Ueber die Aussichten der vorerwähnten Sammlung wird der
„Koͤln. Ztg.“ aus Paris berichtet: „Sehr beträchtliche Summen
wird dieselbe nicht abwerfen, da die wenig bemittelten Klassen nicht!
viel geben koͤnnen und die reichen Leute suchen werden, auf so
wohlfeile Weise, wie nur rgend möglich, davon zu kommen. Wenn
diese Subskription auch noch so glätzend ausfällt, so wird sie doch
nur einen sehr geringen Theil der Summe bilden, welche bis 1874
zezahlt werden muß, und es kann, wenn man endlich die neuen
Anleihen machen muß, ziemlich gleichgiltig sein, ob man ein⸗ oder
weihundert Millionen mehr oder weniger aufzunehmen ge⸗
nöthigt ist.“ — I
Paris, 28. Jan. Im Fauburg St. Honorée haben Zu⸗
fammenrottungen stattgehabt. Vor dem Palais des Herzogs v.
Aumale werden Rufe: „Es lebe der neue Präsident der Repu—
hlik!“ ausgebracht. Gegen den Grafen von Paris herrscht allge⸗
meine Erbitterung. (N. W. T.)
Paris, 30. Jan. Wie dere Regierung aus den occupir-
sen Departements berichtet wird, ist der Barackenbau zur Unter⸗
zringung der deutschen Truppen bereits soweit vorgeschritten, daß
ängstens Ende Februar kein“ deutscher Soldat mehr bei den
Bürgern in Quartier liegen wird. — Näch den nun vollständig
aufgestellten Listen verlor Frankreich an Todten 75,000 Mann;
in Deutschland starben 15,200 Soldaten; in der Schweiz 16
bis 17003;0 Total der Verluste: 92,000 Mann. — Der todt⸗
gesagke Commune⸗General Dombrowsky ist nun auch anferstanden.
Er beehrt die Schweiz mit seiner Anwesenheit. — Sie wissen,
daß die Regierung die Idee hatte alle Schulen und Lyceen mit
Lhassepots versehen zu wollen, um die Knabden zum Revanche⸗
Handwerk zu erziehen. Diese Chassepotssendungen wurden wieder
eingestellt, weil, abgesehen von den fehr beträchtlichen Kostenpunkte,
nehrere Präfecten auf die Unvorsichtigkeit aufmerksann machten, in
zen Schulen solche Waffende pois zu for miren, die gelegentlich in
die Hände der Communisten fallen könnten.
Paris, 31. Jan. Der Assisenhof des Departements Seine
uind Oise hat in gestriger Sitzung Rabourpin Vater und Sohn,
ils der Lieferung von Vieh und Get reide an die deutschen Armeen
schuldig, zu 5 Jahren Gefängniß verürtheilt.
Man glaubt, daß die legitimistische und orleanistische Partei
ich verständigen werden, um mittels gegenseitiger Concessionen
ine Constitution-zu verfassen. Man ist über alle wichtigen Punkte
n gegenseitigem Einverständnisse da das „Journal de Paris“ die
krinnerung an die glorreiche Regierung Ludwig's XVIII. anrufi.
Die einzig ungelöste Frage bezieht sich auf die Farbe des Ban⸗
ners. Doch hofft man bald auch da rüber zu einem Compromiß
XECC
Versailles, 1. Febr. Abds. Der Finanzminister
jestern an die deuische Regierung 80 Millionen abgeführt.
WVolkswirthschaft, Handel und Verkehr.
.CGDer deutsche Handelstag.) Nach den vom bleibenden Aus—
chuß am-253, 26., 27. Jan. in Frantfurt gefaßten Beschlüssen
oll der deutsche Handelstag auf den 25.. 26., 27. April nach
deipzig einberufen werden. — Der Ausschuß beschloß bezüglich
zer Bankfrage vorzuschlagen, daß in Zukunft keine Banknote unter
00 Mark emittirt werden solle, nnd daß die bestehenden Pri—
»atzettelbanken zwar aufrecht erhalten, daß die se Privatbanken
iber micht zu erweitern, auch keine dergleichen neue JInstitute zu
oncessioniren seien, dagegen die kl. preuß. Bank unter Belassung
hrer dermaligen Verfassung und Beibehaltung des Wesens ihrer
etzigen Einrichtuug, namentlich ihrer gemischten Natur, auf das
anze Reich auszudehnen sei.
— FIT DSDemeß, veramwortlicher Redaciterxm
— 3B3w——
Bekanntmachungen.
Musik Verein.
5. Narrensitzung
im Vereins⸗
ale. Montag
den 5. Febr.
fang Punkt
a8 Uhr.
Narren⸗
ppe oder
ärrischer Ab⸗
zeichen hat Niemand Zutriit.
Wer noch nicht gen ug hat, der erscheine!
Der Narren⸗Präfident.
Feuerwebr-Mittwoch
bei Grewenig jun.
F⏑
zum Rohessen und LAber danm sind
angekommen bei
Fritz Panzerbieter.
