere brave Oecupatiousarmee ous. Zu all diefen Be⸗
tggründen eines immer wachen Intereffes gehellen sich aber auch die Wahr-
mangen, die Jeder auf dem politischen Gebiete machen kann: das mit
em größten Rechte von der Welt gezüchtigte Frankreich. gleich fort und 9—
uem Vulcan, dessen Ausbruch früher oder späler zu erfolgen droht und
nß nöthigt, die Hand am Degenknauf und an der Zündnadel zu Foe
ader uns tagtäglich die übelduftenden Rauch⸗ und Aschenwölkchen« seines
⸗5*es und seiner Frivolitũt zusendet. ·
Welcher Deulsche vollte nuter solchen Umstänben noch der weitern An⸗
regung bedurfen, seinen Besihstand durch das prachtvolle Werk „Der he i⸗
ige Kriea“ zu bereichern? Es ist e viel die Rede vou der Errichtuug
ines gigantischen Nationaldenkmals aus Erz und Stein: Auch diese Kriegs⸗
eschichte, mit ihren hunderten vorzüglicher Illnstrationen und meisterlich aus
jeführten Kunstblättern betrachten wir als ein höchst würdiges Nationaldenk⸗
nal, das in jeder Familie und in der Hand jedes Theilnehmers am Kriege
einen Ehrenplatz einzunehmen verdient.
Es sei nochmals darauf hingewiefen, daß jedes der reich ausgestat-
eten, zur wahren Hierde des Lesetisches gereichenden Hefte uur Sgr. — 18
streuzer suddeutscher Währung — 380 Kreuzer österreich. Währung, das com⸗
zlete Werk in Einem Bande 5 Thaler kostet. Die neue Auflage bietet aber
hren Entnehmern noch den überraschend großen Vortheil, daß ihr als Prä⸗
nie gegen die geringe Nachzahluug von 15 Silbergroschen das gleichfalls im
zayne'schen Verlag erschienene prachtvolle Kerirgs depesschenalbeum
belches apgrt nur zum Preise von 1 Thlr. 20 Sgr. käuflich ist, beigegeben
vird. In seiner typographischen Herstellung ist diesßs Depeschenalbum eiuzig
in seiner Art und steht allen Ausgaben obenan.
Weiterer empfehlender Hinweise können wir uns angesichts dieser un⸗
chätz baren Begunstigungen suauch entschla gen, überzeugt, daß yIrt im Besitz
es Werkes⸗„Deer heilage Kr ieg“ sammt Depeschen album
ich ganz unfehlbar befriedigt fühlen wird.
Pfälzische Indu * usstellung.
Kaiserslautern, den 80. Januar 1872.
Wie bereits mitgetheilt wurde, hat sich fur den Canton Winnweiler ein
Zweigtomite gebildet, defsen Vorstand. Herr Kaufmann C. Ottmann sst, von
velchem Programme und Anmeldetabellen zu beziehen, und an welchen letz⸗
ere, ausgefüllt, bis Mitte Februnar wieder abzugeben sind::
Weitere beim Centralcomite eingelaufenen Anmeldungen:
12. Waisenhaus in Landstuhl (Meßgewänder, Predigtstola, Näh-æ, Strid-⸗
und Häkelarbciten /)/)/,,
13. Breh u. Grether auß Freiburg i Vr. (fahrbare Feuerlöschsprizen, Hand⸗
sprißen und Circularpumpen),
14. J. Herbrand von Lambrecht (schwarze Tuchstoffä..
—
16. Weber u. Heller in Kaiserslautern (Baumwollgewebe),
.7. dr. Seitz von Pirmasens (Oval⸗Glasschneidemaschine und Stativwaage),
Ir. Lotz von hier (Tapeten und Wuster), —
Fac. Unkelbach von Frankenthal (Wollstoffe, Bett- und Kittelzeuge c.).
Albert u. Hamm von Frankenthal (Buchdrucker Schnellprefse und
)andpreffe), u
J. Remelius von Frankenthal (Pelzwaaren). —
Ad. Wagner von Fornppbach (Fensterglas, Muster von dessinirten Ta⸗
selglasern, Rohstoffes. 9 7
Ehr. Nieberhöfer Sohne von Edenkoben (Möbel, Spiegel rc) —
F. I Demesß yerantwortlicher Redactenuæg. —
* *
—
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Navrp ——T—⏑“
Versteigerungen.
zastnacht Dieustag, den 13. Februar
372, Nachmittags 2 Uhr, zu St. Ing⸗
ert bei Adjunkt Heinrich Schmitt, lassen
e Wittwe und Kinder des dahier verleb⸗
Bergmannes Heinrich Steiufeld
achbezeichnete Liegenschaften auf vierjährige
zahllerminer in Eigenthum versteigern,
ämlich: .
Plan⸗Nr. 1496. 50. R. Acker auf'm
roßen Flur, 1 Ahzg. neben Lorenz Offuer
khefrau und Schneidermeister Weiland.
Plan-⸗Nr. 1624. 60 R. Acker allda,
Ahg., neben Peter Stolz und Erben
dellenthal.
Plan⸗Rr. 1827. 81 R. Acker am Güt⸗
enwieschen, neben Peter Schmitt Bäcker
ind Lorenz Offner. —
Plan· Ne. 2006. 2007. 88 R. Acker
uuf Rockenthal, vordere Ahg., neben Peter
oͤreß und Jakob Wagner.
