Full text: St. Ingberter Anzeiger

8* l. J ngberter Anzeiger. 
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M 195. Diienstag, den zember 
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Deutsches Reich. 
München, 8. Dez. Der Staatsvertrag zwischen Bayern 
und Württemberg wegen Herstellung einer Eisenbahnverbindung 
wischen Heidenheim und Ulm' mit Benützung des bayerischen Ge⸗ 
bietes ist heute dahier unterzeichnet worden, 
Mümnchen. Alle neuerlich wieder durch die Zeitungen 
laufenden Nachrichten über Uniformsänderungen in der bayerischen 
Armee sind verfruüͤht; es ist darüber noch kein Beschluß gefaßt. 
Münche'n. Nach der „Fr. Pr.“ versichert man in hiesigen 
Finanzkreisen, es werde der ganze Rest der 85 procentischer bahe⸗ 
rischen Anleihe vron 1870 demnächst zur Rückzahlung kommen. — 
Der Oberappellrath Dr. Gottft. Schmitt hat den Justizminister 
nach Berlin begleitet. — Nach dem „N. Corr.“ werden die Be— 
züge der J. Bezirksamtsjchreiber, die seit Neujahr 550 fl. betrugen, 
bom 1. Jonuar k. Is. an auf 600 fl. erhoͤht. 
Mänchen. Die Ministerien des Inneren und der Finau⸗ 
zen haben bezüglich der Einweisung und Ausbezahlung der von 
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hende Bestimmungen getroffen⸗ Gleichzeitig mit der Mittheilung 
der Beschlüsse der Commission über die angemeldeten Enischädigungs- 
ansprüche, dann der Verzeichnisse der genehmigten Entschädigungs 
beträge behufs Eröffnung an die Betheiligten wird von der Com⸗ 
mission die Hinausgabe summarischer Verzeich aisse der genehmigten 
Beträge an die einschlägigen Rentämter erfolgen, welch' letztere 
angewiesen wurden, den Districtsverwaltungsbehörden alsbald die 
angewiesene Bedarfssuame zur Verfügung zu stellen: Die Dist- 
ricisverwaliungsbehörden haben aus den bereit gestellten Mitteln 
die genehmigten Beträge an die Betheiligten gegen Einziehung un⸗ 
gestembelter Empfangsdescheinigungen hinauszubezahlen. 
Mannheim, 6. Dez. Die Abgeordneten der landwirth⸗ 
schaftlichen Vereine der badischen und der bayerischen Pfalz, Hessens 
und die Vertreter des Elsasses haben eine Petition an den Bun⸗ 
desrath beschlossen, worin sie ausführen, daß die projectirte 
Tabakfteuer von 9 Thaler gegenüber dem Eingangszoll von 14 
Thaler keineswegs das Werthsverhältniß zwischen in- und aus— 
landischem Tabak berücksichtige, sie beantragen eine Steuer von 8 
Thalern. Die Petition führt aus, daß durch eine Steuer in der 
beabsichtigten Höhe der inländische Tabaklbau und Handel zu 
Bunsten der Seeplätze empfindlich beschädigt würde. (Mannh. J.) 
Berlin. 7. dez. Heute ist im Heerenhaus die Entscheid⸗ 
ung gefallen: mit einer Mehrreit von 27 Stimmen — 114 gegen 
37 — wurde die Kreisordnung unverändert in der zwischen der 
Regierung und dem Abgeordnefenhaus vereinbarten Fassung ange⸗ 
nommen. Diese Mehrheit wäre aber trotz der 24 neuen Mitglie— 
der nicht erzielt worden, wenn nicht ein Theil derjenigen Mit- 
glieder, welche im Ockober gegen die Kreisordnung gestimmt hatten, 
setzt für dieselbe ihre Stimmen abgegeben hätten. 
Einem holländischen Blatte zufoige ist die Luxemburger Eisen⸗ 
bahn an ein Consortium deutscher Bankiers verkauft worden. 
Bezüglich der Vertretung Oesterreich SbeimPpeiligen 
Stuhle verlautet heute aus Wien, der päpstliche Nuntius 
Falcinelli habe von Antonelli ein dringliches Schreiben erhalten 
wegen Rücklehr des österreichischen Botschafters Kübech nach Rom 
da sonst dessen Ersetzung verlangt würde. Bestätigung wird abzu⸗ 
warten sein. 
Die freundlichen Beziehungen, welche gegenwärtig zwischen VBermisfe 
Preußen und Oesierreich einerseits und Oesterrrich und Rußland fSt. Jugbert. In der Nachmittagssitzung des pfälz. 
indererseits bestehen, scheinen manchen Leuten doch ein arger Dorn Landraths wurde unter And. der hiesigen Lateinschule zur Erricht 
im Auge zu sein. Dies geht wenigstens aus den Alarm-e und ung einer dritten Lehrerstelle ein Kredit von 1000 fl. bewilligt. 
Sensationsnachrichten hetvor, die ab und zu in gewissen Organen — Es werden vielseitig Klagen laut, über mangelnde Gas— 
der Deffentlichkeit auftauchen, unter Anderen neuerdings im Berner Beleuchtung an den jetzigen dunkeln und regnerischen Abenden in 
„Bund,“ der sich von einem Wiener Correspondenten schreiben den durch das viele Regnen und Fuhrwert schluͤpfrigen Straßen 
äßl. daß — man höre und staune! — der Krieg Rußlands gegen der Kohlenstraße. Dem kann doch gewiß abgeholfen werden. 
Defterreich in Rußland für eine zausgemachte Sache gelte. Ju FSt. Ingbert, 9. Dez. Als Ertrag des Concertes 
Desterreich wisse man das auch, und deßhalb sollen die Stabsoffi- welches am gestrigen Abe id die acliven Mitgüeder des Musit 
iere Ruffisch iernen. Damit Preußen aber auch das Seinige ab⸗e vereins unter gütiger Mitwirkung des lrefflichen Männerqet artettes 
ekommt, wird von dem Correspondenten ausgeführt, der aller- zum Besten der armen Verunglücken am Ostseestrande verantaltet