Theater in St. Ingbert.
Im Saale des Herrn Oberhauser.
Direction von August Schroth.
Dienstag den 4. Februar 1872:
(Bei aufgehobenem Abonnement.)
Zum Benefiz des Komikers und Regisseurs
Herrn Friedrich Gold.
Zum 1. Male:
Der
Orgelmann und seine
Familie
nher
Der Invalide v. Königsgrätz.
Tharakterbild mit Gesang in 4 Aklen von,
A. Langer. Musik v. Suppöô,
Zu dieser Vorstellung die an allen
Theatern Deutschlands den größten Beifall
gefunden, ladet ergebenst ein
F. Gold, Regisseur.
7Tonhallo.
838 onna 0. o
35 53333
— 7* 8*
Fine musikalische Familien-Zeitung,
beftimmt für jede Familie, in welcher Musik
überhaupi geliebt und gepflegt wird.
1nhalb:—
1) Leitartikel. 2) Hauptartikel. —— Corre⸗
pondenz. 4) Novitätenschau. 5) Briefkasten.
) Lectionen in Harmonielehre. 7) Analysen
von größeren und kleineren Musikstücken.
breis 22* Sgr. viertéeljihrlieh.
Mit dem 1. Qnartal 1872 erhalten alle
Abonnenten das Portrait von
Ferd. Liller in prãchtigem Stahlstieh
8 ru mite gratis.
„ede Woche erscheint eine Nummer.
Ju beziehen durch alle Buch⸗ und Musikalien⸗
andlungen des In⸗ und Auslandes, und durch
alle Postanstalten. Von erfiern find auch
Zrobenummern gratis zu erhalten.
Jerlag: A. H. Payne in Leipzig.
Aedaction: Otto Reinsdorf in Leipzig.
Elsterstraße Nr. 3. III.
Sichere Hilfe für
Leidende. —F
rne Seropheln, Drüsen, offene
unden, Gicht, Rheumatismus,
Magenkrampf, Unterleibsbeschwer⸗
den, Epilepfie, Bandwurm, Syphilis
und dergl. hartnäckige Uebel werden gründ⸗
lich geheilt durch meine in 86iähriger
Praxis bewährte Heilmethode. Behandlung
brieflich. Die Mittel liefere ich selbst und
war zu einem Preise, der auch dem Unbe⸗
mittelsten den Gebrauch ermöglicht. Amt⸗
lich beglaubigte Zeugnisse.
Adrefse: Prosessor Louis WVun-
—XEECC
Gicht⸗e, heumetisms⸗ Magenkrampf
nd Hämmorhoidalkranke heilt
r. Muüller in Frankfurta. M.,
Senckenbergstr. 5. Kurprospecie gratis franco.
Epiloptisoho Kràmpfe
AIISUuGCht)
heilt brieflich mit einem hundertfach be-
wührten Mittel
A. Witt.,
Linden-Strasse 18. Beprlin.
Mainz. den 2. Februar.
(Sruchtpreise.) Weißmehl das Mal⸗
er à 140 Pfund — fl. — kr. — Rog⸗
genmehl ditto — fl. — kr. — Weizen (200
pfd.) 15 fl. 30 kr. bis 15 fl. 45 kr.
dorn (180 Pfd.) 11fl. — kr.bis 11fl. 15tr.
Gerste (160 Pfd.) 9 fl. 30 kr. bis 10 fl.
— fr. Hafer (120 Pfd.) 4 fl. 530 kr
his 5 fl. — kr.
Worms, den 2. Februar.
Wir notiren heute: Weizen 15 fl. 15 kr.
bis — fl. Mekr. Roggen 11 fl. — kr.
bis 11 fl. 6 kr. Gerste 9 fl. 15 kr.
bis — fi. — fr. per 100 Kilo. Hafer
— fl. — kr. bis — fl. — kr. per 60 Kilo
Mehl per Partie 12 fl. 45 kr. bis 13 fl.
— kr. Roggenmehl — fl. — kr. bis — fl.
— kr. Roggenvorschuß 12 fl. — kr. bis
— fl. — kr. Weizenvorschuß 17 fl. — kr.
bis — fil. — kr. Blumenmehl. — fl. — kr.
bis — fil. — fr. per 70 Kilo., Reps
— fl. — kr. bis — fl. — kr. per 85
Nilo. Rüböl ohne Faß 27 fl. — tr. bis
— fl. — kr. Branntwein — fl. — kr.
his — fl. — kr.
Frankfurter Börse
J vom 2. Februar 18723
Geldsorten.
Preußische Kassenscheine. . fl. — —
Preußische Friedrichsddr. 9 57/. -38
istolen ...9 40—42
nolländische 10 fl⸗Stücke., 98383.-38553
ucaten .. .. 53 31-38
Mffrancs⸗Stücke .. 0 18/ä—-I9
englische Souvereigns .11 45-47
Dollars in Gold 2 25 - 26
Redatnion. Druck und Verlag von F. X. Deme in St. Ingbert.