Plan⸗Rr. 1409. 25 R. Acker am Schaaf⸗
zeiher, nehen Wolf Kahn und Bergmaun
dreischer.
Plau⸗Nr. 4472. 4473. 53 R. Wiese
iaf der Spick, neben Gebrüder Grell und
franz Jakob Schmelzer.
Plan⸗Nr. 4499. 25 R. Wiese auf der
Spick, neben Fabrikant Schwarz und Er⸗-
»en Grell.
J Horn, igl. Notar.
Hausversteigerung
An demselben Tage Nachmittags 3 Uhr
demselben Lokale läßt Johann Bechtel
mmermann in St. Ingbert, sein an der
uiserstraße neben Buchdrucker Demetz ge⸗
genes 2stöckiges elterliches Wohuhaus mit
rarten dahinier, zum Bauplatz an der
senbahnstraße geeignet, auf Jangjährige
uhltermine in Eigenthum ersteigern.
Horn, tal. Notar.
Gartenversteigerung.
Gleich darauf“ Nachmittags »313, UÜhr,
äßt Mathias Gries Pudler'dahier,
einen Garten in den Großgärten Plan⸗Nr.
18 mit 13 Dec. neben Lehrer Baron u.
Fuhrmann Johann Schwarz, in Eigenthum
versteigern.
Zexgmann, o) Joseph ꝛSchwarß Bergnann
und d) Jakob Schwarz, gewerblos; V.
die noch minderjaͤhrigen e) Katharing — 1)
Idhann — 89) Johann Joseph und bj
Anna Schwarz, welche ihre genannte Mut⸗
er zur natürlichen Vormünderin und den
Johann Joseph Schwarz, genann — zum
Nebendvormunde haben, Alle zu St. Ingbert
vohnhaft.
Der Versteigerungsbeamte:
Horn, kgl. Notar.
Theilungsversteigerung.
An demselben Dienstag den 13. Februar
1872, Nachmittags 4 Uhr, zu St. Ing⸗
dert bei Adjunkt Heinrich Schmitt werden
iachbezeichnete zum Nohlase der dahier
erlebten Eheleute Johauu Schwarz III.
ebend Wagner und Ackerer und Marga⸗
etha Buhmann gehdrigen Liegenschaften
31. Ingberter Bannes vor dem gerichtlich
nierzu beauftragten unterzeichneten kgl. No-
are der Untheilbarkeit halber in Eigenthum
ersteigect, nämlich:
Plan⸗Nr. 1448. 47 Dec. Acker auf
em großen Flur 3. Ahg. neben einer Wiese
von Georg Peters. —
Plau⸗Nr. 844. 21 Dec. Wiese in den
Froßwiesen, neben Joseph Buhmanns Erben
ind Gebrüder Dörr.
Plan⸗Nr. 4490. 29 Dec. Wiese auf
zer Spick neben Joh. Gg. Wagner und
khefrau Scholl.
Eigenthümer und Requ:renten sind: die
dinder und Erben genannter Erblasser, als:
1. Elisabetha Schwarz, gewerblose Wittwe
jon Petet Jung 1V., 2. Barbara Schwarz
ewerblose Wittwe von Franz Jaeob Scholl,
3. Joh. Jos. Schwarz, Hüttenarbeiter und
Naschinenschmied, 4. die Kinder und Re⸗
räsentanten des verlebten Sohnes Johann
Schwarz und defsen Ehefrau und heutigen
Bittwe Barbara Würtz, gewerblos, als:
die großjährigen a) Johann Schwarz,
enannt Hänunes, Bergmaun h) Elisabetha
5hwarz, Ehefrau von Nicolaus Grell,
Gleich nachher lassen in Eigenthum ver⸗
teiger:;:—
A) Barbara Bosche dahier. Wittwe
don Johann Flätchen:
Plan⸗Nr. 3519. 38 Dec. Acker in der
dritten Pfuhlwiesenahnung neben Joh. Gg.
Wagner und Peter Uhsh. *
Plan⸗Rr. 3663, 833 Dec. Wies ober
em Forellenweiher, neben Peter Andres
und Joh. Jos. Schwarz.
B. Lehrer Jaeob Baron:
Plan⸗Nr. 323413. 1 Tagw. 11 Dee.
der 154210 R. Acker rechts in den Seyen
neben Ph. Weigand und Joh. Hellenthal.
Gorn, kgl. Notar.
Theilungsversteigerung.
Dienstag den 6. Februar 1872, Nachmit⸗
ags 8 Uhr zu St. Ingbert bei Adjunct
deinrich Schmilt, werden die nachbezeichneten
Liegenschaften St. Ingberter Bannes der Un⸗
heilbarkeit halber vor dem unterzeichneten
in die Stelle des durch Unwohlsein ver⸗
hinderten kgl. Notares Wisest zu Blies-
'astel zum Theilungscommissare ernannten
gl. Rotare öffentlich in Eigenthum ver⸗
teigert, nämlich:
3 Dez. Fläche, worauf früher ein zwei⸗
toͤliges Wohnhaus, das nun abgebrannt ist
etzt Bauplatz mit Hofraum, nebst dem Mit.